Jules Verne - Keraban, der Starrkopf

  • Jules Verne: Keraban der Starrkopf; Verlag Neues Leben Berlin 1971; 352 Seiten; ohne ISBN




    Der niederländische Tabakhändler Jan Van Mitten hält sich mit seinem Diener Bruno in Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, auf, wo er seinen Freund und Geschäftspartner Keraban aufsucht. Konstantinopel liegt bekanntlich sowohl im europäischen wie asiatischen Teil der Türkei.



    Keraban lädt sie zum Abendessen in seine Villa ein, die im in Asien gelegenen Teil Istanbuls – Scutari (Üsküdar) – liegt. Der Bosporus trennt die beiden Teile der Stadt. Als die Freunde den Bosporus überqueren, erfahren sie. daß eine kleine Steuer pro Person für die Überquerung des Bosporus mit dem Boot erhoben wird. Keraban weigert sich aus Hass auf die Regierung, diese Steuer zu bezahlen. Aus Trotz beschließt er, in seiner Kutsche das Schwarze Meer zu umrunden, um in seiner Villa zu Abend zu essen.


    Dabei ist Eile geboten. Schließlich möchte sein Neffe Ahmet in absehbarer Zeit heiraten.


    Das Buch enthält nicht nur den Text der Erzählung. Ein Wörterbuch übersetzt die enthaltenen fremdsprachigen Begriffe. Interessant ist auch das Nachwort. Darin ordnet Wolfgang Baron das Werk das Schaffenswerk des französischen Autoren ein.


    Der vorliegende Reise- und Abenteuerroman gehört sicherlich nicht zu den bekannteren und berühmteren Büchern des Autoren von Zukunftsromanen. Hier geht es nicht um technische Erfindungen und abenteuerliche Entdeckungsreisen. Keraban steht den Neuerungen seiner Zeit vielmehr ablehnend gegenüber.


    Die Handlung ist allein schon am Anfang reichlich konstruiert - wer gibt schon freiwillig und aus Starrsinn und Sturheit ein kleines Vermögen aus, nur um eine geringfügige Steuer zu sparen? So gesehen ist das Buch bestenfalls eine banale Unterhaltung - Verne hat besseres geschaffen.


    Es gibt auch eine Hörbuchversion, die hier schon besprochen wurde.