Lana N. May - Liebeserklärung an das Leben

  • Kurzbeschreibung (Amazon):


    »Wir tanzten in einem Hurrikan, wir schmeckten die Sonne, wir schwammen in einem Meer der Liebe. Wir waren tiefrote Mohnblumen in einer unendlichen Wiese und hatten ein Leben, so leicht wie eine Feder.«


    Es war Liebe auf den ersten Blick. Matt und Luisa lernten sich an der Uni kennen und waren sofort Feuer und Flamme füreinander. Sie schmiedeten Pläne, heirateten, kauften ein Haus und bekamen eine Tochter.
    Ihr Leben war vollkommen.
    Doch eines Tages schlägt das Schicksal erbarmungslos zu und verändert alles … Plötzlich ist nichts mehr so, wie es war. Luisa erkennt, dass selbst Matt sie nicht davon abhalten kann zu gehen.
    Doch ausgerechnet der Tod, der ihr das nahm, was sie mehr liebte als ihr eigenes Leben, möchte ihr beweisen, dass es sich lohnt zu bleiben.
    Kann er sie davon überzeugen, nicht für immer Lebewohl zu sagen?


    Meine Meinung:


    "Liebeserklärung an das Leben" lässt sich flüssig lesen und ist aus der Sicht von Protagonistin Luisa geschrieben.


    Die Geschichte beginnt ein paar Monate nach dem Tod von Luisas Tochter. Luisa verbringt den Großteil des Tages im Bett, ohne zu schlafen, und leidet nicht nur entsetzlich unter dem Verlust ihres kleinen Mädchens, sondern gibt sich auch selbst die Schuld daran. Mit ihrem Ehemann Matt redet sie nicht über ihre Gefühle, sie will auch nicht, dass er sie berührt; die Antidepressiva landen im Müll, statt in ihrem Magen. Eines Nachts beschließt sie, ihrem Leiden ein Ende zu machen, und ihre Tochter so wiederzusehen. Doch irgendetwas geht schief, sie wacht wieder auf - und sitzt dem Tod persönlich gegenüber. Dieser ist nicht nur wesentlich charmanter und attraktiver, als sie es vermutet hätte, sondern will Luisa auch noch davon überzeugen, dass das Leben auch schöne Seiten zu bieten hat. Und so lässt sich Luisa auf das Angebot ein...


    Zitat

    "Die Sonne scheint", mit Tränen in den Augen blicke ich nach oben, ich blinzle dem Licht entgegen, meine Stimme wird ruhiger, beherrschter, "dennoch ist mir nicht warm. Die Blumen blühen, dennoch rieche ich sie nicht. Die Herdplatte, auf die ich greife, ist heiß, ich verbrenne mich nicht. Der Sommerregen prasselt auf meine Haut, doch ich spüre ihn nicht. Liebe versucht mich zu erreichen, dennoch, sie schafft es nicht. Erinnerungen versuchen mich zu halten, mir die Schönheit meines Lebens klarzumachen, doch ich falle hindurch, sie ergreifen mich nicht. Ich blicke zurück. Alles, was ich sehe, ist Schmerz. Ich blicke nach vorne. Alles, was ich sehe, ist Hoffnungslosigkeit. Wie also willst du mir zeigen, dass mein Leben noch lebenswert ist? Was bist du doch für ein Narr!"


    Die Autorin schildert in diesem Roman eindringlich und mit viel Gefühl, was der Verlust eines Kindes in den Eltern auslösen kann, und wie aussichtslos dieser Schmerz erscheint. Sie beschreibt aber auch, wie schön das Leben sein kann, was es auf dieser Welt alles zu sehen und erleben gibt und wie man trotz des Schmerzes an seinem eigenen Leben festhalten kann. Dabei liegt der Schwerpunkt auf das alltägliche Schöne, auf das, was wir ständig um uns haben, aber nur selten zu schätzen wissen; und auf die Menschen in unserem Leben, die an uns hängen und mit denen wir verbunden sind.


    Der Tod ist anders dargestellt, als man es erwartet; nicht als derjenige, der Leben nimmt, sondern als ein Begleiter. Er gibt Luisa keine Antworten auf das, was danach kommt, oder warum jemand gehen muss, sondern hilft ihr dabei, sich endgültig für oder gegen das Leben zu entscheiden. Parallel zum Geschehen in der Gegenwart erinnert sich Luisa immer wieder an Situationen mit Matt, wie sie sich kennengelernt haben, was sie gemeinsam unternommen oder wie sie sich verlobt haben.


    Zitat

    Man muss nicht immer auf den Sonnenschein warten. Man kann auch im Regen baden.


    Fazit:
    Ein wunderschönes Buch über den Wert und die Schönheit des Lebens, das ein sehr trauriges Thema behandelt, sehr gefühlvoll geschrieben ist und an mehreren Stellen zu Tränen rührt.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: Sterne von mir.

    Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen. Kurt Tucholsky :wink: