Kurzbeschreibung:
Der gescheiterte Magier Alaron gelangt zusammen mit dem Zigeunermädchen Cym auf den fremden Kontinent Antiopia. Dort erwarten sie grausame Feinde: Inquisitoren und Seelentrinker zwingen die Freunde in einen erbarmungslosen Kampf um das mächtigste Artefakt der Welt, das über die Zukunft beider Kontinente entscheiden wird. Doch niemand weiß, welcher Seite das rätselhafte Artefakt zum Sieg verhelfen wird – oder ob es die verfeindeten Kontinente, die die Brücke der Gezeiten verbindet, endgültig verwüsten wird … (Quelle: Verlagswebsite)
Autor:
David Hair ist ein neuseeländischer Schriftsteller. Für seine Jugendromane wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet. Die Brücke der Gezeiten ist seine erste Fantasysaga für Erwachsene. Nachdem er lange Zeit erst in England, dann in Indien gelebt hat und die Welt bereiste, lebt er nun in Auckland, Neuseeland. (Quelle: Verlagswebsite)
Allgemeines:
„Die Waffen der Wahrheit“ ist der 4. Teil der Saga um „Die Brücke der Gezeiten“. Für die Übersetzung wurden die englischen Bücher in 2 deutsche Bände aufgeteilt, so dass dieses Buch den zweiten Teil des zweiten englischen Buches darstellt, das unter dem Titel „The Scarlet Tides“ erschienen ist. Die Übersetzung stammt von Michael Pfingstl.
Die deutsche Erstausgabe erschien im Oktober 2015 bei Penhaligon.
Das Buch hat 480 Seiten, die in 16 Kapitel unterteilt sind. Die Kapitel spielen an wechselnden Orten innerhalb weniger Monate nach Beginn der Mondflut. Erzählt wird in der 3. Person aus Sicht verschiedener Charaktere.
Vorangestellt ist ein kurzer Abriss der Geschichte Urtes sowie eine durchaus hilfreiche Zusammenfassung des Vorgängerbandes. Am Ende findet sich ein ausführlicher Anhang mit Verzeichnis von Personen und Orten, sowie ein Abriss über die Aspekte der Magie und die Geschichte Urtes (wie schon in den vorherigen Büchern.)
Meine Meinung:
Mit diesem Band ist nun die Übersetzung des 2. Teils der Originalreihe vollständig, wenn auch die Reihe noch längst nicht beendet. Da es noch 2 englische Bücher geben wird, ist zu befürchten, dass es noch 4 deutsch werden. Aber ich werde sie wohl brav alle lesen, denn inzwischen sind mir die Charaktere ans Herz gewachsen und ich will natürlich auch wissen, wie sich dieses ganze Netz aus Lügen und Intrigen am Ende auflösen wird. Zum Teil deutet es sich in diesem Band schon an: in viel Gewalt und Blutvergießen. Ganz deutlich stellt Hair in diesem Buch die Gräuel und vor allem die Sinnlosigkeit von Kriegen heraus.
Friedlich und zimperlich ging es ja auch in den Vorgänger-Bänden nicht zu, aber jetzt wird die Handlung meiner Meinung nach schon deutlich brutaler und blutiger. Es kommt allerdings auch ein guter Schuss Erotik ins Spiel, oder besser gesagt: Lust und sexuelle Triebe. Der Autor hat aber hier genau das richtige Maß gefunden, so dass dieser Anteil zwar schon auffällt weil er auch eine wichtige Rolle für die Entwicklung einiger Figuren spielt, aber trotzdem nicht überhandnimmt.
Nach wie vor gibt es eine unglaubliche Anzahl an handelnden Personen, aber mittlerweile brauche ich das Personenverzeichnis am Ende nicht mehr, um sie alle zuordnen zu können. Erstaunlicher Weise gelingt es dem Autor, alle seiner Figuren einer Entwicklung zu unterziehen. Bei der Menge könnte da ja schon mal einer auf der Strecke bleiben, also entwicklungstechnisch. Ich hatte das Gefühl, dass in Sachen Charakterbildung dieser Band heraussticht. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass zwei meiner Lieblingsfiguren besonders vom Schicksal gebeutelt werden bzw. sich an Punkten in ihrem Leben wiederfinden, die sie vorher wohl nie erahnt hätten.
Zum Inhalt will ich nur so viel verraten, dass zwei ziemlich ungleiche Paare (Kazim und Elena sowie Alaron und Cym) sich jeweils zusammenraufen und mehr als einmal um ihr Leben kämpfen müssen. Auf ihrem Weg begegnen sie merkwürdigen Völkern und Kreaturen, aber auch guten alten Feinden. Am Ende führen irgendwie alle Wege zu Ramita, der Witwe des großen Magiers Antonin Meiros, die sich nach seinem Tod verborgen hält und allmählich in eine Rolle gedrängt wird, die die Händlertochter zu überfordern scheint. Und während die Jagd nach der Skytale, dem mächtigen Artefakt, immer spannender wird, sammeln sich die Heere vor den Toren der heiligen Stadt Shaliyah…
Diese spannende Fortsetzung lässt die Schwächen von Teil 3 vergessen und macht wieder Lust auf’s Weiterlesen. von mir.
Fazit:
Lesenwerte Fantasy mit erstaunlichen politischen Parallelen zu unserer Welt.