-ky: Da hilft nur noch beten

  • -ky: Da hilft nur noch beten; Rowohlt Taschenbuch Verlag Reinbek bei Hamburg 1988; 186 Seiten; ISBN: 3-499-43211-0

    Jessica Criens ist ein aufstrebendes Sternchen im Schauspielerhimmel. Als sie in einer Boutique einkaufen ist, wird plötzlich und unerwartet ihre Tochter Yemaya entführt. Da der Vater des Babys in einflußreicher Position in der DDR tätig ist, kann sie sich nicht an die zuständige Polizei von Berlin wenden. Andere Hilfe ist angesagt.


    Rund 30 Jahre nach dem Erscheinen des Kriminalromans kann man als Leser leicht den Eindruck gewinnen, die Geschichte würde aus einer anderen Zeit stammen. Das Lebensgefühlt der `80er Jahre wird hier noch einmal lebendig, das Leben in einer isolierten Stadt erzählt und ansatzweise das Leben in einem vermeintlich isolierten Staat vorgestellt. Wer diese Zeit noch bewußt miterlebt hat, kann in Erinnerungen schwelgen.


    Was Faktoren wie Atmosphäre, Charakterzeichnungen und Milieubeschreibungen anbelangt, ist dies nicht unbedingt einer der besten Romane von -ky. Ihm fehlen Flair und erzählerische Dichte, um wirklich Dichte und Tiefgang aufzuweisen. Es gibt zu viele Personen, die mitwirken, und Orte der Handlung - eine Konzentration auf wesentliche, aussagekräfte Punkte ist so nicht möglich.