Ohterland Bd1
In dem Buch geht es darum, dass mehrere verschiedene Personen, zusammen versuchen in ein virtuelles Universum hereinzukommen. Die ganze Geschichte spielt in der Zukunft und am Anfang von dem Kapitel bekommt man immer einen NETFEED präsentiert, der einem den Alltag der zukunft nahelegen soll und die Handlungen besser nachvolziehen kann.
Der Vorspann hat komischerweise erstmal nichts mit der Geschichte zu tun und gibt erst langsam im Verlauf des Buches richtig Sinn. Die Hauptperson des Vorspanns ist Paul Jonas, ein unbedeutender Soldat im Krieg. Danach kommen Renie und !Xabbu ins Spiel. Nachdem sich die beiden erstmal kennengelernt haben, geht Renies Bruder ins Netz(virtuelles Erlebnis von Realität, je nach Ausrüstung mehr oder weniger real) und kommt nicht mehr zurück. Zuerst denkt man, der Autor versucht einen zu veralbern. Doch Tad Williams versteht es, mit paar Mitteln, dem ganzen Sinn zu geben und zu erklären, wie es sein kann das Renie´s Bruder sich im Koma befindet und seine "Seele" im Netz ist. Es ist schwer zu verstehen für Renie und !Xabbu, was passiert ist. Als sie anfangen Nachforschungen anzustellen, entkommen sie knapp dem gleichem Schicksal, den in dem Zeitalter ist das "Internet" so weit entwickelt, dass alles manschmal zu real wirkt. So kommt es, dass, als beide das Zeichen geben, offline zu gehen, also die ganzen virtuellen Empfindungen abzuschalten, es nicht funktioniert, obwohl das die einzige Möglichkeit ist, dem ganzen zu entkommen? Erst später als sie jemanden im virtuellen Universum treffen, der ihnen kurz danach ein hochkomprimiertes Bild schickt, treffen, können sie ins normale Leben zurückkehren. Dieses Bild stellt den Köder dar, um andere zu finden, die das gleiche Problem wie Renies Bruder haben. Denn hinter dem Ganzen steckt nämlich eine Organisation, die sich "Gralsbruderschaft" nennt. Sie unterwandert, das von Unbekannten entwickelte virtuelle Universum, das nur Reichen offen steht. Dieses Ding lebt, läuft also immer; auch ohne einen Menschen. So ist es nicht abschaltbar und die "Gralsbruderschaft" unterwandert das hochkomplexe System und nur einer merkt das in dem komplexen System ein Fehler ist. Doch alle Bemühungen das Problem publik zu machen, scheitern am Tod der benachrichtigten Personen. Später brechen Renie, !Xabbu, Orlando, "Fredericks", Martine und paar nicht näher benannte Personen unabhängig in das System ein. Der Hacker, der Renie, !Xabbu und Martine rein bringt, stirbt bei dem Betritt des neuene Universums. Er wurde vom System "ausgesperrt". Bis ans Ende des buches wird nicht geklärt, warum oder was genau passiert ist oder warum überhaupt? Wie kann ein gefühlsloser Computer jemanden töten? Oder war der Tod nur "virtuelles" Empfinden; nur Bits und Bytes?
Am Anfang kommt einem der häufige Wechseln zu den scheinbar unbedeutenden Erlebnisse von Paul Jonas langweilig vor. Er ist Soldat, glaubt er und das ist gut so, wie man im Verlauf des Buches erfährt.
Tad Williams beschreibt die Umgebung der Personen sehr detailiert und ist so für 1000 Seiten Lesevergnügen verantwortlich. Am Anfang, wenn man noch nicht genau weiß, wer welche Rolle spielt, kommt einen der Gedanke unwichtige Kapitel zu überschlagen. Doch je weiter man liest, desto spannender wird es. Zu Ende gelesen, kommt es mir vor, als wäre das ganze Buch NUR der Vorspann.
Ingewisser Weise ist er es ja auch. Bd2,3 und 4 kommen ja noch. ;)
~ Preise: ~
Dummerweise gibt es im Moment nur den 1.Bd als TB, 2,3,4 gibt es nur als "Gebundene Ausgaben", bei Amazon mit 26,75€ notiert. Wer alle 4 Bücher lesen will, sollte gleich den Vierer-Pack kaufen, 60€ im Moment (2005-12-19).
ZitatAlles anzeigenOriginal von Amazon
Aus der Amazon.de-Redaktion
Tad Williams, der bisher vor allem durch seine Fantasy-Romane auffiel, legt mit Otherland seinen ersten Abstecher in den Bereich der Science-fiction vor. Otherland, mit großem Werbeaufwand in den Markt gedrückt, dürfte jedoch vor allem Tad-Williams-Fans ansprechen.
50 Jahre in der Zukunft schaut die Welt auch nicht viel anders aus als heute, sieht man einmal davon ab, daß ein Teil der Menschheit einen großen Teil seiner Zeit in virtuellen Welten verbringt. Ein großer Teil der Menschheit? Nein, nur die, die es sich leisten können, natürlich. Wie gesagt, viel hat sich nicht geändert. Nicht jeder Bereich des weltumspannenden Datennetzes steht jedem Benutzer offen, nur wer das virtuelle Äquivalent eines teuren Anzugs trägt und die Online-Gebühren bezahlen kann, wird überhaupt erst in die besseren Gegenden eingelassen.
Renie Sulaweyo ist nicht so privilegiert, obwohl sie an einer südafrikanischen Hochschule den Umgang mit der virtuellen Realität lehrt. Als ihr kleiner Bruder während eines Ausflugs in für ihn eigentlich gesperrte Bereiche der Datenwelt aus unerklärlichen Gründen ins Koma fällt, bleibt ihr nichts anderes übrig, als auf unkonventionelle Hilfsmittel zurückzugreifen, um nach einer Rettung für ihn zu suchen. Ihr Schüler, der Buschmann !Xabbu, einer der letzten Vertreter der Ureinwohner Südafrikas, hilft ihr dabei. Bei ihrer Suche haben sie die Vision einer fabelhaften goldenen Stadt, die für kurze Zeit in der virtuellen Realität erscheint. Diese Vision erscheint nicht nur ihnen, sondern auch anderen Menschen, die ebenfalls versuchen, das Rätsel der goldenen Stadt zu lösen.
Unterdessen teilen immer mehr Kinder das Schicksal von Renies Bruder. Womit wir bei der Weltverschwörung wären, dem Zentralen Bösewicht und Kern der Handlung. Eben diese Verschwörung, die sich die "Bruderschaft des Grals" nennt, und aus den mächtigsten Männern der Welt gebildet wird, benötigt die Kinder für Otherland, ein von ihnen erschaffenes gigantisches Simulationsnetzwerk. Otherlands virtuelle Welten wirken dermaßen realistisch, daß Benutzer sie praktisch nicht mehr von der Wirklichkeit unterscheiden können. Die Ziele der Verschwörung werden nicht explizit benannt, aber der Leser kann es sich leicht zusammenreimen: uneingeschränkte Macht und Unsterblichkeit, das Übliche eben. Den Weltuntergang planen sie ebenfalls.
Fazit: Bleibt Williams zu Beginn noch recht konservativ und plausibel was die technischen Möglichkeiten seiner Zukunftswelt angeht, begibt er sich mit fortschreitender Seitenzahl zunehmend auf das Gebiet der Fantasy. Eine böse, außerweltliche Kraft steckt im Kern der Bruderschaft, und von den verschiedenen virtuellen Welten, durch die seine Charaktere stolpern, wirkt eine phantastischer als die andere.
Hier ist der Autor in seinem Element, und das Buch wird an diesen Stellen auch deutlich spannender als beispielsweise auf den ersten paar hundert Seiten, in denen Renie dem Buschmann !Xabbu, und damit gleichzeitig dem Leser, ein paar Lektionen darüber erteilt, wie Tad Williams' Vorstellungen von virtueller Realität funktionieren.
Hier erzählt uns der Autor wenig Neues über ein Thema, das in der SF ja schon des öfteren behandelt wurde. Zwar zeigt er später, daß er durchaus einige nette Einfälle hat, aber die Vorbereitungsphase gerät deutlich langweiliger als nötig.
Die Charaktere sind Williams Stärke, sie haben sehr menschliche Schwächen und Bedürfnisse, und gerade der Kontrast zwischen dem spirituellen, naturverbundenen !Xabbu und Renie, die ganz praxisnah versucht, einfach nur ihre Familie durchzubringen, zeigt dies deutlich. Leider sind die Protagonisten auf mindestens vier getrennte Handlungsstränge verteilt, die alle um die Aufmerksamkeit des Lesers kämpfen.
Otherland. Stadt der goldenen Schatten ist der erste Teil einer Tetralogie. Da mag es kaum überraschen, daß am Ende des ersten Bandes ein ganzes Knäuel von unaufgelösten Handlungsfäden übrig bleibt. Überraschen könnte es aber, daß auch sonst kaum etwas passiert ist. Nicht, daß Williams seine 912 Seiten nicht gefüllt hätte, aber während die diversen Protagonisten versuchen, zum Kern der Verschwörung vorzudringen, bleiben sie leider meist Spielball des Geschehens. Nur selten bietet sich ihnen eine neue Einsicht oder gar die Möglichkeit, zu handeln. Immerhin, am Ende des Buches kommen sie alle zusammen und stellen fest, daß sie gemeinsame Ziele haben. Aber das war's dann auch schon, die Kernhandlung ist kaum ein Stück weiter vorangetrieben worden und der Leser fragt sich, worauf das wohl alles hinauslaufen wird.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt kann man Otherland. Die Stadt der goldenen Schatten wohl nur Tad-Williams-Fans empfehlen. Zwar spricht Otherland durch seine vielen verschiedenen Charaktere theoretisch eine breite Leserschicht an -- hier findet jeder jemanden, mit dem er/sie sich identifizieren kann --, aber der erste Band für sich genommen bietet kein besonders befriedigendes Leseerlebnis, und auch der hohe Preis (etwa 200,- DM für alle vier Bände) dürfte manche abschrecken.
Der Verkauf von Otherland wird durch eine große Werbekampagne, auch im Internet, unterstützt. Aber auch wenn es dort behauptet wird, Otherland ist sicherlich nicht der
Herr der Ringe des 21. Jahrhunderts -- dazu ist es nicht bahnbrechend genug, und Cyberpunk ist es auch nicht, dazu sind die Charaktere zu stark in Gute und Böse polarisiert und die Geschichte mit zu vielen Fantasy-Elementen durchsetzt. --Michael Matzer --