Sarah Harvey - Der Apfel fällt nicht weit vom Mann / Fruits

  • Inhalt:
    Persicaria, genannt Pip, arbeitet in einer Tierarztpraxis und hat ein Auge auf den neuen Arzt geworfen. Doch als ihre Schwester sie plötzlich um Hilfe bittet, lässt sie alles stehen und liegen, um nach Cornwall zu fahren und ihrer Familie beizustehen.
    Die (finanzielle) Misere, die sie dort vorfindet, ist jedoch viel schlimmer als vermutet und so entschließt Pip sich zu bleiben und ihrer Mutter und ihren Schwestern wieder auf die Beine zu helfen. Das ist zwar gar nicht so einfach, wenn man außer einem renovierungsbedürftigen Haus nur einige alte Apfelbäume als Grundlage hat, aber Pip hat da vielleicht eine rettende Idee...
    Als sich dann auch noch der neue Untermieter als attraktiver Spanier entpuppt, steht Pips Leben endgültig Kopf, denn sie weiß einfach nicht, ob sie ihm vertrauen kann.

    Meine Meinung:
    Das Hörbuch wird von Vanida Karun gelesen, ich bin sofort in die Geschichte reingekommen und konnte ihr bis zum Ende ohne Probleme folgen. Ich mochte, wie sie jeder Figur eine eigene Sprechweise gibt.
    Es ist zwar eine gekürzte Lesung, aber ich hatte nie das Gefühl, dass die Geschichte "Löcher" hat oder extrem springt. Nur an einer Stelle fehlte mir kurzfristig eine Info zum Verständnis, bis zum Ende werden aber alle losen Fäden verknüpft.


    Man hüpft direkt mitten hinein in Pips Leben, was mir lieber ist, als wenn man sich erst durch Erklärungen oder eine lange Vorgeschichte arbeiten muss. Die Handlung entwickelt sich recht zügig und hat kaum Nebenschauplätze. Weitgehend begleitet man Pip, die versucht das Familienwirrwarr irgendwie in den Griff zu bekommen. Ihre chaotisch-liebenswerte Familie ist mir sofort ans Herz gewachsen, auch die Zusammenstellung der anderen Charaktere hat mir gut gefallen. Sie haben alle etwas Eigenes, ohne zu skuril zu wirken. Lediglich an ihre Freundin und ihre Mutter bin ich nicht ganz rangekommen, vielleicht liegt es an den Kürzungen, aber die sind mir manchmal zu schnell von einem Gefühlszustand in den anderen gewechselt und ich konnte ihre Motivation nicht immer nachvollziehen


    Schade finde ich, dass es eigentlich egal ist, wo das ganze spielt, weil die Besonderheiten der Gegend so gut wie keine Rolle in der Geschichte spielen. Trotzdem finde ich die Atmosphäre in dem alten Haus mit den Apfelbäumen, trotz aller drohenden Katastrophen, sehr behaglich. Besonders als der neue Mieter einzieht und es in Pips Leben ein wenig zu knistern anfängt :wink: In diesem Zusammenhang gibt es auch ein paar herrlich komische Szenen, die das ganze Alltags"drama" prima auflockern.


    Für mich war's eine richtig schöne Wohlfühlgeschichte zum Genießen und graue Zellen Entspannen. Ein bisschen meckern muss ich aber doch noch, denn an einigen Stellen war mir die Handlung einfach zu perfekt perfekt perfekt. Sooo viele Dinge fügen sich einfach so ineinander [-( jedes noch so verzwickte Problem wird mit atemberaubender Geschwindigkeit und einem Fingerschnipsen aus der Welt geschafft, so als hätten die Charaktere alle etwas zu viel Feenstaub eingeatmet. Das Buch nach geglücktem Happy End mit einem zufriedenen Seufzen zuzuschlagen ist das eine, aber hier wird man quasi unter einer übergroßen Glücks- und Pefektionswelle begraben :drunken: Da wäre weniger definitiv mehr gewesen.


    Ein bisschen weniger Zuckerguss und es wären 5 Sterne geworden, so gibt es :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: von mir und eine Empfehlung an alle Freunde des gepflegten Kitsches.

    "We're all stories in the end. Just make it a good one." - The Doctor


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