Ursula Poznanski - Layers

  • Kurzmeinung

    towonder
    Spannender Jugendthriller, aktuell und futuristisch zugleich. Auflösung etwas schwach.
  • Kurzmeinung

    dYna
    Extrem spannend, aber ich mag es nicht so, wenn die Protagonisten nur so durch die Geschehnisse stolpern
  • Als Dorian, ein jugendlicher Ausreißer, eines Morgens neben einem toten Herumtreiber aufwacht und die blutige Tatwaffe noch in der Hand hält, ist er schockiert. Ist er tatsächlich zu einem Mord fähig? Aber warum kann er sich an nichts erinnern? In seiner Panik nimmt er das Angebot eines Fremden an, der ihm Unterschlupf in einer Villa für obdachlose Jugendliche bietet. Zunächst ist Dorian skeptisch, was dort tatsächlich auf ihn wartet. Er genießt jedoch schnell das Dach über dem Kopf, den Luxus einer Dusche, das Zusammenleben mit den anderen Jugendlichen und auch den erteilten Schulunterricht. Jedoch muss Dorian erfahren, dass sein erster Instinkt richtig war: Niemand schenkt einem Fremden etwas ohne eine Gegenleistung zu erwarten und diese werden immer mysteriöser, bis sie sogar Dorians Leben bedrohen.


    Poznanskis Jugendbücher erwarte ich immer sehnsüchtig, denn bisher konnten mich alle Romane begeistern. „Layers“, ihr neuer Jugendthriller, konnte meinen hohen Erwartungen mehr als gerecht werden. Ich liebe den flüssigen Schreibstil der Autorin, ihre fesselnde Art zu schreiben und ihre Charaktere. Dorian gefällt mir sehr. Er ist ein authentischer Protagonist, bei dem man mitfiebert und sich immer wieder fragt, wie er nur in so etwas hineingeraten konnte. Man wünscht sich einfach etwas Besseres für ihn. Außerdem lädt die Handlung zum Miträtseln ein. Was hat es mit dieser Villa auf sich? Um was handelt es sich bei den Gegenleistungen. Was passiert, wenn der herunterzählende Countdown bei Null angekommen ist? Das sind nur einige Fragen, die mich während des Lesens begleitet und die das Lesen des Romans somit äußerst spannend gestaltet haben. Als Leser weiß man nämlich nie mehr als Dorian selbst und er begreift nur langsam, in was er hinein gestolpert ist.


    Genial ist auch das Zusammenspiel aus Handlung, gewähltem Titel und Gestaltung des Buches. „Layers“ bedeutet übersetzt „Schichten“ und genau darum geht es in der Story - ohne dass ich darauf nun näher eingehen möchte, denn das soll jeder selbst beim Lesen entdecken dürfen. Passend dazu ist das Buch als Klappbroschur erschienen, bei der der vordere Einband aus mehreren Schichten besteht, die alle ein herausgetrenntes Viereck in der Mitte besitzen, welches immer kleiner wird. Dadurch wirkt es wie ein vielschichtiges Quadrat. Ein besseres Zusammenspiel kann man sich nicht wünschen. Chapeau!


    Der Roman beschäftigt sich mit moderner Technik, die hoffentlich noch zukunftsorientiert ist. Trotzdem wirkt das Ganze, als könnte es direkt in der Nachbarschaft stattfinden. Poznanski bietet neben der interessanten Handlung, die einen niemals los lässt, auch unerwartete Wendungen, eine gelungene Auflösung und einen ausgeklügelten Showdown.


    Fazit: Ein echter Poznanski! Denn wer ihre Jugendbücher kennt, der weiß welch‘ großartige Unterhaltung er erwarten kann und genau das ist der Autorin erneut gelungen. Interessantes, aktuelles Thema, flüssiger Schreibstil, fesselnde Handlung und tolle Charaktere. Irgendwie trifft Poznanski immer wieder genau ins Schwarze!



    Broschiert: 448 Seiten
    Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Cover & Klappentext:
    Das Cover erschien mir erst schon fast etwas langweilig. Passend zum Titel, das schon, aber eben nichts aufregendes. Bis ich es dann in den Händen hält. In echt wirkt es einfach soviel besser als auf dem Bildschirm.
    Der Klappentext hat mich zwar einerseits neugierig gemacht. Nachdem ich aber nun die Gewichtsverteilung in der Geschichte kenne, verrät er mir eigentlich schon zu viel und greift in der Geschichte zu weit vor.


    Inhalt:
    Zu Beginn der Geschichte wird man gleich in die Handlung rein geworfen. Das hat mir in diesem Fall sehr gut gefallen, da es nicht allzu viele Charaktere gibt, die man sortiert bekommen muss und das Buch ja sowieso in der realen Welt spielt, brauchte ich nicht lange, um mich zurecht zu finden. Außerdem wurde es auf diese Art gleich spannend.
    Erhöht wurde diese Spannung dadurch, dass ich gar nicht so recht wusste, welches eigentlich das große Thema des Ganzen ist. Das machte die ganze Geschichte noch etwas mysteriöser und warf viele Fragen zum miträtseln auf. Sagen möchte ich zum Thema nur: es ist wieder mal ziemlich aktuell und traf mich unerwartet. Durch die Aktualität des Themas regt es natürlich auch zum Nachdenken an.
    Anfangs konnte Frau Poznanski mich noch mit Brüchen und Wendungen in der Geschichte fesseln und auch überraschen. Doch leider gab es dann auch für meinen Geschmack ab ca 2/3 des Buches zu viele Längen.
    Das Ende kam dann wieder sehr plötzlich und Schlag auf Schlag. Leider hatte ich schon ein gutes Stück vor dem Ende eine ungefähre Vorstellung, wie die Geschichte aufgelöst wird. Aufgrund meiner Beobachtungen in der Leserunde vermute ich aber, dass dies eher eine Art Glückstreffer war und möchte es daher nicht als "vorhersehbar" negativ in die Bewertung einfließen lassen. Außerdem gab es dann auch doch noch die ein oder andere Sache, die mich überraschen konnte.
    Leider bleiben am Ende dann doch noch recht viele Fragen unbeantwortet und (mein größter Kritikpunkt) der Aufhänger, durch den die gesamte Geschichte nur so funktionieren kann, war mir einfach zu schwach und nicht glaubwürdig rüber gebracht.


    Charaktere:
    Zu vielen Charakteren kann bzw. will ich hier gar nichts sagen, da es zu viel vorweg nehmen würde.
    Dorian als Protagonist war mir spontan sympathisch. Er schien mutig und klug zu sein, trotz seiner Situation hohe Moralvorstellungen und einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn zu haben. Außerdem wirkt er für sein Alter (17) sehr reif, was vermutlich mit seinem Leben auf der Straße zusammen hängt.
    Dadurch dass er sich die gleichen Fragen stellte, wie ich als Leser, schaffte Ursula Poznanski es mir den Protagonisten sehr nahe zu bringen.
    Leider muss ich aber auch sagen, dass Dorian ab einem gewissen Punkt eine Rückentwicklung durchzumachen scheint. Plötzlich handelt er kopflos, unüberlegt und verhält sich ziemlich unreif. In gewissem Maße konnte ich das ja noch durch das gehetzte Gefühl entschuldigen, aber irgendwann wurde es dann einfach zu viel.
    (Wichtige) Nebencharaktere blieben mir im Vergleich zu Dorian viel zu blass und sie bleiben mir viel zu fern, als dass ich die Entwicklung ihrer jeweiligen Beziehung zu Dorian hätte folgen können.
    Und dann gab es noch die "Passanten" bzw. "Zielpersonen", welche eine Weile wirklich für Gänsehautmomente bei mir sorgten. Als die Bombe dann aber einmal geplatzt war, wirkten auch sie eher uninteressant.


    Schreibstil:
    Der Schreibstil ist das einzige, was mich bei diesem buch wirklich auf ganzer Linie überzeugen konnte.
    Erzählt wird die Geschichte durch einen personalen Erzähler aus Dorians Sicht, was nur sinnig ist. Immerhin ist Dorian DER Protagonist hier.
    Was Ursula Poznanski hier mal wieder geschaffen hat, ist wirklich überragend. Sie schafft es mit ihren Worten, dass ich beim Lesen völlig unter Strom stehe, nervös und unruhig werde. Mit Dorian vollkommen mitfiebere und unwillkürlich den Kopf einziehe, wenn er sich versteckt halten muss.
    Kennt ihr dieses Gefühl, wenn in einem Film spannende/dramatische Musik eingespielt wird und man total gefesselt ist und den Blick nicht abwenden kann, selbst wenn gar nichts passiert? Genau das Gefühl ruft der Schreibstil der Autorin bei mir hervor.


    Fazit:
    Mit der Bewertung habe ich mich dieses Mal wirklich schwer getan. Wenig überzeugende Charaktere, ein Plot, der zwar spannend ist, aber auch Längen aufweist und nur durch einen recht schwachen Aufhänger funktioniert. Gleichzeitig aber auch wieder ein sehr aktuelles und gar nicht mal so weit her geholtes Thema.
    Ich schwankte zwischen 3 und 4 Sternen. Letztendlich habe ich mich für die 4 Sterne entscheiden, weil der Schreibstil wirklich wieder komplett überzeugen konnte. Außerdem war meine Erwartungshaltung vielleicht auch einfach viel zu hoch, aufgrund bisheriger Bücher der Autorin.

  • Dorian ist vor seinem schlagenden Vater von zu Hause geflohen und lebt nun auf der Straße. Das Leben dort ist nicht immer leicht, Schlafplätze nicht immer sicher, andere Obdachlose nicht immer ungefährlich – eines Tages wacht Dorian ohne Erinnerung neben dem toten Emil auf, mit dem er kurz vorher noch aneinander geraten war. Bevor er noch richtig zur Besinnung kommt, wird er von einem unbekannten Mann eingeladen, mit ihm in eine Einrichtung für obdachlose Jugendliche zu kommen, dort sei er sicher, dort werde für ihn gesorgt und dort hätte er eine Chance, seinem bisherigen Leben zu entkommen. Dorian willigt ein. In der Villa des reichen Bornheim leben weitere Jugendliche, die von der Straße geholt wurden, sie erhalten neben Unterkunft und Verpflegung auch Unterricht, dafür sollen sie an einigen Tagen in der Woche Flugblätter verteilen. Nach einiger Zeit des Flugblattverteilens erhält Dorian eine andere Aufgabe: Er soll Werbegeschenke übergeben, allerdings unter recht merkwürdigen Bedingungen. Eines Tages gelingt es ihm nicht, die Lieferung zu übergeben und von da an ändert sich alles: Nicht nur, dass er nicht mehr in die Villa zurück kann, er wird auch noch gejagt und muss um sein Leben fürchten.


    Dies ist mein erster Jugendroman der Autorin, bisher hatte ich nur einen ihrer Kriminalromane gelesen, der mir sehr gut gefallen hatte. So war ich extrem neugierig auf diesen Roman, der meine Erwartungen jedoch nicht erfüllen konnte.


    Erzählt wird durchgehend aus Dorians Perspektive, das bedeutet, dass der Leser nie mehr erfährt als Dorian. Aus dieser Tatsache bezieht der Roman einen Großteil der Spannung. Ich finde dies sehr passend, denn es geht in erster Linie darum, Hintergründe aufzudecken. Der Roman startet so auch extrem spannend, man mag ihn zunächst gar nicht aus der Hand legen und rätselt fleißig mit, es gibt schnell eine ganze Reihe unbeantworteter Fragen.


    Leider geht dem Roman ab etwa der Hälfte zunehmend die Puste aus, es gibt hier bereits eine wesentliche Antwort, das Folgende dreht sich vor allem um Dorians Flucht. Das könnte durchaus trotzdem spannend sein, ist es aber nicht, die Geschichte dreht sich um sich selbst, es wiederholt sich Vieles und das Geschehen wird immer kurioser und unglaubwürdiger. Das Ganze lässt sich zwar weiterhin recht zügig lesen, packt einen aber nicht mehr wirklich. Vor allem zum Ende hin wird es so abstrus und unnötig in die Länge gezogen, dass es nur noch nervt.


    Dorian als Protagonist gefällt mir gut, man muss seine Hintergrundgeschichte bedenken, er hat nicht nur einen gewalttätigen Vater sondern auch seine Mutter verloren, er musste sich auf der Straße durchbeißen und hat trotzdem noch Hoffnungen und Träume. Ich konnte sein Denken und Handeln größtenteils gut nachvollziehen, allerdings fragt man sich im Laufe des Romans immer mehr, wie er erreichen will, was er vorhat. Die weiteren Charaktere fand ich weniger gut gelungen, was aber wohl auch darin liegt, dass die Autorin sie möglichst undurchschaubar gestalten wollte. Gelungen ist ihr das nicht immer, am interessantesten ist noch Bornheim selbst, dessen Gründe man von Anfang an hinterfragt.


    Im Ethikunterricht in der Villa wird die Frage angesprochen, wie weit man für einen guten Zweck gehen kann, dies wird in mehr als einer Situation des Romans wieder aufgegriffen, jedoch bleibt die Autorin die Antwort schuldig. Das ist schade, denn gerade Jugendromane eignen sich gut dafür, moralische Werte nicht nur zu diskutieren, sondern auch zu vermitteln.


    Die Auflösung ist nicht unlogisch konstruiert, zum Teil konnte ich mir auch schon denken, was dahinter steckt, wirklich überraschend war sie somit nicht. Vom Ende hätte ich mir, wie oben schon ausgeführt, jedoch mehr erwartet.


    Sehr gut gefallen hat mir übrigens das Cover, das eine Besonderheit zu bieten hat – und wunderbar zum Roman passt.


    Insgesamt ein Roman, der sehr spannend startet, aber zunehmend enttäuscht. Ich vergebe gerade noch 3 Sterne, aber keine Leseempfehlung.

  • Im Ethikunterricht in der Villa wird die Frage angesprochen, wie weit man für einen guten Zweck gehen kann, dies wird in mehr als einer Situation des Romans wieder aufgegriffen, jedoch bleibt die Autorin die Antwort schuldig. Das ist schade, denn gerade Jugendromane eignen sich gut dafür, moralische Werte nicht nur zu diskutieren, sondern auch zu vermitteln.

    Ohne das Buch beendet zu haben, bin ich gerade über deine Aussage gestolpert. Hast du denn eine (allgemeingültige) Antwort auf diese Frage? Ich habe jetzt ca. 1/3 des Buches gelesen und finde, dass die moralischen Werte sehr wohl vermittelt werden, wenn auch nicht mit erhobenem Zeigefinger (was ich durchaus gut finde). Ich werde mich hier dann auf jeden Fall wieder melden, wenn ich das Buch beendet habe. :)

    Gelesen in 2024: 7 - Gehört in 2024: 5 - SUB: 598


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Ohne das Buch beendet zu haben, bin ich gerade über deine Aussage gestolpert. Hast du denn eine (allgemeingültige) Antwort auf diese Frage?

    Ich schliesse mich an. Wie weit darf man gehen? Gibt es da wirklich eine allgemeine Antwort darauf? Oder ist es teilweise/in bestimmen Situationen nicht auch eine persönliche Anschauung? - Ich denke die Frage pauschal zu beantworten, wäre nicht machbar.


    Ich habe das Buch heute beendet und trotz wenig Lesezeit, verschlungen.


    Bis jetzt fand ich alle Bücher von der Autorin toll und war schon sehr gespannt darauf. Besonders weil ich auch die Thematik des Buch sehr spannend fand - auch wenn man gar nicht so viel an Hand der Kurzbeschreibung erfährt.


    Von Anfang an liest sich das Buch flüssig, die Charaktere - Dorian zb. - fand ich ganz wunderbar dargestellt, dadurch das er natürlich der Hauptprotagonist ist, lernt man ihn am intensivsten kennen, dieser hat mich auch von Anfang an überzeugt und ich fand ihn sehr sympathisch. Ab und an fand ich ihn sehr wechselhaft, von sehr reif zu sehr naiv/vorschnell - doch immer passend. Zum eine ist er nun mal noch ein Jugendlicher, was man nicht ausser Acht lassen sollte. Zum anderen musste er in seinem relativ kurzen Leben schon einiges mitmachen, ein Leben auf der Strasse, seine Familie, die keine mehr ist-


    All die anderen Protagonisten bleiben eher blass, was ich aber nicht weiter schlimm fand und es nicht negativ werten würde.


    Die Geschichte an sich, fand ich sehr spannend. Gerade bzgl. auf den Hinblick der neusten Technik (ich möchte da jetzt nicht ins Detail gehen, wenn man es noch nicht gelesen hat, ich denke, wenn schon, weiss man was ich damit meine) fand ich es spannend, wie die reale Welt mit der virtuellen Welt zerfliessen kann - diese Anschauung fand ich sehr gelungen, faszinierend aber doch auch sehr erschreckend.


    Ab der Hälfte war mir auch fast klar wie es enden wird, zumindest ein Teil davon war mir klar. Ein/zwei Dingen waren dann doch noch überraschend.


    Heisst, für mich persönlich war es jetzt kein absolut überraschendes Ende, trotz allem fand ich das Buch alles in allem sehr überzeugend!

    Es geht uns mit Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber nur wenige erwählen wir zu unseren Freunden.

  • Vom Schreibstil hat mir "Layers" wieder sehr gut gefallen, wie auch alle anderen Bücher der Autorin, die ich gelesen habe: die drei Krimis um das Gespann Kaspary & Wenniger, Saeculum und Erebos.
    Auch inhaltlich ist es mit seiner originellen, noch nicht ausgelutschten Thematik sehr interessant. Inwieweit die Sache mit den "Layers" technisch machbar ist, kann ich mangels entsprechender Kenntnisse nicht beurteilen. Auch die ethische Fragestellung (Utilitarismus) ist interessant und bietet Diskussionsanreize.
    Ansonsten sind mir ein paar Unstimmigkeiten aufgefallen, so kann ich mir nicht vorstellen, dass Dorian so lange auf der Straße untertauchen konnte und dass Bornheim so ohne Weiteres eine Art "privates Jugendheim" führen konnte, ohne von den Behörden überwacht zu werden. Über einge Romanfiguren hätte ich gern etwas mehr Informationen gehabt.
    Insgesamt hat "Layers" mir aber fesselnde Unterhaltung beschert und ich vergebe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: .

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Zum Inhalt


    Seit Monaten lebt Dorian mehr schlecht als recht auf der Straße. Essen holt er sich aus den Mülltonnen hinter Supermärkten und schläft in schummrigen Ecken von U-Bahnhöfen. Sein einziger Besitz außer den Kleidern, die er trägt, ist ein Rucksack mit einer Decke und einem Taschenmesser, die er vor anderen, rabiaten Obdachlosen verteidigen muss.
    Eines morgens wacht er neben einer Leiche auf; es ist Emil, mit dem er sich am Vortag gestritten hat. In einer Blutlache liegt sein Messer. Völlig durch den Wind wird er gerade noch von einem Fremden angesprochen, der ihm Hilfe anbietet. Hilfe, sich zu verstecken und eine Chance, um ein neues Leben anzufangen.
    Doch alles im Leben kostet einen Preis und Dorian lernt schnell, dass nichts so ist wie es scheint ...


    Meine Meinung


    Erstmal möchte ich etwas zum Cover sagen. Vom ersten Eindruck fand ich es etwas wirr, aber das passt hervorragend zur Geschichte. Auch kann man, wenn man das Buch vorne aufklappt, einen schönen Effekt der Schichten sehen, denn nichts anderes bedeutet der Titel "Layers".


    Schichten - was steckt dahinter, als Dorian plötzlich Hilfe angeboten bekommt und einen vielversprechenden Ausblick auf ein neues Leben. Welcher Plan steckt hinter der Anteilnahme des reichen Sponsors, der Jugendliche von der Straße holt, um ihnen eine neue Chance zu geben?


    Sehr geschickt deckt die Autorin nach und nach auf, was hinter diesem wohltätigen Projekt steckt und sie hat wieder ein sehr aktuelles Thema gewählt, dass gerade Jugendliche sehr ansprechen wird. Mit ihrem einnehmenden Schreibstil hat sie mich wieder von der ersten Seite an gepackt und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Während es anfangs so scheint, als hätte Dorian endlich einen Ausweg aus seiner prikären Situation gefunden, spürt man sehr genau, dass alles auf Geheimnissen aufgebaut ist, denen man auf den Grund gehen will. Die Grundidee ist nicht neu, aber Ursula Poznanski hat sehr ausgefallene und originelle Ideen mit eingebracht, die das ganze zu einem sehr spannenden und fesselnden Abenteuer werden ließen. Thema ist auch die Frage, wie weit man gehen darf, wenn man an das Gute im Menschen appellieren will und ob das Ziel tatsächlich immer den Weg rechtfertigt.


    Dorian selbst ist ein guter Kerl und durch sehr unglückliche Umstände auf die Straße geraten. Aber er hat sein Herz am rechten Fleck und einen guten Blick darauf, was für ihn im Leben wichtig ist. Manchmal erscheint er zwar recht naiv und ich hätte mir mehr Rationalität von ihm gewünscht, aber durch sein Alter und die Situationen, mit denen er konfrontiert wird, ist das alles durchaus nachvollziehbar. Er gerät immer tiefer in das Netz von Spekulationen und Wahrheiten von denen er nicht weiß, was tatsächlich real ist. Trotzdem hält er an seinen Grundsätzen fest und schöpft alle Möglichkeiten aus, wobei er immer mehr auf eine unabwendbare Katastrophe zusteuert.


    Erzählt wird das ganze aus der Sichtweise von Dorian in der dritten Person. Dadurch kann man seine Gefühle und Ängste sehr gut nachvollziehen und erlebt aus erster Hand, wie sein Leben aus den Fugen gerät.


    Gegen Ende wurde es dann etwas überspannt und ich wusste gar nicht mehr, worauf das ganze im Endeffekt hinauslaufen wird, was die Spannung aber nochmal erhöht hat, auch wenn es sich etwas gezogen hat - für mich aber auch ein wenig straffer hätte sein können. Der Schluss findet eine überzeugende und überraschende Aufklärung, die aber einige Ungereimtheiten offen gelassen hat.


    Fazit 4 Sterne


    Ein sehr packender und aktueller Jugendthriller, der von Anfang bis Ende die Spannung gehalten hat. Kann ich auf jeden Fall weiterempfehlen :)


    © Aleshanee
    Weltenwanderer

  • Ohne das Buch beendet zu haben, bin ich gerade über deine Aussage gestolpert. Hast du denn eine (allgemeingültige) Antwort auf diese Frage? Ich habe jetzt ca. 1/3 des Buches gelesen und finde, dass die moralischen Werte sehr wohl vermittelt werden, wenn auch nicht mit erhobenem Zeigefinger (was ich durchaus gut finde). Ich werde mich hier dann auf jeden Fall wieder melden, wenn ich das Buch beendet habe. :)

    Muss ich die haben? Was mir fehlte ist eine Antwort der Autorin bzw. ein konkretes Aufgreifen am Schluss, dann hätte man darüber diskutieren können. So blieb es einfach in der Luft hängen.

  • Muss ich die haben? Was mir fehlte ist eine Antwort der Autorin bzw. ein konkretes Aufgreifen am Schluss, dann hätte man darüber diskutieren können. So blieb es einfach in der Luft hängen.

    So wie du und ich keine Antwort auf diese Frage haben, hat dann wohl auch die Autorin keine :wink: Diskussionsstoff liefert sie allerdings genug, finde ich. Wenn du magst, lies doch mal in unsere Leserunde rein. Da kannst du sehen, was ich meine.

    Gelesen in 2024: 7 - Gehört in 2024: 5 - SUB: 598


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Durch den Klappentext erfährt man ja nicht besonders viel darüber, worum es in dem Buch eigentlich geht und das ist auch gut so. So kann die Autorin ganz ihrem Vorhaben nachgehen und den Leser zusammen mit Dorian in eine Welt voll Illusionen entführen. Mehr muss man auch gar nicht wissen, sondern kann sich einfach auf das Buch einlassen.


    Das gelingt auch sehr gut, da Poznanski einen tollen Schreibstil hat. Sie beschreibt nicht zu viel und nicht zu wenig. Den Schauplatz "Stadt" hat sie für mein Empfinden überragend ausgenutzt. Dorian kommt sehr viel herum und so erlebt man die abwechslungsreiche Umgebung - vermutlich Wien, wie in der Leserunde vermutet wurde - hautnah mit. Außerdem schafft Poznanski es in dem Buch, die Perspektive eines Obdachlosen für den Leser zugänglich zu machen. Sie macht auf vieles aufmerksam, was man als selbstverständlich erachtet, was es jedoch für eine ganze Menge an Menschen nicht ist. Dabei bleibt es aber nicht, Poznanski geht noch weiter und setzt einem Themen wie den Utilitarismus oder auch den "gläsernen Menschen" zum Nachdenken vor. Das hat mir sehr gut gefallen.


    Dabei bleibt sie bei einer möglichst realistischen Darstellung. Zwar gibt es im Roman Elemente, die es in Wirklichkeit so (noch?) nicht gibt, aber man hat stets das Gefühl, dass es so sein könnte. Auch den Schluss fand ich plausibel, obwohl ich mir da etwas mehr Kreativität gewünscht hätte. Ich würde diesen hier als "klassisch" definieren. Nicht unbedingt schlecht, aber bei den vorhergehenden Ereignissen hätte ich mehr bzw. anderes erwartet.


    Dorian war mir von Anfang an sympathisch. Viele Leser heben bei ihm naives Verhalten hervor und haben vom dem Standpunkt des Lesers aus sicherlich recht. Wenn man aber an seiner Stelle wäre, dann hätte man höchstwahrscheinlich gar nicht den kühlen Kopf dafür, um gleich den Durchblick zu haben. Mein Eindruck war jedenfalls, dass er viele Fragen stellt und durchaus nicht unbedingt alles einfach so hinnimmt. Für meine Begriffe ist er auch ein ganz schön cleverer Typ, der in so mancher Situation eine gute Idee parat hat. Da er jedoch kein Unmensch ist, passieren ihm ab und zu selbstverständlich Fehler, aber gerade das fand ich gut. Dadurch wirkt er echt.


    Die anderen Personen sind nur grob herausgearbeitet, was ich hinnehmen würde, außer dass ich mir über Stella mehr Informationen gewünscht hätte. Schließlich ist sie für die Handlung eine wichtige Figur, die mehr Charakterzeichnung verdient hätte.


    Leider hatte ich schon ein gutes Stück vor dem Ende eine ungefähre Vorstellung, wie die Geschichte aufgelöst wird. Aufgrund meiner Beobachtungen in der Leserunde vermute ich aber, dass dies eher eine Art Glückstreffer war und möchte es daher nicht als "vorhersehbar" negativ in die Bewertung einfließen lassen.

    Ich hatte absolut keine Ahnung, worauf es hinauslaufen könnte, aber eventuell liegt es daran, dass ich in diesem Genre normalerweise nicht unterwegs bin. Einige Überraschungen sind für mich dennoch keine gewesen, darüber habe ich mich gefreut. :loool:

    Dies ist mein erster Jugendroman der Autorin, bisher hatte ich nur einen ihrer Kriminalromane gelesen, der mir sehr gut gefallen hatte. So war ich extrem neugierig auf diesen Roman, der meine Erwartungen jedoch nicht erfüllen konnte.

    Wenn ihre Krimis so gut sein sollen, werde ich die mal im Hinterkopf behalten, ich kenne bisher nur ihre Jugendbücher.

    Über einge Romanfiguren hätte ich gern etwas mehr Informationen gehabt.

    Ja, das wäre schon nicht schlecht gewesen, da stimme ich dir zu. Das hätte dem Buch noch mehr Tiefe gegeben. Und der Stella eventuell mehr Sympathie oder begründete(re) Abneigung beschert. :mrgreen:


    Fazit:
    Ich empfehle das Buch auf jeden Fall weiter, denn trotz aller Kritik ist es fesselnd und macht nachdenklich. Gute :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: von mir.

    :jocolor: Verschwundene Reiche: Die Geschichte des vergessenen Europa // Norman Davies (Projekt)



    You cannot open a book without learning something. - Konfuzius

  • Ich habe mich sehr über Layers gefreut, denn seit Saeculum sind ja bereits ein paar Jahre vergangen und ich habe wirklich gehofft, dass Ursula Poznanski einen weiteren Roman in diesem Stil schreiben wird. Layers hat mich nicht enttäuscht und mir gut gefallen.


    Vieles ist hier ja bereits diskutiert worden. Mein kleiner Kritikpunkt betrifft Dorians Charakter. Der Junge ist ja immerhin schon 17 Jahre alt, weshalb es mich ein wenig wunderte, mit welcher Naivität er manchmal durch die Welt ging. Ich kann mir bis heute nicht erklären, warum er bei den geheimnisvollen Päckchen immer glaubte, es handle sich um Werbegeschenke (Kugelschreiber, Brieföffner, etc.). Die ganze Geheimnistuerei um diese Pakete schreit ja schon förmlich nach Illegalität. Eigentlich müssten bei einem Jungen seines Alters sämtliche Alarmglocken läuten, aber er empfindet das alles als harmlos. Bei einem 12-jährigen wäre das vielleicht noch glaubhaft, aber nicht bei einem fast Erwachsenen, der immerhin auch schon einige Monate auf der Straße verbrachte und sich dort durchschlagen musste.


    Ansonsten hat mir das Buch gut gefallen. Ich vergebe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    Meine ausführliche Rezi zum Buch findet ihr in meinem Blog.

  • Meine Meinung:


    Dies ist meiner erstes Buch von Ursula Poznanski und ich muss sagen, dass dieses Buch Lust auf mehr Bücher von ihr macht. Ich fand das Buch flüssig und spannend geschrieben. Gewisse Dinge waren vorhersehbar und andere Dinge waren überrschend. Ich fand mehr als Dreiviertel des Buches interessant und gut geschrieben. Mir gefiel der Schluß nicht ganz so sehr, weil es mir zu überladen vorkam. Die wirklich positive Bewertung liegt teilweise auch an der Leserunde, weil sie erstens zahlreich und zweitens sehr interessant war. Definitiv animiert mich dieses Buch, andere Bücher von ihr zu lesen und bin dementsprechend gespannt auf diese. Vielleicht verliere ich auch noch ein paar Sätze zu den Protagonisten. Ich fand Dorian zeitweise interessant, aber nicht 100%ig überzeugend, aber man kann zumindest sagen, das er meine Lieblingsfigur im Buch war. Stella hatte zwar einige interessante Szenen und ich bin mir sicher, das man ihren Part hätte interessanter gestalten können, aber irgendwie war sie dann weniger present als ich dachte. Klingt jetzt zwar nach viel Kritik, aber ich fand vieles gut, wie zum Beispiel die Beschreibung des Lebens als Obdachloser und einige Dinge mehr.


    Fazit:


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    :study: 13 Gebote (Mortimer Müller) 110 / 426 Seiten

    :study: Das Schweigen des Wassers (Susanne Tägder) 270 / 337 Seiten

    :study: Das kleine Buch der großen Risiken (Jakob Thomä) 23 / 226 Seiten


    SUB: 857

  • So viel ist schon geschrieben worden, das ich mich ziemlich kurz fassen kann.
    Auch ich fand, dass die Autorin nach Erebos und Saeculum erneut einen tollen Jugendthriller geschrieben hat.
    Die Geschichte hatte ein unglaubliches Tempo, ein sehr interessantes Thema und bietet sicherlich viel Raum für ethische Diskussionen.
    Dorian fand ich ähnlich wie @Irongretta gar nicht so naiv, sondern weitestgehend ziemlich clever und symphatisch. Wenn man bedenkt, auf was für einem Stresslevel er durch das Buch hetzt, so sind einige Nachlässigkeiten und "Fehleinschätzungen" durchaus nachzuvollziehen.
    Auch ich fand das Ende so nicht unbedingt vorhersehbar und mir hat es Spaß gemacht mich während der Lektüre immer wieder in neuen Mutmaßungen und Theorien zu verzetteln.
    Das Ende hat mir deutlich besser gefallen als bei Erebos - auch wenn sicherlich nicht alle Fragen bis ins kleinste Detail beantwortet wurde, so lässt die Autorin in meinen Augen keine essentiellen Aspekte ungeklärt. Einiges bleibt offen und der Phantasie des Lesers überlassen.
    Meine einzigen Kritikpunkte, die "Layers" die volle Punktzahl kostet ist, dass ich am Ende die Layers ein wenig dick aufgetragen fand. Das war mir zu viel - und ist für meinen Geschmack zu sehr in eine Richtung gelaufen, noch ein Monster, noch ein Ekelfaktor mehr - hier wäre weniger deutlich mehr gewesen.
    Außerdem teile ich die Ansicht einiger hier, dass die einzelnen Charaktere neben Dorian zu blass geblieben sind. SIe hatten ihre Rollen aber wo waren ihre Entwicklungen ? Aber alles auf einem sehr hohen Niveau, ich kenne deutlich blassere und oberflächlichere Charaktere.
    So gibt es für ein toll geschriebenen Jugendthriller von mir :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    "Imagination, rather than mere intelligence, is the truly human quality."


    "Chaos is found in greatest abundance wherever order is being sought. It always defeats order, because it is better organized."

    Terry Pratchett

    "The person, be it gentleman or lady, who has not pleasure in a good novel, must be intolerably stupid."

    Jane Austen


    :study:

    Richard Russo - Diese gottverdammten Träume

    Andrew Jefford - Whisky Island

    Randale Munroe - What if 2


    :bewertung1von5: 2024: 4 :bewertung1von5:

  • Fazit:


    Ein neuer Fan ist geboren :)
    Das Buch war einfach absolut spannend und umwerfend. Ich konnte es einfach nicht aus der hand legen, obwohl ich ja am Anfang bedenken hatte. Aber es hat sich einfach in mein Herz geschlichen. Es war einfach super spannend von Anfang bis Ende und es ist einfach so viel passiert.


    Bewertung:


    Ich habe ja noch nie was von der Autorin gelesen und wollte das bei dem neuen Buch endlich mal ändern. Denn ich habe schon so viel gutes über sie gehört.


    Das was Dorian erlebt, finde ich sehr erschreckend. Er kann sich einfach nicht an den Vorfall erinnern und jemand hat ihn sogar dabei teilweise gesehen. Das heißt, er war darin involviert. Aber warum kann er sich nicht erinnern, was war da los.
    Dorian finde ich ganz sympathisch. Er lebt ja am Anfang auf der Straße, was ich selber nicht könnte. Ich frage mich, was da vorgefallen ist, denn einfach so lebt man dort ja nicht. Besonders in seinem Alter. Und er wirkt ja nicht wie einer, der die Gesellschaft nicht mag.
    Er war zwar nicht lange auf der Straße, aber von dieser wurde er geprägt. So bleibt er immer neugierig und nimmt die Dinge nicht einfach so hin.


    Hier wurde keine extra Welt aufgebaut, sondern ich befinde mich immer noch in der normalen Welt wie ich und ihr sie kennt. Was das alles noch so erschreckender macht. Es wurde hier einfach viel in die Geheimnisse und verschiedenen Strukturen rein gearbeitet. Und ich entdecke mich Dorian so unglaublich viel. Hinter jeder Ecke lauert einfach das nächste spannende Teil.


    Und was kann man hier trauen? Es ist einfach alles total mysteriös und viel erfährt sowohl Dorian als auch ich nicht. Dadurch, dass auch immer an der nächsten Ecke was neues wartet, bleibt das Buch durchweg spannend. Ein Buch, was zum nicht aus der Handlegen, ruft.


    Den Schreibstil empfinde ich schonmal als sehr locker und lässt sich gut lesen. Das ganze Buch erzählt aus der Er-Perspektive von Dorian.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Layers = Schichten (über der Wahrheit).


    Inhalt –> Achtung: Hier wird auf den Inhalt Bezug genommen:
    Der Jugendliche Dorian lebt auf der Straße. Eines Tages wacht er neben einem toten Obdachlosen auf. Er vermutet, dass er diesen ermordet habe und ist nun auf der Flucht vor der Polizei. In dieser schlimmen Situation für ihn, kommt ihm ein Unbekannter zu Hilfe und bietet ihm an, ihn mitzunehmen und für ihn zu sorgen. Dorian nimmt die Hilfe dieses Mannes an.
    Der unbekannte Mann nimmt Dorian mit in eine Villa, in der bereits andere Jugendliche leben, denen der Mann ebenfalls ein besseres Leben versprochen hat.
    Als Gegenleistung soll Dorian kleine Arbeiten verrichten, wie das Verteilen von Werbezetteln in der Fußgängerzone oder das Überbringen von Geschenken an hochrangige Persönlichkeiten.
    Eines Tages jedoch geht die Übergabe eines solchen Geschenkes schief, weil der Beschenkte das Geschenk nicht annehmen wollte.
    Daraufhin packte Dorian das Geschenk aus, um zu sehen, was sich in der Schachtel befand.
    Darin fand er eine Brille („Visioner“).
    Schnell fand er heraus, dass die Besonderheit dieser Brille darin bestand, seinem Träger zusätzliche Informationen zu bestimmten Dingen, Situationen oder Personen anzuzeigen.
    Von jetzt an wurde er von seinen eigenen Leuten, den vermeintlichen Wohltätern, gejagt.


    Meine Meinung:
    Für mich eher ein Jugendroman als ein Jugendthriller.


    Die Idee und das Thema zu diesem Roman fand ich sehr gut.
    Ebenso den Schreibstil.


    Aber der Roman hat für mein Empfinden an einigen Stellen zu viele Wiederholungen (bspw. Wird immer wieder darauf Bezug genommen, dass Dorian vermeintlich den Obdachlosen ermordet habe und er somit Angst vor der Polizei hat), so dass man die Story meiner Meinung nach gerne etwas kürzer hätte fassen können.


    Und noch ein Punkt, der mir nicht so gut gefallen hat, auch wenn ich unten in meinem Fazit von „realistischen Zukunftsszenarien“ schreibe, so meine ich damit nicht die Situationen, in denen Dorian über seinen Visioner von Monsterfratzen und anderen gar unrealistischen Szenarien heimgesucht wurde; diese hätte man sich für meinen Geschmack in der Story gerne schenken können.


    Sehr gut fand ich, die Ausarbeitung der Möglichkeiten und damit der Macht und des Machbaren derjenigen, die eine solche Technik in ihrer Hand haben.
    Dass mit einem solchen Visioner die „sichtbare“ Realität seines Trägers manipuliert werden kann.
    Sehr deutlich wurde dies in der Situation dargestellt als Dorian beim Überqueren einer Straße das herannahende Auto NICHT sah, weil seine „Brille“ ihm diese Wirklichkeit absichtlich „ausgeblendet“ hat! So ist er nur ganz knapp einem absichtlich herbeigeführten „Unfall“ entgangen.


    Fazit: Gutes Thema mit realistischen Zukunftsszenarien.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ich staune, dass hier so relativ wenig Leseeindrücke stehen da das Buch doch mal in der grossen Leserunde war. Gab wohl nicht viel zu sagen dazu :lol:


    Ich hatte es als ebook aus der Onleihe und relativ schnell fertig gelesen. Ich bin irgendwie ein bisschen hin- und hergerissen in der Bewertung.
    Es liess sich flüssig lesen, der Plot war interessant aber irgendwie... ich weiss nicht. Zum Vergleich zu "Erebos" und "Saeculum" schneidet es (bei mir) eher bieder ab. Ich fand auch Einiges irgendwie an den Haaren herbeigezogen.
    Mich haben die Charaktere dazu auch nicht sonderlich berührt. Irgendwie blieben sie blass. Der Anfang war noch recht spannend und auch etwas mysteriös aber diese dann folgenden tagelangen Verfolgungs- und Versteckarien liessen das Ganze irgendwie abfallen vom Spannungsbogen. Meine Erwartungshaltungen waren wahrscheinlich einfach zu hoch.
    Es war nicht schlecht aber auch nicht umwerfend. Mal wieder ein Buch aus der Kategorie "Kann man lesen, muss man nicht" . Dieses Jahr erwische ich da öfter welche. Von mir gibt es :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Inhalt:
    Dorian ist von zuhause abgehauen und lebt seitdem auf der Straße. Einen Morgen wird er wach, neben sich ein anderer Obdachloser unter ihm eine Blutlache mit Dorians Messer. Er kann sich an nichts erinnern bekommt Panik. Dorian nimmt die Einladung von einem Fremden nur zu gerne an zu fliehen. Er landet in einer Villa mit anderen Jugendlichen die kleine Arbeiten erledigen sollen und ansonsten ein gutes Leben haben. Auch Dorian erledigt solche Botengänge. Als es dabei einen Zwischenfall gibt, wird er vom Treffpunkt nicht mehr abgeholt und merkt recht schnell das die vorher Guten ihn Jagen...


    Meine Meinung:
    Ich kenne nun schon einige Bücher von Ursula Poznanski und nicht jedes hat mir gefallen. So war ich mir bei Layers gar nicht sicher ob ich es wirklich lesen soll. Die Geschichte Klang gut. Überzeugte mich aber noch nicht restlos. Erst der Hype um dieses Buch machte mich dann doch neugierig.


    Alles beginnt recht gemächlich auf der Straße. Man erfährt zunächst nicht viel über ihn und warum er auf der Straße lebt. Das kommt erst später, nebenbei, eingestreut in der normalen Handlung. Dorian ist ein schlauer Kerl und hat auch seine moralischen Ansichten. Das macht es auf der Straße nicht leichter, sorgt aber für diesen Schock nach dem Aufwachen neben einer Leiche. Wirklich spannend wird es da noch nicht. Eher fesselnd auf andere Art und Weise. Ich wollte wissen wo er hin gebracht wird und natürlich auch wie es mit ihm weiter geht. Eine Spannung baut sich erst ab dem Moment auf in dem er Botengänge erledigt. Alles andere ist interessant und gehört zu Handlung. man darf nicht vergessen das es kein Thriller ist sondern ein Jugendroman.
    Man liest die Geschichte von Dorian. Doch es plätschert nicht die ganze Zeit vor sich hin. Ab dem Moment als Dorian wieder auf der Straße ist und gejagt wird konnte ich vor Spannung das Buch nicht mehr aus der Hand legen auch wenn es da einen Punkt gab, bei dem ich dachte das nun das Ende kommen könnte. Diese Jagd wurde sehr ausgebaut und ein früheren Showdown hätte nicht geschadet.


    Es gibt nicht viele wichtige Figuren in dieser Geschichte.
    Natürlich Dorian, er ist der Mittelpunkt. Ihn begleitet man beim Lesen und beobachtet ihn bei seinem Handeln. Auch erfährt man am Meisten über ihn während alle anderen Figuren doch recht flach und unscheinbar bleiben.
    Freunde von Dorian gibt es nicht wirklich. Stella wird für ihn zur wichtigen Figur und somit auch für die Geschichte.
    Alle anderen Figuren sind austauschbar und ohne wirklichen Hintergrund. Sie bleiben zum Teil gewiss auch absichtlich. Da ist Bornheim, dem die Villa gehört und der die Jugendlichen aufnimmt. Nico, der Dorian aufgabelt und auch Berthold, einer derjenigen die ihn später suchen


    Am Ende erlebte ich die ein oder andere Überraschung und ich fühlte mich gut unterhalten. Interessant finde ich auf jeden Fall den Plot. Eine Datenbrille die mehr kann. Die Autorin spielt da mit Ängsten die Gewiss der eine oder andere hat seitdem die erste Datenbrille vorgestellt wurde. Mit Möglichkeiten die real werden könnten und es doch hoffentlich nicht werden. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ich war gestern als mir das Buch in die Hände fiel geschockt, dass es ein Poznanski-Buch gibt, dass ich noch nicht kenne obwohl es schon seit geraumer Zeit rausgekommen ist.
    Ich liebe diese Schriftstellerin und beobachte Ihre Neuerscheiniungen eigentlich.
    Ich habe das Buch natürlich gleich gekauft und werd mich ganz schnell ans Lesen machen :study: .
    Ich finde Ursula Poznanskis Bücher kann man kaum weglegen bevor sie nicht ausgelesen sind. Ich freue mich schon darauf ihr "neues" Buch zu lesen und mit Euch darüber zu diskutieren :lechz: .
    Liebe Grüße

    "Die Stille stellt keine Fragen, aber sie kann uns auf alles eine Antwort geben." (Ernst Ferstl)

  • Über das Buch:


    ISBN: 3785582307
    Preis: 14,95 Euro
    Verlag: Loewe
    Erschien: 17. August 2015
    Originalsprache: Deutsch
    Seiten: 448
    Gelesen im Oktober 2015


    Inhalt:


    Layers – die Wahrheit ist vielschichtig. Seit Dorian von zu Hause abgehauen ist, schlägt er sich auf der Straße durch – und das eigentlich recht gut. Als er jedoch eines Morgens neben einem toten Obdachlosen aufwacht, der offensichtlich ermordet wurde, gerät Dorian in Panik, weil er sich an nichts erinnert: Hat er selbst etwas mit der Tat zu tun? In dieser Situation bietet ihm ein Fremder unverhofft Hilfe an und Dorian ergreift die Gelegenheit beim Schopf – denn das ist seine Chance, sich vor der Polizei zu verstecken. Der Unbekannte engagiert sich für Jugendliche in Not und bringt Dorian in eine Villa, wo er neue Kleidung, Essen und sogar Schulunterricht erhält. Doch umsonst ist nichts im Leben, das erfährt Dorian recht schnell. Die Gegenleistung, die von ihm erwartet wird, besteht im Verteilen geheimnisvoller Werbegeschenke – sehr aufwendig versiegelt. Und als Dorian ein solches Geschenk nach einem unerwarteten Zwischenfall behält, wird er von diesem Zeitpunkt an gnadenlos gejagt.


    Das Cover:


    Das Cover ist wunderschön. Mir gefällt diese schwarz/weiße Mischung und das der Titel mehr mals um die Kästchen geschrieben ist.


    Die ersten 3 Sätze:


    Er befand sich noch im Halbschlaf, trotzdem spürte er genau, dass der Hauch, der sein Gesicht streifte, kein Wind war. Zu warm, zu übel riechend. Atem.


    Meine Meinung:


    Dieses Buch ist der Hammer. Eine Aktion jagt die nächste. Ich habe das Buch richtig verschlungen und konnte es kaum aus der Hand legen. Mir tat Doria richtig leid, wo er dahin geraten ist. Man hofft richtig, das alles gut ausgeht.
    Die Autorin schreibt flüssig und mitreißend. Ich habe oft das Atmen vergessen, weil es so spannend war. Es ist in Erzählform geschrieben. An diesen Buch sieht man mal wieder, das man nicht jedem Menschen vertrauen sollte. Oft sieht man nur, was vor einem steht, aber nicht was in dem Menschen vorgeht. Aber Gott sei Dank hat Dorian Freunde, die ihm helfen und für ihn da sind. Mir ist auf jeden Fall jetzt schon klar, das ich noch mehr Bücher von ihr lesen werde.


    Fazit:


    Ein spannender Thriller, den ich nur weiter empfehlen kann.


    Über die Autorin:


    Ursula Poznanski, geboren in Wien, studierte sich einmal quer durch das Angebot der dortigen Universität, bevor sie nach zehn Jahren die Hoffnung auf einen Abschluss begrub und sich als Medizinjournalistin dem Ernst des Lebens stellte. Nach der Geburt ihres Sohnes begann sie Kinderbücher zu schreiben. Ihr Jugendbuchdebüt Erebos erhielt zahlreiche Auszeichnungen (u. a. den Deutschen Jugendliteraturpreis) und machte die Autorin international bekannt. Inzwischen ist sie eine der erfolgreichsten Jugendbuchautorinnen Deutschlands und schreibt zudem
    Thriller-Bestseller für Erwachsene. Sie lebt mit ihrer Familie im Süden von Wien.


    Wie viele Sterne?
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study: Ein Tag ohne ein Buch, ist ein schlechter Tag! :study:


    Gelesene Bücher 2015: 176
    Gelesene Bücher 2016: 165
    Gelesene Bücher 2017: 165
    Gelesene Bücher 2018: 151

    Gelesene Bücher 2019: 17

  • Dies ist meiner erstes Buch von Ursula Poznanski und ich muss sagen, dass dieses Buch Lust auf mehr Bücher von ihr macht

    Jetzt muss ich mal in die anderen Poznanski-Rezi-Threads huschen und lesen, was du dort geschrieben hast. Ich bin ja ein begeisterter Poznanski-Fan und muss sagen, dass dieses Buch dann doch eher schwächelt im direkten Vergleich zu ihren anderen (ich lese es gerade und muss noch so 30/50 Seiten lesen). Jetzt, wo du ja auch alle (?) Bücher von ihr gelesen hast, bist du da immer noch so überzeugt von "Layers" oder würdest du sagen, dass das ein oder andere von ihr doch besser ist?

    ich weiss nicht. Zum Vergleich zu "Erebos" und "Saeculum" schneidet es (bei mir) eher bieder ab.

    So geht es mir (leider) auch. Im Vergleich zu "Erebos", "Saeculum" und vor allem der Eleria Trilogie, schwächelt "Layers" doch sehr stark. Es ist auf keinen Fall ein schlechtes Buch, aber man ist einfach mehr und was anderes von Poznanski gewohnt. Ich habe bei "Layers" das Gefühl, dass es eine halbgare Story ist, die, wie @€nigma zB auch schrieb, doch einige Unstimmigkeiten aufweist.
    Ich bin nun auf die finalen letzten Seiten gespannt...