Stine ist Fernsehjournalistin und hat sich bei ihrem ersten Tag als Moderatorin nicht nur vor aller Welt blamiert, sondern auch prompt ihren Job verloren. Sie beschließt, dass es keinen besseren Zeitpunkt gibt, endlich die Welt kennenzulernen, und begibt sich auf eine Reise auf den Spuren alter Liebesbriefe: Stine fand sie einst auf dem Dachboden ihres Elternhauses, und sie gehörten ihrer verstorbenen Großmutter, die in jungen Jahren von der Liebe ihres Lebens getrennt wurde.
Finn ist kurz davor, seine Freundin Lisa zu heiraten, als sein Großvater stirbt und ihm eine alte Zigarrenkiste mit einem Stapel Briefe hinterlässt. Sie stammen von der ersten Liebe des Großvaters, mit der er jedoch nie zusammen sein konnte. Der letzte Wunsch des Großvaters: Finn soll seine Freundin nur dann heiraten, wenn er sich nach der Lektüre der Briefe ganz sicher ist, dass er Lisa wirklich liebt. Finn weiß: Es gibt nur einen Weg, dies herauszufinden. Er muss die gleiche Reise antreten, die die Verfasserin der Briefe vor vielen Jahren gemacht hat.
Quelle: Klappentext
In 80 Tagen zu dir ist eine wunderbare Geschichte. Sie erzählt vom Finden der großen Liebe und das dafür kein Weg zu weit, keine Mühen zu groß ist. Sie erzählt von einer Reise in die Karibik und davon, sich selbst zu finden.
Die Gründe, warum Stine und Finn die Reise auf den Spuren ihrer Großmutter bzw. seinem Großvater antreten, mögen zwar verschieden sein, aber das Ziel ist das Gleiche. Während des Lesens kann man als Außenstehender sehr gut beobachten, wie sie die gleiche Reiseroute haben, als Betroffene/r aber nur die Zufälle sehen.
Die Reiseroute kann man sehr gut mitverfolgen. Das Buch ist in 8 Kapitel aufgegliedert, jedes mit der Überschrift, wo die Reise gerade hingeht. Die anfänglichen Kapitel sind im Bezug auf die letzten drei Kapitel vergleichsweise kurz. Dies ist aber mit der Dauer des Aufenthalts begründet. Umso länger sie an einem Ort bleiben, umso länger ist logischerweise auch das Kapitel. Allerdings muss ich auch dazu sagen, dass mir die letzten drei Kapitel am Besten gefallen haben (die auch zum Glück mehr als die Hälfte des Buches eingenommen haben).
Die Wege von Stine und Finn kreuzen sich zwar schon früh, aber dabei bleibt es fürs erste auch. Es dauert, bis sie in Kontakt miteinander kommen, aber dann merken sei schnell, dass die Chemie zwischen ihnen stimmt.
In die Geschichte sind die Briefe, die Stines Großmutter Irmgard und Finns Großvater Hans einander schrieben geschickt eingewebt. Und während Stine und Finn also die Orte besuchen, von denen Hans und Irmgard schrieben, verlieben sie sich, jedoch nicht ahnend, wie ihre Vergangenheit bereits miteinander verwoben ist.
Während des Lesens hatte ich selbst das Gefühl, auf einer Reise durch die Karibik zu sein, so, als wäre ich ein stiller Begleiter von Stine und Finn. Und Stine und Finn sind angenehme und sympathische Reisegefährten. Es ist nachvollziehbar, warum sich Stine in Finn verliebt.
Irmgard und Hans erlebt man durch die Briefe und ihre Liebe zueinander kann man aus jeder Zeile entnehmen. Wie die Geschichte zwischen Irmgard und Hans endet, war (zumindest ungefähr) schon nach den Bemerkungen von Finn klar und trotzdem kam es für mich dann doch aus heiterem Himmel. Aber in dem Moment habe ich einfach nicht damit gerechnet.
Zu den Nebencharakteren möchte ich noch Jeff und das kanadische Ehepaar Leann und Brain erwähnen. Mit Jeff, einem Freund von Finn, wurde ich allerdings im Gegensatz zu Finn nicht so ganz warm. Er war jetzt nicht unsympathisch, aber als für ihn die Reise zu Ende war, war ich nicht traurig. Froh war ich, als man das kanadische Ehepaar Leann und Brian kennen lernte, das auf Jamaika ihre Flitterwochen verbringt. Sie hatten zwar nur eine kleine Rolle, die ich aber nicht missen möchte.
Das Cover hat mir schon zu Beginn gefallen und ich muss zugeben, dass mir das Buch erstmal nur wegen dem Cover aufgefallen ist. Ich habe lange gerätselt, was der Ballon für eine Bedeutung hat, aber die Offenbarung ging mir dann doch ans Herz.
Und was gibt es Negatives zu sagen? Zum Glück nicht viel. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass sich die Gedanken von Finn und Stine an ihr Leben in Deutschland zu oft wiederholten. Und hin und wieder hätte ich mehr von Stines Mutter erfahren wollen. Aber das hat mein Lesevergnügen nicht groß getrübt.
FAZIT: Eine Liebesgeschichte, an die ich gerne zurück denken werde, Sterne und eine klare Reise- äh Leseempfehlung.