Oscar Wilde - Das Bildnis des Dorian Gray ab dem 01.09.2015

  • Und Lord Henry scheint mir sehr heimtückisch und manipulativ zu sein; durch ihn gerät ja alles erstmal ins Rollen.

    Ja genau! Erst Henry macht Dorian auf seine Schönheit und auf seine Sterblichkeit aufmerksam! Auf seine weitere Rolle bin ich auch gespannt!

  • Ind er Vorrede erläutert Oscar Wilde seine Sicht auf die Kunst. Es ist eine interessante Ausführung zum Thema Kunst, Künstler und Kritiker.
    Er endet mit den Worten: Alle Kunst ist unnütz. Es ist eine sehr paradoxe Ansprache. Auf der einen Seite gibt es eine positive Seite der Kunst, auf der anderen Seite eine negative. So richtig schlau konnte ich daraus nicht werden.

    Ich auch nicht. Also irgendwie war das alles bissl wischiwaschi für mich. Außerdem geh ich nicht mit allem mit was da steht... Also zB


    Jene, die in schönen Dingen Hässlichkeit entdecken, sind verdorben, ohne anmutig zu sein. Das ist ein Fehler. Jene, die in schönen Dingen Schönheit entdecken, sind kultiviert. Für sie besteht Hoffnung.

    So ein Schmarrn... :geek:

    Die Sprache finde ich schon mal wunderschön. Sie schafft es leicht Bilder in meinen Kopf entstehen zu lassen. Bilder von sonnendurchfluteten Landschaften und den handelnden Personen.
    Und wie sieht es bei euch aus?

    Naja bei mir eigentlich nicht so muss ich sagen. Ich fands etwas anstrengend zu lesen, aber ich war auch recht müde lag vllt daran.

    Das ist jetzt vielleicht blöd, aber irgendwie schwang überall ein homosexueller Touch mit.

    Nö seh ich auch so, das ist nicht blöd. :)

    Besonders weil es ja später heißt, dass die Beeinflussung anderer unmoralisch sei, darum will er dies wahrscheinlich vermeiden, oder was meint ihr?

    Den Satz raff ich grade nicht hilf mir mal auf die Sprünge... :loool:

    Ich bin sowohl mit einem als auch zwei Kapiteln einverstanden. Wenn euch zwei zu viel sind, dann können wir gerne auf eins reduzieren

    Ich wäre über ein Kapitel sehr froh muss ich sagen 40 Seiten sind mir zu viel da ich nebenbei noch mind, eine andere Leserunde hab. :)

    Ja genau! Erst Henry macht Dorian auf seine Schönheit und auf seine Sterblichkeit aufmerksam! Auf seine weitere Rolle bin ich auch gespannt!

    Naja, eigentlich ist das ja nix schlechtes wenn man jemanden auf sowas aufmerksam macht. Aber die Art wie er das macht und wie er Dorian dabei beeinflusst usw... Ih pfui ich mag ihn nicht. Er will Dorian in eine Richtung drängen und das arme Kerlchen lässt das mit sich machen...

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • Den Satz raff ich grade nicht hilf mir mal auf die Sprünge...

    Ich hab ja die nur die englische Ausgabe, darum zitiere ich mal daraus: "There is no such thing as a good influence, Mr. Gray. All influence is immoral," was für mich bedeuten kann, dass Wilde seine Leser mit dem Vorwort dazu auffordern möchte, sich selbst ein Bild von der Kunst allgemein und seinem Buch im besonderen zu machen. Darum die verwirrende, sich widersprechende Sprache und das "wischiwaschi" Gerede - eben weil er keinen direkt beeinflussen möchte. Das war jetzt jedenfalls mal meine spontane Interpretation :scratch:




    Naja, eigentlich ist das ja nix schlechtes wenn man jemanden auf sowas aufmerksam macht. Aber die Art wie er das macht und wie er Dorian dabei beeinflusst usw... Ih pfui ich mag ihn nicht. Er will Dorian in eine Richtung drängen und das arme Kerlchen lässt das mit sich machen...

    Das stimmt schon, aber bei Lord Henry bekommt man meiner Meinung nach das Gefühl als mache er das nur, weil er Basil und Dorian aufregen will, woraufhin er sich ein Loch in den Bauch freut, dass seine Taktik aufgeht und er merkt, was er für eine "Macht" über Dorian hat. Ich weiß auch nicht, ob ich sein Gerede über die Jugend und die Schönheit so ernst nehmen kann, oder ob er das nur von sich gegeben hat um den wunden Punkt Dorians zu treffen (der sich ja, als Model für Basil, über sein Aussehen definiert). Außerdem scheint das für mich auch eine Taktik gewesen zu sein einen Keil zwischen Dorian und Basil zu treiben - was ja bisher auch geklappt hat :twisted:

    Love, Peace & Ice Cream


    :study: Astrid Lindgren, Pippi Longstocking
    :study: Oscar Wilde, The Picture of Dorian Gray (MLR)
    :study: Kiera Cass, The Selection

  • Ich hab ja die nur die englische Ausgabe, darum zitiere ich mal daraus: "There is no such thing as a good influence, Mr. Gray. All influence is immoral," was für mich bedeuten kann, dass Wilde seine Leser mit dem Vorwort dazu auffordern möchte, sich selbst ein Bild von der Kunst allgemein und seinem Buch im besonderen zu machen. Darum die verwirrende, sich widersprechende Sprache und das "wischiwaschi" Gerede - eben weil er keinen direkt beeinflussen möchte. Das war jetzt jedenfalls mal meine spontane Interpretation

    Aso... Also ich würds eher so verstehen das er einem damit sagen will das man sich nicht beeinflussen lassen sollte... ?

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • Aso... Also ich würds eher so verstehen das er einem damit sagen will das man sich nicht beeinflussen lassen sollte... ?

    Ja genau, so verstehe ich es ja auch :wink: dass man sich nicht beeinflussen lassen sollte, auch nicht (oder vor allem nicht) von hochtrabenden Worten, die in Wirklichkeit nur "wischiwaschi" sind, wie du so schön gesagt hast :) Ich glaube einfach nur, dass der Schreibstil des Vorwortes Wildes Aussage widerspiegelt. Aber das ist ja auch nicht so wichtig für das Buch denke ich mal. Bis morgen :winken:

    Love, Peace & Ice Cream


    :study: Astrid Lindgren, Pippi Longstocking
    :study: Oscar Wilde, The Picture of Dorian Gray (MLR)
    :study: Kiera Cass, The Selection

  • Guten Morgen, ich habe gestern auch gelesen, war aber dann zu müde zum Schreiben, das hole ich nachher nach der Arbeit gleich nach. Wollte mich nur kurz zum Thema Kapitel melden, mir ist es egal wieviele, ob eins oder zwei, ich schließe mich euch da einfach an.

    Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten. (Albert Einstein)

  • Alle Kunst ist unnütz. Es ist eine sehr paradoxe Ansprache. Auf der einen Seite gibt es eine positive Seite der Kunst, auf der anderen Seite eine negative. So richtig schlau konnte ich daraus nicht werden.

    Ich meine mich an einen Satz erinnern zu können, den Oscar Wilde geprägt haben soll: "Art for art's sake" (Bitte korrigiert mich, falls das nicht von Wilde stammt). Dementsprechend glaube ich gar nicht, dass Wilde einer war, der den Künstler in der Kunst gesehen hat, sondern der vor allem die Kunst an sich gesehen hat. Und da würde auch der Satz "Alle Kunst ist unnütz" reinpassen, denn dann wäre Kunst nicht dazu da, etwas darzustellen oder die Gefühle/Emotionen/Eindrücke des Künstlers offen zu legen, sondern die Kunst existiert eben einfach und jeder macht etwas anderes daraus.

    Ich denke, dass auch homoerotische Liebe mit im Spiel ist.

    Ja, an vielen Stellen habe ich diese Gedanken auch gehabt. Vor allem, wenn man Wildes Geschichte einigermaßen kennt, weiß man ja, dass er homosexuelle Vorlieben gehabt haben soll.
    Ich könnte mir sogar vorstellen, dass nicht nur Basil Dorian gegenüber Gefühle hegt, sondern Harry ebenfalls, wobei diese Gefühle vermutlich anderer Natur sind. Beide sind aber gleichermaßen fasziniert von Dorian, würde ich sagen. Nur dass Basil ihn vermutlich wirklich liebt und Harry ihn lediglich als, ja, vielleicht kann man dazu wirklich Kunstobjekt sagen, ansieht. Ich hatte das Gefühl, dass Dorian eine Faszination in Harry auslöst und dieser nun mit Dorian spielt, um zu sehen, was noch alles in ihm steckt.

    Wie schätzt ihr Dorian Gray ein? Auf mich wirkt er sehr unschuldig und leicht manipulierbar.

    Oh ja. Den Eindruck hatte ich aber auch. Er wirkt ein bisschen wie ein kleines, naives und unschuldiges Kind, der alles glaubt, was man ihm erzählt und staunend zu den Leuten aufsieht, die sich scheinbar wortgewandt ausdrücken. Harry lässt das sehr heraushängen, meiner Meinung nach. Was wirklich dahinter steckt, bleibt abzuwarten.

    Die Sprache finde ich schon mal wunderschön.


    Ich lese ja auf Englisch und da ist die Sprache meiner Meinung nach gar nicht so einfach.

    Ich muss euch zustimmen. Die Sprache ist wirklich nicht so einfach, aber schön finde ich sie im Englischen trotzdem. Den kurzen deutschen Ausschnitt, den vorher jemand gepostet hatte, fand ich sogar noch verwirrender als die englische Version. Kann mir aber auch gut vorstellen, dass dieses Buch verdammt schwer zu übersetzen war, weswegen ich den Übersetzer hier nicht dafür verurteilen möchte.

    Ich finde die Sprache auch im Deutschen nicht ganz so einfach. Eigentlich hätte mir auch ein Kapitel gereicht. Wie sehen das die anderen?

    Da bin ich ja froh, dass nicht nur ich ein bisschen überfordert war. :pale: Also mir würde ein Kapitel auch ausreichen, sonst müsste ich mehr als 1-2 Stunden jeden Tag darauf verwenden, mich ordentlich in diese Leserunde einzubringen.

  • Nachdem sich Lord Henry sich jedesmal amüsiert die Reaktionen von Dorian und Basil auf seine manipulativen Worte ansieht, bin ich mir fast sicher, das es alles nur geschieht um sich in irgendeiner Weise einen Vorteil zu verschaffen. Was für einen wird sich noch heraus stellen. Auf jeden fall will er einen Keil zwischen die beiden treiben.

  • Ja genau, so verstehe ich es ja auch dass man sich nicht beeinflussen lassen sollte, auch nicht (oder vor allem nicht) von hochtrabenden Worten, die in Wirklichkeit nur "wischiwaschi" sind, wie du so schön gesagt hast Ich glaube einfach nur, dass der Schreibstil des Vorwortes Wildes Aussage widerspiegelt. Aber das ist ja auch nicht so wichtig für das Buch denke ich mal. Bis morgen

    Na dann sind wir uns ja einig. :loool:

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • Also ich hab dann heute nur ein weiteres Kapitel gelesen.
    Viel passiert ist darin diesmal ja nicht. Henry hat seinem Onkel Lord Fermor einen Besuch abgestattet, um ein paar Informationen über Dorian Gray zu bekommen, besonders, was seine Herkunft und seine Eltern angeht. Seltsamer Weise ist dieser eher weniger schockiert über das, was er erfährt, sondern empfindet dieses schicksalhafte Hintergrundwissen auch noch als eine Verherrlichung Dorians.
    Das muss man erst mal nachvollziehen. #-o
    Außerdem begibt sich Henry zu Aunt Agatha zum Lunch, wo einige weitere Gäste, Dorian und er über die englische und die amerikanische Gesellschaft diskutieren.
    Sehr witzig dabei ein Zitat von Agatha: "Dear me, how you men argue! I am sure I never can make out what you are talking about." Sie sprach mir total aus der Seele. ^^

    Besonders beeindruckt bin ich von Wildes Sprache und Wortwitz, seinem Sarkasmus und der Ironie

    Das hat sich auch in diesem Kapitel wieder gezeigt.


    Äußerungen über Amerika wie "I wish to goodness it never had been discovered at all. Really, our girls have no chance nowadays. It is most unfair"
    oder über die englische Literatur "Of all people in the world the English have the least sense of the beauty of literature." :totlach:


    Ich hoffe, es ist ok, wenn ich die englischen Zitate verwende.


    sehr interessant fand ich auch die Ausage, dass man seine Fehler aus der Jugend nochmal machen soll, um sich wieder jung zu fühlen. Ich glaube, da ist echt etwas dran.

  • Ich habe heute auch nur ein weiteres Kapitel gelesen und schließe mich @bluetiger an - sonderlich viel ist nicht passiert. Das Kapitel liest sich eher passend zu Wildes Zitat "Art for Art's Sake," also ein Kapitel, in dem Wilde seinen Wortwitz beweist, die Handlung aber nicht wirklich voran treibt.


    Ich muss sagen, dass ich bei diesem Kapitel von den ganzen Personen etwas überwältigt war... Aunt, Uncle, Duchess, Sir...diese ganzen Titel, ich hatte Probleme da den Überblick zu bewahren :-, Vor allem, weil alle Charaktere in diese geistreichen Gespräche eintauchen, man aber sonst nichts Wirkliches erfährt, was die Personen ausmachen könnte.


    Lord Henrys Motive wurden in dem Kapitel vielleicht etwas deutlicher; zwei Zitate sind mir da aufgefallen:


    Zitat von Lord Henry

    "There was something terribly enthralling in the exercise of influence. No other activity was like it"


    und


    Zitat

    "Yes; he would try to be to Dorian Gray what, without knowing it, the lad was to the painter who had fashioned the wonderful painting"


    Meiner Meinung nach geht es Henry nicht um wahre Zuneigung oder Bewunderung für Dorian Gray, sondern viel mehr um Selbstbestätigung. Irgendwie reizt ihn Dorian...wahrscheinlich wegen Basils Bewunderung für ihn? Ich kann es noch immer nicht genau sagen...


    Wie hat euch das Kapitel gefallen?
    Übrigens habe ich zufällig gelesen, dass das Buch in der Urfassung nur 13 Kapitel hatte und einige Kapitel somit nachträglich hinzugefügt wurden; so auch das 3. Kapitel. Beim Lesen hab ich mich jedoch gefragt, aus welchem Grund? Habt ihr eine Idee, was dieses Kapitel so wichtig macht?

    Love, Peace & Ice Cream


    :study: Astrid Lindgren, Pippi Longstocking
    :study: Oscar Wilde, The Picture of Dorian Gray (MLR)
    :study: Kiera Cass, The Selection

  • Ich habe heute wieder zwei Kapitel gelesen, weil ich es nicht erwarten konnte wie es denn weiter geht. Zum 3.Kapitel muss ich sagen, das es mir so vor kam, als würde damit mehr auf den wahren Charakter Lord Henry's eingegangen, zu dem ich persönlich immer weniger Sympathie hege, da auch ich glaube, das er an Dorian nur interessiert ist, weil er sich so leicht beeinflussen lässt. Irgenwie erweckt es den Anschein, als wäre Dorian Grey für Harry nichts weiter als ein Spielzeug, das er, wenn es ihn langweilt, einfach fallen lässt. Ich glaube der feine Harry weis wirklich absolut nichts vernünftigeres mit seiner Zeit anzufangen


    Das vierte Kapitel finde ich dafür äußerst interessant, da es für mich ein unerwartetes Ereignis mit sich bringt, als Dorian aus reiner Neugier in das Theater geht. Hier zeichnet sich auch meiner Meinung nach immer mehr der wahre Charakter Harry's ab.

  • 3. Kapitel (bis S. 56)


    Wir treffen Lord Henry in einer illustren Gesellschaft bei seiner Tante Agathe. Davor hat er seinen Onkel besucht, um mehr über Dorian Gray heraus zu finden. Sein Onkel kannte die Familie und in der Vergangenheit gab es eine Familientragödie, sodass Grays Kindheit bei seinem eher düsteren Großvater nicht so toll gewesen sein muss. Die Person Dorian lässt Henry einfach nicht los. Auch er scheint von ihm besessen zu sein.


    In der Gesellschaft von Tante Agatha ist auch Dorian dabei, doch dieser beteiligt sich gar nicht an den Gesprächen und Diskussionen. Wie schon in den beiden Kapiteln zuvor saugt er alle Informationen in sich auf. Scheint aber selber keine eigene Meinung zu haben.
    Im Gegensatz zu Henry. Diesen erleben wir nun von einer anderen Seite. Er wirkt nicht mehr so arrogant, sondern hält leidenschaftliche philosophische Reden. Man spricht über Amerika. Über seine Vor- und Nachteile. Henry scheint nicht so sehr vom neuen Kontinent angetan zusein. Er spricht sehr negativ und abfällig.
    Die Unterhaltung zwischen den einzelnen Persönlichkeiten hat mir sehr gut gefallen! Ich konnte mir die einzelnen Personen sehr gut vorstellen. Die etwas dickliche Baronin, Tante Agathe oder Mr Erskine, der so begeistert von Amerika schwärmt…
    Am Ende ist Dorian von Henry richtig begeistert. Er möchte mit ihm spazieren gehen und mehr über ihn erfahren...

  • Bis Kapitel 3


    aber bei Lord Henry bekommt man meiner Meinung nach das Gefühl als mache er das nur, weil er Basil und Dorian aufregen will, woraufhin er sich ein Loch in den Bauch freut, dass seine Taktik aufgeht und er merkt, was er für eine "Macht" über Dorian hat.

    Das habe ich auch so empfunden. Aber ich denke, dass das zu Beginn so war. Nach dem 3. Kapitel bin ich mir nicht mehr so sicher. Ich denke, dass Henry langsam Gefühle für Dorian entwickelt, welcher Art auch immer.

    Äußerungen über Amerika wie "I wish to goodness it never had been discovered at all. Really, our girls have no chance nowadays. It is most unfair"

    Das fand ich auch herrlich! :totlach: Aus dieser Sicht habe ich die Entdeckung Amerikas noch gar nicht betrachtet. 8-[

    Übrigens habe ich zufällig gelesen, dass das Buch in der Urfassung nur 13 Kapitel hatte und einige Kapitel somit nachträglich hinzugefügt wurden; so auch das 3. Kapitel. Beim Lesen hab ich mich jedoch gefragt, aus welchem Grund? Habt ihr eine Idee, was dieses Kapitel so wichtig macht?

    Ich denke auch, dass es einer näheren Charakterisierung Harrys dienen sollte.

  • Ja genau! Erst Henry macht Dorian auf seine Schönheit und auf seine Sterblichkeit aufmerksam! Auf seine weitere Rolle bin ich auch gespannt!


    Nachdem sich Lord Henry sich jedesmal amüsiert die Reaktionen von Dorian und Basil auf seine manipulativen Worte ansieht, bin ich mir fast sicher, das es alles nur geschieht um sich in irgendeiner Weise einen Vorteil zu verschaffen. Was für einen wird sich noch heraus stellen. Auf jeden fall will er einen Keil zwischen die beiden treiben.

    Das sehe ich genauso, ich denke auch das er einen Keil zwischen die beiden treiben möchte. Ich denke, dass Lord Henry evtl eifersüchtig auf Dorian ist, weil er Basil so gut gefällt?
    Dorian selber wirkt auf mich, wie @Leila2002 schon so treffend beschrieben hat, wie ein leeres Gefäß. Er ist einfach nur eine schöne leere Hülle. Er staunt über alle möglichen Sachen, errötet bei minimalen Anspielungen, teilweise kommt er einem schon fast kindlich vor obwohl er ein erwachsener Mann ist.
    Mit der Sprache komme ich ganz gut zurecht, mir gefällt vor allem diese bildhafte Sprache, ich sehe z.B. den Garten direkt vor mir, rieche den Flieder, doch das gefällt mir gut wie das alles beschrieben wird. Ich freue mich auf die nächsten Kapitel. Wobei ich manche Sätze echt merkwürdig finde, z.B. diesen Satz hier, aus dem 1. Kapitel:
    "Ich wähle meine Freunde nach ihrem guten Aussehen, meine Bekannten nach ihrem guten Charakter und meine Feinde nach ihrem guten Verstand." Und auch das Vorwort fand ich extrem merkwürdig und konnte das teilweise auch nicht nachvollziehen was er einem damit sagen wollte. Achso, diese homoerotische Stimmung spüre ich auch ganz deutlich, das lässt sich wirklich deutlich rauslesen. Da hat er wohl seine Neigungen in das Buch mit einfließen lassen.

    Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst etwas dafür zu tun, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten. (Albert Einstein)

  • Kapitel 4


    Guten Morgen! Ich habe das 4. Kapitel nun auch gelesen und es war, wie @SherlockH schon sagt, ein sehr interessantes Kapitel! Mein liebstes Zitat war


    Zitat von Lord Henry

    Nowadays people know the price of everything and the value of nothing

    Das fand ich sehr treffend, auch noch (oder besonders) für die heutige Zeit!


    Dieses Kapitel besteht aus einem Dialog zwischen Lord Henry und Dorian, in dem klar wird, dass sich Dorian immer weiter von Basil entfernt und Lord Henry immer weiter annähert, ihn fast schon vergöttert.

    Irgenwie erweckt es den Anschei, als wäre Dorian Grey für Harry nichts weiter als ein Spielzeug, das er, wenn es ihn langweilt, einfach fallen lässt.

    Mir kommt es noch krasser vor, als sei Dorian quasi ein Versuchsexperiment mit dem Harry herausfinden will inwieweit man einen Menschen manipulieren kann und wie stark sein Einfluss ist-er nennt Dorian ja auch direkt eine "interessante Studie." Und Dorian sagt auch "I am putting everything into practice, as I do everything that you say." Da sieht man ja schon, wie sehr er von Harry eingenommen ist ..

    Ich denke, dass Lord Henry evtl eifersüchtig auf Dorian ist, weil er Basil so gut gefällt?

    Ich würde eher sagen, dass Lord Henry eifersüchtig auf Basil war, weil er so eine enge Beziehung zu Dorian hatte. Aber das scheint ja nun vorbei zu sein :roll:


    Lord Henry wird immer unsympathischer! Seine Ausführungen über Liebe und Frauen waren ja wirklich sehr charmant ](*,) Besonders über die Treue: "What they call their loyalty, and their fidelity, I call either the lethargy of custom or their lack of imagination" Natürlich ist das eine satirische und überspitzte Darstellung Wildes, aber ich hab mich beim Lesen dennoch aufgeregt 8-[


    Dorians Faszination gegenüber Sybil finde ich auch äußert interessant...er bewundert sie, findet sie wunderschön, was sich auch wirklich toll lesen lässt. Aber zu sagen "I love her, she is everything to me in life" und sich direkt zu verloben scheint dann doch etwas oberflächlich und übereilt.. was meint ihr? Auf jeden Fall spielt die Kunst, hier in Form von Schauspielerei, auch bei dieser Beziehung wieder eine bedeutsame Rolle. Ich bin gespannt was eine Frau in dem homoerotischen Dreieck (Basil-Dorian-Harry) anrichten wird - ich ahne nichts Gutes :loool:

    Love, Peace & Ice Cream


    :study: Astrid Lindgren, Pippi Longstocking
    :study: Oscar Wilde, The Picture of Dorian Gray (MLR)
    :study: Kiera Cass, The Selection



  • Aber zu sagen "I love her, she is everything to me in life" und sich direkt zu verloben scheint dann doch etwas oberflächlich und übereilt.. was meint ihr?. Ich bin gespannt was eine Frau in dem homoerotischen Dreieck (Basil-Dorian-Harry) anrichten wird - ich ahne nichts Gutes :loool

    Da stimme ich dir total zu. ich war sehr überrascht als im letzten Satz des Kapitels diese Offenbarung noch kam.
    Anscheinend hat Lord Henry in Dorian ein Feuer entstehen lassen, dass schnell und unkontrollierbar brennt.
    Ich denke auch, dass diese "Dreiecksbeziehung" nur Ärger bringen wird.
    Bei Basil habe ich das Gefühl, dass er mehr und mehr in den Hintergrund der Geschichte gerät und vielleicht gar keine große Rolle mehr spielen wird.


    Lord Henry mag ich inzwischen gar nicht mehr. Seine Äußerungen sind für mich nicht nachvollziehbar und machen ihn sehr unsympathisch.


    Was mich in diesem Buch außerdem noch stört, ist die Tatsache, dass alle unsere guten Herren nichts anderes im Leben zu tun haben als zu philosophieren, dinnieren, das Theater zu besuchen und im Sessel herum zu lungern und zu rauchen.

  • Was mich in diesem Buch außerdem noch stört, ist die Tatsache, dass alle unsere guten Herren nichts anderes im Leben zu tun haben als zu philosophieren, dinnieren, das Theater zu besuchen und im Sessel herum zu lungern und zu rauchen.

    :D ja aber wirklich. Aber so gehört sich das wohl für einen echten Dandy :|

    Love, Peace & Ice Cream


    :study: Astrid Lindgren, Pippi Longstocking
    :study: Oscar Wilde, The Picture of Dorian Gray (MLR)
    :study: Kiera Cass, The Selection

  • Ich hab gestern nicht gelesen, war viel zu müde. Also hab ich heute 2 Kapitel gelesen was ich wirklich etwas anstrengend finde... :geek:

    sehr interessant fand ich auch die Ausage, dass man seine Fehler aus der Jugend nochmal machen soll, um sich wieder jung zu fühlen. Ich glaube, da ist echt etwas dran.

    Ja, aber ich sehe es auch so das das schon gefährlich ist. Außerdem, wenn ich wirklich finde das es ein Fehler war wiederhole ich den doch eigentlich nicht oder?

    Wie hat euch das Kapitel gefallen?
    Übrigens habe ich zufällig gelesen, dass das Buch in der Urfassung nur 13 Kapitel hatte und einige Kapitel somit nachträglich hinzugefügt wurden; so auch das 3. Kapitel. Beim Lesen hab ich mich jedoch gefragt, aus welchem Grund? Habt ihr eine Idee, was dieses Kapitel so wichtig macht?

    Also ich fands ziemlich langweilig muss ich sagen. Wobei ihr bestimmt recht habt, es soll nochmal Henrys Charakter zeigen.

    ich glaube, das er an Dorian nur interessiert ist, weil er sich so leicht beeinflussen lässt. Irgenwie erweckt es den Anschein, als wäre Dorian Grey für Harry nichts weiter als ein Spielzeug, das er, wenn es ihn langweilt, einfach fallen lässt. Ich glaube der feine Harry weis wirklich absolut nichts vernünftigeres mit seiner Zeit anzufangen

    Seh ich genau so. Für ihn ist das nur ein Spiel. Erinnert mich bissl an diesen Film mit Eddie Murphy, irgendwas mit Ritter heißt der glaube. Wo sie einen Erfolgsmenschen zerstören nur weil 2 andeer Erfolgsmenschen wetten ob sie einen (ich glaube) Obdachlosen von jetzt auf dann reicht und fähig für die Gesellschaft machen können.

    Scheint aber selber keine eigene Meinung zu haben.

    Ja das denke ich auch. Er äußert sich ja zu ganix und ich fürchte (das merkt man ja auch als er sich mit Henrys Frau unterhält) das er einfach die Meinungen anderer übernimmt.

    Ich bin gespannt was eine Frau in dem homoerotischen Dreieck (Basil-Dorian-Harry) anrichten wird - ich ahne nichts Gutes

    Ich ahne da auch nichts gutes. Aber ich fürchte eher das Henry es schaffen wird die 2 auseinander zu treiben.

    Bei Basil habe ich das Gefühl, dass er mehr und mehr in den Hintergrund der Geschichte gerät und vielleicht gar keine große Rolle mehr spielen wird.

    Ja schade, ich mag ihn. :)

    Was mich in diesem Buch außerdem noch stört, ist die Tatsache, dass alle unsere guten Herren nichts anderes im Leben zu tun haben als zu philosophieren, dinnieren, das Theater zu besuchen und im Sessel herum zu lungern und zu rauchen.

    Ja schrecklich... Ich finde das auch so ungerecht, die haben Geld, obowhl sie scheinbar nix groß dafür tun? Und dann machen sie sich den ganzen Tag nen faulen lenz... Und der "arme Fußvolk" rennt sich Blasen. Das ist so unverhältnismäßig, das regt mich auf.

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.