Worum geht's?
Ein junges, vierköpfiges Urban Explorer Team hat es sich zum Ziel gesetzt, das seit Jahren leerstehende Hotel Unus in der Nähe von Frankfurt zu erkunden - und das nachts. Zufälligerweise hat das Trio, das sich Ghost Discoverers nennt und Interesse an paranormalen Aktivitäten hat, haargenau dasselbe beschlossen. Beide Teams machen sich also in der Nacht vom 7. auf den 8. September 2013 auf den Weg ins Unus und müssen, schon bevor sich beide Parteien dort zum ersten Mal kennenlernen, feststellen, dass hier drin so einiges nicht mit rechten Dingen zugeht. Die Tour, die anfänglich vielleicht noch Spaß gemacht hat, entpuppt sich schon bald als Albtraum, aus dem es kein Erwachen gibt ...
Meine Meinung:
"Wir sind in einem Albtraum gefangen."
Das erste Nennenswerte sind die beiden Erzählstränge, die sich kapitelweise abwechseln: Zuerst lernen wir die Urban Explorer kennen, die aus Shannon, Malte, Adam und Lara bestehen. Danach die Geisterjäger, mit dem gewöhnungsbedürftigen Namen Ghost Discoverers, Elin, Carly und Fynn.
Und anfangs habe ich mir noch gedacht: "Oje, bei so vielen Protagonisten komme ich sicher andauernd durcheinander ..." - Aber tatsächlich war es so, dass ich mich ganz schnell an die unterschiedlichen Namen und Charaktere gewöhnt habe keine Probleme mit dem Auseinanderhalten hatte. Lag bestimmt auch daran, weil die Autorin ihren Protagonisten sehr prägnante Eigenschaften, Denk- und Verhaltensweisen zugeschrieben hat, weswegen es wirklich einfach war, sich schnell an die sieben Entdecker zu gewöhnen.
"Gewissermaßen sind wir Detektive", erklärte Jan auf dem
Weg zur Tür. "Wir sind auf der Suche nach der Wahrheit." ...
"Seid vorsichtig! Keine Wahrheit dieser Welt ist es wert, sein Leben aufs Spiel zu setzen."
Ich persönlich finde ja, dass sich die Buchbeschreibung total spannend liest und genau diese Erwartung hatte ich dann auch von dem Buch: es soll mich richtig fesseln können. Und genau das hat es auch getan. Sogar noch viel mehr, als ich erwartet habe. Unheimlich ist gar kein Ausdruck, der den gruseligen Dingen, die im Unus vorgehen, gerecht wird.
Unheimlich war bei weitem nicht die passende Bezeichnung für das Unus.
Die Finsternis war unheimlich, genau wie Gruselgeschichten am Lagerfeuer
oder dunkle, verlassene Friedhöfe. Das Unus war viel mehr.
Das Lesen hat mich beunruhigt und aufgewühlt, wach gehalten und meinen Puls beschleunigt. Die Angst, die die Charaktere verspürt haben, ist richtig gut bei mir angekommen, ich habe mich fast wie mittendrin gefühlt. Und wenn eine Geschichte das schafft, dann kann ich gar nicht anders, als es am Ende mit einem Wow-Gefühl zuzuklappen.
Dass ich von Jessica Swieciks zweitem Buch schwer begeistert bin, merkt man, glaube ich!?
Wer ein nervenaufreibendes, spannungsgeladenes und fesselndes Buch sucht, sollte UNBEDINGT die Tour ins Unus wagen: ins stockfinstere Labyrinth des Horrors!
5 !