Katja Kessler – Silicon Wahnsinn

  • Katja Kessler – Silicon Wahnsinn
    Wie ich mal mit Schatzi auswanderte


    Gekürzte Lesung – 4 CDs
    Gesamtlänge – ca. 313 min
    Sprecherin: Katrin Fröhlich


    Klappentext:
    Next Stop: Kalifornien
    Als ihr Mann für ein Jahr nach Kalifornien zieht, findet sich Katja Kessler über Nacht mit ihren vier Kindern in einem winzigen Apartment an einem sechsspurigen Highway wieder. Es beginnt ein Alltag zwischen Computer-Nerds und Sandburgen am Pazifik. Was, wenn man im Land der unbegrenzten Möglichkeiten an seine eigenen Grenzen stößt? Katja Kessler hat es erlebt …


    Meine Meinung:
    Den Namen Katja Kessler hatte ich wohl schon einmal gehört, aber die Person war hier weniger der Grund, warum ich dieses Hörbuch hören wollte. Mich interessierte einfach, wie man es mit 4 Kindern schafft, „mal eben“ auszuwandern. Zudem versprach das Cover eine humorvolle Unterhaltung und dahingehend wurde ich auch nicht enttäuscht.


    Katjas Schatzi – Gesamtherausgeber der Bild: Kai Diekmann – soll für ein Jahr in die USA und Katja beschließt, mit den 4 Kindern mitzugehen, was sich wie zu erwarten als nicht so einfach erweist. Die Kinder sind wenig begeistert, die Erlangung des Visums schwerer als gedacht, die Suche nach einer geeigneten Wohnung gestaltet sich auch nicht so einfach, aber Katja meistert ein Problem nach dem anderen mehr oder weniger souverän.


    Katja Kesslers Schreibstil ist frei nach Schnauze, erfrischend selbstironisch und durchgehend witzig, was bei mir zu einem Dauerschmunzeln oder auch gern mal zu einem lauten Auflachen führte – und zu der Erkenntnis, daß es nicht nur in Deutschland (unnötige) Biokratie gibt, die einem das Leben schwer macht.


    Katrin Fröhlich liest das Buch sehr unterhaltsam und wenn nötig auch mit herrlichen Akzenten, es war eine Freude ihr zuzuhören.


    Fazit: Leichte und humorvolle Lektüre zum Thema Auswandern auf Zeit :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Zunächst zur Sprecherin, Katrin Fröhlich. Katrin Fröhlich hat ihre Sache wirklich gut gemacht. Sie bringt den Humor von Katja Kessler wirklich gut rüber. Die Stimme ist angenehm und eingängig.


    Zuerst war ich auch ganz angetan. Die Geschichte handelt von Katja und ihrer Familie (vier Kinder, ein Mann, ein Pony, Kaninchen und Bienen), von denen die Zweibeiner für ein Jahr nach Kalifornien auswandern und die Vierbeiner in Deutschland bleiben müssen. Die Auswandererfamilie erlebt viele lustige Begebenheiten, sowohl bei der Beantragung der Visa, als auch bei der Auswanderung und dann natürlich in Amerika. Zuerst fand ich diese Geschichte auch wirklich amüsant, aber spätestens am Ende der zweiten CD fing es mir dann doch ein bisschen an auf die Nerven zu gehen und auf CD 4 war ich endgültig genervt.


    Sicher ist es für Katja nicht leicht mit vier Kindern auszuwandern. Schatzi (ich kann dieses Wort inzwischen nicht mehr hören) ist nämlich leider jemand, eh die meiste Zeit eh mit Abwesenheit glänzt und wenn er da ist, auch keine große Unterstützung. Mag sein, dass er (hoffentlich) im echten Leben nicht ganz so wenig zu gebrauchen ist, aber diesen Eindruck vermittelt die Autorin mir hier leider immer wieder.


    Auch fand ich den Kauf der Tiere (Meerschweinchen und die beiden Papageien) echt daneben. Bevor man sich ein Tier anschafft, macht man sich normalerweise der Verantwortung bewusst, in der man sich damit befindet. Wenn ich schon weiß, dass ich in wenigen Monaten wieder das Land verlassen werde, dann erkundige ich mich vorher, ob ich die Tiere mitnehmen darf und will. Geht das nicht, dann mache ich mir vor dem Kauf Gedanken, wer die Tiere nimmt wenn ich ausreise. Hier stellte die Familie erst kurz vor der Ausreise fest, dass die Meerschweinchen nicht im Flugzeug mit nach Deutschland können und die Papageien lange in Quarantäne müssten. Es wurde dann anscheinend ein guter Platz gefunden. Dennoch empfinde ich das nicht als lustig, sondern als verantwortungslos.


    Die Geschichten, die die Familie in Amerika erlebt sind wirklich amüsant, aber irgendwie halt nur eine gewisse Zeit lang. Ich kann es schlecht in Worte fassen, aber irgendwann fing ich einfach an das Ende herbei zu sehnen, da ich soviel geballte Spritzigkeit einfach nicht mehr verarbeiten konnte. Man kann einfach im Leben nicht immer alles mit Humor nehmen und so wirkte es auf mich hier auch. Eigentlich hörte sich die Lage in Amerika alleine mit vier Kindern und ohne Schatzi zum Teil ziemlich verzweifelt an und so wurde dieses zu Beginn lustige Buch für mich nach und nach zu einer Tragikkomödie.


    Es tut mir leid, aber für dieses Buch vergebe ich 2 Sterne. Zu Beginn ist es noch lustig, dann wird es immer anstrengender, bis man nur noch genervt am Ende ankommen will.

    Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)