Sophie Kinsella - Schau mir in die Augen, Audrey / Finding Audrey

  • Über die Autorin:
    Die britische Autorin Sophie Kinsella (geboren 1969 in London) begann ihre schriftstellerische Karriere bereits mit 24. Damals hieß sie noch Madeleine Wickham, hatte für ein Jahr Musik in Oxford studiert und war anschließend zu Politik, Philosophie und Ökonomie übergewechselt. Kinsella arbeitete als Wirtschaftsjournalistin - ein Metier, in das sie auch die Heldin ihrer erfolgreichen "Shopaholic"-Reihe steckt: Die chronisch klamme Rebecca Bloomwood gibt ihren Lesern Finanztipps. Die sich daraus ergebenden Verwicklungen sorgen nicht nur für großes Lesevergnügen, sondern sind auch gut anzuschauen: Der Bestseller "Shopaholic - Die Schnäppchenjägerin" wurde ein Kinohit. Auch alle anderen Bücher von Kinsella stehen weit oben auf den Bestsellerlisten. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in London.


    Kurzbeschreibung:
    Audrey ist Mitglied einer ziemlich durchgeknallten Familie: Ihr Bruder ist ein Computernerd, ihre Mutter eine hysterische Gesundheitsfanatikerin und ihr Vater ein charmanter, ein bisschen schluffiger Teddybär. Doch damit nicht genug – Audrey schleppt noch ein weiteres Päckchen mit sich herum: Nämlich ihre Sonnenbrille, hinter der sie sich wegen einer Angststörung versteckt. Bloß niemandem in die Augen schauen! Als sie eines Tages auf Anraten ihrer Therapeutin beginnt, einen Dokumentarfilm über ihre verrückte Familie zu drehen, gerät ihr immer häufiger der gar nicht so unansehnliche Freund ihres großen Bruders vor die Linse – Linus. Und langsam bahnt sich etwas an, was viel mehr ist, als der Beginn einer wunderbaren Freundschaft …


    Meine Meinung:
    So wirklich hatte ich gar nicht mitbekommen das Sophie Kinsella ein neues Buch rausgebracht hat. Als ich dann endlich mal wieder im Buchladen stand und ein wenig Zeit zum stöbern hatte, fiel es mir in die Hände. Da ich die Autorin eigentlich immer sehr witzig fand, gerade die Becky Reihe (Shopaholic) fand ich damals einmalig, blätterte ich ein wenig darin rum, las die Kurzbeschreibung und entschloss mich spontan das Buch mitzunehmen, auch wenn es mal eine ganz neue Seite der Autorin ist, immerhin ist dies ein Jugendbuch.


    Ich fand die Geschichte an sich sehr gut beschrieben. Auch wenn ich finde, das man fast zu wenig erfährt, warum es Audrey so schlecht geht bzw. was wirklich genau passiert ist. Allerdings muss man das evtl. gar nicht, man weiss worum es geht, weiss evtl. wie schlimm es heutzutage wirklich ist, gemoppt zu werden, wie grausam Teenager sein können - heisst an und für sich reicht es, man kann an Hand der eigenen Vorstellungskraft sich denken was passiert ist. Trotz allem wäre die genaue Geschichte evtl. ganz hilfreich gewesen.


    Auch wenn das Buch eigentlich einen sehr ersten Hintergrund hat, musste ich sehr oft auflachen, gerade Audrey´s Bruder Frank, fand ich wahnsinnig gut beschrieben. Sein Verhalten, seine Antworten - sofort hatte ich ihn ins Herz geschlossen und hätte noch stundenlang von ihm lesen können. Auch Linus war einfach der nette Junge von nebenan, den man von Anfang an sympathisch fand.


    Durch die Bank fand ich soweit alle Charaktere sehr gelungen und sympathisch, bis auf die Mutter, die kam mir immer ein wenig sehr "aufgesetzt" rüber.


    Das Thema Mobbing ist ja doch immer wieder recht aktuell und ein ernstzunehmendes Thema, wie gesagt, handelt das Buch zwar davon, aber meiner Meinung nach ist es kein explizites Buch darüber. Audrey hat zwar mit den "Nachwirkungen" noch zu kämpfen, aber alles in allem hat auch dieses Buch den ein oder anderen Lacher parat!


    Ich fand das Buch, für zwischendurch, sehr gelungen. Die Geschichte gut, die Charaktere an und für sich gelungen und den Schreibstil sowieso klasse! Ein Buch das man sehr gut und schnell lesen kann.

    Es geht uns mit Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber nur wenige erwählen wir zu unseren Freunden.

  • "Schau mir in die Augen, Audrey" war mein erstes (Hör-)Buch von Sophie Kinsella. Ich hatte nicht allzu große Erwartungen daran und erhoffte mir lediglich eine locker-leichte Jugendgeschichte. Doch schon nach den ersten Sekunden wurde überrascht. Ich habe bei einem Hörbuch noch nie so gelacht! Die Familie, insbesondere Audrey's Mutter, sind so sympathisch, chaotisch und witzig, dass ich sie sofort mochte. Die Charaktere sind sehr lebendig und somit hatte ich beim Hören das Gefühl einer richtigen Familie zuzuhören. Die Geschichte brachte mich immer wieder zum Lachen, dass das Hörbuch ein wahrer Genuss war. Und trotzdem: Die Geschichte ist nicht "nur lustig".


    Audrey ist ein ganz normaler Teenager...das sollte man zumindest meinen. Denn seit einem Vorfall an ihrer Schule leidet sie unter Angstzuständen. Sie kann keinen Augenkontakt zu anderen Menschen halten und ungewohnte Situationen versetzen sie in Panik. Somit ist sie die meiste Zeit zuhause, bis Linus, der Freund ihres Bruders, zu ihr nach Hause kommt. Linus war mir, ebenso wie die gesamte Familie, auf Anhieb sympathisch. Die Art, wie er mit Audrey umgeht, nämlich ganz normal und dennoch bedacht, fand ich einfach toll. Auch die Enwicklung der Liebe zwischen den beiden hat mir sehr, sehr gut gefallen. Dass der Vorfall in der Schule nicht genauer thematisiert wurde, hat mich zunächst zwar gewundert, mir aber dennoch gut gefallen. Als Leser / Hörer weiß man lediglich, dass etwas vorgefallen ist, aber nicht was. In der Geschichte geht es also nicht im Mobbing oder ähnliches, sondern um einen Teenager, der in einer authentischen und tollen Familie lebt und versucht, mit seinen Problemen zurecht zu kommen.


    Maria Koschny hat mir als Sprecherin unglaublich gut gefallen. Sie haucht den Charakteren zusätzlich Leben ein und passt ihr Stimme der Situation an. Ich finde diese Stimme sehr angenehm und werde mich nach weiteren Hörbüchern von ihr umsehen.


    Fazit: "Schau mir in die Augen, Audrey" ist mein bisheriges Hörbuchhighlight im Jahr 2015. An vielen Stellen konnte ich herzhaft lachen, während mich andere Stellen wiederum sehr berührten. Absolut empfehlenswert! :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Inhalt:
    Audrey ist nach einem schlimmen Erlebnis in der Schule traumatisiert. Sie kann keinen Kontakt mehr außerhalb ihrer Familie aufnehmen und wird deswegen auch therapiert. Von ihrer Therapeutin bekommt sie die Hausaufgabe einen Film zu drehen. Kein Problem, denn bei ihrer verrückten Familie gibt es immer etwas Neues. Doch dann gerät der Freund ihres Bruders Linus immer mehr in den Fokus und Audrey verändert sich...


    Meine Meinung:
    Ich lese gerne die Bücher von Sophie Kinsella und so war es gar keine Frage das ich diesen Jugendroman auch lesen möchte. Das ich ihn dann so schnell gelesen habe, ist selbst für mich momentan ungewöhnlich.


    Ich dachte mir ich lese ein paar Seiten vor dem zu Bett gehen. Dann konnte ich das Buch aber nicht mehr weglegen und hörte erst zu lesen auf als ich es durch hatte. Von Beginn an war ich gebannt vom Schreibstil der Autorin. Sie hat den Umschwung vom Chick-Lit für Erwachsene auf das sehr tiefgründige Jugendbuch gut geschafft.


    Im Mittelpunkt steht Audreys Krankheit und auch aus ihrer Sicht ist diese Geschichte erzählt. Dabei erfährt man als Leser gar nicht warum sie so krank ist. Sie meint selber das tut nichts zur Sache und will nicht drüber "reden". Sie spricht hier und da den Leser persönlich an. Eine Art Tagebuch-Stil, der zwischendrin in den Drehbuch-Stil wechselt.


    Langweilig ist dieses Buch nie. Erst möchte man schon gerne wissen was überhaupt mit ihr los ist, wird aber dann recht schnell abgelenkt von der verrückten Familie, die mich immer wieder zum lachen brachte. Dann fesselt einen wie Audrey sich verändert. Ganz langsam Schritt für Schritt. Natürlich ahnt man das Ende, das stört aber nicht, denn der Weg dorthin ist so schön geschrieben, das auch ich als Erwachsene meine Freude mit der Geschichte hatte.


    Es sind die Figuren die dieses Buch ausmachen.
    Audrey ist ruhig und zurück gezogen, kommt aber immer mehr aus ihrem Schneckenhaus raus. Sie wirkt recht Erwachsen für ihr Alter, aber auch sehr verletzlich. Sie ist diejenige die sich mit am meisten wandelt.
    Audreys Eltern sind recht speziell. Ihre Mutter schwört auf die Daily Mail, was dort drin steht ist Gesetz und wenn diese an acht Punkten fest macht was Computersucht bedeutet und nur wenige Punkte zutreffen ist ihr Sohn garantiert Computersüchtig. Der Vater von Audrey ist dagegen recht still. Er beugt sich dem was seine Frau sagt, spricht nur selten dagegen, vermutlich auch um nicht noch mehr Stress zu machen.
    Frank ist der eine Bruder von Audrey und so ein wenig das schwarze Schaf. Er ist PC-Süchtig und dem muss entgegen gewirkt werden. Er selber sieht das natürlich gar nicht so. Will er doch nur das Turnier seines Spiels gewinnen. Sein erklärtes Ziel was nur mit dem PC möglich ist. Um Ausreden ist er nie verlegen. Er hat Gefühl, was man im Umgang mit Audrey merkt und ist kein ungehobelter Kerl, auch er wandelt sich im laufe der Geschichte und ist für eine Überraschung gut.
    Der kleinste der Familie ist Felix. So jung und unbedarft ist er derjenige den Audrey am dichtesten dran lässt. Warum das so ist erklärt sie selber.
    Linus ist der Freund von Frank und oft bei ihnen ´Zuhause. Er hat mich sehr überrascht in seinem handeln. Er begegnet Audrey mit viel Verständnis und Gefühl. Lockt sie aus ihrem Schneckenhaus und behandelt sie weitestgehend normal.


    Beschrieben wurde eine durchgeknallte Familie mit einer verrückten Geschichte. Bekommen habe ich auch viel Tiefe und nichts oberflächliches. Die Figuren sind mir in der kurzen Zeit recht schnell ans Herz gewachsen und das Ende hat mich begeistert. Nichts ist hier überstürzt oder gar unlogisch. Alles ist gut aufeinander abgestimmt und ausgearbeitet.


    Zur Altersangabe möchte ich noch sagen das diese gut passt. Es ist alles leicht verständlich und auch in etwas größerer Schrift geschrieben. Es bleiben keine Fragen offen und man bekommt eine rührende und wunderschöne Familiengeschichte. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Bisher habe ich von Sophie Kinsella noch nichts gelesen, aber bisher nur Gutes gehört. Mit Schau mir in die Augen Audrey wagt sie sich nun auch in den Jugendbuchbereich.


    Ich finde das es ihr gelungen ist.


    In Schau mir in die Augen, Audrey begleiten wir Audrey und ihre Familie. Audrey ist 14 und seit einiger Zeit zu Hause, da sie seit einem Vorfall in der Schule unter Angstzuständen, Panikattacken und Depressionen leidet. Sie ist nur noch mit Sonnenbrille anzutreffen, da sie bis auf ihren kleinen Bruder niemanden mehr in die Augen schauen kann. Audreys Familie scheint ein wenig verrückt zu sein. Ihre Mutter versucht jeden neuen Schrei mitzumachen und sieht in ihrem Sohn einen Computerspielsüchtigen. Frank, der ältere Bruder von Audrey, zockt gemeinsam mit seinem besten Linus ein Computerspiel um an eine Meisterschaft teilnehmen zu können.


    Durch ihre Therapeutin bekommt Audrey die Aufgabe einen Film über ihre Familie zu drehen. Wie bereits in der Kurzbeschreibung erwähnt, rückt der beste Freund ihres Bruders immer weiter im Fokus ihres Films. Es entwickelt sich eine wunderbare Freundschaft zwischen den beiden in der sich mit der Zeit etwas mehr anbahnt. Linus hilft ihr langsam ins richtige Leben zurück zu finden und möchte endlich wissen, wer sich wirklich hinter der Sonnenbrille versteckt.


    Schau mir in die Augen, Audrey war für mich ein wunderbares Jugendbuch das einmal die Themen Computersucht und auch Angstzustände und Panikattacken anspricht. Die Charaktere waren für mich sehr gut ausgearbeitet und kamen wunderbar herüber. Der Schreibstil hat mir auch gefallen. Locker und leichte Lektüre.


    Einzig allein schade finde ich das die Frage offen geblieben ist was wirklich geschah. Das geht hier leider nicht ganz so heraus. Es werden zwar mehrere Mitschülerinnen genannt was vermuten lässt das hier Mobbing stattgefunden hat. Bei diesen Vermutungen bleibt es dann auch allerdings.


    Das Hörbuch wird von Maria Koschny gesprochen und sie hat meiner Meinung nach diese Sache auch sehr gut rüber gebracht. Ihre Stimme war angenehm, so das ich gerne zugehört habe. Das Hörbuch selbst ist in einer gekürzten Fassung und ging etwas mehr als 4 Stunden.


    Auch wenn die Frage um das Geschehen nicht ganz geklärt wurde bekommt Schau mir in die Augen, Audrey 5 Sterne.

  • An Sophie Kinsellas bisherigen Romanen gefielen mir vor allem ihre liebenswerten Protagonistinnen, die mich stets zum Lachen bringen und deren Geschichten ich gerne verfolgt habe. Bei "Schau mir in die Augen, Audrey" fehlte mir das, und aus diesem Grund bin ich von Sophie Kinsellas erstem Jugendbuch leider wenig begeistert.


    Dass die Autorin nach ihren bisherigen Romanen, die sich grob gesagt mehr oder weniger an dasselbe Muster halten, mal etwas anderes schreibt, ist eigentlich lobenswert. (Sophie Kinsella hat unter ihrem richtigen Namen Madeleine Wickham bereits einige Romane veröffentlicht, die vermutlich auch etwas anders sind als ihre sehr humorvollen Romane, aber davon habe ich noch keins gelesen.) Mit Audrey ist diesmal ein 14-jähriges Mädchen statt einer erwachsenen Frau die Protagonistin und Ich-Erzählerin. Allerdings habe ich einen Funken und den sprühenden Humor, den ich von früheren Protagonistinnen gewöhnt war, bei ihr vermisst. :-? Dass Audrey nicht alles über ihre Vergangenheit verraten will, ist nicht weiter schlimm, denn das Wichtigste kann man sich als Leser selbst zusammenreimen. Besonders spannend oder interessant wurde das Buch allerdings dadurch nicht. Es ist weder besonders ernst noch sonderlich lustig, sondern eine uninteressante Mischung aus beidem, und nach einigen Tagen ist der Roman leider auch schon wieder vergessen. :|


    Wenn Sophie Kinsella das nächste Mal einen neuen Roman veröffentlicht, hoffe ich, dass ich wieder von einer Protagonistin lesen werde, die mich in jedem Kapitel zum Lachen bringt, und eine Geschichte, die etwas länger in Erinnerung bleibt als diese hier.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

    "Werter Herr, die Tatsache, dass ein Buch in einer öffentlichen Bibliothek zugänglich ist, tröstet mich keineswegs. Wäre es nicht der Gesetze wegen, ich würde sie stehlen. Wäre es nicht meiner Börse wegen, ich würde sie kaufen."
    --Harold Laski

  • Inhalt:
    Ich kannte die Bücher von Sophie Kinsella bislang nur aus Erzählungen, da diese aber überwiegend positiv waren, fand ich das es an der Zeit sei, auch mal ein Buch von ihr zu lesen. „Schau mir in die Augen, Audrey“, sagte mir inhaltlich direkt zu.
    Es handelt von einer ziemlich chaotischen, ein klein wenig verrückten Familie, was mir sehr gefallen hat, da man sich zwar nicht direkt mit einem der Familienmitglieder identifizieren kann, aber in jedem von ihnen ein Stück von sich selbst findet. So jedenfalls erging es mir beim Lesen. Im Mittelpunkt der Handlung steht Audrey, ein junges Mädchen, die unter Angststörungen und sozialer Phobie leidet. Sie tat mir schon ziemlich leid, da ich es mir ehrlich gesagt nicht vorstellen kann, keinen Kontakt zu anderen Menschen außerhalb der eigenen Wände zu haben. Sie scheut sich davor anderen zu begegnen, Berührungen jeglicher Art sind so gut wie ausgeschlossen. Trotz allem ist sie willensstark und versucht sich langsam aber sicher kleinere Ziele zu setzen, die sie erreichen möchte. Interessanterweise fällt ihr doch ziemlich auffälliges Verhalten, in dieser „durchgeknallten“ Familie gar nicht so schlimm auf, wie man vielleicht denken könnte. Allen voran ist Audreys Mutter doch extrem in vielerlei Hinsicht. Sie steigert sich beispielsweise in die Annahme, dass Audreys älterer Bruder Frank, computersüchtig sei, so sehr hinein, dass sie seinen Computer in letzter Konsequenz sogar zerstören will. Auch die ständigen Verbote finde ich ziemlich übertrieben. Franks Charakter hat mir sehr zugesagt, er ist clever, ein bisschen durchtrieben und hat eine angenehme Portion Sarkasmus sowie Ironie, die er an den Tag legt. Ihren jüngeren Bruder Felix ist ziemlich knuffig, er will immer seinen Willen durchsetzen und ist neugierig, so wie ein vierjähriges Kind für mich sein sollte. Auch die weiteren Charaktere sind interessant und liebevoll gestaltet worden.


    Aufbau, Struktur & Stil:
    Die Geschichte wird aus Audreys Sicht, in der Ich-Perspektive, erzählt. Mir fiel es dadurch leichter, mich in sie und ihre Ängste, Ihre Gefühle hineinzuversetzen. Der Schreibstil von Sophie Kinsella ist locker, angenehm zu lesen und sie setzt für mich immer genau an den richtigen Stellen auch Sarkasmus oder Humor ein. Mit dem Thema Angststörungen geht sie behutsam und sensibel um, sodass man als Leser stellenweise auch nachdenklich gestimmt ist. Dennoch hält dieser Zustand nie zulange an, da ständig wieder neue Debakel innerhalb der Familie auftreten. Das hat mir wirklich gut gefallen. Schön und abwechslungsreich fand ich auch die Szenen, die von Audrey als Skript ihres Videos beschrieben werden. Der einzige Kritikpunkt, den ich habe, ist die „Heilung“ von Audrey, die mir zu übereilt vorkam. Da denke ich einfach, dass es nicht realistisch ist. Ein Mensch, der schon so lang unter einer solchen Problematik leidet, braucht sicher länger, um sie zu überwinden, wenn er es jemals ganz ablegen kann.

    Fazit:
    „Schau mir in die Augen, Audrey“ ist ein charmantes Jugendbuch, mit vielseitigen Charakteren und Ironie, die an der richtigen Stelle eingesetzt wird. Trotz kleinerer Kritikpunkte kann ich eine klare Leseempfehlung aussprechen.
    Ich gebe vier von fünf Funkelchen.

  • Informationen zum Buch:


    - Titel: Schau mir in die Augen, Audrey
    - Autor: Sophie Kinsella
    - Seiten: 379
    - Verlag: cbj
    - Reihe: /
    - Ersterscheinung: 2015 (in Deutschland)
    - ISBN: 9783570171486
    - Format: Taschenbuch
    - Preis: [A] 15,90 € [D] 14,99 €
    - Originaltitel: Finding Audrey
    - Sprache: auf Deutsch gelesen
    - Genre: Jugendbuch
    - Altersfreigabe: ab 12 Jahren


    Die Autorin:

    Sophie Kinsella ist Schriftstellerin und ehemalige Wirtschaftsjournalistin. Ihre Schnäppchenjägerin-Romane um die liebenswerte Chaotin Rebecca Bloomwood werden von einem Millionenpublikum verschlungen. Die Verfilmung ihres Bestsellers "Shopaholic - Die Schnäppchenjägerin" wurde zum internationalen Kinohit. Mit "Schau mir in die Augen, Audrey" gibt die Mutter von vier Söhnen und einer Tochter ihr Debüt im Jugendbuch. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in London.



    Die Buchrückseite:

    Audreys Familie ist ziemlich durchgeknallt


    Ihr Bruder ist ein Computernerd, ihre Mutter eine hysterische Gesundheitsfanatikerin und ihr Vater ein charmanter, ein bisschen schluffiger Teddybär. Doch damit nicht genug – Audrey schleppt noch ein weiteres Päckchen mit sich herum: Nämlich ihre Sonnenbrille, hinter der sie sich wegen einer Angststörung versteckt. Bloß niemandem in die Augen schauen! Als sie eines Tages auf Anraten ihrer Therapeutin beginnt, einen Dokumentarfilm über ihre verrückte Familie zu drehen, gerät ihr immer häufiger der gar nicht so unansehnliche Freund ihres großen Bruders vor die Linse – Linus. Und langsam bahnt sich etwas an, was viel mehr ist, als der Beginn einer wunderbaren Freundschaft ...


    Inhalt:

    „Schau mir in die Augen, Audrey“ erzählt die Geschichte der vierzehnjährigen Audrey, die seit einiger Zeit immerzu eine Sonnenbrille trägt und den Kontakt zur Außenwelt meidet. Was im ersten Moment wie die Starallüren eines pubertären Teenagers klingt, hat allerdings eine ernste Hintergrundgeschichte, denn Audrey leidet unter einer schweren sozialen Phobie. Ein traumatisches Ergebnis in ihrer alten Schule belastet sie so stark, dass jeglicher Kontakt zu anderen Menschen – abgesehen von ihren „Wohlfühl-Menschen“ - bei ihr für extreme Angst sorgt und zu Panikattacken führt. Audrey weiß, dass sie gegen ihre Krankheit kämpfen muss, und geht bereits regelmäßig zur Therapie. Aber der Weg zur Besserung ist voller schier unbezwingbarer Stolpersteine...


    Meine Meinung:

    Tolles Jugendbuch mit schöner Geschichte, das an manchen Stellen zum Lachen einlädt.


    Fazit:

    Ich gebe dem Buch 5 Sterne.

    :colors: Bücher erreichen Stellen, da kommt der Fernseher gar nicht hin. :colors:

  • Audrey ist Teil einer leicht chaotischen Familie. Da ist Audreys Mutter, die schon mal dazu neigt, hysterisch zu sein und ziemlich nerven kann. Audreys Vater ist der Ruhepol, ein "Schluff" würde man bei uns dazu sagen. Frank, Audreys älterer Bruder, neigt dazu, etwas viel zu viel Zeit vor dem PC zu verbringen. Häufig mit dabei ist sein Freund Linus, den Audrey gar nicht so uninteressant findet. Ja, und dann Audrey, die an einer Angststörung leidet und seit einiger Zeit nur noch mit Sonnenbrille vor ihr Zimmer geht. Ihre Therapeutin hat ihr zur Aufgabe gemacht, ein Videotagebuch über ihren Alltag zu drehen.


    "Schau mir in die Augen Audrey" ist ein richtig schönes Jugendbuch, das ich sehr gerne gelesen habe. Der jugendliche Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Es gab einige sehr lustige Szenen, bei denen ich herzhaft lachen musste. Aber auch die ernsten Themen kommen nicht zu kurz. Franks Computersucht, die die Mutter verzweifelt versucht, mit allen Mitteln in den Griff zu bekommen. Und natürlich Audreys psychische Erkrankung und ihr Versuch, sich ihren Ängsten zu stellen.


    Die Autorin hat einen guten Mittelweg zwischen "locker leichter Lektüre" (à la Schnäppchenjägerin) und etwas ernsteren Themen gefunden.


    Seit längerer Zeit mal wieder ein Kinsella-Roman, den ich richtig gut gefunden habe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Ernstes Thema, witzig verpackt!


    Audrey Turner ist 14 Jahre alt und leidet unter einer sozialer Phobie. Sie kann nicht mehr aus dem Haus gehen, trägt ständig eine Sonnenbrille und spricht nur mit ihrer Familie. Doch ihre Eltern machen sich nicht nur um Audrey Sorgen. Der 15jährige Frank mutiert zu einem Computerfreak und spielt nächtelang am Computer. Nur der 4jährige Felix scheint sich normal zu entwickeln. Als Linus, ein Freund von Frank, Zugang zu Audrey findet, verliert sie Stück für Stück ihre Angst. Ihre Therapeutin, Dr. Sarah, ist sehr zufrieden mit Audrey. Doch bis zur Heilung, ist noch ein weiter Weg.


    Meine Zusammenfassung zeigt, dass dieses Buch keine leichte Lektüre ist. Auf Grund ihrer Erkrankung ist Audrey und ihre Familie in allen Bereichen des Lebens eingeschränkt. Was hier beklemmend tönt, ist für die Familie gar nicht so einschneidend. Wohl auch, weil die Familie und Audrey die Neurose als momentan gegeben ansehen und ganz natürlich damit umgehen. Doch dieses Buch handelt nicht nur von Phobien und Erkrankung. Dieses Buch ist auch überaus humorvoll und ich habe mich praktisch durch das Buch gelacht. Ich kannte Sophie Kinsella bisher nur als Romanautorin für Erwachsene. Hier ist ihr mit einem Jugendbuch der Schritt in den Jugendbuchbereich mehr als gelungen. Mit sehr viel Wortwitz und lustigen Szenen … die Dialoge, vor allem zwischen Mutter Anne und Frank, sind der Hammer …. zeigt sie Familienleben mit Teenagern unverfälscht und genau wie es auch in der Realität sein kann. Streit und Diskussionen um Computerzeit, Hausaufgaben und sinnvoller Beschäftigung sind an der Tagesordnung. Mutter Anne ist die Karikatur einer Mutter, die möchte, dass ihre Kinder sich zu normalen Menschen entwickeln. Und dazu gehört definitiv nicht, dass der 15jährige nächtelang Computerspiele spielt. Ihr Mann, der ihr beipflichtet und dabei in so manches Fettnäpfchen tritt, ist für Anne nicht immer eine Hilfe.

    Meiner Meinung nach hat die Autorin es hervorragend geschafft die schwierige Gratwanderung zwischen Humor und Witz und einer lebenseinschränkenden Neurose zu meistern. Man nimmt zur Kenntnis, fühlt mir Audrey mit, da ihre Ängste wirklich sehr gut beschrieben sind. Und trotzdem ist die Geschichte lustig, ohne ins Lächerliche oder gar Peinliche abzurutschen.

    Audrey wagt sich auf Anregung ihrer Therapeutin an ein Filmprojekt mit dem Titel "Einblicke in das harmonische Familienleben meiner liebevollen Familie". Und die sind so witzig, voller Situationskomik ...haben mich begeistert!


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: