Victoria Seifried - Liebe zum Nachtisch

  • Klappentext:
    Helena kann es nur hoffen, denn die Beziehung mit ihrem langjährigen Freund Rainer ist in etwa so spannend wie Staubsaugerbeutel zu kaufen. Auch ihr Lebensberater, ihre Schildkröte Pirmin, kann sie nicht dazu bewegen, sich von Rainer zu trennen und ihr Leben in Schwung zu bringen. Doch das ändert sich schlagartig, als sie ihrem Traummann Jeffrey begegnet. Die beiden verbringen eine aufregende Nacht, und Helena ist im siebten Himmel. Doch am nächsten Morgen muss Jeff nach New York fliegen. Für Nesthocker Helena eine unvorstellbare Reise, aber Jeff niemals wieder sehen? No way! Sie packt ihre Koffer und reist ihm nach. Aber wie soll sie ihn nur anhand seines Vornamens aufspüren?


    Meine Meinung:
    Mir hat die Geschichte von Helena im Großen und Ganzen sehr gut gefallen. Helena ist mal eine Protagonistin, die wirklich wie mitten aus dem Leben gegriffen ist. Nicht besonders mutig war sie noch nie im Ausland und ist auch sonst nicht besonders selbstbewusst. Ihre Leidenschaft ist ihre Schildkröte Pirmin, der die Geschichte schön aufgelockert hat, denn er spielt durchaus eine große Rolle in Helens Leben. Helen habe ich für ihren Mut bewundert, Rachel einfach anzusprechen. Ich weiß nicht, ob ich mich das getraut hätte. Aber, genau das ist es, was diese Geschichte so besonders macht. Es geht sehr viel darum, sich selbst zu überwinden und einfach Mut zu haben und seine Träume zu leben. Helen macht es vor und wir sollten es nachmachen.


    Auch Rachel und Daniel, ihre neuen New Yorker Freunde, sind wirklich gut ausgearbeitet, so dass ich sie mir richtig gut vorstellen konnte. Rachel entpuppt sich schnell als eine wirklich gute Freundin und als feiner Mensch. Ebenso Daniel. Ein Traummann schlechthin, wie ich finde. Ich habe mich schon bei seinem ersten Auftauchen in ihn verliebt.


    Das Einzige, was mich sehr gestört hat, und was mich dazu gebracht hat eine Feder abzuziehen sind die häufigen Vergleiche unterhalb der Gürtellinie, die nicht Not getan hätten. Oft sind sie völlig zusammenhangslos, wie ich finde bzw. einfach unnötig für die Geschichte. Die Autorin hätte sich diese Sätze einfach sparen sollen, dann wären es von mir 5 Sterne geworden.


    Der Schreibstil von Victoria Seifried ist eingängig und wirklich flüssig zu lesen, so dass man direkt in die Geschichte gezogen wird. Die Sätze sind nicht zu lang und verschachtelt. Die Wortwahl ist recht einfach. Die Geschichte entwickelt sich stetig vorwärts. Sei es, dass Helen New York für sich entdeckt, mit Rachel einen Club unsicher macht, oder in einen Zoo einbricht. Ja, ihr lest richtig, so bricht in einen Zoo ein. Wenn ihr wissen wollt, was sie dort macht, dann lest dieses Buch


    Von mir gibt es für diesen heiteren Frauenroman 4 :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: . Er lässt sich gut lesen und sorgt für ein paar vergnügliche Stunden.

    Gruß
    Yvonne

    Nicht die haben die Bücher recht lieb, welche sie unberührt in den Schränken aufheben, sondern, die sie Tag und Nacht in den Händen haben, und daher beschmutzet sind, welche Eselsohren darein machen, sie abnutzen und mit Anmerkungen bedecken.
    (Erasmus von Rotterdam)

  • Inhalt:
    Helena ist unzufrieden in ihrer Beziehung mit Rainer, bei dem sie sich wie ein Putzlumpen fühlt, der nur hervorgeholt wird wenn es etwas zu putzen gibt. Doch trennen kann bzw. will sie sich auch nicht, denn das würde bedeuten alleine zu sein. Dann lernt sie Jeffrey kennen, ihren Traummann. Sie verbringt mit ihm eine Nacht und reist ihm dann nach New York nach, nur mit dem Kenntnis seines Vornamens.


    Meine Meinung:
    Wer mag nicht schon gerne Liebe zum Nachtisch. So als Bonbon obendrauf? Wobei eigentlich ist sie mir dauerhaft lieber, aber das soll ja hier nicht zur Debatte stehen.


    Liebe zum Nachtisch ist ein Buch das ich wirklich fast in einem Rutsch gelesen habe weil es mich fesselte und doch hat es kleinere Macken, die nicht unerwähnt bleiben sollten.


    In der Geschichte von Helena war ich recht schnell. Es ließ sich leicht und flüssig lesen und die Handlung ist mehr wie einfach. Von Vorteil sehe ich das es dieses Sie-liebt ihn/Sie-liebt-ihn-nicht, sprich dieses ganze hin und her was bei manchen Liebesgeschichten übertrieben wird hier nicht wirklich vorhanden ist. Sicher gibt es Unsicherheiten, aber nicht im nervigen Ausmaß. Recht schnell war mir allerdings klar wie die Reise nach New York ausgehen würde und wurde darin auch bestätigt. Dieses Buch ist also recht vorhersehbar, was dem Lesespaß aber keinen Abbruch tut.


    Sehr oberflächlich beschrieben sind die Figuren.
    Helena wirkt nicht als ob sie bereits 26 Jahre alt ist. Höchsten 18-20, so naiv wie sie mit manchen Dingen umgeht. Auch kommt sie manches Mal als kleines Dummchen rüber und als Leser schlägt man sich das ein oder andere Mal an den Kopf was diese Aktion nun schon wieder bringen soll und ahnt direkt dass das schon wieder schief geht. Schon alleine nach New York zu Reisen um einen Mann zu finden den sie kaum kennt und von dem sie nur den Namen hat ist ein Wahnsinn. Hier war ich unschlüssig ob ich sie auf Grund ihrer Naivität belächeln soll, oder ob sie doch recht mutig ist. Das ist Auslegungssache.
    Die anderen Figuren bleiben leider recht blass. Egal ob es ihre Freunde in Deutschland sind, oder Bekanntschaften in New York. Viel erfährt man über sie nicht. Was bei dem ein oder anderen wirklich Schade ist, weil ich ihn gerne mehr gelesen und genauer kennen gelernt hätte.


    Insgesamt fühlte ich mich recht gut unterhalten. Es gab eben nur ein paar Sachen die wirklich mehr wie gestellt wirkten und auch schon nicht mehr unter Zufall zu verbuchen gewesen wären.
    Mit dem Ende habe ich genauso gerechnet. Doch das wirkt nicht zur Abstufung in der Bewertung, denn im Prinzip weiß man was raus kommt wenn man Liebesromane liest. Eben Liebe zum Nachtisch. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: