Neil Gaiman - Die verrückte Ballonfahrt / Fortunately, the Milk...

  • Klappentext:


    Mutti ist fort.
    Papi hat die Leitung.
    Es gibt keine Milch.


    Also rettet Papi den Tag, indem er welche besorgt. Wirklich, das ist alles, was geschieht. Sehr langweilig. GÄÄÄÄÄHHHNN!


    Es gibt im Folgenden definitiv nichts von den diesen Dingen:


    Glibbrige grüne Außerirdische!



    Intergalaktische Polizisten!



    Piraten!



    Wütende Vulkangötter, die Menschenopfer verlangen!


    und ganz besodners keinen zeitreisenden Heißluftballon, gesteuert von dem brillanten Professor Steg ....


    Eigene Beurteilung:


    Neil Gaiman ist in erster Linie bekannt für märchenhafte und sehr gruslige Geschichten für Erwach-sene, aber er hat auch einige Titel geschrieben, die sich speziell an sehr junge Leserinnen und Leser wenden, wie etwa „The Graveyard Book“ oder „Coraline.“ Das vorliegende kleine Büchlein liegt von der Alterszuordnung wahrscheinlich noch ein wenig unter diesen beiden Titeln.


    Es beginnt mit der Feststellung eines jungen Ich-Erzählers, dass es keine Milch mehr im Kühlschrank gibt – wohl weil der als Hausmann tätige Vater in Abwesenheit der auf einer Arbeitsreise befindli-chen Mutter diese nicht rechtzeitig aufgefüllt hat. So haben die Kinder keine Milch für ihre Frühstückscerialien und der Vater müsste seinen Tee ohne diese Milch trinken. Darum begibt er sich schnell in den Laden an der Ecke, um Milch zu besorgen.


    Er ist ewig lange weg und als er zurück kommt, erzählt er den Kindern eine lange und gewundene Geschichte darüber, weswegen er nicht früher kommen konnte und wie er und die Milch auf einer Reise mit einem Zeitreisenden Stegosaurus das Universum vor der Auslöschung – oder zumindest die Welt vor einer Redekoration – gerettet haben. Dabei ist er sprechenden Ponies, Piraten, südamerikanischen Menschenopferern und vielen anderen seltsamen Gestalten begegnet.


    Eine herrlich verdrehte Geschichte mit unzähligen netten Zeichnungen von Gaimans Leib-und-Magen-Illustrator Chris Riddell.

  • Inhalt:
    Oh Schreck! Die Milch ist leer. Was sollen denn die Kinder nun auf ihre Frühstücksflocken geben? Orangensaft? Nein, das passt nicht. Es geht nur Milch.
    So beschließt der Sohn dem Vater mitzuteilen, dass die Milch leer ist. Der Herr Papa sieht darin überhaupt kein Problem, man könne ja vielleicht etwas anderes frühstücken. Als sein Sohn ihn allerdings darauf aufmerksam macht, dass er dann auch keine Milch für seinen Tee habe, reagiert Papa sofort und läuft los.


    Die Zeit vergeht und den Kindern wird langsam mulmig. Ihrem Vater wird doch wohl nichts passiert sein? Bestimmt hat er jemanden getroffen und die Zeit vergessen. Aber was sollen sie nun machen? Sie haben schließlich Hunger.
    Bevor es soweit kommt, dass sie ihre Mutter, die bei einer Konferenz ist, anrufen müssen, steht ihr Vater vor der Tür. Er hat die Milch - aber was ihm alles passiert ist unterwegs, das glauben die beiden ihm nie.


    Sie lassen es auf einen Versuch ankommen und was ihnen ihr Vater da erzählt, das ist wirklich fast nicht zu glauben ...


    Meinung:
    'Fortunately, the Milk . . / Die verrückte Ballonfahrt mit Professor Stegos Total-locker-in-der-Zeit-Herumreisemaschine' ist definitiv ein Kinder- und Jugendbuch. Aber natürlich haben auch Erwachsene daran ihren Spaß, denn ich denke viele werden sich darin erkennen.
    Neil Gaiman nimmt sich hier selbst als Vorbild und erzählt quasi von sich und seinen Kindern. Unterstützt wird er dabei von Chris Riddell mit seinen grandiosen Zeichnungen. Wer schon einmal Bücher von Chris Riddell in der Hand hatte, wird wissen was ich meine. Wer das Vergnügen noch nicht kennt, sollte sich ganz dringend dieses Buch kaufen. Der deutsche Titel ist etwas befremdlich, passt zwar zum Inhalt, aber gerade die Aussage des Originals ist so treffsicher gewählt, dass es keiner Umbenennung bedarf.


    Es handelt sich hierbei um eine kleine Geschichte die man auch wunderbar seinen Kindern vorlesen kann und die einfach eine kleine Weile unterhält.


    Fazit: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Neil Gaiman - Fortunately, the milk …..



    Inhalt:
    Mum's away. Dad's in charge. There's no milk.
    So Dad saves the day by going to buy some.
    Really, that's all that happens.
    There are absolutely non of the following things inside:
    Globby green aliens!
    Intergalactic police!
    Pirates!
    And most definitely NOT a time-travelling hot-air balloon
    piloted by the brilliant Professor Steg ….


    (Q Buchumschlag)


    Meinung:
    Dieses kleine Buch war in einem Sammelbandschuber des Autors beinhaltet, zu dem ich nur gegriffen habe, da ich endlich ein anderes Buch von ihm lesen wollte. Einzeln hätte ich wohl nie zu dieser Geschichte gegriffen und mir wäre damit eine wirklich tolle Erzählung entgangen.


    Die Milch macht's. Das könnte man hier meinen.
    Wenn sich nichts weiter im Kühlschrank befindet außer Orangensaft, welcher sich nicht wirklich lecker auf Müsli macht und Mum außer Haus ist, muss sich wohl Dad um diese Besorgung kümmern.
    Er will nur kurz an den Laden an der Ecke, doch da überrascht ihn ein lautes "Thumm-Thumm'. Ein helles Licht ergreift ihn und er findet sich im Inneren einer "riesigen, silbernen Scheibe" wieder. Die "Wesen" verlangen von ihm, dass er ihnen die Welt überschreibt, dass sie sie nach ihrem Ermessen umdekorieren können. Dad findet eine Tür, öffnet diese und das "Raum-Zeit-Kontinuum" öffnet sich vor ihm. ……
    So könnte man die Geschichte jetzt immer weiter und weiter erzählen, doch hier muss ich zugeben, dass Neil Gaiman dies wesentlich besser macht als ich. Die Geschichte um die Milch und den Vater wird immer verrückter und verrückter. Es tauchen Piraten, Wumpire (ja die heißen so) , kleine Ponys, Piranhas, Der Gott Splod, ein Vulkan und noch viele, viele merkwürdigere Dinge auf. Dad und die Milch begeben sich auf eine fantasievolle und spannende Reise durch die Zeit und verdammt viele Gefahren.


    Insbesondere die Zeichnungen von Chris Riddell haben mir verdammt gut gefallen. Sie machen die Geschichte noch lebhafter. Sie treffen die Geschehnisse der Geschichte auf den Kopf und visualisieren diese wunderschön.


    Die Geschichte ist wirklich abgedreht und strengt zum Ende hin fast schon etwas an. Aber der Gedanke an den Vater, der seinen Kindern solch eine Geschichte erzählt und somit das Nachhausebringen einer Tüte Milch nahezu episch darstellt, lässt ihn für mich schon fast in den Heldenstand aufsteigen. Selbst wenn seine Kinder ihm die Geschichte nicht glauben, so hat er immerhin die Milch und wie wollen sie dann noch an dieser Geschichte zweifeln?!


    Fazit:
    Fortunately, the milk ist eine wundervolle Geschichte, die von Gaiman und Riddell herrlich in Szene gesetzt wurde. Sicherlich ist sie nur etwas für Liebhaber solcher abgedrehter Szenarien, aber auch, und das steht wohl außer Frage, für Kinder.
    Die Geschichte ist rasant, abgedreht, spannend, fantasievoll und mit Liebe zum Geschichtenerzählen geschrieben. Sie ist fantastisch illustriert und für Geschichtenfreunde sicherlich lesenswert.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann.
    Samuel Goldwyn


  • Klingt ein bisschen wie eine Mischung aus Douglas Adams und Terry Pratchett... Herrlich! Danke für die Rezension!

    „Für die Leute, die einen zum ersten Mal besuchen, eine imposante Bibliothek entdecken und nichts Besseres zu sagen wissen als: "Haben Sie das alles gelesen?“, kenne ich mehrere Antworten. [...] Die erste ist: "Nein. Das sind nur die Bücher, die ich nächste Woche lesen muss. Die, die ich schon gelesen habe, sind in der Universität." Die zweite Antwort lautet: "Ich hab keins dieser Bücher gelesen. Warum würde ich sie sonst hier aufbewahren?“

    — Umberto Eco

  • Klingt ein bisschen wie eine Mischung aus Douglas Adams und Terry Pratchett... Herrlich! Danke für die Rezension!

    Hmm ... Douglas Adams vielleicht, Terry Pratchett kann ich nicht beurteilen, da ich mit der Scheibenwelt nicht warm geworden bin ...... Man darf hier aber nicht vergessen, dass es sich in erster Linie um ein Kinderbuch handelt, das Buch hat zwar knappe 140 Seiten, aber die Schrift ist groß und es gibt sehr viele Bilder. Man darf hier keine 'Erwachsenengeschichte' erwarten. Es ist eine Geschichte zum Thema Geschichten erzählen, denn das macht der Vater hier. Er erzählt seinen Kindern eine fantastische (vielleicht unwahre (???) ) Geschichte über das Nachhausebringen der Milch.

    Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann.
    Samuel Goldwyn


  • und es gibt sehr viele Bilder.

    Ah, gut, dass Du das erwähnst!
    Das schreckt mich aber nicht ab, eher im Gegenteil :)
    Kinderbücher mag ich in vielen Fällen sehr gerne; und dieses von Gaiman klingt wie eines, das ich ebenfalls sehr mögen könnte.


    Off Topic: Schade, dass Du mit der Scheibenwelt nicht warm werden konntest. Woran lag das?
    Ich liebe sie sehr und immer wieder von Neuem!

    „Für die Leute, die einen zum ersten Mal besuchen, eine imposante Bibliothek entdecken und nichts Besseres zu sagen wissen als: "Haben Sie das alles gelesen?“, kenne ich mehrere Antworten. [...] Die erste ist: "Nein. Das sind nur die Bücher, die ich nächste Woche lesen muss. Die, die ich schon gelesen habe, sind in der Universität." Die zweite Antwort lautet: "Ich hab keins dieser Bücher gelesen. Warum würde ich sie sonst hier aufbewahren?“

    — Umberto Eco

  • Inhalt:
    Das kennt man ja: Papa will nur einmal schnell MIlch fürs Frühstück besorgen - aber es dauert eine halbe Ewigkeit, bis er wieder auftaucht! Und dann erzählt er auch noch diese völlig verrückte Geschichte, wie er von außerirdischen Monstern entführt wurde, mit einem Dinosaurier auf Zeitreise ging, bei Piraten, Vampiren und Zauberponys landete und am Schluss beinahe das ganze Universum auslöschte. Das glaubt doch einfach kein Mensch, oder?


    Beschreibung:
    Mama musste zu einer Konferenz fahren. Sie instruierte ihren Mann ganz genau, was er tun sollte und worauf er achten sollte - und vor allem, dass er unbedingt Milch holen musste, weil keine mehr im Haus war. Sonst hätten die beiden Kinder keine Milch für ihre Knusperflocken, und wie jedermann weiß, kann man Knusperflocken nicht ohne Milch essen. Also ging Papa Milch holen, und kam eine Ewigkeit und zwei Ewigkeiten lang nicht mehr zurück. Als er wieder da war, tatsächlich mit einer Milchtüte in der Hand, erzählt er eine total verrückte Geschichte. Sie wird wunderbar von Chris Riddells Zeichnungen begleitet, die einfach fantastisch anzusehen sind, in der doppelten Bedeutung des Wortes. Mein "Testkind", dem ich die Geschichte vorgelesen habe, war nicht nur ganz bei der Sache, sondern hat sich auch aufmerksam und interessiert die Zeichnungen beguckt und immer wieder etwas zum Staunen gefunden.


    Urteil:
    Ein amüsantes, in klarer, leicht verständlicher Sprache geschriebenes und in großer Schrift gedrucktes Kinderbuch, das zu lesen auch einem Erwachsenen Spaß macht!
    Vier Sterne von mir: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: