Barbara Laban - Londons geheimster Zirkel

  • Klappentext:
    Als Tabby die Einladung erhält, weiß sie nicht mal genau, worum es eigentlich geht. Dabei ist Londons Zirkel der Schulwettbewerb überhaupt. Wer teilnimmt, oder besser: auserwählt ist, darf nicht darüber sprechen, muss die schwierigsten Aufgaben lösen und das an den ungewöhnlichsten Orten der Stadt. Alles ist streng geheim. Warum Tabby allerdings mit Lina ein Team bilden soll, ist ihr schleierhaft. Die beiden gehören ja jetzt nicht gerade zu den Klassenbesten. Ob sie überhaupt eine Chance gegen die anderen haben?


    Meine Meinung:
    Barbara Laban hat mit "Londons geheimster Zirkel" ein Buch geschaffen, dass sich sehr flüssig und spannend lesen lässt.
    Die Hauptpersonen sind Tabby und Lina. Zwei Mädchen, die an ihrer Schule in einer Klasse für Lernschwache Schülerinnen unterrichtet werden. Tabby ist, meines Erachtens nach, sehr authentisch dargestellt. Sie hat vor allem eine Lese- und Schreibschwäche und dieses Manko wird auch immer wieder herausgestellt. Manchmal für meinen Geschmack etwas zu oft, denn ich war zwischendurch etwas genervt von ihr, weil sie sich absolut nichts zutraut. Andererseits habe ich dann immer versucht, mich selbst wieder zur Vernunft zu rufen, denn wahrscheinlich ist das einfach die normale Reaktion, wenn man dieses Defizit hat. Einfach ist es sicher nicht, wenn man sich alles, was man lesen möchte erst einmal schwer erarbeiten muss.
    Lina ist diejenige, die diese Geschichte vorantreibt. Sie ist die treibende Kraft bei diesem Wettbewerb, die die beiden Mädchen im Geschehen hält. Lina hat große Ziele im Leben und ich muss gestehen, dass ich nicht so ganz verstanden habe, warum sie ihr Potential nicht nutzt und stattdessen lieber in der blauen Gruppe für die lernschwachen Schüler ist.
    Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen. Er ist relativ einfach, so dass man der Geschichte gut folgen kann. Sie benutzt eher kurze Sätze. Die Beschreibungen sind sehr bildhaft, so dass ich mir die Figuren und auch die jeweiligen Umgebungen gut vorstellen konnte.
    Wunderbar fand ich das Verhalten der anderen Teilnehmer am Ende der Geschichte. Ihre Reaktion war unglaublich groß und ich finde, dass man aus diesem eher leicht geschriebenen Buch doch eine Menge lernen kann. Zuhören und sich für Dinge links und rechts des eigenen Horizonts interessieren macht einen auf keinen Fall dümmer. Wenn man sich anstrengt und etwas wirklich will, dann kann man deutlich mehr, als man sich selbst vielleicht im ersten Moment zutraut. Und, ganz wichtig: Fairness ist das oberste Gebot und aus Konkurrenten können Freunde werden.
    Von mir gibt es, trotz einer etwas anstrengenden Protagonistin, volle 5 Sterne.

    Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)