Anne Perry: Das Grab in der Themse / Blood on the Water

  • Inhalt (Verlagsseite)
    Die Welt ist im Wandel: Das British Empire dehnt seinen Einflussbereich aus, und der Suezkanal steht vor der Fertigstellung. Für viele ist es eine Zeit des großen Geldes – andere verlieren alles. Als auf der Themse ein Vergnügungsboot explodiert und zahllose Menschen sterben, präsentiert die Polizei schnell einen Schuldigen: Der Ägypter Beshara wird vor Gericht gestellt und zum Tode verurteilt. Doch Inspector William Monk zweifelt an Besharas Schuld. Gemeinsam mit seiner Frau Hester und seinem Freund Sir Oliver Rathbone sucht er den wahren Täter und riskiert dabei nicht nur seinen Ruf, sondern auch sein Leben ...


    Die Autorin (Verlagsseite)
    Die Engländerin Anne Perry, 1938 in London geboren, verbrachte einen Teil ihrer Jugend in Neuseeland und auf den Bahamas. Schon früh begann sie zu schreiben. Ihre historischen Kriminalromane zeichnen ein lebendiges Bild des spätviktorianischen England und begeistern ein Millionenpublikum. Anne Perry lebt und schreibt in Schottland.


    Eigene Meinung
    Als die Princess Mary auf der Themse explodiert und um die 200 Passagiere sterben, wird der Fall aufgrund seines Ausmaßes nicht Monks Wasserpolizei, sondern der Metropolitan Police übertragen. Der Schuldige ist schnell gefunden: Beshara - ägyptischer Abstimmung - soll aus purem Hass gegenüber Großbritannien den Sprengstoff am Vergnügungsdampfer angebracht haben. Tausende Ägypter sind während des Baus des Suezkanals - der Großbritanniens Handelswege verkürzt und somit ein beträchtlicher Gewinn an Konkurrenzfähigkeit darstellt - ums Leben gekommen.


    Monks 20. Fall führt in die angesehenste Schicht der Gesellschaft, Menschen mit Einfluss und Geld. Wo Einfluss und Geld regieren, ist Korruption nicht weit.


    Sicherlich ist es von Vorteil, wenn man die vorherigen Teile der Krimireihe gelesen hat, meiner Meinung nach jedoch nicht unbedingt erforderlich. Ich bin bei Band 19 eingestiegen. Direkt Bezug genommen wird auf den 1. , 18. und 19. Fall. Dies nimmt aber nur einen kleinen Teil des Plots in Anspruch.


    Der Fall wird abwechselnd aus der Sicht von William Monk, seiner Frau Hester, Scuff (dem aufgenommenen Waisenjungen) und Oliver Rathbone geschildert. So verknüpft Anne Perry anschaulich (polizeiliche) Ermittlungsarbeit mit dem Alltagsleben im viktorianischen England. Dabei verzichtet sie auf die detaillierte Beschreibung von Gewaltanwendung oder Morden. Die handelnden Figuren sind realitätsnah. Vom Spannungsniveau her würde ich es mit den Büchern von Agatha Christie vergleichen.


    Was mich persönlich gestört hat, sind die Wiederholungen. Nicht selten werden die Gedanken und Gefühle die eine Person schon 30 Seiten vorher hatte, nochmals aufgegriffen. Das Buch hätte ohne diese Einschübe gefühlte 80 Seiten weniger.


    Laut Klappentext spielt dieser Fall um 1856 :?: Der 19. Fall ist 1865 angesiedelt. In diesem ist Scuff 12 Jahre alt, in Das Grab in der Themse ist er drei Jahre älter. Dieser Schnitzer von Autorin und Verlag irritiert mich etwas.


    Fazit
    Interessanter und unterhaltsamer Krimi, der an manchen Stellen mehr Straffung verdient hätte :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: