Antoinette Lühmann - Sternengreifer

  • Inhalt
    Die Waisen Benedict und Albert träumen davon Werkzeugmacher zu werden und irgendwann, wie ihr großes Vorbild, der Luftschiffbauer Henri Giffard, fliegen zu können bzw. Flugschiffe bauen zu können. Doch es kommt anders als gehofft, denn während Albert den begehrten Ausbildungsplatz bekommt, soll Benedict Schuster werden. Das Schicksal gibt ihm allerdings eine andere Chance, denn auf dem Weg zu seiner Ausbildungsstelle, fällt ihm ein brennender Ballon vor die Füße, der niemand geringerem als Henri Giffard gehört. Benedict ergreift die Chance und geht nach Paris, doch hier läuft so einiges schief. Mit viel Glück gelingt es ihm bei Giffard unter zu kommen, allerdings hat jemand etwas gegen ihn und macht ihm das Leben schwer. Benedict ahnt nicht, dass eine weitere Gefahr hinter ihm her ist, die etwas aus seiner Vergangenheit sucht.


    Meine Meinung
    1852 war eine andere Zeit, doch Menschen haben in allen Jahrhunderten Träume. In diesem Fall steht die Aeronautic an einer wichtigen Stelle, denn der 14 jährige Benedict träumt von Luftschiffen und dem Fliegen.


    Benedict ist vierzehn, aufgewachsen in einem Waisenhaus, ohne seine Eltern je gekannt zu haben. Mit seinem besten Freund Albert, macht er immer wieder Experimente, die aber so gut wie nie gelingen. Benedict ist ein wirklich kluger Junge, auch wenn er mit dem Lesen so seine Schwierigkeiten hat. Er versteht Zusammenhänge schnell und kann Probleme analysieren. Seine Neugier treibt ihn an und lässt ihn immer weiter Fragen stellen. Doch er ist eben auch ein Junge, der Fehler macht, verletzt und verletzt wird. Benedict ahnt nicht, dass seine Entscheidung nach Paris zu gehen, sein ganzes Leben umkrempeln wird.


    Antoinette Lühmann hat in diesem Buch eine wunderbare Geschichte für Jugendliche zu erzählen. Es ist ein Abenteuer voller Spannung und Geheimnisse, bei dem es nie langweilig wird. Die Autorin schafft einige Wirrungen, flechtet Intrigen ein und bringt so manche Gefahren in das Leben ihrer Charaktere. Vertrauen und Verrat stehen hier nah bei einander, aber auch die Liebe nimmt eine zentrale Rolle ein.


    Der Protagonist Benedict, muss für sein Alter so manches durchmachen. Er beweist viel Mut, in dem er seinen Ausbildungsplatz sausen lässt um seinen Träumen zu folgen. Doch nicht nur hierbei verlässt er den sicheren Weg und geht ein Risiko ein, denn es kommt so manches Mal zu solchen Situationen. Er ist ein Junge, der überaus ehrlich ist und sich durchkämpft, dabei weiß er nicht, das seine Gegner nicht auf gleiche Weise agieren.


    Die Autorin schreibt überaus bildreich und lässt vor den Augen der Leser die Handlung zum Leben erwachen. Es gelingt ihr die Szenen detailliert zu umschreiben, ohne jedoch unnötiges einzubringen. Die Einzelheiten über den Umbau der Stadt oder auch die technischen Details der Luftschiffe, sind einfach unglaublich und doch verständlich.


    Wenn man sich die gesamte Handlung durch den Kopf gehen lässt, scheint es beinahe, als wollte die Autorin ihren Lesern nahe bringen, dass man seinen Träumen folgen soll. Es mag ein Risiko sein, doch es könnte viele Überraschungen mit sich bringen. Nur wer sich traut, wird am Ende das finden, wonach er sein Leben lang gesucht hat.


    Die Verwicklungen, die hier aufgezeigt werden bzw. geflochten werden, sind genial. Manche lassen sich erahnen, andere nicht. Sie durch Benedicts Augen zu beobachten und zu enträtseln, ist einfach spannend, da er selbst ja nicht alles bemerken kann. Er ist ein Junge voller Träume und Wissbegierde, der sich der harten Realität stellen muss, in der viele Menschen nur auf den eigenen Vorteil aus sind. Auf harte Weise muss er lernen, dass man im Leben so einige Schwierigkeiten überwinden muss um voran zu kommen.


    Fazit
    "Sternengreifer" ist ein unglaublich spannendes und berührendes Buch. Der 14 jährige Protagonist lässt eine möglicherweise sichere Zukunft sausen um seinen Träumen zu folgen. Es ist ein Abenteuer, bei dem nicht immer alles glatt läuft, dass aber nicht den Willen brechen kann. Junge Leser dürften an diesem Buch ihren Spaß haben, besonders Jungs, die sich mit Benedict identifizieren können, doch auch Mädchen sollten sich nicht abschrecken lassen.


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