Francesca Haig - Das Feuerzeichen / The Fire Sermon

  • Zum Inhalt


    400 Jahre danach - eine große Katastrophe hat fast die gesamte Menschheit von der Erde getilgt und die Überlebenden haben sich eine neue Gesellschaftsordnung aufgebaut. Mittlerweile sind die Missbildungen zurückgegangen, die sich durch die Strahlung auf die Menschen entwickelt hatten, dafür gibt es eine neue Abnormität: die Zwillinge.
    Kinder werden nur noch im Doppelpack geboren - und es ist immer ein "Alpha" (ohne Makel) und ein "Omega", der irgendeine offensichtliche, körperliche Behinderung aufweist.
    Die Omegas werden von ihren Familien getrennt und leben abseits in Dörfern; sie werden gemieden und bekommen Aufmerksamkeit nur durch Missbilligung und Forderungen der Alphas, die sie unterdrücken.


    Bei Cass und Zach entwickelt sich alles anders. Cass hat die Gabe eines Sehers und kann diese sehr lange geheimhalten. Ihr Zwillingsbruder Zach ist davon natürlich nicht begeistert, denn schließlich hindert sie ihn an dem Ansehen als Alpha - er kann die Schule nicht besuchen und auch die anderen Kinder meiden die beiden gleichermaßen. Doch Zach weiß sich zu helfen und schließlich landet Cass in einem der vielen "Verwahrstationen", einer steinernen Zelle mitten in Wyndham, der Stadt der Alphas, aus der es kein Entkommen zu geben scheint ...


    Meine Meinung


    Man merkt sofort, das diese Welt in der Zukunft düster und brutal ist. Es gab eine nukleare Katastrophe, durch die fast alles Leben auf der Welt zerstört wurde. Missbildungen sind "normal", doch scheinbar hat sich die Evolution einen neuen Streich ersonnen: die menschlichen Zwillinge. Die Gesellschaft dieser neuen Welt glaubt fest daran, dass sich alles negative in den Omegas manifestiert, dem Zwilling mit einer körperlichen Behinderung - denn sein Gegenstück, der "Alpha", hat keinerlei Deformationen.
    Obwohl die Omegas dadurch als Abschaum betrachtet und behandelt und in abgelegene Dörfer verfrachtet werden, sobald man ihren "Makel" entdeckt, ist die Krux an der Sache, dass das Leben der Zwillinge aneinander gebunden ist: stirbt einer der beiden, stirbt auch der andere.
    Diesen Hintergrund fand ich sehr faszinierend, denn der Versuch, das "Abnormale" auszuschließen und nicht zu beachten, aber trotzdem nicht ohne leben zu können, ist ein wichtiger Denkansatz.


    Die Handlung wird aus der Ich Perspektive von Cass erzählt. Ihr Makel wurde erst sehr spät entdeckt, da er nicht körperlich ist, sondern sie die Gabe hat, Visionen zu sehen. Dadurch steht sie natürlich ihrem Zwillingsbruder Zach im Weg, der endlich zu den Alphas gehören möchte, denn solange man ihr Geheimnis nicht herausfindet, ist auch er ein potenzieller Omega. Während er aber schließlich sein ehrgeiziges Ziel verfolgen kann, entwickelt Cass eine unglaublich sensible und mitfühlende Sicht auf das Zusammenleben der Menschen.


    Das Feuerzeichen, das ja auch groß auf dem Cover prangt, wird allen Omegas auf die Stirn gebrannt, um ihren Stand für jeden ersichtlich zu machen. Das Thema Feuer spiegelt sich aber auch durch die vergangene Katastrophe, die mit einem großen Brand die Erde verwüstet hat und sogar im Schreibstil wider, denn Francesca Haig versteht es sehr gut, das Wesen des Feuers immer wieder in die Handlung einfließen zu lassen. Überhaupt beschreibt sie alles sehr lebendig und anschaulich, so dass ich als Leser immer die Bilder vor Augen hatte. Für die empfohlene Altersgruppe auf jeden Fall recht anspruchsvoll; in der dirkten Rede manchmal sogar etwas "gestelzt".


    Es gab allerdings auch einige Längen zwischendurch und insgesamt war das Erzähltempo eher ruhig. Obwohl die Handlung im Jetzt spielt gab es viele Rückblicke in Cass´ Vergangenheit, die das ganze etwas gebremst haben.
    Dafür gibts aber auch einige interessante Aspekte, die angeschnitten wurden: wie die Technologie, die als Tabu gilt, aber im Geheimen wieder rekonstruiert wird, einem verborgenen Plan und Experimenten einiger Alpha-Räte und die Absichten der "Beichtmutter", einer Seherin, die scheinbar auf Seiten der Alphas steht. Auch die Liebe spielt eine - wenn auch untergeordnete - Rolle und die Überzeugung, jeden Körper so zu akzeptieren, wie er ist, ist immer sehr präsent!


    Fazit


    Obwohl einem eher gemächlichen Handlungsverlauf ist dieser Auftakt sehr voll gepackt mit viel Aufklärung über die Situation, den Impulsen der Charaktere und der wesentlichen Frage, wie wichtig ein "makelloses" Leben eigentlich ist. Hat mich sehr beeindruckt!


    © Aleshanee
    Weltenwanderer


    Trilogie


    1 - Das Feuerzeichen
    2 - Das Feuerzeichen - Rebellion (Feb 2016)
    3 - Das Feuerzeichen - Rückkehr (Okt 2016)

  • :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:


    Francesca Haig hat etwas geschafft, was inzwischen gar nicht mehr so einfach ist: sie hat eine Dystopie geschrieben, die sich liest wie etwas völlig Neues. Die Grundidee fand ich dermaßen faszinierend, dass das Buch bei mir schon halb gewonnen hatte:


    In einer post-nuklearen Zukunft werden ausschließlich Zwillinge geboren, immer ein Junge und ein Mädchen. Aber während das eine Kind grundsätzlich gesund, kräftig und makellos ist, hat das andere irgendeine Form von Deformierung. Fehlende oder doppelte Gliedmaßen, Blindheit, Taubheit, Zwergwuchs... Die Überreste der Strahlung, die aus irgendeinem Grund immer nur den einen Zwilling betreffen.


    Nach vielen Generationen der Zwillingsgeburten hat sich die Gesellschaft in zwei Gruppen gespalten: die gesunden Alphas, die privilegiert in wohlhabenden, sauberen Städten leben, und die "defekten" Omegas, die schon als Kleinkinder gebrandmarkt und in reine Omega-Siedlungen abgeschoben werden, wo sie nicht halb so viele Rechte genießen wie ihre Zwillinge. Die Omegas werden gefürchtet, da sie als Inbegriff alles Schlechten gesehen werden, und womöglich würde diese Furcht sich in einem Genozid entladen - wäre da nicht die simple Tatsache, dass kein Alpha ohne sein Omega leben kann. Stirbt der eine Zwilling, stirbt auch der andere.


    Cass ist eine Omega, weil sie seherische Fähigkeiten besitzt - was von Alphas und Omegas gehasst und gefürchtet wird. Am Anfang hatte ich das Gefühl, keinen rechten Zugang zu ihr zu finden, denn die Geschichte durchläuft in den ersten Kapiteln sozusagen im Zeitraffer mehrere Jahre, wodurch ich Cass' Emotionen einfach nicht unmittelbar spüren konnte. Aber ab dem Punkt, ab dem wir die Geschichte wieder langsamer aus Cass' Sicht miterleben, wuchs sie mir immer mehr ans Herz!


    Sie hat eine Schwäche, die eigentlich eine Stärke ist: sie sieht das Gute im Menschen und vertraut lieber einmal zu oft, als einmal zu wenig. Obwohl sie selber allen Grund dazu hätte, die Alphas zu hassen, empfindet sie eine zutiefst verwurzelte Überzeugung, dass nicht Krieg die Lösung für die Unterdrückung der Omegas ist, sondern nur ein friedliches Zusammenleben von Alphas und Omegas.


    »Der wahre Grund, warum es keinen Sinn macht zu kämpfen, ist, weil es keinen Gewinner geben kann. Jeder Alpha, den ihr umbringt, bedeutet, dass irgendwo einer von uns tot umfällt.«
    (Cass)


    Ihren Zwillingsbruder Zack, der seine eigene Karriere über Cass' Wohlergehen stellt, konnte ich bis zu einem gewissen Punkt sogar verstehen; in seinen Augen hat seine Schwester ihn um die Kindheit betrogen, die ihm zustand. Vieles von dem, was er tut, wird von einer ganz instinktiven Angst davor motiviert, nicht dazu zu gehören oder gut genug zu sein. Womit ich sein Verhalten nicht entschuldigen will! Aber ich fand es gut, dass die Autorin ihn als Menschen mit nachvollziehbaren Motiven zeigt.


    Dann gibt es da noch Kip, den Cass vor einem schrecklichen Schicksal rettet. Er war mir direkt sehr sympathisch! Obwohl er sein Gedächtnis verloren hat und deswegen quasi nochmal ganz von vorne anfangen muss, hat er eine starke Persönlichkeit, die einem im Gedächtnis bleibt. In den unmöglichsten Situationen zeigt er immer wieder einen flapsigen Humor, was das düstere und hochspannende Buch manchmal etwas auflockert.


    »Wird das jetzt zur Gewohnheit, dass du allen, die versuchen, dich zu töten, vor ihrem Tod noch Versprechungen machst? Ich frage nur, weil es sein kann, dass dabei in Zukunft einige Verpflichtungen zusammenkommen.«
    (Kip)


    Über ein paar andere Charaktere hätte ich gerne noch mehr erfahren, wie zum Beispiel Piper, den Anführer des Widerstands, oder die gefürchtete Seherin, die als "Beichtmutter" bekannt ist. Sie tut wirklich schreckliche Dinge und ich hätte gerne besser verstanden, was sie dazu gebracht hat!


    Die Liebesgeschichte ist hat mir gut gefallen, obwohl (oder vielleicht gerade weil) sie sich langsam aufbaut und nicht im Mittelpunkt der Handlung steht. Ich fand sie rührend und gut geschrieben! Es gibt zwischendurch die Andeutung einer Dreiecksgeschichte, die mir etwas bemüht und konstruiert vorkam, aber sie spielt (noch?) keine allzu große Rolle.


    Obwohl die Handlung manchmal eher bedächtig voranschreitet, fand ich das Buch trotzdem nie langweilig. Die Grundidee wird schlüssig ausgebaut, und auch die Welt erschien mir stets gut durchdacht und komplex. Auch in den ruhigeren Passagen passiert in meinen Augen immer genug, um das Interesse wach zu halten!


    Der Schreibstil gefiel mir an sich sehr gut, aber mit der Übersetzung haderte ich ein bisschen... Nach einer Stelle, die mir merkwürdig vorkam, lud ich mir erstmal die Leseprobe des englischen Originals runter und verglich.


    Ich muss sagen, der Schreibstil verliert in der Übersetzung viel seiner Dringlichkeit und seiner interessanten Sprachmelodie! Manche Stellen sind meines Erachtens auch ein wenig verfälscht übersetzt. So flieht Cass zum Beispiel in einer Szene vor einem berittenen Verfolger, und dann wird gesagt:
    "Einer von ihnen packte meine Füße und riss mich auf sein Pferd."
    Wie kann man vom Pferd aus jemanden an den Füßen fassen?!


    Im Original:
    "One simply scooped me up as I ran, snatching the earth from under my feet."
    Grob übersetzt: "Einer sammelte mich einfach auf während ich rannte und riss mir die Erde unter den Füßen weg."


    Zum Teil werden Wörter auch als Fremdwort stehen gelassen, obwohl das im Deutschen dann etwas gestelzt oder unsinnig klingt. Ein Schreckgefühl ist zum Beispiel "insistent" (eindringlich) und Wangenknochen sind "prominent" (hervorstehend).


    Aber im Laufe des Buches las ich mich dennoch auch in die deutsche Übersetzung gut ein, und im Großen und Ganzen liest sie sich flüssig und ansprechend.


    Das Ende des Buches ist ein ziemlicher Hammer - ich glaube, meine Worte waren: »...was? Was?? WAAAaaaas?!!« Der Autorin ist es gelungen, mich eiskalt zu überraschen. Ein sehr mutiges Ende, an dem sich sicher die Geister scheiden werden, aber ich hoffe sehr, dass es im nächsten Band nicht irgendwie rückgängig gemacht wird!

  • Francesca Haig widmet ihr Debüt ihrem Bruder Peter und ihrer Schwester Clara und schreibt dabei


    Zitat

    Wenn man bedenkt, wie viel sie mir bedeuten, dürfte es keine Überraschung sein, dass ein erster Roman von Geschwistern handelt. (Seite 5)


    Und wenn man "Das Feuerzeichen" auf seinen Kern zurückführt, ist es tatsächlich ein Roman über die besondere Beziehung von Geschwistern. Lediglich das Setting ist fantastisch und die Handlung drumherum düster, stellenweise brutal. Aber was mich an diesem Buch am meisten fasziniert hat, war tatsächlich, wie Cass und ihr Zwillingsbruder Zach, aber auch andere Zwillingspaare, miteinander umgegangen sind.


    Denn in der düsteren Zukunft, in der das Buch spielt, hängt das Leben der jeweiligen Zwillinge voneinander ab. Es werden immer ein Junge und ein Mädchen geboren. Und während eines der beiden Kinder als Alpha nahezu perfekt ist - gutaussehend, stark und gesund -, ist der andere Zwilling als Omega sein Schattenstück - mit fehlenden oder zusätzlichen Gliedmaßen. Aber auch jeder Alpha hat eine Schwachstelle. Denn nicht nur werden die Zwillinge zur selben Zeit geboren, sie sterben auch zur selben Zeit. Ihre Gesundheit betreffend sind die Zwillingspaare untrennbar miteinander verbunden, was sich auch nicht dadurch umgehen lässt, dass man die Omegas unmittelbar nach Sichtbarwerden ihrer Missbildung aus der Familie nimmt und in eine der Omega-Siedlungen schafft. Nicht immer zeigt sich die Fehlbildung direkt nach der Geburt. Es können auch einige Jahre vergehen, bis sich diese entwickelt. Aber es gibt auch Omegas, deren "Fehlbildung" nicht äußerlich zu erkennen ist.


    Es hat mich stellenweise schier fassungslos und mit offenem Mund zurückgelassen, welche Gedanken den Charakteren durch den Kopf gehen, welche Fäden sie spinnen, wie weit sie um die Ecke denken, um dahinter zu kommen, wie sie ihrem Zwilling schaden können, ohne sich selbst zu schaden bzw. dabei und damit für ihre eigene Sicherheit zu garantieren. Dieses Debüt wurde so klug durchdacht und ich habe selten ein Buch gelesen, bei dem so viel im Hintergrund passiert, während die eigentliche Handlung doch eher ruhiger bleibt.


    Denn tatsächlich umfasst die Handlung des Buches mehrere Jahre, in denen nicht mehr passiert, als dass Cass gefangen in einem Verlies sitzt. In dieser Zeit denkt Cass viel über ihre Vergangenheit nach und sie nimmt dabei den Leser mit in ihre Kindheit. Auch bei ihr und ihrem Zwilling Zach zeigte sich nicht direkt nach der Geburt, wer Alpha und wer Omega ist. Stattdessen gingen viele Jahre ins Land, in denen vor allem für Zach nicht klar war, auf welcher Seite er steht, während Cass schon längst wusste, wer von ihnen das "schwächere" Glied ist. Großartig beschreibt die Autorin, wie Cass sich darum bemüht, die düsteren Träume und Visionen, die sie vor allem nachts überfallen, zu verbergen. Wie Zach immer stärker darunter leidet, dass er nicht weiß, ob er wirklich zur Familie gehört oder diese bald verlassen muss. Die ersten Kapitel, in denen die Kindheit der Zwillinge beschrieben wird, waren sehr fesselnd und intensiv beschrieben und damit hat die Autorin mich direkt gepackt. Und gerade in diesen ersten Kapiteln wird deutlich, wieso dieses Buch tatsächlich ein Buch über Geschwister ist, denn so intensiv wird die Beziehung zwischen Cass und Zach deutlich und wirkt sich bis in die Gegenwart aus.


    Zitat

    All die Jahre hast du zugelassen, dass ich mir so viele Fragen gestellt habe. Dass ich Angst hatte, ich könnte der Freak sein. Und jetzt meinst du, ich soll dir vertrauen? (Seite 38)


    Eine Gegenwart, in der Cass nach Jahren der Gefangenschaft durch ihren Bruder endlich die Flucht gelingt. Und sie macht sich auf die Suche nach der Insel, die sie in ihren Träumen und Visionen vor sich sieht, auf der sich ein Widerstand zu organisieren scheint. Dabei ist sie nicht allein, denn auf ihrer Flucht trifft sie auf Kip, der eine völlige neue Wendung in die Handlung und das Verhalten der Alphas bringt.


    Obwohl ich von "Flucht" spreche, wird das Buch nun ruhiger. So viel Zeit, wie sich Francesca Haig bislang genommen hat, um die Kindheit von Cass und Zach zu schildern, so viel Zeit nimmt sie sich nun, um die Handlungsumgebung die Handlung der Charaktere selbst zu beschreiben. Es gibt in diesem Buch viele Seiten, die mit Beschreibungen gefüllt sind, auf denen nicht gesprochen wird. Die Autorin schafft es auch selbst damit, ihre Leser komplett zu fesseln. Durch den angenehmen Schreibstil kommen dabei nur selten Längen auf. Und letztlich schreitet die Handlung natürlich dennoch voran und die Autorin baut Entwicklungen ein, die den Spannungsbogen aufrechthalten und den Leser überraschen.


    Vor allem mit dem Ende hatte ich nicht gerechnet. Da hat die Autorin echt was rausgehauen, was mich total überrascht hat. Und obwohl das Buch nicht mit einem fiesen Cliffhanger endet, kann ich die Fortsetzung gar nicht mehr erwarten, auf die wir zum Glück gar nicht mehr so lange warten müssen.


    Ein Buch wie "Das Feuerzeichen" habe ich noch nie gelesen. Es hat mich wirklich direkt von der ersten Seite an gepackt und mich mit seiner Handlung und seiner Tiefgründigkeit sofort fasziniert. Die Idee hinter dem Buch finde ich einzigartig, so etwas kannte ich bislang noch nicht, und das macht für mich den besonderen Reiz an diesem Buch aus. Dazu kommen die unfassbar tiefgründigen Charaktere und die Handlung, die so genial konstruiert und durchdacht ist. Ich kann "Das Feuerzeichen" nur empfehlen, wobei ich der Altersempfehlung des Verlags nicht ganz zustimmen kann. Für jüngere Leser, gerade ab 13 Jahren, halte ich das Buch noch nicht geeignet. Der Inhalt ist schon auf eine gewisse Art und Weise einfach krass und brutal und auch den Schreibstil empfinde ich als zu anspruchsvoll für jüngere Leser.


    Mein Fazit


    Francesca Haig hat mich mit ihrem Debüt vollkommen überrascht, ich war total begeistert von "Das Feuerzeichen" und freue mich schon riesig auf die Fortsetzung!


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Obwohl die Handlung im Jetzt spielt gab es viele Rückblicke in Cass´ Vergangenheit, die das ganze etwas gebremst haben.

    Da finde ich echt interessant, dass du das so empfunden hast, denn ich fand gerade die Rückblicke in die Vergangenheit total krass und faszinierend und sie werden mir wohl auch von dem gesamten Buch am intensivsten in Erinnerung bleiben.

    Ihren Zwillingsbruder Zack, der seine eigene Karriere über Cass' Wohlergehen stellt, konnte ich bis zu einem gewissen Punkt sogar verstehen; in seinen Augen hat seine Schwester ihn um die Kindheit betrogen, die ihm zustand. Vieles von dem, was er tut, wird von einer ganz instinktiven Angst davor motiviert, nicht dazu zu gehören oder gut genug zu sein. Womit ich sein Verhalten nicht entschuldigen will! Aber ich fand es gut, dass die Autorin ihn als Menschen mit nachvollziehbaren Motiven zeigt.

    Ja, da gebe ich dir vollkommen Recht. Ich fand Zach so genial gezeichnet. Gerade durch die Rückblicke in die Vergangenheit merkt man, wie sehr er darunter gelitten hat, nicht zu wissen, ob er Alpha oder Omega ist. Das fand ich einfach großartig konstruiert und ja, sein Verhalten ist tatsächlich auf eine gewisse Art und Weise nachvollziehbar. Es ist faszinierend, wie es der Autorin gelungen ist, das zu beschreiben.

    Dann gibt es da noch Kip, den Cass vor einem schrecklichen Schicksal rettet. Er war mir direkt sehr sympathisch! Obwohl er sein Gedächtnis verloren hat und deswegen quasi nochmal ganz von vorne anfangen muss, hat er eine starke Persönlichkeit, die einem im Gedächtnis bleibt. In den unmöglichsten Situationen zeigt er immer wieder einen flapsigen Humor, was das düstere und hochspannende Buch manchmal etwas auflockert.

    Hach ja, Kip! :love: Ihn mochte ich auch so sehr und sein Humor hat dem Buch wirklich wahnsinnig gut getan!

    Es gibt zwischendurch die Andeutung einer Dreiecksgeschichte, die mir etwas bemüht und konstruiert vorkam, aber sie spielt (noch?) keine allzu große Rolle.

    Mh, ich muss zugeben, hier stehe ich ein wenig auf dem Schlauch. Zu wem hat sich denn da deiner Meinung nach was angedeutet?

    Aber im Laufe des Buches las ich mich dennoch auch in die deutsche Übersetzung gut ein, und im Großen und Ganzen liest sie sich flüssig und ansprechend.

    Das ist echt interessant, was du zum Original und zur Übersetzung geschrieben hast. Ich glaube, mir wäre das Buch im Original zu anspruchsvoll gewesen. Ich finde schon den Schreibstil in der Übersetzung nicht ohne. Im Original hätte ich mir das Buch wohl nicht zugetraut.

    Das Ende des Buches ist ein ziemlicher Hammer - ich glaube, meine Worte waren: »...was? Was?? WAAAaaaas?!!« Der Autorin ist es gelungen, mich eiskalt zu überraschen. Ein sehr mutiges Ende, an dem sich sicher die Geister scheiden werden, aber ich hoffe sehr, dass es im nächsten Band nicht irgendwie rückgängig gemacht wird!

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • „Das Feuerzeichen“ hat mich schon auf den ersten Blick angesprochen. Eine Dystopie, die sich mit Zwillingen befasst, die zwar in der Gesellschaft einen völlig unterschiedlichen Stellenwert haben, aber doch ohne den anderen nicht überleben können. Und schon nach wenigen Seiten konnte man merken, dass das Buch etwas Besonderes ist.


    „Das Feuerzeichen“ ist eine sehr spezielle Dystopie. Es ist keine leichte Lektüre, die sich mal eben schnell weg lesen lässt. Nicht nur, was die Thematik anbelangt, sondern vor allen Dingen wegen dem Schreibstil von Francesca Haig. Er ist stellenweise doch sehr trocken. Viele Rückblicke, viele ausschweifende Monologe. Man kann es nicht mal eben schnell lesen. Aber dafür ist es auch wiederum intensiver und eingehender. Auch wenn die Emotionen für mich nicht immer sichtbar waren. „Das Feuerzeichen“ ist ein Buch, mit dem man sich befassen muss. Ansonsten kann es schnell passieren, dass man den Faden verliert. Bleibt man allerdings dran, erhält man einige sehr spannende und unterhaltsame Lesestunden.


    Der Weltentwurf ist Frau Haig sehr gut gelungen. Auch wenn es stellenweise schon recht hart war, hat die Grundidee dahinter etwas Neues und Frisches. Eine Dystopie, die eine gute Portion von Mittelalter hatte und auch einen Hauch von Fantasy und Mystischem. Alles definitiv nach meinem Geschmack. Auch die Idee mit den Zwillingen, die in Alphas und Omegas unterteilt werden, fand ich auf der einen Seite gut geschrieben, auch wenn es mir so manches Mal eine Gänsehaut beschert hat. Auch wenn der Schreibstil nicht immer leicht war, so hatte ich dennoch beim Lesen keine Langeweile verspürt. Zu sehr hat mich das Geschehen mitgerissen und unterhalten.


    Ich hatte bei Cass immer das Gefühl, dass sie nicht unbedingt mit Emotionen um sich schmeißt. Sie war mir zwar sympathisch, blieb aber doch irgendwie unnahbar. Und auch generell war das Emotionale hier zwar vorhanden, aber es hat eigentlich gar keine so große Rolle gespielt. Das Augenmerkmal lag bei „Das Feuerzeichen“ definitiv nicht darauf. Natürlich ist auch hier eine Liebesgeschichte vorhanden, man könnte sogar eine Dreiecksgeschichte hinein interpretieren, aber es war wirklich eher eine Nebensache. Es ging viel mehr um den Weg ans Ziel zu gelangen. Wobei das Ziel nicht so recht feststand. Auch wenn es aus der Ich-Perspektive geschrieben wurde, fühlte man sich eher wie ein Beobachter an der Seite, der nicht so recht den Zugang zu der Welt fand. Aber das war gar nicht schlimm, denn der Beobachtungsposten war vollkommen zufriedenstellend.


    Das Ende ist schon ein bisschen fies. Und man fragt sich unwillkürlich, ob Francesca Haig es wirklich so durchziehen wird oder die Geschichte nicht doch noch eine andere und positive Richtung einschlagen wird. Man würde daher schon gerne direkt zum zweiten Band „Das Feuerzeichen - Rebellion“ greifen, aber man ist auch nicht so ganz traurig darüber, dass man ein wenig Verschnaufpause hat. Denn auf Dauer gesehen ist der Schreibstil doch ein wenig anstrengend, auch wenn sich das Geschriebene mehr als lohnt. Ich freue mich auf jeden Fall sehr zu erfahren, wie es mit Cass und Zach weiter gehen wird.


    Fazit
    Mit „Das Feuerzeichen“ ist Francesca Haig ein beeindruckender Auftakt gelungen. Ein interessanter und sehr unterhaltsamer Weltentwurf, der stellenweise ein wenig hart zu verdauen war. Und auch wenn der Schreibstil stellenweise ein wenig trocken erschien, konnte mich die Dystopie in einen besonderen Leserausch versetzen.


    4/5

  • Das Feuerzeichen (Francesca Haig)


    Erschienen:
    Oktober 2015
    Seitenzahl: 480
    Verlag: Heyne Verlag
    Hardcover: 16,99 €
    ISBN: 978-3453270138


    Die Autorin


    Francesca Haig wuchs in Tasmanien auf und promovierte in Literaturwissenschaften an der Universität Melbourne. Wenn sie nicht gerade an ihren eigenen Texten arbeitet, unterrichtet sie Kreatives Schreiben an der Universität von Chester. Für ihre Gedichtsammlungen wurde sie bereits mehrfach ausgezeichnet. Mit Das Feuerzeichen legt sie nun ihre erste Romantrilogie vor. Francesca Haig lebt mit ihrer Familie in London.


    Das Feuerzeichen


    Vierhundert Jahre in der Zukunft: Durch eine nukleare Katastrophe wurde die Menschheit zurück ins Mittelalter katapultiert. Cass und Zach sind Zwillinger, allerdings können sie unterschiedlicher nicht sein. Während Cass eine Omega ist, ist Zach ein Alpha und hat Angst, dass Cass ihn und seine Familie in den Dreck ziehen könnte. Denn die Zwillinge leben in einer Zweiklassengesellschaft, in welcher Omegas ein Zeichen auf der Stirn tragen und als minderwertig gelten. Es kommt der Tag, an dem Zach seine Zwillingsschwester verstößt und sich Cass allein durchschlagen muss. In einem Dorf findet sie Unterschlupf. Doch eines Tages kommen dunkle Männer und entführen sie, Zach lässt ihr einfach keine Ruhe. Dies hat einen Grund: Cass ist nicht nur eine Omega, sie ist auch eine Seherin, die Zukunftsvisionen hat. Zach sperrt sie an einem scheinbar sicheren Ort ein und will ihren Tod. Doch Cass hat genug von der Unterdrückung und flieht. Zusammen mit Kip will sie für Freiheit und Gerechtigkeit kämpfen. Aber die Freiheit hat ihren Preis…


    Fazit


    Ein Roman mit einer spannenden, dystopischen Idee, welcher mit einem interessanten und ansprechenden Cover aufwartet. Zusehen ist das Omega-Zeichen, welches die Omegas im Roman, im Gegensatz zu den Alphas, die perfekt sind, auf der Stirn tragen. Sie werden aus ihren Dörfern verstoßen und leben in eigenen Siedlungen. Cass kann sich eine Zeit lang verstecken, doch eines Tages wird sie von ihrem Zwillingsbruder vor die Tür gesetzt. Zach tritt damit als sehr unsympathischer Zwilling auf, den der Leser nicht verstehen kann. Er scheint kaltherzig und von der Gesellschaft vereinnahmt. Cass hat eine besondere Rolle und ist die Hauptprotagonistin im Roman. Sie ist nicht nur eine Omega, sondern auch eine Seherin. Das bedeutet, dass sie Zukunftsvisionen hat und ein bisschen mehr „wert“ ist, als die anderen Omegas. Sie tat mir zu Beginn des Romans ziemlich leid. Doch aus ihrem Leid scheint sie ihre Kraft zu schöpfen, denn es beginnt ein Kampf um Leben und Freiheit. Sie will die Fesseln der Alphas lösen.


    Der Schreibstil der Autorin ist an einigen Stellen ein wenig schwierig. So setzt der Roman beispielsweise mitten im Geschehen ein und man weiß als Leser gar nicht, worum es überhaupt geht. Der Zusammenhang zwischen den Alphas und Omegas wird erst im Laufe des Buches beschrieben, was es mir schwierig machte, in das Buch einzusteigen. Der Erzählstil ist ansprechend, allerdings fehlt mir ein wenig Spannung. Die Geschichte zieht sich vor allem im ersten Teil, als Cass von Zachs Männern gefangen genommen wird. Sie sitzt dabei über Jahre hinweg im Gefängnis und es passiert verhältnismäßig wenig. Der Roman nimmt erst mit ihrer Flucht und der Rebellion von Cass und Kip Fahrt auf. Der zweite Teil des Buches gefiel mir daher sehr gut. Allerdings fand ich auch hier einige Schwachstellen und erneut war der Roman an einigen Stellen etwas langatmig. Die Beziehung zwischen Cass und Kip fand ich interessant, allerdings ein wenig zu oberflächlich beschrieben. Das hätte für mich mehr in die Tiefe gehen können.


    Alles in allem eine interessante Geschichte und spannende Ideen, die für mich leider nicht fesselnd genug umgesetzt wurden. Es ist der erste Teil einer Trilogie, allerdings habe ich nicht das Verlangen den zweiten und dritten Band zu lesen. Band Zwei „Das Feuerzeichen: Die Rebellion“ erscheint im Mai 2016, während der dritte Band „Das Feuerzeichen: Die Rückkehr“ voraussichtlich im April 2017 erscheint.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:
    http://immer-mit-buch.blogspot…n-zwischen-alpha-und.html

  • Inhalt:
    Zach und Cass sind Geschwister, Zwillinge, die ohne den anderen nicht überleben können.
    Seit der großen Explosion von vor 400 Jahren gibt es nur noch Zwillingsgeburten, die in besonderer Verbindung stehen. Eingeteilt in Alphas und Omegas. Während die Alphas makellos und gern gesehen sind, sind die Omegas in irgend einer Weise beeinträchtigt. Sie werden voneinander getrennt, damit der schlechtere Omega den besseren Alpha nicht vergiften kann.
    Anders bei Zach und Cass. Lange Zeit ist nicht ersichtlich wer Omega und wer Alpha ist. Doch auch jetzt wo sie es wissen, können sie ohne den anderen nicht wirklich sein. Denn will Cass Leben muss auch ihr Bruder am Leben bleiben, der ihr und den anderen Omegas selbiges gerade zur Hölle macht.


    Meine Meinung:
    Das Feuerzeichen klingt schon sehr interessant. Es gibt ja Studien die besagen das sich Zwillinge ein wenig näher sind als andere Geschwisterpaare, doch hier sind sie so Nahe das sie ohne den anderen nicht sein können. Dazu noch in einer grausigen Zukunft, die man sich so gar nicht vorstellen möchte.


    Es geht um Gegensätze. Alpha und Omega, gut und böse, makellos und beeinträchtigt, Bruder und Schwester. Immer wieder fällt das in dieser Geschichte auf, die auf mich auch sehr gegensätzlich gewirkt hat. Super spannend und doch stellenweise sehr langweilig. Gott sei Dank überwog das Spannende und vor allem auch das Interessante dieser Geschichte.


    Der Schreibstil ist einfach gehalten und lässt sich gut lesen, nur die Zeitsprünge und Rückblenden zu Beginn der Geschichte störten ein wenig meinen lesefluss. Auch fand ich zwar wichtig zu erfahren wie Cass und Zach groß wurden und wie sie an den Punkt ankamen in dem die Geschichte spielt, doch waren mir diese Geschichten aus der Vergangenheit doch recht langatmig und hätten für mich auch besser in die Geschichte eingebaut werden können.
    Zudem hatte ich nie das Gefühl von einer Erwachsenen Cass. irgendwie blieb sie für mich eine Jugendliche und nie die junge Frau, die sie im Hauptteil der Geschichte war. Allerdings sind das wirklich die einzigen Kritikpunkte, denn der Rest war einfach nur sehr fesselnd uns Super geschrieben.


    Die Figuren waren mit viel Tiefe gezeichnet und auch die Geschichte selber ließ mich eintauchen in eine andere Welt in der ich nie Leben wollen würde. Wie grausam muss es sein eins seiner Kinder weggeben zu müssen einfach weil es so ist. Ich kann mir nicht vorstellen das es jedem so leicht fiel wie es beschrieben wird, oder es ist wirklich das Aufwachsen mit dieser Selbstverständlichkeit, die Eltern nicht weiter darüber nachdenken lassen.
    Cass ist eine Seherin und deswegen auch nicht in irgendeiner Weise gezeichnet. Diese Gabe ist zufällig und man merkt das jedes Mal wieder in der Geschichte. Sie hat ihre eigene Art zu denken, die mir sehr gut gefiel, denn sie unterteilt nicht. Für sie ist ihr Bruder, eben ihr Bruder, da ist es egal ob er ein Alpha ist. Es sind Menschen die sterben und das direkt im Doppelpack, somit vergisst sie auch nie, dass wenn sie einen töten würde, jemand unschuldiges mit stirbt. Sie hat eine ungewöhnliche Sicht der Dinge für diese Welt und macht es sich damit nicht leichter.
    Zach ist da ein wenig anders. Ihm ist seine Schwester zwar nicht egal, aber er ist mehr auf sein eigenes Wohl bedacht. Er kann Link sein und doch überraschte er mich immer mal wieder.
    Sympathisch war mir auch Kip, ein geretteter junger Mann, der Cass begleitet. Er gibt ihr Halt und ist uneingeschränkt für sie da. Viel mehr erfährt man über ihn aber auch nicht, denn er kennt seine Vergangenheit selber nicht.


    Das Ende ist kein wirkliches Ende. Schließlich ist es eine Trilogie und hier merkt man das es einfach keinen wirklich Abschluss gibt, auch wenn ein Abschnitt beendet ist. Der zweite Band erscheint bereits im Mai 2016. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Fazit:


    Das Buch klang spannend, leider war es für mich das nicht. Sehr viel ist für mich nicht passiert und wenn, hat es mich nicht sonderlich gefesselt. Die letzten 100 Seiten waren da etwas besser. Zu den Charakteren konnte ich dazu leider auch keine Beziehung aufbauen...


    Bewertung:


    Cass und Zack zwei unterschiedliche Zwillinge. Der eine mit einem Makel und ein Omega und der andere perfekt und ein Alpha. Omegas müssen hart arbeiten, während Alphas eben die höchsten in der Hierarchie sind. Sie haben es nicht so schwer. Zu dem werden die Omegas gekennzeichnet wie Vieh.


    Cass hat einen guten Charakter, ich denke, das kommt auch daher, dass sie weiß, dass sie ein Omega ist. Omegas werden von den Alphas geachtet, selbst von den Eltern, dass muss schrecklich besonderes für Cass gewesen sein. Cass denkt außerdem ein bisschen weiter als die meisten Menschen. Sie ist intuitiv, ahnt vieles schon vorher und hat auch eine gute seherische Gabe.
    Dagegen ist Zack verdorben worden und blickt auf die Omegas hinab. Selbst seine eigene Schwester verachtet er deswegen. Zack ist außerdem sehr zielstrebig und verfolgt seine Ziele. Er hat auch einen Hass in sich, den ich nicht voll nachvollziehen kann. Und manchmal ist er wiederum ganz nett. Ich würde gerne mal in seine Seele schauen.
    Später stößt noch Kip dazu, der immer ein bisschen tollpatschig wirkt. Er scheint aber ein netter zu sein. Auch er wirkt eher unnahbar, was wohl auch daran liegt, dass ich nicht mehr erfahre über ihn, als er selber weiß.
    Zu den Charakteren kann ich leider nicht so große Sympathien aufbauen.


    Oft fehlt mir die Spannung bei der Story. Die Geschichte plätschert für mich einfach dahin. Ich habe einfach ein bisschen mehr Spannung erwartet. Auch Gefühl kommt für mich nicht so gut rüber. Die letzten knapp 100 Seiten sind ein wenig spannender und der Rest lässt sich dadurch ganz gut lesen.


    Das Buch wird aus der Sicht von Cass beschrieben.


    Das Buch erhält von mir 2,5 von 5 Punkte


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Er hat auch einen Hass in sich, den ich nicht voll nachvollziehen kann. Und manchmal ist er wiederum ganz nett. Ich würde gerne mal in seine Seele schauen.

    Zack ist wirklich ein sehr interessanter Charakter in diesem Buch gewesen, wenn nicht sogar der interessanteste überhaupt. Diesen Zwiespalt, in dem er sich befindet, fand ich so großartig dargestellt. Für den Hass, den er in sich trägt, sind wohl vor allem die Rückblicke in seine Kindheit wichtig. Und was seine "netten" Eigenschaften betrifft, kann man sich bei ihm nie so sicher sein, ob er nur so "nett" ist, weil er seine Schwester und damit sich selbst am Leben erhalten will. Ich finde es großartig, wie es Francesca Haig gelungen ist, ihre Charaktere zu zeichnen. :pray:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Schon lange habe ich mich auf diesen Auftakt einer neuen dystopischen Trilogie gefreut. Die Grundidee war mir neu und dementsprechend hoch waren meine Erwartungen.


    Das Cover finde ich richtig toll. Wenn man das Buch in den Händen hält, wirkt es noch viel eindrucksvoller als auf dem Bildschirm. Die "verbrannten" Stellen wirken total echt und machen das Buch zu einem Hingucker. Das Cover passt für mich, ebenso wie der Titel, perfekt zum Inhalt des Buches. Auch der Klappentext ist sehr passend gewählt. Er verrät so viel, dass der Leser abschätzen kann, ob ihm das Buch zusagt, nimmt dabei aber nicht zu viel vorweg.


    Die Idee von einer Welt in welcher nur noch Zwilligsgeburten, einer der Zwillinge ein Omgea der andere ein Alpha, auftauchen, gefiel mir auf Anhieb. Zudem wurde diese Idee sehr interessant ausgearbeitet und konnte mich überzeugen. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr gut. Er ist flüssig und angenehm zu lesen. Die Seiten fliegen dahin und man merkt kaum, wie die Zeit vergeht.


    Die Charaktere sind für mich der Hauptgrund, weshalb ich dem Buch nicht die Bestwertung gebe. Cass und Kip waren mir zwar sympathisch, nahmen jedoch erst zum Schluss etwas Farbe an. Ich konnte ihnen kein Gesicht zuordnen und auch charakterlich blieben sie mich für den Großteil der Geschichte sehr blass. Hier hätten mehr Details nicht geschadet. Sehr gut beschrieben wurden hingegen die Nebencharaktere, wie bspw. Zach, die Beichtmutter oder Piper. Die Autorin kann es also. Weshalb sie den Protagonisten nicht mehr Tiefe verlieh, bleibt mir ein Rätsel. Zum Ende hin wurde es zwar etwas besser, doch ich hoffe sehr, dass die Protagonisten in Band 2 etwas "lebendiger" werden.


    Der Anfang des Buches war sehr, sehr ruhig. Dennoch hat er mir sehr gut gefallen. Wir erfahren mehr über diese dystopische Welt, über die Alphas, die Omegas und die Regierung. Nach ca. 100 Seiten nimmt das Buch, mit einer unerwarteten Enthüllung, an Tempo zu. Diese Enthüllung war spannend und schockierend zugleich. Leider konnte dieses Tempo während der nächsten 100 Seiten nicht gehalten werden. Diese empfand ich als etwas zäh, doch was dann kam konnte mich zu 100% überzeugen. Die Spannung der zweiten Hälfte des Buches war kaum zu überbieten. Ich fieberte mit Cass und den anderen und konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Hier überzeugte mich Francesca Haig vor allem mit neuen Ideen und einer dichten Atmosphäre, die diesen Auftakt einzigartig macht. Das Ende war für mich unvorhersehbar und überraschend. Ich hatte mit einigem gerechnet, doch niemals mit dem, was Francesca Haig mir geboten hat. Das Buch endet mit einem ziemlich fiesen Cliffhanger, sodass ich den zweiten Band der Trilogie sehnsüchtig erwarte.


    Fazit: Ein Auftakt, der mich trotz Schwächen durch seine Originalität, seine Atmosphäre und die interessante Idee überzeugen konnte. Ich liebe es, wenn ein erster Band nicht das gesamte Potenzial ausschöpft, sondern Platz für die Folgebände lässt. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Folgebände noch spannender werden und kann es kaum erwarten, den zweiten Band zu lesen. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Vierhundert Jahre in der Zukunft: Durch eine nukleare Katastrophe wurde die Menschheit zurück ins Mittelalter katapultiert. Es ist eine Welt, in der nur noch Zwillinge geboren werden. Zwillinge, die so eng miteinander verbunden sind, dass sie ohne einander nicht überleben können. Allerdings hat immer einer von beiden einen Makel. Diese sogenannten Omegas werden gebrandmarkt und verstoßen.
    Es ist die Welt der jungen Cass, die selbst eine Omega ist, weil sie das zweite Gesicht besitzt. Während sie Verbannung, Armut und Demütigung erdulden muss, macht ihr Zwillingsbruder Zach Karriere in der Politik. Cass kann und will diese Ungerechtigkeit nicht länger ertragen und beschließt zu kämpfen. Für Freiheit. Für Gerechtigkeit. Für eine Welt, in der niemand mehr ausgegrenzt wird. Doch die Rebellion hat ihren Preis, denn sollte Zach dabei sterben, kostet das auch Cass das Leben …


    "Das Feuerzeichen" ist der erste Band der gleichnamigen Trilogie von Francesca Haig.


    Hinter dieser Dystopie steckt eine interessante Idee, dessen Grundlage, nämlich die einer nuklearen Katastrophe und deren Folgen, nicht allzu fern der Realität liegt und somit einen gewissen Grad der Authentizität beherbergt.
    Das was die Autorin aus dieser Idee gemacht hat, wirkt wohl überlegt und gut durchdacht. Es ist spannend zu lesen, wie Francesca Haig ihre Welt und ihre Charaktere konstruiert hat.


    Die ersten 100 Seiten wirken dennoch leider etwas zäh, da dort nicht allzu viel passiert und die Handlung etwas auf der Stelle tritt. Sie führt uns in das Leben der Hauptprotagonistin ein und beleuchtet dies auch in mehreren Rückblenden. Schon bereits dort kommt die Grausamkeit dieser dystopischen Welt gut zum Tragen und zeigt das harte Leben der Omegas.


    Hat man diese 100 Seiten erst einmal überwunden, so wartet auf den Leser ein spannendes Abenteuer über dem stets eine bedrohliche Atmosphäre schwebt, die niemals so recht vergehen will. Dementsprechend gern lässt man sich fesseln und von der Geschichte mitreissen.
    Spannung ist dann stets vorhanden und der zähe Einstieg ist nahezu vergessen. Der Leser wird mit einer spannenden Geschichte belohnt, in der das Überleben nicht nur von einem allein abhängt, weshalb die Gefahr sich immer in greifbarer Nähe befindet.


    Die Atmosphäre ist dabei sehr bedrohlich und oftmals einschüchternd. Über alledem schwebt ein Hoffnungsschimmer, welcher das Licht in der Dunkelheit begründet und den weiteren Verlauf der Geschichte kennzeichnet. Als Leser kann man sich sehr gut in diese harte und ungerechte Welt einfühlen, sodass man mit den Protagonisten mitleidet, mitbangt und mithofft.


    Der Schluss birgt die eine oder andere Überraschung. Teile davon kann man sich zwar im Laufe des Romans zusammenreimen, doch hätte man an diesem Punkt nicht damit gerechnet. So darf man gespannt sein, was die Autorin nun aus dieser Situation machen wird und worauf man sich in Band zwei freuen darf.


    Fazit: Nach einem etwas zähen Einstieg wird der Leser mit einer spannenden Dystopie belohnt, die mit einer bedrohlichen Atmosphäre zu punkten weiß. Packende Lektüre, die die Abgründe der Menschheit aufzeigt.

  • Verlag:Heyne fliegt | Erschienen: 26.10.2015| Seiten: Ca.480| Reihe//Teil: Das Feuerzeichen /1 | Preis: Hardcover 16,99€, eBook 13,99€


    Klapptext:
    Die Geschwister Zach und Cass leben in einer zerstörten Welt, in der nur noch Zwillinge Geboren werden. Keiner der beiden kann ohne den anderen überleben, obwohl die grundverschieden sind – Alphas sind perfekt, während Omegas einen Makel tragen und verstoßen werden. Cass ist eine Omega, und wenn sie frei sein will, muss sie gegen ihren größten Feind kämpfen; ihren Zwillingsbruder Zach.


    Meine Meinung:
    Da dieses Buch in aller munde war die letzte Zeit, musste ich es einfach lesen. Ich war super neugierig, habe mir aber bewusst nicht so viel Rezensionen über das Buch angesehen. Ich wollte ganzunvoreingenommen dran gehen. Ich wollte es einfach auf mich wirken lassen und ich habe es nicht bereut. Es war sooo gut. Anfangs kam ich nicht ganz so gut in die Geschichte rein, da wir sehr viele Zeitsprünge drin hatten. Wir sind immer zwischen Gegenwart und Vergangenheit hin und her gependelt, das war Zeitweise sehr verwirrend für mich. Nach zwei drei Kapiteln hört das aber auf und wir befinden uns nur noch in der Gegenwart. Wir begleiten unsere Protagonisten Cass auf eine unglaubliche Reise. Auf der sie lernen muss anderen zu vertrauen und das ihr Bruder nicht so ist wie sie es gerne hätte. Ich finde Cassunglaublich gut dargestellt. Sie lässt sich absolut nicht klein kriegen und hat einen sehr freien Geist. Ich finde sie hat einen sehr Starken Charakter der aber noch ein wenig wachsen kann. Sie ist sich selber überhaupt nicht bewusst was sie kann. Auf ihrer Reise wird sie begleitet von Kip. Er ist so ein lustiger Chaot. Ich denke er sollte nicht lustig rüber kommen aber ich empfand ihn so und musste an etlichen stellen schmunzeln. Kip ist super sympathisch und sehr Interessant. Was man von Zach leider nicht sagen kann. Auch wenn er derZwillingsbruder von Cass ist, haben die beiden gar nichts gemeinsam. Er hat für mich einen so miesen Charakter, man kann echt nur hoffen das er sich vielleicht mal ändert. Er tut Cass dinge an das kann man sich gar nicht wirklich Vorstellen. Hilfe bekommt er dabei von der Beichtmutter. Zu ihr werde ich nicht viel sagen, da ich nicht Spoilern möchte. Ich habe mir im laufe des Buches nur immer wieder die Frage gestellt wieso sie so Präsent ist? Aber das bekommt man später raus;-)
    Die Geschichte entwickelt sich mit der Zeit in eine super klasse Richtung, die Hunger auf mehr macht. Man will immer mehr erfahren und bekommt es auch. Da haben wir Z.b. Piper und Zoe die beiden lernen wir etwas später kennen, aber sie sind super tolle Charaktere. Ich war anfangs bei beiden etwas skeptisch aber jetzt finde ich sie richtig toll. Was die beiden mit Cass zu tun haben und welche Rolle sie Spielen, das müsst ihr natürlich selber lesen, aber ich kann es nur empfehlen. Leider bin ich kurz vor endegespoilert worden, was echt blöd war. Denn dadurch wusste ich schon wie es ausgeht, das hat mir auch ein wenig die Freude an dem Buch genommen. Dennoch muss ich sagen war das Ende total überraschend. Es hat eine Wendung genommen mit der hätte ichniemals gerechnet.
    Der Schreibstil von Francesca Haig ist nicht der leichteste muss ich sagen. Ihr Schreibstil ist sehr anspruchsvoll und tiefgründig, aber trotzdem super spannend. Man sollte sich Zeit für das Buch nehmen. Es wird einem so viel vermittelt das kann man nicht einfach so weg hauen. Lasst euch zeit beim Lesen dann gibt euch die Geschichte ganz viel.
    DasCoverist so passend zu der Geschichte. Es wurde schlicht gehalten aber sagt so viel aus. Es gefällt mir sehr gut. Es ist einfach nur toll ich meine seht selbst.


    Bewertung:
    Eine abenteuerliche Reise die noch ganz viel Potenzial hat und ich freue mich jetzt schon auf teil 2.
    Super gute 4 Sterne.


    Die war ein Rezensionsexemplar vom Heyne fliegt Verlag. Dafür möchte ich mich ganz Herzlich bedanken.


    Die Trilogie:
    Band 1: Das Feuerzeichen
    Band 2: Rebellion
    Band 3: Rückkehr

  • Rund 400 Jahre nach einer "Explosion" gibt es keine Menschheit und Tierwelt mehr, wie wir sie kennen.


    Frauen, die kurz vor der Geburt stehen, bringen grundsätzlich nur noch Zwillinge zur Welt. Dieses Zwillingspaar besteht immer aus einem Jungen und einem Mädchen also auch immer aus einem Alpha und einem Omega.


    Cass ist zwar ein Omega, aber weder entstellt, noch hat sie eine Behinderung. Was das Mädchen jedoch so besonders macht, ist ihre Fähigkeit des Sehens. Durch diese Gabe kann Cass sowohl in die Vergangenheit, als auch in die Zukunft schauen, was für die Regierung eine große Gefahr darstellt...


    Hier spielt sich alles in einer dystopischen Welt ab und der Klappentext klang für mich anfangs so, als wäre dieses Buch ganz nach meinem Geschmack.


    Ich bin nicht dazu übergegangen in meine Rezensionen die allgemeine Zusammenfassung mit einzubringen. Aber in diesem Fall musste es einfach wieder sein, weil ich dieses Buch nach 60 Seiten abgebrochen habe.


    Diese 60 Seiten habe ich in 4 Tagen gelesen. Nachdem ich mich immer zwingen musste zum Buch zu greifen, obwohl ich allein bei dem Gedanken daran schon keine Lust auf's Lesen hatte.


    Wirklich schade, wenn ich daran denke, dass ich zuvor 4 Tage gebraucht habe, um ein Buch mit gleicher Seitenzahl durchzulesen.


    Ständige inhaltliche Wiederholungen sind der Grund, weshalb ich diese Geschichte nicht mehr lesen möchte. Es ist anstrengend, wenn die Autorin einem immer und immer wieder die gleichen Dinge vor die Nase setzt. Dinge, die zuvor bereits erklärt wurden. Ich hatte irgendwann das Gefühl, dass ich mich nur an einer Stelle befinde, weil die Geschichte sich einfach nicht entwickelt. Sowas macht keinen Spaß.


    :bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Inhaltsangabe:


    400 Jahre nach der atomaren Katastrophe: Die Menschheit hat sich wieder ins Mittelalter zurück entwickelt. Elektrizität, Maschinen und andere technische Errungenschaften gibt es nicht mehr. Die Menschen leben überwiegend in primitiven Dörfern und es werden nur noch Zwillinge geboren, jeweils ein Mädchen und ein Junge.


    Eines der Kinder ist immer ein Alpha, ein gesundes Kind; das andere immer ein Omega, ein missgebildetes Kind. Schon im frühen Alter werden sie getrennt, denn die Omegas sind schlecht, vergiften die Gesellschaft und die Umwelt. Und sie können keine Nachkommen zeugen, so leben die Omegas in separaten Dörfern, meist zu deutlich schlechteren Bedingungen.


    Trotzdem sind die Zwillinge immer schicksalhaft miteinander verbunden: Denn stirbt eines, findet auch das andere Zwillinge den Tod. Ebenso verhält es sich bei Krankheit und Schmerzen. Das ist Fluch und Segen zugleich.


    Cass ist ein besonderes Omega-Kind: Sie ist eine Seherin. Äußerlich scheint sie vollkommen gesund, aber sie sieht Visionen und kann Dinge erspüren. Deshalb ist sie sehr spät von ihrem Bruder Zach getrennt worden, was seinen Zorn auf die verhassten Omegas noch geschürt hat. Da er als Erwachsener inzwischen eine hohe Position im Rat bekleidet, sieht er sich gezwungen, Cass einsperren zu lassen, um selbst am Leben zu bleiben.


    Doch Cass will sich ihrem Bruder nicht beugen und findet eine Möglichkeit zu fliehen. Dabei entdeckt sie ein großes Geheimnis, dass sie nur noch darin bestärkt, dagegen anzukämpfen. Aber sie liebt ihren Bruder auch und ist somit gefangen in ihrer eigenen Gedankenwelt.


    Mein Fazit:


    Solange schlummert das Buch schon auf meinem SuB. Ich habe es endlich erlöst und mich wieder mal gefragt, warum ich dieses Buch nicht schon längst gelesen habe.


    Sicher, es reiht sich in die vielen dystopischen Romane ein, wo eher Jugendliche als Erwachsene die Hauptrolle spielen und die Gesellschaft in Umwälzungen führt, dessen Ausgang oftmals ungewiss ist. Daher hat es auch einen einfachen Erzähl-Stil. Aber dennoch zieht die Geschichte auch Parallelen zur heutigen Zeit, eigentlich zeigt es eine Gesellschaft, die aus den Fehlern nichts gelernt hat. Denn die Ausgrenzung findet sogar schon in der eigenen Familie statt. Omega-Kinder werden nicht liebevoll von den Eltern großgezogen, sondern von anderen Omegas, weit weg von der Familie. Selbst die Mutter behandelt ihr eigenes Kind dann wie Aussätzige. Furchtbar! Eine ganz schreckliche Vorstellung, die von Vorurteilen nur so trieft. Auch die Behandlung der Omegas erinnert an viele Momente in der jüngsten Vergangenheit. Dafür braucht man gar nicht so weit in der Geschichte zurückgehen.


    Einzig das Schicksal, dass die Zwillinge stets zur gleichen Zeit sterben, erhält die Omegas am Leben, wenn auch mehr schlecht als recht. Das macht sie zugleich unverletzlich, aber auch schwach. Denn gerade diejenigen, die in der Politik eine wichtige Rolle spielen und sich somit Feinde machen, sind durch den Omega-Zwilling leicht verwundbar!


    Die Geschichte wird von Cass erzählt und sie erlebt sehr viele Dinge, die einen die Haare zu Berge stehen lassen. Dennoch hadert sie nie damit, sondern nimmt ihr Schicksal mutig an und versucht andere Menschen davon zu überzeugen, dass es auch eine andere Welt geben kann.


    Ein paar überraschende Wendungen sind auch eingebaut, so dass sich die teils rasante Geschichte schnell weg lesen lässt. Die Figuren haben sehr viel Tiefe und für mich gibt es auch keine Logik-Fehler. Ich fühlte mich von der ersten Seite an sehr gut unterhalten und freue mich, schon bald den Folge-Roman lesen zu können.


    Dieser erste Teil erhält fünf begeisterte Sterne und eine klare Lese-Empfehlung.