Jeon Yu-jeong - Sieben Jahre Nacht / ChilNyeonUi Bam

  • Klappentext:


    Der Vater, ehemals erfolgreicher Catcher des Baseballteams "Hansin Fighters", ist ein Kind im Körper eines Riesen. Im richtigen Leben gelingt ihm nichts mehr, er steht unter der Knute seiner Frau, arbeitet für eine Sicherheitsfirma und trinkt sich ins Elend.


    Nur seinen Sohn liebt er abgöttisch. So sieht seien Beförderung zum Sicherheitschef eines abgelegenen Staudamms zunächst wie eine letzte CHance aus. Doch schon bevor die kleine Famlie umzieht, nimmt die Katastrophe ihren Lauf. Unaufhaltsam wie eine griechische Tragödie entrollt sich das Unheil, das aus dem Vater das "Stauseemonster" und aus seinem Sohn einen Getriebenen macht.


    Eigene Beurteilung/Eigenzitat amazon.de:


    Choi Sowon ist 11 Jahre alt, als er mit seinen Eltern nach Seryong kommt, wo sein Vater der Leiter der Sicherheitsabteilung des dortigen Stausees werden soll. Ausgehend von der Ermordung eines jungen Mädchens - der Tochter eines ortsansässigen Zahnarzts, dem große Teile des Landes gehören -, dessen Leiche kurz nach ihrer Ankunft aus dem See geborgen wird entwickelt sich ein Drama, dass damit endet, dass Sowons Vater für den Mord an ihr, Sowons Mutter, seines Arbeitgebers und etlicher hundert anderer Menschen im Gefängnis endet. Seitdem befindet sich Sowon auf einer Odyssee durch Korea, zusammen mit einem adoptierten Onkel - einem ehemaligen Untergebenen seines Vaters. Bis sieben Jahre später mit der Nachricht von der bevorstehenden HInrichtung seines Vaters die Vergangenheit den jungen Mann und seinen Beschützer wieder einholt und die Beiden zwingt, sich den Ereignissen der damaligen Zeit wieder zu stellen.


    Durch die Augen Choi Sowons, seines späteren "Onkels", seiner Eltern, des Zahnarzts und über Umwege der Ehefrau des Zahnarzts und seiner Schwester, sowie einige Zeugenaussagen - und mit verschiedenen Erzählperspektiven - entwickelt die Autorin hier eine Geschichte, die problemlos für mehrere griechische Dramen reichen würde. Die Hintergründe der wichtigsten Charaktere werden ausgiebig - aber nie ermüdend - beleuchtet und ihre Beziehungen zueinander nach und nach aufgedeckt.


    Die Perspektiven- und Erzählerwechsel machen das Lesen schon ein wenig fordernd, aber es gelingt Frau Jeong fabelhaft, die Spannung und das Interesse aufrecht zu erhalten und selbst für die Protagonisten überaus verwirrende Situationen für die Leserschaft aufzulösen. Da wäre man sogar ohne die Karte am Ende des Buchs ausgekommen. Wieder eine große Leseempfehlung. :thumleft: