Ralf König - Pornstory

  • Klappentext:


    Wenn das kein cooles Geburtstagsgeschenk ist: Eberhard Schlüter schenkt seinem besten Kumpel Fritte die Eintrittskarte zu einer Gangbang-Party! Ein paar geile Weiber. Jede Menge rolliger Typen und immer die Kamera drauf! Nach drei Monaten steht der Film in sämtlichen Videotheken. Alles cool, hätte Eberhard nicht an intimer Stelle ein sehr exklusives Tattoo ...


    Eigene Beurteilung/Eigenzitat aus amazon.de:


    Streng genommen beginnt die Geschichte schon im Jahr 1972, als der kleine Eberhard im Kleiderschrank der Eltern die Super-8-Filmsammlung seines Vaters findet. Und von da ab geht es an der Entwicklung der Medien entlang - DVD und schließlich Internet - bis ins zweite Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts, in dem Eberhard verheiratet ist, einen elfjährigen Sohn hat - und ihn ganz unerwartet die Sünden seiner Vergangenheit einholen.


    Das hört sich nach sehr viel pornographischer Darstellung an, aber tatsächlich hat Ralf König hier nicht ein solches Bild gezeichnet. Die entsprechenden Passagen stammen aus der Feder von Nicolas Mahler, der hierbei sehr stark verfremdend arbeitet, so dass zwar immer klar ist, worum es geht, aber Erotik nicht wirklich aufkommen kann. Denn dies ist in erster Linie nicht ein Buch, in dem Pornographie gezeigt wird, sondern eines, in dem man sehr viel über filmische Pornographie redet, warum diese scheinbar in erster Linie von Männern konsumiert wird und was Frauen daran in der Regel stört. Was bedeutet, dass diese Graphic Novel vergleichsweise dialog- und off-stimmenlastig ist. Große Teile der Story kreisen um die Figur Sophia, die Ehefrau Eberhards, die nach ihrem Fund auf dem Dachboden in ihrem Freundes-, Bekannten- und Familienkreis auf eine seltsame Entdeckungsreise zum Thema Pornographie und ihrer Akzeptanz in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft geht. Eine Reise, die ihr einige überaus erstaunliche Einblicke in ihre Mitmenschen beschert.


    „Mal mir mal nen Schwulen“ hat mal ein Buch über Ralf König geheißen und auch hier gibt es einen kurzen Ausflug in die Schwulenszene, aber dieser ist nicht unbedingt handlungswichtig, sondern wirkt eher wie eine Beruhigung an Altfans. So wichtig eine Diskussion über Pornographie und ihre Auswirkung auf das Zusammenleben der Geschlechter ist, so klar wird bei der Lektüre dieses Buchs, dass eigentlich nichts mehr wirklich Neues zu diesem Thema gesagt werden kann. Und so ist der neueste König eine ganz nette, teils amüsante, Themengeschichte mit den gewohnten Zeichnungen und nicht wirklich neuen Erkenntnissen. :-k