Noah Charney - Original Meisterfälscher. Ego, Geld & Größenwahn / The Art of Forgery

  • Klappentext:
    Mysteriös, skandalös und ein Hauch von Glamour: Die Geschichte der Kunstfälschung ist vollgepackt mit realen Krimis.
    Michelangelo fälscht die Antike. Reinhold Vasters narrt Experten mit perfekten Cellini-Imitationen. Tom Keating platziert Zeitbomben, Eric Hebborn erfindet Entwurfsskizzen van Dycks und Wolfgang Beltracchi verkauft einen Campendonk nach Hollywood.
    Dieses Buch macht sich auf die Spuren von Geschick und Missgeschick berühmter Meisterfälscher von der Antike bis in die Gegenwart. Was spielt sich im Kopf des Fälschers ab? Sucht er nach Ruhm, will er seine Genialität beweisen, Rache nehmen, reich werden? Geht es um Macht, um das Ego, um Geltungsdrang?
    Noah Charney, Experte für Kunstkriminalität, beschreibt, wie es den raffiniertesten Betrügern – oft so hochbegabt wie charmant – gelingt, die Kunstwelt nach Strich und Faden zu betrügen. Er entschlüsselt ihre Tricks und beschreibt, was letztlich doch zu ihrer Entlarvung führte – scharfsinnige Detektivarbeit, forensische Untersuchungen oder einfach pures Glück. Er erzählt aber auch davon, wie die Kunstwelt selbst in vielerlei Hinsicht zur Komplizin der Fälscher wird und bereitwillig in die Fallen dieser schlauen Kriminellen stolpert.
    (von der Verlagsseite kopiert)


    Zum Autor:
    Noah Charney ist Kunsthistoriker und spezialisiert auf Kunstkriminalität. Er ist Gründer und Präsident von ARCA, Association for Research into Crime against Art, eine Nonprofit-Gruppe, die sich international auf wissenschaftlicher Basis mit Kunstkriminalität befasst. Gelobt für seine Arbeit in internationalen Medien (darunter New York Times Magazine, Time Magazine, El Pais, Vogue, Vanity Fair, Playboy, Elle und Tatler), ist Charney gesuchter Gesprächspartner in Radio- und TV-Sendungen und ebenso gefragter Autor. Neben zahlreichen Fachbeiträgen zum Thema hat er 2007 mit „The Art Thief" seinen ersten Roman publiziert. Er lebt in Slowenien und Italien. (von der Verlagsseite kopiert)


    Allgemeine Informationen:
    Originaltitel: The Art of Forgery
    Erstmals erschienen 2015 bei Phaidon Press, London
    Aus dem Englischen übersetzt von Barbara Sternthal
    253 Seiten mit zahlreichen Fotos und Drucken
    Mit Anmerkungen, Glossar, Auswahlbibliographie, Register insgesamt 294 Seiten


    Meine Meinung:
    Warum ist in unsern Augen ein perfekt nachgemaltes Bild eines Monets, van Gogh oder Turners eine Fälschung, während die Kopie einer griechischen Statue durch einen reichen Römer sogar großen Wert hat?
    Warum ist es uns wichtig, dass Rembrandt selbst ein Gemälde gemalt hat und nicht einer seiner Schüler, der das Licht-Schatten-Spiel ebenso meisterlich beherrschte wie sein Lehrer?
    Wieso betrachtet man oft Fälschung als Kavaliersdelikt – Betrug dagegen nicht – und rankt Legenden um Kunstfälscher, schreibt Bücher und dreht Filme um ihr Werk?


    Mit der Beantwortung dieser und ähnlicher Fragen leitet Charney sein Buch ein und zwingt den Leser, sich mit dem Begriff der Kunstfälschung und der eigenen Meinung dazu erst einmal auseinanderzusetzen. Schon hier gehen dem Leser einige Lichter auf.


    Interessant sind die Motive für das Fälschen von Kunstwerken. Als erstes fällt dem Laien sicher das Stichwort „Geld“ ein, doch mehr noch spielt der persönliche Ehrgeiz erfolgloser Maler eine Rolle, der Welt ihr Talent zu beweisen. Vielleicht liegt hier auch der Grund, warum Fälschung meist anders bewertet wird als andere Verbrechen: Hier kann jemand malen und zwar so perfekt, dass sogar Experten Probleme haben, die Gemälde zu entlarven.
    Anders sieht es aus mit Dokumenten-, Skizzen- oder Weinfälschungen.


    Charney räumt trotz eines dreiseitigen Glossars der wichtigsten Testmethoden mit der Meinung auf, die Wissenschaft sei so weit, jede Fälschung zu erkennen. Denn: Jeder Fortschritt wird schnell von Fälschern eingeholt. Man weiß zu altem Papier zu kommen, Farben nach Rezepten eines Malers zu mischen und einen Provenienznachweis (Besitzerhistorie) zu liefern.


    Andererseits sind sich die Experten selbst nicht immer einig. Hier spielt persönliches Renommee eine Rolle ebenso wie Museumspolitik, denn wer will sich schon nachsagen lassen, mit einem teuren Ankauf einem Betrüger aufgesessen zu sein?


    Charney hat ein umfassendes Werk geschaffen, das die Komplexität der Kunstfälschungen durch die Jahrhunderte hindurch offen legt, dabei wissenschaftlich und für Laien verständlich ist. Es bietet spannende Episoden rund um Sammler, Auktionshäuser und Museen, lüftet Geheimnisse um angeblich verschwundene und wundersam wieder aufgetauchte Kunstwerke und liefert dem interessierten Leser Einblicke in ein Stück Kriminalgeschichte, von der man in dieser Form in kunstgeschichtlichen Bänden nichts liest.


    Dieses Buch ist die erste Übersetzung eines Werks von Charney ins Deutsche. Es bleibt zu hoffen, dass es nicht das einzige bleibt.

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Quellenangaben:
    Quelle: Amazon.de:
    "Mysteriös, skandalös und ein Hauch von Glamour: Die Geschichte der Kunstfälschung ist vollgepackt mit realen Krimis.
    Michelangelo fälscht die Antike. Reinhold Vasters narrt Experten mit perfekten Cellini-Imitationen. Tom Keating platziert Zeitbomben, Eric Hebborn erfindet Entwurfsskizzen van Dycks und Wolfgang Beltracchi verkauft einen Campendonk nach Hollywood.
    Dieses Buch macht sich auf die Spuren von Geschick und Missgeschick berühmter Meisterfälscher von der Antike bis in die Gegenwart. Was spielt sich im Kopf des Fälschers ab? Sucht er nach Ruhm, will er seine Genialität beweisen, Rache nehmen, reich werden? Geht es um Macht, um das Ego, um Geltungsdrang?
    Noah Charney, Experte für Kunstkriminalität, beschreibt, wie es den raffiniertesten Betrügern - oft so hochbegabt wie charmant - gelingt, die Kunstwelt nach Strich und Faden zu betrügen. Er entschlüsselt ihre Tricks und beschreibt, was letztlich doch zu ihrer Entlarvung führte - scharfsinnige Detektivarbeit, forensische Untersuchungen oder einfach pures Glück. Er erzählt aber auch davon, wie die Kunstwelt selbst in vielerlei Hinsicht zur Komplizin der Fälscher wird und bereitwillig in die Fallen dieser schlauen Kriminellen stolpert.
    Produktinformation


    Gebundene Ausgabe: 296 Seiten
    Verlag: Brandstätter Verlag (31. August 2015)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3850339211
    ISBN-13: 978-3850339216
    Größe und/oder Gewicht: 22 x 3 x 24,1 cm
    Durchschnittliche Kundenbewertung: 4.7 von 5 Sternen Alle Rezensionen anzeigen (10 Kundenrezensionen)
    Amazon Bestseller-Rang: Nr. 209.483 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
    Nr. 1686 in Bücher > Film, Kunst & Kultur > Malerei & Skulptur
    Nr. 2053 in Bücher > Fachbücher > Kunstwissenschaft


    Über den Autor und weitere Mitwirkende


    Noah Charney ist Kunsthistoriker und spezialisiert auf Kunstkriminalität. Er ist Gründer und Präsident von ARCA, Association for Research into Crime against Art, eine Nonprofit-Gruppe, die sich international auf wissenschaftlicher Basis mit Kunstkriminalität befasst. Gelobt für seine Arbeit in internationalen Medien (darunter New York Times Magazine, Time Magazine, El Pais, Vogue, Vanity Fair, Playboy, Elle und Tatler), ist Charney gesuchter Gesprächspartner in Radio- und TV-Sendungen und ebenso gefragter Autor. Neben zahlreichen Fachbeiträgen zum Thema hat er 2007 mit The Art Thief seinen ersten Roman publiziert. Er lebt in Slowenien und Italien."



    Der Autor befasst sich mit den unterschiedlichsten Meisterfälschern und das mit einer Tiefe, die seinesgleichen sucht.


    Zudem liefert er kostbare Zusatzinformationen in Form von zahlreichen Anmerkungen und Verweisen. Ausserdem stellt er weitere Lektüren zum Thema vor, die er in der Auswahlbiografie kundtut.



    Noah Charney ist anzumerken, dass er bei diesem Thema "voll im Element" ist und das spiegelt sich sehr lebendig, klar und deutlich in seiner Ausdrucksweise wider.



    Er befasst sich mit den Grundmotiven der Meisterfälscher für deren Taten und so ist das Buch auch eingeteilt. Deshalb finden hier das Genie, der Stolz, die Rache, der Ruhm, die Kriminalität, der Opportunismus, das Geld und die Macht neben dem Fazit und den Anmerkungen Platz.



    Was ich auch noch sehr interessant finde, ist, welche unterschiedlichen Testmethoden wie eingesetzt werden und zum Tragen kommen.


    Das Buch ist mit vielen Abbildungen, die es lebendig gestalten, bestückt und oft werden auch Original und Fälschung nebeneinander postiert.



    Mein Fazit: Nicht nur ein Buch für Kunstliebhaber, denn hier werden auch Facetten dargestellt, die darüber hinausreichen

  • Noah Charney liefert den Lesern ein Sachbuch, das sich mit einem sehr interessanten Thema beschäftigt: Es geht um die Geschichte der Fälschungen und Fälscher, um die Motive der Fälscher und ihre Entlarvung.
    Das Buch fängt an mit einer Einführung, in der zusammengefasst wird, was als Fälschungen zu verstehen ist, was an den Fälschungen für die Kunstwelt so faszinierend ist. Außerdem wird hier die Geschichte der Fälschungen von der Antike bis zum 20. Jahrhundert dargestellt sowie die Wege, wie die Authentifizierung der Kunstwerke zu verschiedenen Zeiten ablief.
    An die Einführung knüpfen 8 Kapitel an, jedes von denen einem Motiv der Fälscher gewidmet ist („Genie“, „Stolz“, „Rache“, „Ruhm“, „Kriminalität“, „Opportunismus“, „Geld“ und „Macht“). So geht es beispielweise im Kapitel „Genie“ um den Wunsch der Fälscher, die als Künstler abgelehnt wurden, eigene technische Fähigkeiten und Kreativität zu beweisen. In jedem Kapitel findet man mehrere Beispiele, die die Motive der Fälscher veranschaulichen. Diese werden mit zahlreichen Illustrationen begleitet, auf denen der Leser selbst die Originale mit den Fälschungen vergleichen kann.
    Am Ende des Buches findet der Leser Anmerkungen, Verweise auf die Quellen und weiterführende Literatur sowie ein Glossar wissenschaftlicher Testmethoden.
    Ich gehöre zwar nicht zu der Gruppe der Leser, die sich auch in der bildenden Kunst auskennen, aber das Buch war für mich sehr interessant. Zumal ich zum ersten Mal an die These gebracht wurde, dass die Fälschungen oft nicht als ein Mittel zur finanziellen Bereicherung gedient haben, sondern als Rache an der Kunstwelt, die die Talente einiger Künstler nicht anerkennen wollten, aus Wunsch nach Ruhm oder einfach aus Spaß. Und besonders interessant ist dabei, dass die Kritiker, Kunstkenner und Experten diese Fälschungen oft nicht als solche erkennen konnten und dadurch unbewusst die künstlerische Begabung der Fälscher bestätigten, ihre Werke in eine Reihe mit denen der großen Meister stellten. Sehr schön fand ich die Illustrationen, die mir, einem Laien, die Welt der bildenden Kunst etwas näher bringen. Aber auch die Beispiele mit den weltweit bekannten Namen fand ich sehr schön. Und die beschriebenen Fälschungs- und Entlarvungsgeschichten fand ich raffiniert und teilweise sehr spannend, sogar irgendwie lustig. Aus dem Buch habe ich auch gelernt, dass auch viele Originale nicht ganz durch die Meister entstanden – sie machten Entwürfe und übernahmen die kompliziertesten Partien wie Hände oder Gesichter. Den Rest fertigten die Lehrlinge.
    Also könnte dieses Buch als ein sehr schönes Geschenk für alle gelten, die sich für Kunst interessieren, aber auch für die, die nicht viel Ahnung davon haben, aber ihr gerne einen Schritt näher kommen wollen.

  • Titel: Original Meisterfälscher - Ego, Geld & Größenwahn
    Autor: Noah Charney


    Inhaltsangabe lt. AMAZON:
    Mysteriös, skandalös und ein Hauch von Glamour: Die Geschichte der Kunstfälschung ist vollgepackt mit realen Krimis.
    Michelangelo fälscht die Antike. Reinhold Vasters narrt Experten mit perfekten Cellini-Imitationen. Tom Keating platziert Zeitbomben, Eric Hebborn erfindet Entwurfsskizzen van Dycks und Wolfgang Beltracchi verkauft einen Campendonk nach Hollywood.
    Dieses Buch macht sich auf die Spuren von Geschick und Missgeschick berühmter Meisterfälscher von der Antike bis in die Gegenwart. Was spielt sich im Kopf des Fälschers ab? Sucht er nach Ruhm, will er seine Genialität beweisen, Rache nehmen, reich werden? Geht es um Macht, um das Ego, um Geltungsdrang?
    Noah Charney, Experte für Kunstkriminalität, beschreibt, wie es den raffiniertesten Betrügern - oft so hochbegabt wie charmant - gelingt, die Kunstwelt nach Strich und Faden zu betrügen. Er entschlüsselt ihre Tricks und beschreibt, was letztlich doch zu ihrer Entlarvung führte - scharfsinnige Detektivarbeit, forensische Untersuchungen oder einfach pures Glück. Er erzählt aber auch davon, wie die Kunstwelt selbst in vielerlei Hinsicht zur Komplizin der Fälscher wird und bereitwillig in die Fallen dieser schlauen Kriminellen stolpert.


    Produktinformation lt. AMAZON:
    Gebundene Ausgabe: 296 Seiten
    Verlag: Brandstätter Verlag (31. August 2015)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3850339211
    ISBN-13: 978-3850339216
    Größe und/oder Gewicht: 15,8 x 3 x 24,1 cm


    Über den Autor lt. AMAZON:
    Noah Charney ist Kunsthistoriker und spezialisiert auf Kunstkriminalität. Er ist Gründer und Präsident von ARCA, Association for Research into Crime against Art, eine Nonprofit-Gruppe, die sich international auf wissenschaftlicher Basis mit Kunstkriminalität befasst. Gelobt für seine Arbeit in internationalen Medien (darunter New York Times Magazine, Time Magazine, El Pais, Vogue, Vanity Fair, Playboy, Elle und Tatler), ist Charney gesuchter Gesprächspartner in Radio- und TV-Sendungen und ebenso gefragter Autor. Neben zahlreichen Fachbeiträgen zum Thema hat er 2007 mit The Art Thief seinen ersten Roman publiziert. Er lebt in Slowenien und Italien.


    Meine Meinung:
    Obwohl wie erst zwei Drittel des Jahres hinter uns haben, bin ich mir ziemlich sicher, in diesem reich bebilderten Buch mein "Sachbuch des Jahres 2015" gelesen zu haben.
    Noah Charney hat uns in diesem spannenden Sachbuch diverse Fälschergeschichten aus verschiedenen Bereichen vorgestellt, es ging von Gemälden über Biografien und Kirchenrestaurationen bis hin zu Weinen. Auch beleuchtete er die verschiedenen Motivationen der Fälscher, wobei es denen keinesfalls immer nur um Ruhm und Geld gegangen ist, sondern oft genug auch gekränkte Eitelkeit und / oder auch eine Portion Schalk im Nacken eine Rolle spielten. Kuriose Geschichten wie beispielsweise die jenes Mannes, der Hermann Göring betrog und so selbst dem Tod entgehen konnte oder Berichte von Fälschern, die bewusst Fehler einbauten, damit man sie im Fall der Fälle nicht wegen Fälschung belangen könnte, haben mich so gut unterhalten, dass ich das Buch kaum aus den Händen zu legen vermochte. Historisch bedeutsame Fälschungen auch aus Kirchenkreisen bis hin zu nur aufgrund fehlerhafter Keilschrift aufgeflogenen Fälschern fand ich überaus unterhaltsam.
    Leseempfehlung!