Felicity Green - Eichenweisen

  • 4,5 Sterne


    Zum Inhalt


    Alice ist 18 und hat gerade ihre Abi-Prüfungen hinter sich gebracht. Durch einen tragischen Unfall fällt sie ins Koma, doch als sie 3 Wochen später daraus erwacht, scheint körperlich alles mit ihr in Ordnung zu sein - bis auf ihre Sprache. Plötzlich spricht sie fließend irisch, versteht aber kein Wort mehr ihrer Muttersprache. Ein Schock für Alice und ihre Eltern - und ein Phänomen, das niemand so recht zu erklären weiß.


    Nach einigen Wochen normalisiert sich ihr Leben wieder und trotzdem ist nichts mehr so, wie es war. Alice möchte sich Klarheit darüber verschaffen, was mit ihr passiert ist, denn sie trägt Erinnerungen in sich, die nicht ihre eigenen sind. Sie folgt der Spur bis nach Irland, wo sie immer tiefer in die Welt der irischen Mythen eintaucht und eine unglaubliche Wahrheit entdeckt.


    Meine Meinung


    Über dieses Buch bin ich bei Sunnys Bücherwürmchen gestoßen und es hat mich sofort neugierig gemacht. Die keltische Mythologie und was sie mit Irland verbindet hat mich schon immer interessiert und ich habe gehofft, dass mich die Autorin damit verzaubern kann - ich wurde nicht enttäuscht!


    Erzählt wird die Handlung aus Alices Sichtweise in der Ich Perspektive. Mit einem einfachen und flüssigen Schreibstil schafft Felicity Green eine sehr sensible Atmosphäre. Mit wenigen Worten erzeugt sie ein besonderes Verständnis für die Gefühlswelt der Protagonistin, der ich mich oft sehr nahe gefühlt habe. Manchmal könnte es noch etwas ausgefeilter sein, aber insgesamt war es ein faszinierendes Lesevergnügen.
    Durch kleine zeitliche Sprünge bei den Kapitelübergängen wird viel überflüssiges weggelassen, was zu einem angenehmen Lesetempo führt.


    Alice ist mir sehr sympathisch. Ein junges Mädchen, das durch ein außergewöhnliches Ereignis komplett aus ihrer Bahn geworfen wurde, sich aber davon nicht unterkriegen lässt. Während sie innerlich um ihr Gleichgewicht kämpfen muss, stellt sie sich auch allen anderen Herausforderungen, ohne sich aufhalten zu lassen. Sie will ihr Schicksal nicht einfach hinnehmen, will mehr wissen und nimmt alles kritisch an, was sich ihr in Irland offenbart. Ihre Gefühle sind ein einziges Chaos, werden aber sehr intensiv und bildhaft beschrieben. Gerade das Bauchgefühl, wenn man etwas spürt, das sonst niemand nachvollziehen kann, man aber selbst weiß, dass es wichtig ist und der Wahrheit entspricht, konnte ich gut nachempfinden. Denn auch wenn alle anderen nicht verstehen, was man meint, kann man sich davon einfach nicht abbringen lassen.


    Deshalb war ich auch total begeistert von Alice´ Freundin Bridget, die ihr von Anfang an zur Seite gestanden ist. Ganz gleich, mit welchen abstrusen Vermutungen Alice aufgewartet hat, Bridget war immer offen und verständnisvoll und hat sie engagiert unterstützt!
    Mit den Eltern von Alice bin ich dagegen nicht so zurecht gekommen, da wäre ich manchmal gerne in die Geschichte geschlüpft. Während die Mutter verzweifelt versucht, ihrer Tochter durch Nachforschungen zu helfen, verweigert der Vater jeglichen Bezug zu den bizarren Ideen von Wiedergeburt und einer Verbindung von Irlands sagenumwobenen Mythen. Vor allem die Entwicklung gegen Ende hab ich nicht ganz verstanden.


    Auch wenn die Geschichte mit Romantik und Herzschmerz aufwartet, mit dem ich ja meistens nicht so viel anfangen kann, war die Mischung hier sehr ausgeglichen; was mir sonst oft als kitschig-negativ auffällt, hat hier zum Glück komplett gefehlt. Denn im Fokus steht natürlich Irlands Mythologie, die keltische Vergangenheit, das Tor zur Anderswelt und die Thúata de Danann, das Feenvolk, das einst die Insel bevölkerte. Felicity Green hat das ganze gut durchdacht in die Handlung mit eingearbeitet und da ich mich schon früher für die keltische Kultur interessiert habe, war es für mich besonders spannend, wieder in diese "Welt" einzutauchen. Viele Details haben meine Erinnerungen aufgefrischt und mir neue Impulse geschenkt!
    Es gibt ja aus dieser Zeit keine schriftlichen Überlieferungen, deshalb war ich erst recht begeistert, wie gut die Autorin hier recherchiert hat.


    Die letzten Seiten haben mich etwas überrascht, da alles eine ganz neue Wendung bekommt und deshalb freue ich mich noch mehr auf die Fortsetzung "Efeuranken" :)


    Fazit


    Ein faszinierender Auftakt der Trilogie, der mit einem ganz besonderen Hintergrund zur keltischen Mythologie Irlands aufwartet! Eine Protagonistin, die sich nicht unterkriegen lässt, ein Hauch von wehmütiger Romantik und einer unterschwelligen Spannung, die mich einfach mitgerissen hat!


    © Aleshanee
    Weltenwanderer



    Das Geheimnis von Connemara


    1 - Eichenweisen
    2 - Efeuranken
    3 - Ebereschenzauber (ET Nov 2015)

  • Fazit:


    Ein tolles Buch, was mich aber nicht ganz umhauen konnte. Ich bin sehr gespannt, was in Teil 2 mich erwartet. Ich werde auf jeden Fall weiterlesen. Besonders das Ende war noch mal richtig spannend.


    Bewertung:


    Die Situation die Alice erlebt, ist wirklich nicht schön. Sie wacht aus dem Koma auf und spricht ihre Sprache nicht mehr. Auch versteht sie diese nicht. Ringsherum reden alle nur Kauderwelsch, das ist echt hart, denn sie versteht ja nichts. Sie spricht dagegen eine andere Sprache.
    Alice scheint etwas verwirrt auf Grund der Situation, sie fühlt sich auch ein bisschen fremd und denkt anders als sonst. Daher bekomme ich am Anfang nicht richtig einen Eindruck von ihr.
    Nach und nach zeigt sie mir aber auch ihre eigene Seite, diese gefällt mir ganz gut.


    Dylan spielt hier natürlich auch eine Rolle. Er ist ein bisschen komisch in seinem ganzen Benehmen. Er müsste eigentlich um einiges besser handeln können, das tut er aber leider nicht. In seinen Kopf würde ich gerne reinschauen. Ansonsten fand ich nicht so auffällig, aber er war ganz nett.


    Und später kam noch Bridget dazu. Sie finde ich echt zuckersüß. Sie wirkt teilweise zerbrechlich, was aber nur im ersten Moment so wirkt. Sie ist Alice eine tolle Freundin und ich hoffe, dass ich ihr einfach immer wieder begegne.


    Die Story fand ich eine tolle Idee. So viel kann ich jetzt nicht verraten, aber das Buch hält so einige für uns bereit. Dylan und Ciara spielen da natürlich eine große Rolle und auch Alice ist eine Rolle zugedacht. Und dann gibt es da noch einige andere. Besonders das Ende fand ich hier noch sehr interessant, da wurde es noch mal richtig spannend und es wurden noch einige Geheimnisse aufgedeckt. Da bin ich besonders auf die nächsten Bände gespannt.


    Die Geschichte berichtet die ganze Zeit aus Alices Sicht. Der Schreibstil ist angenehm und ich kann das Buch gut durchlesen.


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