Sebastian Fitzek - Das Joshua-Profil

  • Kurzmeinung

    Gaymax
    Spannung wie immer. Logik und Zufälle trüben es schon ein wenig
  • Kurzmeinung

    ManuH
    Kindesmissbrauch, Big Data zur Verbrechensbekäpfung vor den Taten, Pflegefamilien/Adoption....Viele Themen in einem Thri
  • Kurzbeschreibung von Amazon.de:
    Der erfolglose Schriftsteller Max ist ein gesetzestreuer Bürger. Anders als sein Bruder Cosmo, der in der Sicherheitsverwahrung einer psychiatrischen Anstalt sitzt, hat Max sich noch niemals im Leben etwas zuschulden kommen lassen. Doch in wenigen Tagen wird er eines der entsetzlichsten Verbrechen begehen, zu denen ein Mensch überhaupt fähig ist. Nur, dass er heute noch nichts davon weiß ... im Gegensatz zu denen, die ihn töten wollen, bevor es zu spät ist.


    Handlung:
    Der Autor von Horrorthrillern Max Rhode ist gerade mit seiner Pflegetochter Jola unterwegs als er einen Anruf bekommt und von einer unbekannten Stimme, die behauptet, im Sterben zu liegen, in ein Krankenhaus gelotst wird. Dort wartet tatsächlich ein Mann mit schwersten Verbrennungen auf ihn, er stammelt aber nur wirre Sachen von einem Joshua und prophezeit ihm, dass er sich strafbar machen wird. Gleichzeitig wird auch noch seine im Auto wartende Tochter angegriffen und mit einer Droge bewusstlos gemacht. Als das ganze zwei Monate später schon fast wieder vergessen ist, taucht zu allem Übel auch noch Max’ psychopathischer und pädophiler Bruder Cosmo in seinem Leben auf, mit dem er eigentlich nichts mehr zu tun haben wollte. Als er dann auch noch vom Jugendamt besucht und Max darauf vorbereitet wird, dass seine Tochter zurück zu ihren drogensüchtigen Eltern gehen soll, gehen bei Max endgültig die Lichter aus. Er schnappt sich Jola, flüchtet mit ihr im Auto und baut einen schweren Unfall. Als er im Krankenhaus erwacht ist Jola entführt, die Polizei anwesend, Max verdächtig und der Autor mitten in einem Albtraum gefangen. Doch plötzlich hört Max die Stimme seiner Tochter über einen Empfänger in seinem Ohr. Und diese weist ihn an, eine Handgranate, die in seinem Nachttisch versteckt ist, zu nehmen und zu flüchten. Schließlich weiß er nicht mehr ein und aus und es kann ihm vermutlich nur noch eine Person helfen: sein durchgeknallter Bruder Cosmo …


    Meine Meinung:
    Im Grunde ist „Das Joshua-Profil“ ein typischer Fitzek geworden. Die Kritiker werden sich bestätigt fühlen und von schablonenhaften Charakteren und zu dick aufgetragener Handlung sprechen und die Fans werden die spannenden Kapitelenden, bei denen man alleine die Dauer des Umblätterns kaum aushält, die verblüffenden Wendungen und den rasanten Ablauf der Geschichte loben. Wer Sebastian Fitzeks Bücher noch nie übermäßig mochte, sollte hier besonders vorsichtig sein, denn ich finde, so übertrieben wie hier hat er mit seltsamen Zufällen eigentlich noch in keinem seiner Bücher. Bei manchen Dingen muss man schon beide Augen zudrücken um es als „gerade noch vorstellbar“ durchgehen zu lassen. Auch das Wort „überladen“ kam mir in den Sinn. Zudem ging es mir so, dass ich die Absichten der Bösewichte teilweise nicht mehr nachvollziehen konnte, genauso stufe ich das Verhalten von Jola, einem Kind, als viel zu erwachsen ein. Ich würde „Das Joshua Profil“ qualitativ eher im unteren Drittel seiner Bibliografie einordnen, zusammen mit „Splitter“ oder „Der Seelenbrecher“. Vor allem an seine letzten Veröffentlichungen („Noah“, „Der Nachtwandler“, „Passagier 23“), die allesamt geniale Thriller waren, reicht sein neuestes Werk definitiv nicht ran. Ich hoffe, dass er zukünftig mal wieder weniger auf Action setzt und stattdessen mehr in die Richtung eines Kammerspiels auf engem Raum wie in „Die Therapie“ oder „Der Nachtwandler“ geht. Das alles ist natürlich Jammern auf sehr hohem Niveau, denn die Geschichte hat, wie alles was dieser Autor je veröffentlich hat, sehr gut unterhalten von der ersten bis zur letzten Seite ohne auch nur eine Sekunde langweilig zu sein. Man kommt kaum zu Atem wenn man mit dem relativ sympathischen Protagonisten Max Rhode durch die Geschichte hetzt. Einen großen Clou hat er mit Max’ Bruder Cosmo gelandet, ein Charakter, den man auf Grund seiner Veranlagung eigentlich hassen müsste, aber es einfach nicht kann. Das war zwar durchkalkuliert, aber funktioniert hat es definitiv. Ich finde, dass es am besten ist, wenn man von der Handlung so wenig wie möglich weiß. Das würde viel vorweg nehmen und könnte einem einen Teil des Lesespaßes kosten. Es gibt mittlerweile ja auch kein Fitzek-Buch mehr ohne eine Besonderheit oder ein Gimmick, was ihn auch aus der Masse der Autoren herausstechen lässt. Das war dieses Mal wohl das kurz vor "Das Joshua-Profil" unter dem Namen Max Rhode veröffentlichte Buch "Die Blutschule". Selbiger ist ja hier der Protagonist und ich muss sagen, dass mir das geradlinige "Beibuch" sogar besser gefallen hat als das "Hauptbuch". Jedenfalls war das eine ganz tolle Idee, die auch hervorragend vermarktet wurde! Ein ganz großes Lob gibt es dann natürlich noch für das wie immer tolle Nachwort, in dem der Autor sehr plausibel erklärt, warum bestimmte Dinge, ziemlich heikle und streitbare wie ich finde, eine große Rolle in dieser Geschichte spielen und auch seine eigene Meinung mit einfließen hat lassen.


    Fazit:
    Manchmal wird etwas zu dick aufgetragen, aber unter dem Strich ein gewohnt spannender und fesselnder Thriller von Sebastian Fitzek.
    Knappe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Wer Sebastian Fitzeks Bücher noch nie übermäßig mochte, sollte hier besonders vorsichtig sein, denn ich finde, so übertrieben wie hier hat er mit seltsamen Zufällen eigentlich noch in keinem seiner Bücher.

    Oh je... was mach ich denn jetzt? Ich glaube, ich greif erst mal auf "Noah" und "Der Nachtwandler" zurück und lass den Joshua noch ein bisschen warten. (und die "Blutschule" damit dann wohl auch). Danke für die tolle Rezi @Kapo :thumleft:

    Gelesen in 2024: 7 - Gehört in 2024: 5 - SUB: 598


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Danke @Kapo für deine hilfreiche Rezi.
    Es sollte meiner erster Fitzek sein, aber ich werde wohl die Finger davon lassen.
    Dick aufgetragen mag ich nicht und die Handlung ist dann doch nicht das, was ich gedacht hatte.

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)


  • Guten Morgen,


    ich lese derzeit auch dieses Buch und obwohl ich die Romane von Herrn Fitzek immer mochte, bin ich dieses Mal bis jetzt zwiegespalten (habe gut die Hälfte durch). Es ist ein typischer Fitzek, gar keine Frage. Aber die Figuren sind für mich nicht richtig greifbar und da ist mir zuviel von allem drin. So wirklich begeistert bin ich nicht, aber ich werde es natürlich auslesen. Eine Weiterentwicklung würde ich mir da schon sehr wünschen.

  • Guten Morgen,


    ich lese derzeit auch dieses Buch und obwohl ich die Romane von Herrn Fitzek immer mochte, bin ich dieses Mal bis jetzt zwiegespalten (habe gut die Hälfte durch). Es ist ein typischer Fitzek, gar keine Frage. Aber die Figuren sind für mich nicht richtig greifbar und da ist mir zuviel von allem drin. So wirklich begeistert bin ich nicht, aber ich werde es natürlich auslesen. Eine Weiterentwicklung würde ich mir da schon sehr wünschen.

    Ich muss auch sagen, so geht es mir auch.


    Irgendwie ist es schon ein tolles Buch, aber es gibt definitiv bessere von ihm.


    Auch was Du ansprichst @Kapo, gerade Jola finde ich für Ihre 10 Jahre ein wenig zu erwachsen.


    Ich bin gespannt wie es weitergehen/enden wird ...

    Es geht uns mit Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber nur wenige erwählen wir zu unseren Freunden.

  • Ich habe zwar das Zusatzbuch "Die Blutschule" schon gelesen, dieses Buch von Fitzek aber noch nicht. habe bisher alle seine Thriller für gut befunden. Am besten haben mir ja die Augenbücher gefallen. Ich bin schon gespannt drauf. Das ist so einer der Autoren, von denen ich blind jedes Buch kaufen würde.

  • @Kapo
    Deine Rezi gefällt mir, aber das Buch brauche ich eher nicht. :wink:
    Dass Fitzek ein Buch unter dem Pseudonym eines Mannes geschrieben hat, der in seinem nächsten Thriller der Protagonist ist, finde ich allerdings genial. :thumleft: Wenn ich auch kein eingefleischter Fitzek-Fan bin, so muss man diesem Autor zugestehen, dass er immer sehr kreative Ideen hat.
    Ich habe "Der Nachtwandler" noch auf dem E-Book SuB, vielleicht sollte ich mich demnächst mal daranmachen?
    "Noah" interessiert mich überhaupt nicht.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Ich fand die Handlung in Passagier 23 schon viel zu absrtus und unglaubwürdig, also rutscht dieses Buch auf meinem SuB nun erst mal ein ganzes Stücken tiefer...
    :-?

  • Ich habe "Der Nachtwandler" noch auf dem E-Book SuB, vielleicht sollte ich mich demnächst mal daranmachen?

    Es lässt sich auf jeden Fall schnell weglesen und ist glaube ich auch nicht besonders dick.
    Für mich ist "Der Nachtwandler" der Fitzek-Geheimtipp. Es geht meistens ein wenig unter, dabei ist es sooooo genial. :)

  • Ich fand die Handlung in Passagier 23 schon viel zu abstrus und unglaubwürdig,

    Das fand ich zwar auch, trotzdem hat mir "Passagier 23" spannende Unterhaltung beschert. Man kann ja auch ab und zu etwas lesen, was nicht ganz an den eigenen Erwartungshorizont ranreicht. :wink:
    "Der Seelenbrecher" hat mich dagegen so gelangweilt, dass ich schnell abgebrochen habe.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • @€nigma
    An den Seelenbrecher kann ich mich so gut wie gar nicht mehr erinnern.
    Ich habe nur noch ganz dunkel im Kopf, dass es irgendeine Szene in irgendeinem Aufzug gab, oder so. 8-[


    Ich kann also nicht behaupten, dass die Fitzek-Bücher einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen hätten - bis auf "Noah". Das fand ich richtig, richtig gut. :thumleft:

  • Hmmm. Was hab ich mich drauf gefreut. Und letzten Endes kann ich doch nicht mehr als :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: dafür vergeben.
    Der Anfang war vielversprechend, und als ich aus der Badewanne kam, hatte ich mir schon 20 % der Kindle-Ausgabe einverleibt.
    Kind verschwindet, Vater gerät in eine Intrige - so mag ich das eigentlich. Allerdings fand ich es fürchterlich in die Länge gezogen. Die gesamten Szenen, die eigentlich Spannung hätten erzeugen sollen, fand ich nach einer Weile einfach nur ermüdend.
    Ja, die Auflösung war mal wieder fitzekwürdig, und wenn man denkt, hier ist die Geschichte zu Ende, nimmt sie noch mal eine neue Wendung. So bin ich das ja eigentlich gewohnt von Fitzek und finde das auch großartig. Aber am Ende wurde alles holterdipolter abgearbeitet.


    Durch Fitzek habe ich, als ich 2011 nach langer, langer Zeit mal wieder ein deutsches Buch - nämlich den "Seelenbrecher" - in die Hand nahm, viele wunderbare Autoren kennengelernt.
    Er war es, der mich zurückgeführt hat von all den englischen und amerikanischen Autoren in die deutsche Thrillerwelt. Das rechne ich ihm auch hoch an. Nur mit diesem Werk hätte er das bei mir vermutlich nicht ausgelöst. Nachdem ich "Passagier 23" nur noch für passabel hielt, "Noah" mich dann aber ein bisschen versöhnte, hatte ich mir vom "Joshua-Profil" wieder etwas mehr versprochen.

    "Outside of a dog, a book is man's best friend. Inside of a dog, it is too dark to read."
    - Groucho Marx

  • als ich aus der Badewanne kam, hatte ich mir schon 20 % der Kindle-Ausgabe einverleibt.

    Ist der Kindle auch wasserdicht?

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  • Ich habe mir das Buch aus der Bücherei mitgebracht und bin etwas verwirrt: Muss ich vorher "Die Blutschule" gelesen haben? Das wäre nämlich zu dumm, das Buch gibts in meiner Bücherei nicht. 8-[

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Ich habe mir das Buch aus der Bücherei mitgebracht und bin etwas verwirrt: Muss ich vorher "Die Blutschule" gelesen haben? Das wäre nämlich zu dumm, das Buch gibts in meiner Bücherei nicht. 8-[

    Nein, musst Du nicht zwingend, das geht auch prima ohne.
    Danach würde es aber wenig Sinn machen, "Die Blutschule" noch zu lesen weil vieles von der Handlung in "Das Joshua-Profil" verraten wird.

  • Ist das eigentlich Dein erster Fitzek?

    [-( Hast du etwa noch keinen meiner Kommentare zu seinen Büchern gelesen? :wuetend:


    Ich glaube, dass ich sie bis auf "Passagier 23" und ein oder zwei andere alle gelesen habe. Mein Favorit ist immer noch sein Debütroman, "Therapie", weil es dort am wenigsten brutal zuging. Auch wenn ich nicht gerade freigiebig mit meinen Bewertungssternen war, habe ich manchmal Lust auf ein schnelles, spannendes Buch, und dann ist Fitzek keine schlechte Wahl.

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    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Ich habe mir das Buch aus der Bücherei mitgebracht

    :shock: Dich hätte ich so gar nicht als Fitzek-Leserin eingeordnet. :wink:

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