Oscar Wilde - Das Bildnis des Dorian Gray ab dem 01.09.2015


  • Kapitel 18 (bis S. 246)
    Auf einer Jagd wird James Vane aus Versehen von einem Jäger getötet. :|

    Ja, was für ein Zufall.
    Aber auch wie das ganze mal wieder beschrieben wird. Keiner außer dem Täter ist irgendwie bestürzt über diesen Unfall. Es wird auch noch gesagt, dass James ja selbst schuld sei, wenn er vor die Flinte läuft.
    Man man man, die haben manchmal Ansichten!

  • Sorry ihr Lieben. Ich bin heute aus Südafrika wiedergekommen und hatte dort weder Zeit zum lesen noch gut funktionierendes W-Lan, als dass ich hätte posten können.
    Ich muss wohl noch einiges lesen jetzt und schaue mir einfach, wenn ich soweit bin, diese Leserunde noch einmal an. Es interessiert mich ja schon noch, was ihr geschrieben und kommentiert habt.
    Tut mir echt Leid, dass ich diese Leserunde so unzuverlässig war. Bei der nächsten wird's besser! :wink:

  • Also irgendwie bin ich verwirrt.


    Ein paar, ich auch, haben das Buch schon fertig gelesen, andere waren zuletzt glaube ich bei Kapitel 18 und nochmal andere müssen einiges nachholen.
    Wie geht's hier jetzt weiter?
    Sollen wir uns trotzdem schon mal über den Schluss austauschen?

  • Also irgendwie bin ich verwirrt.


    Ein paar, ich auch, haben das Buch schon fertig gelesen, andere waren zuletzt glaube ich bei Kapitel 18 und nochmal andere müssen einiges nachholen.
    Wie geht's hier jetzt weiter?
    Sollen wir uns trotzdem schon mal über den Schluss austauschen?

    Ja bitte. :thumleft:
    Ich bin heute morgen fertig geworden, auch mit dem Anhang und werde gleich meine Meinung posten!

  • auch mit dem Anhang

    Was stand denn bei deiner Ausgabe noch für ein Anhang? Wenn ich mich recht erinnere, gab es in meiner Ausgabe keinen Anhang.


    Generell bin ich auch sehr auf eure Meinungen gespannt.

    Unter dem Fell einer Katze

    lebt eine der freiesten Seelen der Welt.

    (Claudine Delville)

  • Anhang? Welcher Anhang? In meiner englischen Ausgabe gibt es keinen Anhang. :-k


    Was das Ende der Geschichte betrifft, bin ich echt ein bisschen zwiegespalten. Ich fand es gut und nicht so gut.


    Nicht so gut gefallen hat mir Dorians plötzliche Einsicht, dass er vielleicht doch lieber ein anständiges Leben führen sollte. Klar, hatten wir alle gehofft, dass er zur Einsicht kommt. Aber am Ende ging mir das dann irgendwie doch zu schnell und ich konnte nicht ganz nachvollziehen, was diesen Meinungswandel ausgelöst hat.


    Gut gefallen dagegen hat mir dann die Auflösung mit dem Bild. Wenn ich es richtig verstanden habe, wollte Dorian das Bild zerstören, hat aber dadurch sich selbst getötet und dabei wurden das Aussehen des Bildes und Dorians wirkliches Aussehen wieder in ihren richtigen Zustand gebracht.
    Ein bisschen viel Hokuspokus, aber trotzdem irgendwie gut.^^

  • Was das Ende der Geschichte betrifft, bin ich echt ein bisschen zwiegespalten.

    Dem kann ich so ungefähr zustimmen. Mich hat es aber vor allem gestört, dass zum Ende tatsächlich nochmal zwei Abendgesellschaften notwendig waren. Die hätte er sich meiner Meinung nach sparen können. Irgendwie ist das Ende selbst an wieder eher in so einem philosophischen Geschwafel untergegangen und kam - zumindest bei mir - nicht sofort zur Geltung und ich habe erst einen Moment später realisiert, was da eigentlich passiert ist...

    Nicht so gut gefallen hat mir Dorians plötzliche Einsicht, dass er vielleicht doch lieber ein anständiges Leben führen sollte.

    Naja, so plötzlich fand ich diese Einsicht aber gar nicht, muss ich sagen. Immerhin hat sich dieser letzte Funken über das ganze Buch immer wieder mal bei Dorian gezeigt, nämlich immer, wenn er Henrys Ansichten in Frag gestellt hat. Nur leider hat er sich dann eben doch immer wieder von dem manipulieren lassen. Und ich denke, so wäre das dann auch weitergegangen, hätte er nicht wieder im Affekt einen 'Mord' begangen.

    Gut gefallen dagegen hat mir dann die Auflösung mit dem Bild. Wenn ich es richtig verstanden habe, wollte Dorian das Bild zerstören, hat aber dadurch sich selbst getötet und dabei wurden das Aussehen des Bildes und Dorians wirkliches Aussehen wieder in ihren richtigen Zustand gebracht.

    Ja, so habe ich das auch verstanden.
    Ich habe mir diese Situation vorgestellt, als wäre dieses Portrait wie eine Art Spiegel für Dorian gewesen, in dem er eben seine wahre Seele, sein wahres Aussehen, vor Augen geführt bekommen hat. Und in dem Moment, als er das Bild zerstören wollte, hat er sozusagen sich selbst durch diesen 'Spiegel' getroffen und getötet. Quasi hat sich da die Ansicht des Lesers im letzten Moment umgekehrt. So, oder so ähnlich, habe ich mir das vorgestellt. :-,


    Insgesamt habe ich dem Buch :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sterne gegeben, was keine schlechte Bewertung ist, wenn man bedenkt, dass ich es wahrscheinlich ohne die Leserunde entweder gar nicht erst angefangen oder irgendwann abgebrochen hätte. Zwischendurch und mit den ganzen philosophischen Themen und diesen Abendgesellschaften und so weiter, hatte das Buch für mich zum Teil ganz schöne Längen... 8-[

    Unter dem Fell einer Katze

    lebt eine der freiesten Seelen der Welt.

    (Claudine Delville)

  • Kapitel 19 (bis S. 248)

    Dorian versucht sich zu ändern. Er will ein besserer Mensch werden. Für ihn war der Tod von Sibyls Bruder ein Zeichen. Er will sich von seinen Sünden reinwaschen.
    Als erste „gute“ Tat schläft er nicht mit einem Bauernmädchen… :roll: Tja, was für eine bewundernswerte Tat von Dorian. :roll: Das sieht auch Harry so und zerstört Dorians Illusion, indem er sagt, dass Dorian diese Tat nur begannen hat, um sich besser zu fühlen und nicht, damit es dem Mädchen besser geht. Wahrscheinlich wird sie jetzt irgendeinen Bauer heiraten, den sie ni elieben wird. Dorian ist von dieser Ansicht alles andere als begeistert und hält weiter an seiner Meinung fest, dass er jetzt ein guter Mensch werden wird, ohne Sünden.


    Des Weiteren passieren noch zwei interessante Dinge, in diesem Kapitel:
    1. Henry erzählt, dass er sich von seiner Frau hat scheiden lassen und merkwürdigerweise hat es ihn doch ein bisschen getroffen. Man merkt erst, was eine Person einem bedeutet, wenn sie nicht mehr da ist.
    2. Dorian deutet an, dass er Basil ermordet haben könnte, aber Henry glaubt ihm nicht.




    Kapitel 20 (bis Ende)


    Das letzte Kapitel ist auch das Ende von Dorian Gray. Ich kann auch nicht so richtig sagen, ob ich mit dem Ende zufrieden bin oder nicht. :-k Allerdings finde ich es plausibel, dass Dorian stirbt, als er versucht das Bild zu zerstören.
    Schade nur, dass der Leser nicht erfährt, warum das Bild sich nun verändert hat. Das wäre noch interessant gewesen.


    Ich sehe es auch wie @bluetiger, dass die Veränderung Dorians zu schnell stattgefunden hat. Der Sinneswandel kam doch sehr plötzlich.


    Alles in allem war es kein offenes Ende, was ich immer tota ldoof finde, und ich kann sagen, dass mir das Buch sehr gefallen hat.
    Die Sprache und die verschiedenen Ansichten über Kunst habe nmich begeistern und meinen Horizont erweitern können. Auch wenn Dorian mir nicht immer gefallen hat, war er eine interessante Persönlichkeit, die eine ungeheure Entwicklung durchgemacht hat.
    Eine etwas andere aber eigentlich spannende Geschichte. Ich vergebe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    Ich würde gerne mehr von Oscar Wilde lesen. Auch seine Essays oder Theaterstücke. Hat da einer vielleicht einen Tipp?
    Die Leserunde selber hat mir auch sehr viel Spaß gemacht, :thumleft: auch wenn wir manchmal Pausen einlegen mussten! :loool:


  • Zwischendurch und mit den ganzen philosophischen Themen und diesen Abendgesellschaften und so weiter, hatte das Buch für mich zum Teil ganz schöne Längen... 8-[

    Ja, das stimmt leider. Ich konnte damit auch nicht sonderlich viel anfangen, auch dass Frauen ständig schlecht dargestellt wurden, war auf die Dauer nervig.
    Wenn man den Titel des Buches im Hinterkopf behält, hätten mehr Geschehnisse mit dem Gemälde vorkommen können.

  • Anhang


    Also ich habe DTV Ausgabe aus dem Jahre 2007 und am Ende war bei mir noch ein Anhang. Ich lese so etwas gerne, weil ich dann noch zusätzliche Informationen zum Werk erhalte.


    Auch dieser Anhang hat mir gut gefallen. Man erfährt etwas über Oscar Wildes Familie und Jugend. Auch er ist ein Dandy gewesen. :loool: Dann wird etwas über seine literarische Schaffenszeit berichtet. Das Bildnis des Dorian Gray ist Wildes einziger Roman/Novellenerzählung. Er hat mehr Gedichte, Essays und Theaterstücke geschrieben.


    Auch auf seine Homosexualität wird eingegangen. Zunächst war er mit einer Juristentochter verheiratet gewesen und hatte zwei Kinder, die er antiautoritär aufzog. Später lernte er dann den Studenten Alfred Douglas kennen, in den er sich unsterblich verliebte. Wegen diesem jungen Mann entstand dann der spätere Prozess und Wilde wurde zu 2 Jahren Zuchthaus verurteilt.


    Interessant war auch, dass es einen Maler mit Namen Basil wirklich gegeben hat. Er hatte zwar einen anderen Nachnamen, aber als Oscar Wilde eines Tages diesen besagten Maler in seinem Atelier besuchte, malte dieser das Portrait eines jungen Mannes. Dieser Mann war genauso so schön, wie Dorian Gray und als das Bild fertig war, soll Wilde gesagt haben, dass es doch schade ist, dass dieser junge Mann irgendwann alt werden muss. Daraufhin habe der Maler geantwortet, wäre es nicht wundervoll, wenn das Bild anstatt des Jünglings altern würde? Ob diese Geschichte sich wirklich so zugetragen hat, weiß man nicht. Aber es soll der Ursprung für die Idee zum Roman „Das Bildnisdes Dorina Gray“ gewesen sein.

  • Gut gefallen dagegen hat mir dann die Auflösung mit dem Bild. Wenn ich es richtig verstanden habe, wollte Dorian das Bild zerstören, hat aber dadurch sich selbst getötet und dabei wurden das Aussehen des Bildes und Dorians wirkliches Aussehen wieder in ihren richtigen Zustand gebracht.

    Das habe ich auch so verstanden.

    Ja, das stimmt leider. Ich konnte damit auch nicht sonderlich viel anfangen, auch dass Frauen ständig schlecht dargestellt wurden, war auf die Dauer nervig.
    Wenn man den Titel des Buches im Hinterkopf behält, hätten mehr Geschehnisse mit dem Gemälde vorkommen können.

    Ja, wir Frauen kamen wirklich nicht gut weg :wink: Das kommt davon, wenn man die Bücher von Männern liest, die lieber Männer als Frauen haben... :-,:loool:


    Jetzt, wo du das schreibst, ist es mir auch aufgefallen, dass das Bild fast gar nicht erwähnt wurde. :-k Aber wenn ich den Anhang richtig verstanden habe, dann wollte Oscar Wilde mit diesem Werk seine Ansichten über Kunst, Musik und Philosophie zum Ausdruck bringen, und diese verpackt in einer gruseligen Geschichte à la Edgar Alan Poe.

  • dann wollte Oscar Wilde mit diesem Werk seine Ansichten über Kunst, Musik und Philosophie zum Ausdruck bringen

    ...finde ich leider weniger spannend :roll:


    Trotzdem hat mir die Leserunde viel Spaß gemacht.
    Ich finde, gerade an Klassiker wagt man sich alleine viel zu selten ran.
    Wenn ihr nicht die Leserunde gestartet hättet, wär ich wohl nie auf die Idee gekommen, das Buch zu lesen. Englische Klassiker stehen bei mir meist zur Zierde im Regal. :-,

  • Ich finde, gerade an Klassiker wagt man sich alleine viel zu selten ran.

    Ich lese zwar schon sehr gerne Klassiker, finde aber das bei einer gemeinsamen Leserunde viel mehr Erkenntnisse aus einem Buch gewonnen werden können. Da man verschiedene Ansichten kennenlernt! :thumleft:

  • Interessant war auch, dass es einen Maler mit Namen Basil wirklich gegeben hat. Er hatte zwar einen anderen Nachnamen, aber als Oscar Wilde eines Tages diesen besagten Maler in seinem Atelier besuchte, malte dieser das Portrait eines jungen Mannes. Dieser Mann war genauso so schön, wie Dorian Gray und als das Bild fertig war, soll Wilde gesagt haben, dass es doch schade ist, dass dieser junge Mann irgendwann alt werden muss. Daraufhin habe der Maler geantwortet, wäre es nicht wundervoll, wenn das Bild anstatt des Jünglings altern würde? Ob diese Geschichte sich wirklich so zugetragen hat, weiß man nicht. Aber es soll der Ursprung für die Idee zum Roman „Das Bildnisdes Dorina Gray“ gewesen sein.

    So einen Anhang hätte ich auch gerne gehabt. Da stehen ja wirlklich interessante Dinge drin.
    Als ich diesen Abschnitt eben gelesen habe, kam mir der Gedanke, dass Wilde sich in einem der Charaktere, möglicherweise sogar Lord Henry, irgendwie selbst dargestellt hat? Oder eine Figur erfunden, die er vielleicht gerne sein würde?

    Ich lese zwar schon sehr gerne Klassiker, finde aber das bei einer gemeinsamen Leserunde viel mehr Erkenntnisse aus einem Buch gewonnen werden können. Da man verschiedene Ansichten kennenlernt! :thumleft:

    Ich lese eigentlich überhaupt nichts derartiges sonst. Aber diese Geschichte hat mich eigentlich schon lange fasziniert, deswegen bin ich auch sehr froh, dass diese Leserunde so toll und aufschlussreich geworden ist. Manchmal was das Buch nämlich auch wirklich echt schwer zu verstehen und da wars dann immer gut, noch mal die Zusammenfassung von jemand anderem zu lesen und vielleicht doch noch einen Aha-Moment zu bekommen.


    Ich danke euch auf jeden Fall auch für diese tolle Leserunde. Mir hat es viel Spaß gemacht, mit euch zu lesen, rätseln und zu interpretieren. :friends::love:

    Unter dem Fell einer Katze

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    (Claudine Delville)

  • Insgesamt habe ich dem Buch Sterne gegeben, was keine schlechte Bewertung ist, wenn man bedenkt, dass ich es wahrscheinlich ohne die Leserunde entweder gar nicht erst angefangen oder irgendwann abgebrochen hätte. Zwischendurch und mit den ganzen philosophischen Themen und diesen Abendgesellschaften und so weiter, hatte das Buch für mich zum Teil ganz schöne Längen...

    Unterschreib ich so. Ich fand das Buch stellenweise sehr langatmig und den Sinn hab ich da auch nicht immer gefunden. Denke bei der 3-Sternebewertung schließe ich mich auch an.

    Als erste „gute“ Tat schläft er nicht mit einem Bauernmädchen…

    :totlach: Ich schmeiß mich hier grade weg. Ich find das echt witzig, zumal er sich deswegen für den Heligen in Person hält... :totlach:

    Ich sehe es auch wie @bluetiger, dass die Veränderung Dorians zu schnell stattgefunden hat. Der Sinneswandel kam doch sehr plötzlich.

    Naja, aber ich finde dieses "oh ich bin jetzt gut" passt zu Dorian. Er war ja doch recht sprunghaft und hat sich da dann rein gesteigert. Unglaubwürdig ist es, klar, aber ich fand es passt zu ihm.


    Das Ende fand ich vorhersehbar, aber das fand ich nicht so schlimm. Ich war damit zufrieden im Großen und Ganzen! Zumindest ist es gerecht!

    Wer keine Fehler macht, macht wahrscheinlich auch sonst nicht viel.

  • Unterschreib ich so. Ich fand das Buch stellenweise sehr langatmig und den Sinn hab ich da auch nicht immer gefunden.

    Irgendjemand hatte hier im Thread zu Anfang geschrieben, dass das Buch in der Originalfassung nur 13 Kapitel hatte und er die anderen sieben später eingefügt hat. Ich finde, bei einigen hat man das wirklich gemerkt, da war die Sprache irgendwie anders, die Charaktere und auch so hat man gemerkt, dass sie nicht wirklich da reingepasst haben. Ich zum Beispiel habe mir die ganze Zeit vorgestellt, dass er zum Beispiel die ganzen Kapitel mit den Abendgesellschaften nachher reingeschrieben hat, weil in keinem davon irgendwas handlungsrelevantes passiert ist.

    Das Ende fand ich vorhersehbar, aber das fand ich nicht so schlimm.

    Ja, ich habe auch damit gerechnet, dass er am Ende stirbt. Mir war nur nicht so ganz klar, wie und evtl durch wen, als Sibyls Bruder auf einmal auftauchte.

    Unter dem Fell einer Katze

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    (Claudine Delville)