Franziska Franke - Sherlock Holmes und das Geheimnis der Pyramiden

  • Franziska Franke: Sherlock Holmes und das Geheimnis der Pyramiden; kbv-Verlag Hillesheim 2015; 341 Seiten; ISBN: 978-3-95441-261-7
    Das (angebliche?) berufliche Interesse an altägyptischen Mumifizierungstechniken der Pharaonenzeit führt den entlischen Meisterdetektiv von Malta aus nach Ägypten. David Tristram und dessen Frau Violetta begleiten ihn selbstredend.
    In Alexandria erhält Holmes, der sich Sven Sigersen nennt, von dem Ausgräber Doktor Trevor Jones den Auftrag, von eine verlorgengegangene historische Landkarte aus dem Besitz von Major Wallace wiederzubeschaffen. Unverhofft entwickelt sich daraus ein Kriminalfall.
    Franke erblickte in Leipzig das Licht der Welt. Ihre Schulzeit verbrachte sie in Essen, Schwetzingen und Wiesbaden. In Mainz und Frankfurt hat sie Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Kunstpädagogik studiert. Sie lebt heute mit ihrer Familie in Mainz, wo sie in der Erwachsenenbildung tätig ist. Dies hier ist ihr siebter Sherlock-Holmes-Kriminalroman.
    Daß der Roman auf oberflächliche Unterhaltung angelegt ist, zeigt sich auch daran, daß Londoner Elemente wie die Wohnung von Holmes in der Baker-Street (einschließlich der Vermieterin), die Baker-Street-Boys, Inspektor Lestrade oder Mycroft Holmes, der Bruder von Sherlock, hier genauso wenig Erwähnung finden wie die Rauschgiftsucht und das Geigenspiel von Holmes.
    Alexandria und Kairo werden so allgemein und lieblos gezeichnet, daß die Handlung auch an jedem anderen Ort der Welt spielen könnte. Bei der beruflichen Vorbildung Frankes wäre es auch angenehm gewesen, die Atmosphäre bei Ausgrabungen deutlicher vorzustellen. Holmes Methode der Deduktion wird bestenfalls ansatzweise erwähnt.
    Man kann Franke durchaus erzählerisches Talent bescheinigen. Von dem literarischen Vorbild hat sie sich inzwischen aber weit entfernt.