Chelsey Philpot - Ein anderes Paradies / Even in Paradise

  • Charlotte genannt Charlie ist eher ein stilles und zurückhaltenes Mädchen, doch wenn sie Julia Buchanan sieht, wünscht sie sich nichts sehnlicher als Teil ihrer schillernden und absolut tollen Welt zu werden. Durch Zufall hilft Charlie Julia dann eines Tages aus der Bredouille und die beiden werden ab diesem Zeitpunkt Freudninnen und unzertrennlich. Endlich scheint für Charlie der langersehnte Traum in Erfüllung zu gehen. Julia lädt Charlie dann auch noch für den Sommer auf ihr Anwesen Arcadia ein und dort lernt dann Charlie dann auch noch Julias Familie kennen und lieben. In Sebastian, Julias Bruder, findet Charlie dann auch noch ihre erste große Liebe. Doch ein Geheimnis überschattet die Freundschaft und die Familie benimmt sich teilweise sehr merkwürdig. Trügt der Schein und die Buchanans haben etwas zu verbergen? Und hat dies vielleicht alles etwas mit dem Tod der Schwester von Julia zu tun?


    Als ich das erste mal den Klappentext zu "Ein anderes Paradies" von Chelsey Philpot gelesen habe, hat mich die Geschichte start an "Bittersweet" von Miranda Beverly-Whittemore erinnert. Dennoch hab ich dem Buch eine Chance gegeben, da mir die ersten Seiten die ich gelesen habe überzeugt haben.


    Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen und es ging flüssig dahin. Ich fand es wurde immer wieder Spannung aufgebaut und man wollte immer weiter lesen um endlich das Geheimnis zu erfahren. Allerdings gab es dann doch ein paar Sachen die mich während des Lesens etwas gestört haben. Z.B sagt Julia zu Charlie immermal wieder französische Sätze, die leider nicht übersetzt werden, die ich leider nicht verstanden habe (ich spreche kein französisch und ein Wörterbuch habe ich hier auch nicht immer griffbereit rumliegen), da auch Charlie kein französisch spricht, hat sie das teilweise auch nicht verstanden und für mich als Leser war es somit nicht klar was gemeint ist. Das kam dann doch so oft vor, dass es mich echt tierisch gestört hat.
    Charlie als Charakter habe ich aber sehr in mein Herz geschlossen, wobei ich diese Faszination für die Buchanans auch nicht ganz nachvollziehen konnte. Allgemein wurde viel zu viel Wirbel um das Geheimnisvolle der Familie gemacht, zum Ende hin wurde dann auch was aufgedeckt, aber ich fand das ganze ziemlich platt und mir sind zum Ende hin noch viele Dinge unklar. Und sowas mag ich leider nicht, wenn ich mit einem Buch fertig bin.


    Alles in allem, war es aber dennoch ein nettes Buch, trotz dem eher schlechten Ende und einer Geschichte die in meinen Augen noch nicht abgeschlossen ist. Die ersten beiden Drittel habe ich in einem Rutsch gelesen, da ich Charlie und Sebastian zusammen echt super fand. Julia blieb mir bis zum Ende ein Rätsel.

  • Charlotte besucht als Stipendiatin das Internat St. Annes, sie kommt aus einfachen Verhältnissen, ihre Eltern sind geschieden, der Vater neu verheiratet und hat zwei Jungs mit seiner neuen Frau. Sie versteht sich weder mit der leiblichen noch mit ihrer Stiefmutter gut. Durch Zufall rettet sie Julia Buchanan eines Nachts aus der Bredouille und die beiden eher ungleichen Mädchen freunden sich an. Während Charlotte eher still und zurückhaltend ist und im Prinzip auch schon weiß, was sie aus ihrem Leben machen will, feiert Julia lieber Parts und trinkt auch gerne Alkohol. In den Ferien erhält Charlotte eine Einladung von Julia, die Ferien bei ihr und ihrer Familie zu verbringen. Während dieser Zeit verliebt sie sich regelrecht in die ganze Familie, doch der schöne, äußere Schein trügt und es ist nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen in der Familie Buchanan.
    Das Jugendbuch "ein anderes Paradies" ist Chelsey Philpots Debütroman und sie handelt hier sehr viele Themen ab, um die es beim Erwachsen werden geht. So geht es hier um Freundschaft und Liebe, große Geheimnisse und Vertrauen zueinander aufbauen und auch Leidenschaft und sehr viel Gefühl. Der Schreibstil ist einfach, verständlich und flüssig. Durch kurze Kapitel wird man immer wieder dazu weiterverleitet mehr lesen zu wollen. Besonders haben mir die kleinen Zwischenepisoden gefallen, wie z. B. Briefe oder Zeitungsausschnitte, durch die man viele Hintergründe kennenlernte. Die Beschreibungen der Landschaften und der Charaktere enthalten genügend Details, so dass beim Lesen ein Kopfkino entsteht. Erzählt wird die Geschichte von der zu Anfang des Romans sechzehnjährigen Charlotte, für die sich mit Julias Familie eine völlig neue Welt erschließt.
    Charlotte mag ich sehr gerne, sie hat eine ruhige, zurückhaltende Art und zieht sich lieber zurück, als im Mittelpunkt stehen zu wollen. Dadurch hat sie eine besondere Auffassungsgabe und sieht Dinge, die andere nicht bemerken würde. So baut sich auch die Freundschaft zu Julia auf, die genau diese Dinge an Charlie, so nennt sie Charlotte ganz spontan, zu schätzen weiß. Julia hingegen steht viel im Mittelpunkt, aber ihre eher schillerndes Gehabe ist nur Fassade und innendrin steckt ein verletztes Mädchen mit Problemen, die sie nicht in den Griff bekommt.
    Mein Fazit: das Buch wird als Jugendbuch bezeichnet und genau das ist hier auch die richtige Zielgruppe. Ein Buch, das leicht zu lesen ist und gerade Teenager Probleme behandelt. Mir hat es sehr gut gefallen und es bekommt 4 Sterne. Einen Stern Abzug gibt es, weil ich mir doch etwas mehr Tiefgang gewünscht hätte.


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