Liliana Le Hingrat - Das dunkle Herz der Welt

  • Kurzmeinung

    Hirilvorgul
    Zügig voranschreitend erzählt ohne besonders viel Tiefgang. Fieser Cliffhanger. Aber immerhin gut gelesen.
  • Liliana Le Hingrat - Das dunkle Herz der Welt

    Inhalt:
    Das heutige Rumänien im 15. Jahrhundert: Vladislav Basarab Draco, Ritter des Drachenordens, kämpft um den walachischen Thron seines Vaters. Dabei gerät er in Konflikt mit den Königen von Ungarn und Polen, die, selbst verfeindet, ihren eigenen Anwärter auf den walachischen Thron setzen wollen.
    Im Alter von fünf Jahren von seiner Familie getrennt, wächst Vladislav am Hof König Sigismunds auf, als Geisel und Garant für die Politik seines Vaters, des Fürsten Mircea Basarab. Der ungarische Monarch, der auch der Großmeister des Drachenordens ist, nimmt ihn in seine Dienste und am 8. Februar 1431, in Nürnberg, in die höchste Klasse der Societas Draconis auf.
    Vladislavs bester Freund und Schwertbruder János Hunyadi, Sohn eines Kleinadligen, erfährt am Tag zuvor von dem polnischen König Jagiello, dass er der uneheliche Sohn Sigismunds ist. Voller Neid verfolgt er die Zeremonie seines Freundes und meint, dass die Ehrungen ihm und nicht Vladislav zustehen. Als er von Vladislav vor den AugenKönig Sigismunds auch noch im Turnier besiegt wird und obendrein zusehen muss, wie Vladislav, obwohl er verheiratet ist, seine verehrte Clara von Thegzes verführt, wandelt sich die Freundschaft in Missgunst und Hass.




    ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------



    Liliana Le Hingrat ist/war mir völlig unbekannt und ich fand auch nichts über sie, als ich sie googelte, so ist dies also ihr erster Roman und dazu ein absolut fantastisches Leseepos, vergleichbar tasächlich mit der Gable oder dem Follett, ein wahres historisches Lesevergnügen, gut recherciert und sehr realitätsgetreu auf historischen Fakten aufgebaut, aber so dass man meint man sei in einer wunderbaren Lesewelt gefangen, keineswegs langatmig oder anödent, sondern wirklich spannend und mitreissend liest man sich verwunderlich flüssig und schnell durch die 760 Seiten des Schmöckers. Das Buch ist tatsächlich einer der besten Historienromane, die ich kenne, und ich stelle es mir angesichts der Übersättigung des Historienroman-Marktes wahrlich nicht leicht vor, etwas Neues mit einem solchen Gehalt, einer solchen Spannung und soviel Herz und Hirn zu schaffen.

    An der Beschreibung des Krieges hat mir besonders gut gefallen, dass Liliana Le Hingrat nicht der allzu naheliegenden Versuchung erliegt, ihn als heldenhaften Abwehrkampf der Christenheit gegen die dunklen moslemischen Horden zu schildern. Der Kampf zwischen dem muslimischen Heer und der Christenheit wogt hin und her, aber über die Hauptpersonen bietet Hingart Zugang zu beiden Lagern und zeigt neben den Heldentaten, auch die begangenen, unglaublichen Grausamkeiten, was dem Leser die ganze Tragweite der damaligen Zeit, die Höhen und Tiefen, wie auch die Dramatik aufzeigt.Das alles ist hineingebettet in Geschichten über wahre Freundschaften, auch zwischen Männern, Liebe mit all ihren Facetten , den menschlichen Abgründen und weiter eben der Kriegshandlungen in all ihrer Grausamkeit.
    Das Buch von stolzen 760 Seiten beginnt an wirklich keiner einzigen Stelle zu nerven, es treten nirgendwo Wiederholungen auf, man empfindet weder eine Oberflächlichkeit von Gedanken noch eine Unglaubwürdigkeit von Handlungen, man kann sich in jede der Hauptpersonen hineinversetzen, welche stark beschrieben sind und überaus durchdacht. Man leidet mit den Figuren mit, mit allen, auch den "Bösen", die nicht einfach nur eindimensional schlecht, sondern mehrschichtig und zum Teil auch mit Mitgefühl beschrieben werden, und die Beweggründe ihres Handelns erspüren. Neben der fesselnden Darstellung der Schlachten vergisst Hingart jedoch auch die Charakterentwicklung der Protagonisten nicht und bietet zudem noch etwas fürs Herz mit der Romanze um Clara. Besonders beeindruckt war ich von ihrer Fähigkeit, die Leben der fiktiven Protagonisten mit denen real existierender historischer Persönlichkeiten zu verbinden. Man hat in keinem Moment das Gefühl der Unglaubwürdigkeit.
    Eigentlich ist der Plot des Buches gar nicht sehr ausgeklügelt und verschlungen, aber so authentisch und packend umgesetzt, dass man sofort in den Bann gezogen wird und dank des frischen, nicht gestelzten und trotzdem den Zeitgeist widerspiegelnden Schreibstils man mit Leichtigkeit bis zum Ende durchhält. Durch den plastischen Schreibstil der Autorin, fühlt der Leser sich direkt in die Geschichte versetzt. Es gibt keine Längen, sondern einen klaren Entwicklungsstrang. Dieses Buch läßt die oft so trocken daher kommende Geschichte lebendig werden.


    Fazit: " Das dunkle Herz der Welt " ist ein grandioses Buch und auf jeden Fall weiterzuempfehlen. Abgesehen von purem Lesevergnügen bietet es historische Weiterbildung der besonderen Art. Eine Perle.

  • Titel: Das dunkle Herz der Welt
    Autorin: Liliana le Hingrat


    Inhaltsangabe:
    Das heutige Rumänien im 15. Jahrhundert: Vladislav Basarab Draco, Ritter des Drachenordens, kämpft um den walachischen Thron seines Vaters. Dabei gerät er in Konflikt mit den Königen von Ungarn und Polen, die, selbst verfeindet, ihren eigenen Anwärter auf den walachischen Thron setzen wollen.
    Im Alter von fünf Jahren von seiner Familie getrennt, wächst Vladislav am Hof König Sigismunds auf, als Geisel und Garant für die Politik seines Vaters, des Fürsten Mircea Basarab. Der ungarische Monarch, der auch der Großmeister des Drachenordens ist, nimmt ihn in seine Dienste und am 8. Februar 1431, in Nürnberg, in die höchste Klasse der Societas Draconis auf.
    Vladislavs bester Freund und Schwertbruder János Hunyadi, Sohn eines Kleinadligen, erfährt am Tag zuvor von dem polnischen König Jagiello, dass er der uneheliche Sohn Sigismunds ist. Voller Neid verfolgt er die Zeremonie seines Freundes und meint, dass die Ehrungen ihm und nicht Vladislav zustehen. Als er von Vladislav vor den Augen König Sigismunds auch noch im Turnier besiegt wird und obendrein zusehen muss, wie Vladislav, obwohl er verheiratet ist, seine verehrte Clara von Thegzes verführt, wandelt sich die Freundschaft in Missgunst und Hass.





    Über die Autorin:
    Liliana Le Hingrat wurde 1967 in Rumänien geboren. Sie studierte Geschichtswissenschaften an der Universität "Alexandru Ioan Cuza" zu Iasi und arbeitete als freie Korrespondentin für eine rumänische Tageszeitung. Ihre erworbenen Fachkenntnisse während des Geschichtsstudiums sowie die Leidenschaft fürs Schreiben flossen in ihren historischen Debütroman "Das dunkle Herz der Welt" ein. Liliana Le Hingrat nahm an mehreren renommierten Schreibseminaren teil. Heute lebt sie in der Nähe von Köln und engagiert sich für die Restaurierung der einsturzgefährdeten Kirchburgen aus Transsylvanien in Rumänien.


    Soweit AMAZON!
    Und nun ich:-)


    In meinem hiesigen Profil habe ich mich ja bereits als Fan hauptsächlich historischer Romane/Romanbiografien geoutet, trotzdem war mir bisher der Handlungsort - zumindest zu jener Zeit - dieses Buches lesetechnisch relativ fremd und mit Vampiren hatte ich nun schon überhaupt nichts "am Hut", wenn man von Polanskis "Tanz der Vampire"-Meisterwerk jetzt einmal absieht. Edward und seine Bisse zu den unterschiedlichsten Tageszeiten gingen sowohl buch- als auch filmtechnisch vollkommen an mir vorüber. Auch mit diesem Buch hatte ich anfangs einige Schwierigkeiten, nicht alle Worte waren mir vertraut und es gibt viele Namensgleich- und ähnlichkeiten und eine Menge handelnder Personen sowieso.
    Aber dann entdeckte ich ein beispielhaftes Personenvereichnis hinten im Buch, in welchem alle wichtigen Personen ordentlich sortiert nach Handlungsort bzw Herrscherhaus aufgeführt und sogar unterteilt in fiktiv und real aufgeführt werden. Ferner gibt es ein bemerkenswertes Nachwort und dann im vorderen und hinteren Umschlag noch zwei hilfreiche Karten.
    Dieser Band stellt den Auftakt einer geplanten Trilogie dar, ist in sich jedoch abgeschlossen und verständlich. "Der" Dracula ist am Buchende allerdings noch keine 20 Jahre alt. Hier geht es hauptsächlich um das Leben des Vaters von Dracula. Dieser Vater und zwei seiner drei Söhne geraten in Gefangenschaft, wo alle auf verschiedenste Art starken und historisch belegten Folterungen ausgesetzt sind, deren Schilderungen von der Autorin nach eigenen Worten bereits "entschärft" wurden und auf mich auch keinesfalls "effekthäscherisch" wirkten. Trotzdem könnten sie vielleicht für manchen Leser nur schwer zu ertragen sein. Blutig ist die ganze Geschichte ohnehin, weil da jeder gegen jeden kämpft und sich ständig neue Verbündete und Verräter einfinden und dazu auch noch die Kirche immer mittmischt. Aber es gibt auch Edelmut, Heldentum, Liebe und einen geheimnisvollen Heiler. Blutsauger am Hals oder so tauchten bis jetzt allerdings nicht auf.
    Ich freue mich auf den zweiten Band!
    Leseempfehlung!!

  • Als Vladislav Basarab Draco, Sohn des ehemaligen Fürsten der Walachei, in den mächtigen Drachenorden aufgenommen wird, wähnt er sich am Ziel seiner Träume. Er steht nun in der Gunst von Sigismund, dem römisch-deutschen Kaiser, und glaubt endlich den Thron seines Vaters zurückerobern zu können. János Hunyadi, sein ungarischer Schwertbruder, soll ihm dabei helfen. Doch als sich der verheiratete Vladislav in eine leidenschaftliche Liebesbeziehung mit der schönen Clara stürzt, wird der Freund zum schlimmsten Feind, denn auch Hunyadi hofft auf die Gunst der Edelfrau. Durch seine Intrigen verliert Vladislav an Einfluss und droht, entmachtet zu werden. In seiner Not wendet er sich an die Osmanen und kämpft als christlicher Ritter am Vorabend des ersteb Türkenkrieges ab der Seite des musslimischen Heeres. Doch Vladislav steht vor schweren Entscheidungen, denn sein Sohn wird vom Sultan als Geisel gehalten. Soll er seinen Nachkommen opfern, um seine Macht im christlichen Abendland zu sichern? Und wird er Clara, an der János grausame Rache geübt hat, je wieder für sich gewinnen können?


    Der Debütroman der rumänischen Autorin Liliana Le Hingrat hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Die Schreib- und Erzählweise der Autorin hat mir richtig gut gefallen und so viel der Einstieg in die Geschichte recht einfach. Wie es oft bei historischen Romanen der Fall ist, hatte ich allerdings zu Beginn Schwierigkeiten mir die ganzen Namen und Personen zu merken (Zum Glück gibt es das Personenregister am Ende des Buches).


    Das Cover zeigt schon auf den ersten Blick, dass es sich bei dem Buch um einen Roman im historischen Genre handelt. Schlicht, aber dennoch ein Hingucker. Das Symbol des Drachenorden passt perfekt zur Handlung.


    Teilweise war es leider ein wenig schwere Kost. Man braucht auf jedenfall Zeit und Ruhe zum Lesen, denn ansonsten kommt man mit den Schauplätzen und den geschichtlichen Hintergründen nicht so recht mit. Dennoch hat mich das Buch überzeugt. Es war Spannend, Leidenschaftlich und eine tragische Liebesgeschichte hat auch nicht gefehlt. Eine gute Mischung aus Roman und Geschichte die ich auf jedenfall nur weiterempfehlen kann.

  • Verlag: Droemer/Knaur, 2015
    Seitenzahl: 762
    ISBN-10: 3426517590
    ISBN-13: 9783426517598


    Die Autorin(Quelle: Buecher.de)


    Liliana Le Hingrat wurde 1967 in Rumänien geboren. Sie studierte Geschichtswissenschaften an der Universität "Alexandru Ioan Cuza" zu Iasi und arbeitete als freie Korrespondentin für eine rumänische Tageszeitung. Ihre erworbenen Fachkenntnisse während des Geschichtsstudiums sowie die Leidenschaft fürs Schreiben flossen in ihrem historischen Debütroman "Das dunkle Herz der Welt" ein. Liliana Le Hingrat nahm an mehreren renommierten Schreibseminaren teil. Heute lebt sie zusammen mit ihrem Ehemann in der Nähe von Köln, sie ist im Finanzmanagement tätig und engagiert sich für die Restaurierung der einsturzgefährdeten mediävalen Kirchburgen aus Transsylvanien in Rumänien.


    Ein gut recherchierter Roman


    Prolog. Wir lesen wie ein kleiner Junge auf die Welt kommt, und ein Hohepriester ihn mitnimmt und ein Ritual mit ihm vollzieht…


    Vladislav Draco Basarab wird am Hof König Sigismunds in den Drachenorden aufgenommen. Beim Turnier wirft ihm Clara Thegzes eine goldene Brosche zu. János, Vladislavs Schwertbruder, hat jedoch auch ein Auge auf Clara geworfen.Und er ist neidisch auf Vlas, zumal er auch noch erfahren hat, wessen Sohn er angeblich sein soll… Er fühlt sich zurückgesetzt…


    Kurz bevor Vlas nach Transsylvanien aufbricht, verschwindet Clara und ist nicht mehr auffindbar. Dabei war von ihrer Mutter und János Hunyadi ausgemacht, dass sie diesen heiraten sollte…


    Im Baronat der Thegzes‘geschieht etwas, was Vladislav den Hass seines Schwertbruders János einbringt…


    Als eines Tages die Gefahr eines Türkenkrieges gegen die Walachei besteht, und Vlas nicht mit des Kaisers Hilfe rechnen kann, wird er Vasall des Sultans Murad. Doch auch dabei bleibt es nicht… Und János Hass auf Vladislav wächst weiter …


    Dann wird Vladislav an den Hof des Sultans beordert, mit Familie. Das hat Folgen….


    Es gibt da noch einen Mann namens Roxolan, der geschworen hat, Vladislav und seine Familie zu beschützen. Doch seit Vlas‘ ‚Besuch‘bei Murad ist das nicht mehr ganz so einfach…


    Was ist das für ein Ritual im Prolog? Wessen Sohn ist János angeblich, und wird er von diesem Mann noch anerkannt? Warum fühlt er sich zurückgesetzt? Weshalb ist Clara abgehauen? Will sie János Hunyadi nicht heiraten? Was passiert genau im Baronat der Thegzes? Wie wirkt sich Vlas‘ Verrat jeweils aus? Warum hasst János Vladislav so sehr? Welche Folgen hat die Einladung des Sultans? Und was ist das mit der Beschützerrolle von Roxolan? Alle diese Fragen, und noch viel mehr,werden in diesem Buch beantwortet.


    Meine Meinung
    Am Anfang war es etwas schwierig, in die Handlung hineinzukommen. Es gab auf einen Schlag zu viele Personen und somit Namen, die man sich merken musste. Doch als ich schließlich drinnen war, ließ sich das Buch sehr gut lesen. Auch in die Protagonisten konnte ich mich gut hineinversetzen. Doch verstand ich János Hass auf Vlas nicht. Er hätte doch mal mit ihm reden können, und nicht als selbstverständlich annehmen, dass Vlas Bescheid weiß.Auf jeden Fall war das Buch von Anfang bis zum Ende spannend. Und ich erfuhr viel über die Geschichte dieser Gegend. Meines Erachtens ist das Buch sehr gut recherchiert und die Geschichte, die Liliana le Hingrat darum gewoben hat, hat mir sehr gut gefallen. Das Buch hat mich gefesselt und bekommt von mir eine Lese-/Kaufempfehlung.

    Liebe Grüße
    Lerchie



    _______________________
    nur wer aufgibt, hat schon verloren

  • Über einen Zeitraum von mehr als 15 Jahren begleiten wir Vladislav Basarab Draco auf seinem Kampf um den Thron der Walachei, dem heutigen Rumänien. Er ist der Vater von Vlad Draculea, später besser bekannt als Vlad Tepes, der Pfähler. Gemeinsam mit seinem treuen Freund Roxolan, einem Hohepriester der Alten Mysterien und seinem ehemaligen Stallburschen Ilarion kämpft Vladislav gegen die Osmanen, die die westlichen Länder wie Ungarn und Österreich erobern und beherrschen wollen. Um die Walachei, das Land seiner Ahnen, zu retten, geht er schließlich ein Bündnis mit dem Sultan Murad ein, was ihm wiederum den Hass des christlichen Ungarn und Österreich einbringt.
    Auch privat läuft nicht alles rund. Vladislav ist mit einer wunderbaren Frau verheiratet, aber die Ehe wurde arrangiert. Vasilissa und er respektieren und achten sich gegenseitig, aber Vladislavs Liebe gehört Clara, während Vasilissa sich in den Burgunder Wallerand verliebt. Im Laufe der Jahre schenkt Vasilissa ihrem Mann vier Kinder, Mircea, Vlad, Radu und Alexandra. Aber sein Kampf um den Thron und sein Bündnis mit den Osmanen fordert Opfer und macht auch vor seinen Kindern nicht halt.


    Man merkt dem Roman an, dass die Autorin sehr genau und gründlich recherchiert hat und alles möglichst genau wiedergeben möchte. Sie ist selbst Rumänin und ihr liegt ihr Land und dessen Geschichte natürlich am Herzen.
    Im Nachwort schreibt sie, sie wollte mit diesem Roman zeigen, dass die wahre Geschichte der Draculas eben so spannend sein kann wie die von Bram Stoker erzählte. Ich finde, das ist ihr gelungen.
    Das Buch hat eigentlich alles, was ein historischer Roman braucht: Fakten und Fiktion, die gekonnt miteinander verwoben sind, interessante Charaktere, von denen keiner blass bleibt, Emotionen und auch amüsante Momente. Ich mochte besonders Roxolan. Es geht um Liebe, Freundschaft, Hass, Stolz, Ehre, die Familie und die Verpflichtung den Ahnen gegenüber. Werte, die man heute leider nicht mehr oft kennt.
    Für mich persönlich war es allerdings ein bisschen zu viel Politik und manchmal fiel es mir schwer allem zu folgen, bei den vielen Namen, Titeln und Bezeichnungen. Aber das ist halt Geschmacksache.


    Liliana Le Hingrat schreibt außerdem, dass sie eine Fortsetzung der Gechichte Vlad Draculea widmen will. Darauf bin ich schon gespannt und werde es sehr gerne auch lesen.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Spannend erzählte Chronik über die Herrscher der Walachei


    Vladislav Draco und János Hunyadi lernen sich in Jugendjahren kenne und werden Freunde und Waffenbrüder. Alles ist gut, bis die Liebe zu einer Frau, ihre Freundschaft auf eine harte Probe stellt. Ihre Wege trennen sich. Während Vladislav in die Heimat der Walachei in den Karpaten zurückkehrt, beginnt für seinen Freund der Aufstieg und die Karriere an dem Hof von König Sigismund von Luxemburg, dieser war unter anderem der König von Ungarn sowie römisch-deutscher König und Kaiser. Ein erbitterter Kampf um Macht und die Krone nimmt seinen Lauf.


    Über den Zeitraum um die Mitte des 15. Jahrhunderts und gerade zu den Herrschern der Walachei und den Staaten drum herum, habe ich bis jetzt wenig gelesen. Liliana Le Hingrat erzählt eine spannende Geschichte über die Eroberung dieser Landstriche und vor allem über einen Herrscher, der verzweifelt versucht nicht zwischen den Mächten des Reiches aufgerieben zu werden. Nicht nur Sigismund will die Vorherrschaft in der Walachei, sondern auch die Osmanen fallen in die Länder ein. Für Vladislav Draco ist es eine Gratwanderung zwischen Leben und Tod, zwischen Treue, Verrat und Freundschaft.


    Ein zweiter Handlungsstrang erzählt davon, wie der einstige Freund János Hunyadi seinen Aufstieg vom einfachen Ritter, zu einem der reichsten Männer Ungarns nimmt. Auch sein Weg ist nicht einfach, geprägt von Kämpfen und dem Spiel um die Macht.


    Mir hat gut gefallen, wie die Autorin ihre Geschichte erzählt, sie lässt sich flüssig lesen, ist aber auch ungeschönt und schildert die grausamen Ereignisse der Zeit. Ich habe von einem Herrscher gelesen, von dem ich so noch nie etwas gehört hatte. Vielleicht nur mal den Hinweis, dass es sich bei Vladislav Draco um den Vater von Vlad Draculea handelt. Dieser Sohn erlangte ja eine traurige Berühmtheit.


    Was mir außerdem gut gefallen hat, ist, wie die Autorin es geschafft hat, auch die alten Mythen aufleben zu lassen. Dazu hat sie einen Charakter erschaffen, der der Familie Draco sehr Nahe steht. Er hat die alten Bräuche praktiziert und die Familie gleichzeitig damit geschützt. Die Verbindung dieser unterschiedlichen Welten, der Kirche und dem alten Glauben ist ihr gut gelungen.


    Obwohl es sich um das Debüt der Autorin im Bereich der historischen Romane handelt, hat dieses Buch einiges an Zusatzmaterial zu bieten. Es gibt Karten von Europa aus dieser Zeit, ein Personenregister und vor allem ein ausführliches Nachwort, welches Fiktion und Wahrheit trennt. Sogar das Cover meiner Taschenbuchausgabe ist schön anzusehen. Ich mag das Drachensiegel auf dem Buchdeckel.


    „Das dunkle Herz“ ist der erste Band, der aus dem Leben der Familie Draco, der Herrscher der Walachei erzählt. Ausführlich und spannend schildert die Autorin, was es bedeutet in dieser Zeit sein eigenes Reich zu verteidigen. Von den Machtspielen der Mächtigen und Reichen und des Klerus. Was sich wirklich damals in den Jahren um 1440 zugetragen hat, kann sicher niemand mehr genau sagen, aber so, wie hier geschildert, könnte es durchaus gewesen sein. Ich hatte spannende bis atemberaubende Lesestunden. Ich freue mich vor allem darüber, dass ich direkt mit dem zweiten Band weiterlesen darf.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ich habe die Hörbuchversion heute beendet und habe tatsächlich nochmal nachgeschaut, ob ich auch wirklich alle Kapitel auf meinen mp3-Player gezogen habe. Wie ich auch zwischendurch schon immer mal irritiert geschaut habe, ob die Version wirklich ungekürzt ist. Die Handlung schreitet sehr rasch voran und dann endet das Buch mitten in der Geschichte... das fand ich ein bisschen schade. Naja - werde ich Teil 2 wohl noch hinterher schieben müssen. Der sich dann hoffentlich um Vlad Draculea drehen wird, denn wegen ihm habe ich überhaupt zu diesem Buch gegriffen.

    Aus dem Klappentext konnte man vermuten, dass sein Aufenthalt bei den Osmanen im Mittelpunkt stehen würde, der maßgeblich zur Entwicklung des später als Dracula bekannt gewordenen Fürsten beigetragen hat. Ich hoffe, dass der zweite Teil dann vielleicht auch ein bisschen mehr Tiefgang bekommt. Für dieses Buch gibt es von mir gut gemeinte :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:, wobei es einen Bonusstern für die Lesung von Stephan Benson gibt.

    Gelesen in 2024: 7 - Gehört in 2024: 5 - SUB: 598


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark