Schall und Rauch? Die Namen eurer Figuren.

  • Bei der Entstehung einer Geschichte wird ja in der Regel nichts dem Zufall überlassen. Auch die Namen der Protagonisten und Nebenfiguren wollen mit Bedacht und Sorgfalt gewählt werden und sollen zum Träger passen. Mich würde interessieren, wie ihr die Namen der Figuren findet, die euer Buch bevölkern.


    Bei mir ist es so, dass ich sie hauptsächlich im Abspann von Filmen entdecke - oft tauchen recht malerische Namen auf oder solche, die für mich einen guten Klang haben. Da ich vorwiegend historische Geschichten schreibe, sollen sie nicht zu modern sein - auch Modenamen wie Lukas, Elias, Marie etc. landen nicht auf meiner Liste der engeren Auswahl. Für Familiennamen sind Filme bzw. die Abspänne ebenfalls eine nimmer versiegende Quelle.


    Bin gespannt auf eure Namen und ihre Herkunft!

  • Ich kann nicht einmal sagen, wie genau ich auf die Namen komme. Bei meinen "normalen" Geschichten sind es immer auch Namen, die ich irgendwo mal gehört habe und bei denen ich dann finde, dass dieser Name zu der Person passt. Manchmal nutze ich die Namen entsprechend, wenn ich gute oder schlechte Erinnerungen an bestimmte Menschen habe. Bei Nachnamen tu ich mich etwas schwerer, nehme aber grundsätzlich keine von Leuten, die ich persönlich kenne.


    Richtig interessant wird es erst bei meinem neuen SciFi, in dem die Personen natürlich keine irdischen Namen haben. Da heißen die Männer Giona, Lo'ol, Ma'ahi und Moje und die Frauen Inn, Bad, Falia und Josa. Bei den Tieren wird es noch krimineller, denn es gibt den Etscht, Simfe, Jofu, Neftun und Laschgif (letzterer ist ein kleiner echsenhafter Blutsauger, der seinen Wirt beim Trinken mit Endorphinen versorgt - sehr verständig und ein tolles Tier. Ich hätte auch gerne einen :lol: ) - und natürlich noch viele andere Lebewesen. Wenn ich ein Bild von einer Person oder einem Tier im Kopf habe, fallen mir die Namen einfach zu. Keine Ahnung wieso. Ich kann noch nicht einmal ein besonderes Muster feststellen, nach welchem mir die Namen einfallen. Wobei - doch, es gibt etwas: Ich achte darauf, dass die Namen und Bezeichnungen keine harten Laute haben, da die Bewohner des Planeten diese nicht aussprechen können. Außerdem passe ich auf, dass nicht alle mit dem gleichen Buchstaben anfangen. Aber sonst ... :scratch:

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Bei der Entstehung einer Geschichte wird ja in der Regel nichts dem Zufall überlassen. Auch die Namen der Protagonisten und Nebenfiguren wollen mit Bedacht und Sorgfalt gewählt werden und sollen zum Träger passen. Mich würde interessieren, wie ihr die Namen der Figuren findet, die euer Buch bevölkern. [.....]


    Interessanate Frage. Darüber gibt es auch wissenschaftliche Untersuchungen, die zu dem Ergebnis kommen, daß wir die Namen weder zufällig wählen, noch das Namen für uns Aussagelos sind.
    Eigentlich weiß das jeder intuitiv, und kann das jederzeit selbst beobachten.


    Den Namen "Fifi" würde kaum jemand seinem Neufundländer Kampfhund zumessen - sowenig wie den Namen "Rufus" seinem Zwergpincher - es sei denn, man sucht bewusst nach Lachern.


    Es liegt nahe, daß dieser Umstand mit der Natur selbst zusammenhängt. Der menschliche Körper ist wie jedes Musikintrument auch ein Resonanzkörper. Je tiefer der Laut, je mehr resoniert er im unteren Körperbereich. Also das "U" sitzt im Becken - das "A" im Bauch - "E" im Brustbereich - und letztlich das "I" in der Stirn. Jeder geschulte Sänger muß damit bewusst arbeiten.


    Insofern wählen wir die entsprechenden Namen Intuitiv nach diesen Regeln. Der/die Intelektuelle oder Kleine/Leichte wird im allgemeinen mehr im oberen Körperbereich verlautet werden, und der/die eher Erdige und Körperliche oder Große/Schwere im Unteren.
    Ihr könnt ja mal eure Figuren danach abklopfen ;ö)


    MKD

  • Natürlich in den O-Beinen :ergeben:

    ... womit auch dieses Phänomen nun eine natürliche Erklärung gefunden hat.
    Weiterhin ungeklärt bleiben jedoch nach wie vor die X-Beine. :-k

  • Ihr könnt ja mal eure Figuren danach abklopfen ;ö)

    Hab ich - aber bei mir versagt die Wissenschaft offensichtlich :loool:

    "deine beschreiebung alleine lässt vermuten, dass es sich um schmöckerroman einzigartiger klasse handelt, nämlich übertriebenem bullshid, der mit der wirklichkeit keinene hinreichenden effekt auf die wirklichkeit erstreckt." (Simon Stiegler)

    Stimmt! Ich schreibe spannende Unterhaltungsliteratur, die den Leser aus der Wirklichkeit entführt, bis zum Ende gelesen wird und bei der der Leser am Ende fragt: Wann erscheint der nächste Band? Schreiben will halt gelernt sein

  • Mich würde interessieren, wie ihr die Namen der Figuren findet, die euer Buch bevölkern.

    Meine Antwort hängt ganz davon ab, um wen oder was es sich genau dreht. Irdische deutsche Vornamen wähle ich meist einfach nach Bauchgefühl aus. Nachdenken musste ich bisher nur für den Nachnamen eines älteren Ehepaares, die letztendlich "Pilcher" hießen. Das kam mir vage bekannt vor und sollte ältlich und bieder klingen. Ich bin dann auch noch dabei geblieben, als mir klar wurde, wo ich den Namen gehört hatte.


    Die Namen meiner Charaktere von Fantasywelten basieren vorwiegend auf eigens entwickelten Sprachen. Dabei spiele ich auch gerne mit den Bedeutungen (vor allem, um mir schwarzen Humor zu leisten, der auch das Register versüßt).


    Auch die Namen der Protagonisten und Nebenfiguren wollen mit Bedacht und Sorgfalt gewählt werden und sollen zum Träger passen.

    Den letzten Teil dieser Aussage würde ich nicht bedenkenlos unterschreiben. Einerseits kann ein Name, der absolut nicht zum Charakter des Charakters passt, gerade eine besondere (humoristische) Würze hineinbringen, andererseits besteht bei zu gut "passenden" Namen die Gefahr, dass es klischeehaft wirkt. Wie erwünscht da welcher Effekt ist, hängt natürlich ganz entscheidend mit von Genre und Stil des Autors ab.

  • Den letzten Teil dieser Aussage würde ich nicht bedenkenlos unterschreiben. Einerseits kann ein Name, der absolut nicht zum Charakter des Charakters passt, gerade eine besondere (humoristische) Würze hineinbringen, andererseits besteht bei zu gut "passenden" Namen die Gefahr, dass es klischeehaft wirkt. Wie erwünscht da welcher Effekt ist, hängt natürlich ganz entscheidend mit von Genre und Stil des Autors ab.

    Und ich würde den Teil meiner Aussage nicht so bedenkenlos ernst nehmen... :wink: Welcher Name passt schon wie die Faust aufs Auge, wenn der Dackel nicht gerade Fifi oder Lumpi heißt oder ein korpulenter Typ Fatty und ein Muskelmann Popeye?


    Die Namenstheorie mit UAEI in den verschiedenen Körperregionen scheitert bei mir nämlich genau so wie bei @Divina, und das finde ich auch gut so. Letztendlich sind Namen prinzipiell keiner Charakterisierung unterworfen - weder in Büchern noch im richtigen Leben. Die Regel gilt vielleicht - wie du richtig sagst - in bestimmten Genres, in denen man auf Lacher abzielt, aber das finde ich ehrlich gesagt in den meisten Fällen ein bisschen plump.

  • Ich schreibe ja "nur" Fanfiction, aber dort springen mich die Namen meiner Figuren ganz oft einfach so an. Ich habe ein Bild von einer Figur im Kopf und irgendwann ist häufig *zack* ein Name da.

  • Die Suche nach geeigneten Namen dauert bei mir immer so seine Zeit. Ich versuche Namen zu suchen, deren Bedeutung auch ein wenig zu den einzelnen Charakteren passen könnte. Aber es macht mir auch immer viel Spaß und manchmal bin ich ganz überrascht, welche Bedeutungen hinter manchen Namen stecken. :)

    So many things become beautiful when you really look.


    Lauren Oliver

  • Bei normalen Stories, benutze ich natürlich auch normale Namen. Ich habe eine genaue Vorstellung wie mein Charakter aussieht, sei er weiblich oder männlich, meistens im Bekanntenbereich geklaut und dazu gibt es dann auch einen passenden Vornamen. Beispiel.: ich hab einen langhaarigen Rockerkumpel mit Namen Christian und hoplladihopp gibt es in einer meiner Geschichten einen Mettalfreak mit langen Haaren und dem Namen Chris. Übereinstimmungen sind natürlich nur zufällig *g*... Hauptcharaktere entwerfe ich meistens nach meinen Wünschen und diese bekommen somit auch Namen die mir besonders gut gefallen (sind ja schließlich meine Babys *g*). Für Nachnamen wälze ich das Telefonbuch. Ja, ich hab noch eins, zwar uralt, aber Namen stehen ja zu Hauf drinnen.
    Für meine Fantasytexte begebe ich mich auf die Suche in diversen Fremdsprachwörterbüchern, sei es finnisch, rumänisch, afrikanisch oder eine andere ausgefallene Sprache. Meistens such ich ein Wort aus, welches zu dem Charakter passen würde und stell es etwas um oder füge Buchstaben ein, so entstehen tolle fantastische Namen. Beispiel: eben gegoogelt: urmărire ist rumänisch und heißt jagen, daraus würde ich jetzt einen Urmarir erstellen, einen männlichen Jäger... In meinem Kopf hat sich sofort sein Aussehen herauskristallisiert: groß, kräftig, beinah bullig, mit schwarzem Haar und dunklen Augen, sehr gut mit der Armbrust und in dunkles Leder gekleidet...
    Hoffe es waren ein paar Anregungen dabei...


    Ehe ich es vergesse, Urmarir ist jetzt vom Markt... ;-}

  • Meine Namen wähle ich eher zufällig aus. Auf Nachnamen verzichte ich meistens ganz, da sie für meine Geschichten nicht wirklich relevant sind, wie ich finde. Nur die Hauptperson in meinem ersten Buch hat einen Nachnamen, der Rest nur Vornamen. Den Namen der Hauptperson von "Schlaflos" fand ich ganz nett und die Namen sollten auch zur Region Mec-Pom passen. Da hätte ein Xaver, Francois oder Paolo vielleicht etwas seltsam geklungen. :-)
    In meinem neuen Buch habe ich vermehrt US-Amerikanische Namen und die suche ich mir aus dem Internet zusammen.


    Wichtig für die Namen ist für mich nur, dass sie nicht aus meinem wirklichen (aktuellen) Leben stammen. So hatte ich zuerst eine Steffi vorgesehen, aber den Namen doch in Julia geändert (aufgrund von Geschehnissen zum damaligen Zeitpunkt). Namen aus früheren Zeiten, wie Schule, nehme ich schon her, nur nichts aktuelles. Ich nehme zwar nicht an, dass gerade diese Person das Buch liest, aber man weiß ja nie. Namen gibt es ja auch genug. Ich stelle mir beim Schreiben auch nicht eine mir bekannte Person als Hauptperson vor, sondern schreibe so vor mich hin. Natürlich gibt es Ähnlichkeiten, aber die lassen sich nun mal nicht vermeiden.

  • Also ich habe entweder gleich einem Namen im Kopf oder so eine vage Vorstellung. Die ersten zwei, drei Buchstaben, die der Name haben soll sind mir da dann schon im Kopf und dann benutze gerne eine Baby-Namen App oder Website. Auf der gebe ich die ersten paar Buchstaben ein, die ich eben schon habe und sehe was kommt. Das kann man dann abwandeln oder man findet einen Namen, der passt wie er ist. Ich gehe so eigentlich ganz gerne vor, dann sieht man auch gleich noch ein paar Alternativen.
    So ist zum Beispiel der Name meines männlichen Protagonisten aus "Gestorben lebt man besser" entstanden, er heißt "Johan Doss"
    Hoffe das hat dir geholfen :)

  • Mir ist es wichtig, dass der Name einen angenehmen Klang hat und zum Träger passt. Ich gebe den meisten meiner Figuren auch einen Nachnamen. In erster Linie entscheide ich mich für Namen, die mir gut gefallen.


    Quellen für meine Namen sind Telefonbücher oder die IMDB-Datenbank, wo ich Namen von Künstlern, die bei Filmen mitgewirkt haben, vermische. Ein Name wird von mir aber niemals 1:1 übernommen. Nachdem ich einen ansprechenden Namen gefunden habe, schaue ich im Internet nach dessen Bedeutung, und ob es andere bekannte Persönlichkeiten des öffentlichen Interesses denselben Namen tragen (zur Vermeidung von Problemen mit Urheberrechtsverletzungen).


    Bevor ich mit dem Schreiben der 1. Seite des Romans beginne, erstelle ich auch Biografien meiner Hauptfiguren. Ist zwar immer etwas mühselig, hilft aber enorm, den Charakter und seine Entscheidungen im Buch selbst nachzuempfinden und ihn "für seine Verhältnisse richtig handeln zu lassen".
    Wichtig ist, dass der Name für den Leser interessant klingt, aber aussprechbar bleibt und nicht zu lang wird.


    Namen von wichtigen Figuren in meinen Büchern sind beispielsweise:


    Andrew Conway
    Lyudmila Escobar
    Beatrice Morgan
    Anna Curtis
    Stuart Greer
    Ramira Hernandez
    Marcus Bell
    Zoe Caplan
    Jasper Bosman
    Sarah Alexia Witherspoon
    Jason Coletti