Darum gehts:
Kommissar Barbarotti auf dem Abstellgleis? Als er nach einem persönlichen Schicksalsschlag zum ersten Mal wieder im Dienst erscheint, soll er zwei ungeklärte Mordfälle wieder aufnehmen. In deren Zentrum steht die mysteriöse Ellen Bjarnebo: die hat nicht nur ihren ersten Mann grausam ermordet, sondern wahrscheinlich auch ihren zweiten - der ist nämlich seit Jahren spurlos verschwunden. Doch ohne Leiche keine Mörderin. Beweisen konnte man ihr in diesem Fall nichts. Gunnar Barbarotti tut das, was er am besten kann: Er ermittelt. Mosaiksteinchen um Mosaiksteinchen setzt er zusammen, und als er schließlich begreift, was gespielt wird, hat das weitreichende Konsequenzen. - Amazon
Wie so oft bei Krimis habe ich das Audiobuch gehört, nachdem ich vor ein paar Jahren die Printausgabe schon gelesen habe. (Aber ich vergesse nichts so leicht wie diverse Mörder. )
Jetzt wüsste nur gern, warum ich dem Buch vor fünf Jahren vier Sterne gegeben habe? Ob es daran liegt, dass das Hörbuch um die interessantesten oder witzigsten Stellen gekürzt ist? Dass der Kriminalfall erst spät in die Gänge kommt und vieles hinter Barbarottis Trauer zurückstehen muss, ist nicht so schlimm wie die Brüche und Sprünge in den Ermittlungen und ein Motiv im letzten Drittel, das nicht weiter beachtet wird, obwohl es triftigen Grund zu Spekulationen und weiteren Nachforschungen bieten würde.
Dietmar Bär liest das Buch. Ich hatte ihn als einen tollen Vorleser im Kopf, vermutlich noch von damals, als ich mein erstes Hörbuch, auch einen Nesser, von ihm gelesen bekam. Ich hatte noch keine Vergleichsmöglichkeit und war einfach nur begeistert, dass mir jemand etwas vorlas. Doch hier gefällt mir die Art nicht, wie er Barbarottis Dialoge spricht: Mit mühsam tiefer gelegter Stimme.
Andererseits gibt es eine kurze Szene, in der ein sehr alter, kranker Mann vernommen wird. Da war kein Bär mehr zu hören, sondern ein echter zittriger Greis.
Über Bär als Vorleser zu murren ist eigentlich Nörgeln auf hohem Niveau, denn er liest wirklich gut. Tempo und Betonung stimmen einfach, und vor allem Betrunkene kann er hervorragend, ein klein wenig verwischt ohne zu lallen oder Worte zu verschlucken.
Gut, dass meine Bücherei noch einen Stapel Nesser-Hörbücher besitzt. Alle von Bär gelesen.