Verena Rot - Schatten der Vergangenheit

  • Verena Rot
    Apollonia - Schatten der Vergangenheit


    Autor: Geboren im Winter 1976 und aufgewachsen in Nordrhein-Westfalen, zog es sie 1999 ins schöne Hessen. Heute lebt sie mit ihrem Mann und zwei Töchtern in einem kleinen Ort südlich von Frankfurt.
    Bereits in der Kinder- und Jugendzeit schrieb sie Kurzgeschichten und Gedichte. Nach jahrelanger Berufstätigkeit im kaufmännischen Bereich fand sie in der Elternzeit zum Schreiben zurück. Insbesondere das Krimigenre ist ihre Leidenschaft. Seit November 2013 ist sie Mitglied bei den Mörderischen Schwestern.
    Unter dem Pseudonym Verena Rot veröffentlichte sie 2013 ihren ersten Kriminalroman. (Quelle: Verena Rot)


    Apollonia Eunike Seidel, kurz nur Apollonia genannt ist Gast im Sturmhaus von Gilla. Eigentlich, weil Sie sich erholen möchte, denn sie hat in Ihrem jungen Lebenschon einiges erlebt. Im Sturmhaus lernt sie den Journalisten Marc kennen. Dieser war aufgrund persönlicher Probleme auch länger nicht mehr in Förde. Irgendwann wird in dem kleinen Örtchen Förde jedoch eine Leiche im Wasser gefunden. Da der Ortspolizist und Marc sich schon länger kennen und gemeinsam auch einen Fall lösen konnten, wird schnell klar das Marc auch diesmal helfen wird. Aber neben Marc, beginnt auch Apollonia an, den Mörder zu finden.


    Apollonia hat auf seinen ca. 180 Seiten ganze 28 Kapitel. Diese fangen ganz normal, mit dick gedruckter Kapitelzahl an. Hier fällt aber auch schon das Erste ins Auge, denn jedes Kapitel fängt immer in der Mitte einer neuen Seite an. Da hätte man den Platz ausnutzen können oder aber bündig anfangen sollen mit den Kapiteln. Denn so wirkt es etwas, als wollte man das Buch etwas strecken (bei 28 Kapiteln kommt da schon einiges an Mehrseiten dazu). Innerhalb dieser Kapitel finden sich dann, leider auch sehr viele Sprünge. So kann es vorkommen, dass nach einigen Zeilen, die Handlung “vorgespult” wird. Manchmal passiert dies sogar, innerhalb von 2 Zeilen (z. B . S.34 ist in einer Zeile von Labor die rede, um sich dann eine Zeile später im Sprechzimmer wiederzufinden).
    Hier kommen wir auch gleich zum nächsten Schwachpunkt des Buches. Einige Handlungen hätten bedeutend detaillierter beschrieben werden können. Manchmal wirkt aufgrund der knappen Erzählung, das Zeitgefühl etwas komisch. So liest man Handlungen, die eigentlich einige Zeit in Anspruch nehmen sollten, so als würden sie nur Minuten dauern.
    Zu all dem finden sich leider auch kleine Logikfehler wieder. Apollonia schluckt Medikamente, und wir erfahren auch welche, nämlich Globuli. Dies ist nicht weiter schlimm, jedoch ist etwas weiter von Beruhigungsmittel die rede. Globulis sind jedoch Homöopathische Mittel.
    Genug der Mängel kommen wir nun zum Positiven, denn auch davon gibt es einiges. Anfangs wirkt das Buch noch schwach aber wer es bis zur Hälfte aushält, wird belohnt. Denn ab da nimmt die Handlung wirklich Fahrt auf. Außerdem gefällt es mir, dass die Autorin das Bild einer kleinen Gemeinde gut wiedergibt. So weiß auch in diesem Buch jeder etwas über den anderen, es wird untereinender getratscht und Geflogenheiten werden gepflegt. Dies macht die Autorin so detailliert, dass wir sogar die Personen in dem Buch eindeutig wiedererkennen können.


    Cover: Auf dem Cover sehen wir ein kleines Boot, welches im Gras liegt. Im Hintergrund sehen wir einen Sonnenuntergang. Die Rückseite des Covers ist in Blau gehalten. Das Cover passt sehr gut zum Buch bzw. den Handlungsort der Geschichte. Das Cover fühlt sich beim Anfassen nicht ganz glatt an, so klein wenig als wäre ein “Überzug” drüber (ist schwer zu beschreiben).


    Fazit: Anfangs war ich skeptisch, denn der Anfang überzeugte mich nicht ganz recht. Am Ende jedoch war ich recht überrascht, dass die Handlung doch noch so an Fahrt gewinnt. Man sollte bei diesem Buch kein Feuerwerk erwarten aber für die kleine, kurzzeitige Unterhaltung eignet sich dieses Buch dennoch. So komme ich noch immer auf gute 3 Sterne.


    Klappentext: Ruhe, Entspannung, Seelenheil – nach mehr verlangt es die 26-jährige Hotelmanagerin Apollonia Seidel nicht, als sie in das beschauliche Förde an die Ostsee reist.
    Bis sie an ihrem ersten Abend den Journalisten Marc Arend kennen lernt, der nach längerer Abwesenheit in den kleinen Fischerort zurückgekehrt ist. Als kurz darauf eine Leiche entdeckt wird, gerät Apollonia in einen Sog aus Lügen und dunklen Geheimnissen. Und sie muss erkennen, dass nicht nur ihre eigene Vergangenheit lange Schatten wirft… (Quelle: Verena Rot)


    Titel: Apollonia - Schatten der Vergangenheit
    Autor: Verena Rot
    Genre: Krimi
    Seiten: 180
    Verlag: /
    Preis: 7,90
    ISBN: 978-3000455780

  • Mein Fazit:


    Nun, ich muss ehrlich gestehen, dass ich ja nicht so die Krimi-Tante bin. Aber ich bin stets offen und gebe auch Selfpublishern oder unbekannten Autoren gerne eine Chance. Daher habe ich die Autorin um ein Exemplar geben, welches sie mir kostenlos und signiert zur Verfügung stellte. Ich bedanke mich ganz herzlich dafür.


    Es ist ein Cosy-Krimi, die Geschichte um Apollonia und Marc. Ich musste erstmal die Suchmaschine bedienen, um zu erfahren, was es bedeutet. Ja, man lernt eben nie aus. Und dann ließ ich die Geschichte auf mich wirken.


    Apollonia, von allen Polly genannt, ist eine reiche Hotelerbin. Doch das schützte sie nicht vor dem Schicksals-Schlag, der sie vor einem halben Jahr ereilte. Sie fand ihre ermordeten Eltern. Seitdem ist sie mächtig aus dem Tritt, versuchte sich in einer Nerven-Klinik davon zu erholen. Doch sie kann noch immer nicht darüber sprechen und nimmt häufig Medikamente zur Beruhigung oder zum Schlafen. Bei Gilla in Förde möchte sie ihre geschundene Seele weiter zur Ruhe bringen, aber sie trifft gleich auf Marc, der in Förde zwar heimisch ist und viele Freunde dort hat, aber seit drei Jahren nicht mehr dort gewesen war. Er fühlt sich ihr verpflichtet und möchte sie in Förde herumführen. Und dann passiert das Unfassbare: Knut Dreesen wird tot aus der Ostsee geborgen. Ohne dass Polly es wirklich steuern kann, wird sie in die Ermittlungen um den später eingestuften Mord-Fall mit hinein gezogen und lernt dabei Förde kennen.


    Nun, die Idee zu dieser Geschichte ist sicher nicht neu. Es gibt ja viele Krimis, die regions-bezogen sind. Trotz der tollen Hintergrund-Kulisse muss ich jedoch sagen, dass der Krimi nicht das versprach, was ich erwartet hatte. Polly und Marc blieben trotz ihrer Macken und Vergangenheit für mich einfach unnahbar. Ich konnte sie beim Lesen nicht wirklich greifen und Marc hatte dann auch den einen oder anderen recht bestimmten Auftritt, so dass meine Sympathien für ihn nicht wirklich wuchsen. Es gab für mich auch zu wenig Hintergrund, als dass ich ihn wirklich verstand.


    Nun, mir kamen dann auch so ein paar Dinge einfach nicht richtig vor. Ein Mordfall sollte wirklich nach zwei Monaten ohne Ergebnis als abgeschlossen gelten? Mord verjährt nie, daher kann sie doch nicht wirklich ungeklärt geschlossen werden. Und dann ist da noch die Sache mit den Ermittlungen in Förde. Das Marc vielleicht seine Unterstützung anbietet aufgrund seiner journalistischen Ausbildung, ist noch tragbar und vielleicht gar nicht so weit hergeholt. Aber Polly als völlig Fremde? Sie kann eventuelle Tatorte mit untersuchen? Nein, das halte ich für sehr unrealistisch – auch wenn ich keine Polizistin bin. Auch wenn man die künstlerische Freiheit durchaus für wichtig nehmen sollte, aber so etwas stört beim Lesen eines Krimis schon sehr.


    Da es ein dünnes Buch ist, nehmen viele Dialoge den Raum in der Geschichte ein. Mir war es manchmal zuviel. Es hätte ruhig mehr hintergründige Erzählungen geben können, ich hätte die Region und die Menschen sehr gerne etwas näher kennen gelernt. Aber vielleicht kommt das ja noch im nächsten Band.


    Insgesamt gesehen ist es mir der Roman drei Sterne wert. Da es ein Debüt-Roman ist, der durchaus auch Potential zeigt, bin ich gerne bereit, mir bei Gelegenheit die Fortsetzung anzuschauen.