Martina Lessing - Fingerfood & Feines

  • Mit ihrem Kochbuch hat es sich Martina Lessing, selbst Köchin undCateringspezialistin, zum Ziel gesetzt, Essens-Einladungen zu einem möglichst stressfreien Event werden zu lassen, und dabei mit geringstmöglichem Aufwand das Maximum an Effekten herauszuholen. Das Ergebnis sind leicht zuzubereitende Rezepte für Fingerfood aller Art, das Spektrum reicht von warmen, pikanten Häppchen, über Bowl-Food, bis hin zu süßen Köstlichkeiten, die man entweder als kleine Kuchenstückchen serviert, oder als Cremes im Glas reicht. Zu nahezu allen Rezepten ist jeweils im Anschluss ein Tipp hinzugefügt - etwa ob das Gericht zum Einfrieren taugt, wie lange es sich im Kühlschrank hält, oder wie man es garnieren kann, um es am besten zur Geltung zu bringen. Diese Hinweise sind nicht unwesentlich, helfen sie einem doch dabei, sich die Vorbereitungen besser einteilen zu können, da sich vieles bereits im Vorfeld (sprich einige Tage davor) zubereiten lässt, und man sich dadurch unnötigen Stress im letzten Abdruck erspart. Auch wenn einige der vorliegenden Rezepte meinen Geschmack nicht so ganz treffen, macht es trotzdem Freude, in diesem Buch zu blättern, um sich Anregungen zu holen oder sich einfach nur an den optisch schön aufbereiteten Abbildungen der Gerichte zu erfreuen. Diese fallen zumeist großflächig aus, was ein genaues Vorab-Inspizieren des zu erwartenden kulinarischen Ergebnisses zulässt. In diesem Zusammenhang möchte auch auf das sehr edel gestaltete Cover-Bild hinweisen, das mich in besonderem Maße angesprochen hat - es lädt richtiggehend zum Schmökern ein und macht Lust, sichan dem einen oder anderen Gericht zu versuchen. Ein liebevoll gestaltetes Kochbuch, das es durchaus schafft, auch einem/er ungeübten Koch/Köchin den Schrecken vor Einladungen zahlreicher Gäste zu nehmen. Zudem wird bei der Wahl der Zutaten das Hauptaugenmerk auf frische und saisonale Produkte gelegt,sodass man nicht gezwungen ist, vor dem Zubereiten der Speisen erst eine längere Odyssee in diversen, exotischen Spezial-Läden in Kauf nehmen zu müssen, um die benötigten Zutaten parat zu haben – was einen nicht unwesentlichen Zeitfaktor ausmacht, denn die hier jeweils verwendeten Zutaten sind relativ leicht in jedem herkömmlichen Supermarkt erhältlich!

  • Fingerfood & Feines :koch: von Martina Lessing

    Sinn und Zweck des neuen Kochbuches von Martina Lessing ist es, Gäste entspannt und ohne Stress und mit möglichst großer Auswahl zu bewirten. Zu bewerkstelligen ist dies durch die für Fingerfood typischen kleinen, meist handlichen, Portionen und Rezepten, die es dem Koch erlauben einen Großteil bereits im Voraus zuzubereiten. Zumal vieles auch kalt seinen Weg in den Magen findet. Aufgeteilt wird das Buch in drei Kapiteln: Zum einen „Fingerfood“, dann „Warme Schüsselchen“ und zuletzt „Süßes“.
    Im ersten Kapitel „Fingerfood“ werden für mich unerklärlicherweise auch Suppen aufgeführt, die man bekanntlich kaum mit denFingern zu essen vermag. Richtig interessant wurde es daher für mich erst beiden Rezepten, die mit reichlich Spieß-Einsatz daherkamen oder mit einem Haps im Mund verschwinden. Es wird eine leider etwas zu kleine Bandbreite an klassischen Häppchen vorgestellt und ich würde gerne sagen, dass für jeden etwas dabei wäre, aber sollten Veganer unter den Gästen lauern, werden diese wohl eher leer ausgehen. Auch vegetarische Gerichte finden keinen ausreichend großen Platz.
    Hinter den „Warme Schüsselchen“ hingegen stecken häufig dekadente Festmahlzeiten bis hin zu etwas einfacheren und trotzdem originellen Gerichten, die manchmal schon fast zu schade sind in nur so kleinen Portionen gegessen zu werden.
    Leicht enttäuscht bin ich dann doch vom letzten Kapitel „Süßes“. Einige sind gut, aber manches Mal wirken die Rezepte regelrecht langweilig und können mich nicht gänzlich überzeugen.
    Als nicht wirklich gut gelungen empfinde ich auch die Aufmachung. Das Buch ist größtenteils in sterilem Weiß bis hin zu grau gehalten, wodurch manche Bilder etwas trostlos oder wenig einladend wirken. Wie zum Beispiel beim „Warmes Winterkompott“, da mag es womöglich noch so lecker sein, ich fühle mich nicht unbedingt dazu verführt es nachzumachen. Dagegen genervt hat es mich, wenn hin und wieder die österreichischen Begriffe (die sich die Autorin nicht nehmen lassen will) nicht mit einem erklärenden Wort in Klammern dahinter ergänzt wurden. Wenigstens weiß ich jetzt, was Biskotten oderauch Weichseln sind, aber nachschlagen sollte man das eigentlich nicht müssen.
    Als merkwürdig empfand ich zuletzt die Selbstverständlichkeit, mit der Frau Lessing annimmt, ein jeder hätte einen Food Processor anstelle eines einfachen Handrührgeräts zu Hause stehen. Die Anleitung richtete sich danach und bot dabei keine Alternativen. Zugegebenermaßen weiß ich selbst wie man einen Mürbteig zubereitet, aber dieser ist nicht ganz einfach und für Anfänger nicht ausreichend erklärt.
    Zum Fazit hin bleibt aber ein durchweg positiver und manchmal schon nach dem reinen Lesen einiger Rezepte auch sehr hungriger Eindruck, der durch das Nachmachen so mancher Köstlichkeit nur umso mehrbestärkt wurde.
    Die nächste Einladung steht sogar schon fest, und damit für mich auch leider wieder die Qual der Wahl :anstossen:
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Der Klappentext verrät: Die erfolgreiche Köchin und Cateringexpertin Martina Lessing zeigt, wie man einfach und entspannt Fingerfood und Bowl Food für seine Gäste zubereitet und bezeichnet das Buch als einen unentbehrlichen Wegbegleiter „für alle, die gerne Gäste verwöhnen, aber sich den Stress komplizierter Rezepte, die nur von Profiküchen zu bewältigen sind, nicht antun wollen.“


    „Raffiniert gekocht für Freunde & Gäste“ hatte mich schon sehr angesprochen und den Klappentext habe ich wohl auch nicht so verstanden, wie er sich mir erst nach Durchblättern des Buches offenbarte. Mich sprechen bei Kochbüchern schöne Fotos, auf denen das Zubereitete liebevoll arrangiert und vielleicht sogar noch nett dekoriert wurde sehr an. In diesem Buch wurde ich leider nicht fündig und kein einziges vorgestellte Foto oder Rezept hat mich zum Nachkochen animiert. Die Fotos des Buches sind allesamt so klinisch rein, wie das Titelbild – mal ehrlich: um irgendeine Creme auf Gurkenscheiben zu spritzen brauche ich kein Rezept. Ich hatte tatsächlich damit gerechnet, das angekündigte Raffinierte in diesem Buch zu finden, aber Rezepte wie Blätterteigpastetchen mit Pilzfüllung, Miniblinis mit aufgespritzter Lachsmousse, Windbeutelchen mit Frischkäsecreme oder Mandelpudding finde ich nicht wirklich raffiniert, sondern schon eher altbacken. Raffiniert sind vielleicht die neuen Bezeichnungen, denn die Blätterteigpasteten werden nun Blätterteigschüsselchen, die Miniwindbeutel Brandteigkrapferl und die Gurkenscheiben Gurkenschüsselchen genannt. Diese neuen Namen ziehen sich durch das ganze Buch, lassen die Rezepte dadurch aber nicht wirklich aufregender werden.


    Die Rezepte sind unterteilt in die Katogorien Grundrezepte, Fingerfood, warme Schüsselchen und Süßes, wobei ich diese Unterteilung manches Mal etwas sinnfrei finde, denn z.B. unter den 28 Fingerfood Rezepten finden sich 10 Rezepte für Suppen. Gerade Suppen würde ich nicht als Fingerfood bezeichnen und schon gar nicht mit den Fingern essen wollen...
    raffiniert ist der Titel


    Auch ansonsten fällt mir auf, dass vieles einfach nur in kleinen Portionen gekocht wird und schon dadurch allein raffiniert zu sein scheint, oder deshalb, weil teure Zutaten wie z.B. Trüffel mit verarbeitet wurden.


    Das Buch wurde sehr übersichtlich gestaltet: Auf den meisten Doppelseiten findet man auf der einen Seite das Rezept und auf der anderen das sterile Foto der zubereiteten kleinen Speise, aber es gibt auch Doppelseiten, auf denen nur Fotos u.a. von einem Kraut, gefüllten Gläsern, leeren Gläsern, einem Blechkuchen oder mir fremden Personen abgedruckt wurden. Diese Doppelseiten lassen das Buch in der Herstellung sicherlich im Preis ansteigen, ob es dem Lesegenuß auch zu Gute kommt, wage ich zu bezweifeln.


    Mein Fazit: Dieses Buch wirkte auf mich sehr steril und eher lieblos hergestellt. Nichts wurde wirklich nett in Szene gesetzt und auch die Rezepte fand ich keinesfalls auf- oder appetitanregend. Vielmehr habe ich den Eindruck einen sterilen Katalog eines Caterers in Händen zu halten, der mit den beigefügten Rezepten keine Geheimnisse verrät und sich bei der Erstellung des Buches nur geringfügig mehr Mühe gegeben und Zeit genommen hat, als er uns für die Zubereitung der Speisen für Freunde und Gäste rät.

  • Grundsätzlich gefällt mir die Aufmachung ganz gut.
    Es wirkt schlicht und einfach gehalten, die Bilder der einzelnen Rezepte wirken sehr anregend. Die ganzen Privatbilder wirkten für mich eher fehl am Platz um Seiten zu füllen. Da hätten es ein paar Bilder im Vorwort getan.


    Die Rezepte sind gut verständlich, sodass man direkt anfangen kann. Allerdings hätte ich mir unter Fingerfood auch noch viel mehr kleine liebevoll hergerichtete Häppchen vorgestellt und mir dazu Anregungen gewünscht.
    Daher von mir nur 4 Sterne

  • Mir war das zu hochglanzpoliert. Dann wurde noch vorgegaukelt, dass man das alles ganz einfach hinkriegt und wunderbar vorbereiten kann, damit am Tag des Besuches nur noch wenig Zeit für's Kochen verwendet werden muss.
    Bei den meisten Gerichten in der Leseprobe waren es aber eher Schüsselchen-Portionen, die man eben NICHT mit den Fingern verputzen kann.
    Mich hat das Buch sehr enttäuscht.

    Liebe Grüße, Tardigrada


    :study: "Moja Igra" von Luka Modrić (Autobiografija)

    :bewertung1von5: 2018 gelesen: 23 :bewertung1von5: 2017 gelesen: 120 :bewertung1von5: 2016 gelesen 140 :bewertung1von5:2018 - 2019 Leseflaute