Mary E. Pearson - Der Kuss der Lüge / The Kiss of Deception

  • Inhalt:
    Arabella Celestine Idris Jezelia ist mit ihrem Leben alles andere als zufrieden. Als Prinzessin und "First Daughter" des Königreichs Morrighan soll sie den Prinzen von Dalbreck heiraten, ohne ihn jemals zuvor gesehen zu haben. Eine arrangierte Hochzeit, die die Allianz der beiden Königreiche verstärken soll. Lia - wie sie sich selbst nennt - ist damit aber alles andere als einverstanden. Am Morgen ihres Hochzeitstages flieht sie mit ihrer treuen Freundin Pauline in ein weit entlegenes Fischerdorf, um dort als Magd ein neues Leben zu beginnen. Eines Tages betreten zwei junge Männer die Taverne, in der Lia jeden Abend bedient. Einer ist der Prinz von Dalbreck, der das Mädchen sehen möchte, das den Mut aufbrachte, durch ihre Flucht gleich zwei Königreichen gleichzeitig die Stirn zu bieten. Der andere ist ein Assassine, gesandt vom dunklen Königreich Venda mit dem Auftrag, Lia zu töten und damit die Allianz zwischen Dalbreck und Morrighan endgültig zu zerstören.


    Meine Meinung:
    Ich bin auf dieses Buch durch verschiedene englischsprachige Booktuber aufmerksam geworden und da ich Geschichten mit Assassinen ohnehin sehr gerne mag, musste ich es mir gleich zulegen. Es handelt sich um ein High-Fantasy-Roman und die Story hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Tatsächlich gab es keine einzige Seite, auf der die Geschichte langweilig wurde. Sie befindet sich stets in Bewegung und Mary E. Pearson schaffte es mit ihren sorgfältig gewählten Worten immer wieder, mich in diese Welt hineinzusaugen.
    Lias Geschichte hat mich sehr beeindruckt. Sie ist von Anfang an eine starke Persönlichkeit, sehr temperamentvoll und trotzdem unheimlich sympathisch. Ihr Charakter entwickelt sich von Kapitel zu Kapitel weiter. Ist sie doch anfangs die mutige Prinzessin, die ihr royales Leben freiwillig aufgibt, um sich als einfache Magd in einem Fischerdorf durch harte Arbeit ihren Unterhalt zu verdienen, vergisst sie trotzdem ihr königliches Blut nicht. Nachdem eine Reisegruppe angegriffen und getötet wird (das war jetzt nur sehr vage, ich möchte nicht spoilern), weiß Lia, dass sie handeln muss und stellt sich ihren Pflichten.
    Die Geschichte mit dem Assassinen und dem Prinzen ist auch sehr clever gelöst. Die beiden werden anfangs als Rafe und Kaden vorgestellt, aber wer von beiden der Assassine und wer der Prinz ist, wird nicht verraten - ein äußerst cleveres Ratespiel für den Leser, ich lag mit meinen Vermutungen am Ende falsch!
    Obwohl es sich um einen High-Fantasy-Roman handelt, kommt das "magische Element" noch nicht richtig zum Vorschein, auch wenn es an der ein oder anderen Stelle immer wieder angedeutet wird.
    Was mir an der Geschichte nicht gefallen hat, war die Tatsache, dass ich bis zur letzten Seite auf einen großen Boom gewartet habe. Ein Showdown, der es in sich hat. Leider kam es nicht dazu, aber ich bin mir sicher, dass ich da noch auf meine Kosten komme. The Kiss of Deception ist der erste Teil der Remnant-Chronicles und der Klappentext des zweiten Buches - The Heart of Betrayal - klingt bereits sehr vielversprechend.
    Alles in allem eine sehr gelungene, spannende und mitreißende Geschichte, die ich auf jeden Fall weiterempfehlen kann!
    Von mir gibt's volle 5 von 5 Sternen! :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Unsere Träume sind das, was uns am meisten ähnelt." - Victor Hugo, "Les Misérables"

  • Inhalt
    Lia ist die älteste Tochter im Königshaus Morrighan. Gerade mal 17 Jahre alt, soll sie mit einem Prinzen verheiratet werden, den sie noch nie in ihrem Leben gesehen hat. Doch das Mädchen entscheidet sich, ihr bisheriges Leben hinter sich zu lassen. Sie flieht und heuert weit entfernt von zu Hause in einer Taverne an. Dort lernt sie zwei Männer kennen, die sofort ihre Aufmerksamkeit erregen. Was sie nicht weiß: Die beiden sind auf der Suche nach ihr. Einer wurde ausgesandt, um die Königstochter zu töten. Und der andere ist ausgerechnet jener Prinz, den sie heiraten sollte. Schnell fühlt Lia sich zu beiden hingezogen ...


    Rezension:
    Als Prinzessin von Morrighan ist Lia ein Soldat in der Armee ihres Vaters. Doch kann man von einem siebzehn Jahre alten Mädchen wirklich verlangen, dass sie einen Fremden heiratet und dann mit ihm in sein Königreich zieht?
    Für Lia lautet die Antwort auf diese Frage eindeutig: Nein. Und so entschließt sie sich ihr bisheriges Leben hinter sich zu lassen und flieht am Tag ihrer Hochzeit...


    "Der Kuss der Lüge" ist der erste Band von Mary E. Pearsons Reihe Die Chroniken der Verbliebenen und wird aus abwechselnden Ich-Perspektiven erzählt. Neben Lias Perspektive durften wir auch in die Sicht von Kaden und Rafe eintauchen, wobei einer der beiden ein Attentäter ist, der Lia nach dem Leben trachtet und der andere der Prinz von Dalbreck, den Lia eigentlich heiraten sollte. Ich fand es sehr gelungen, dass man sich lange Zeit nicht sicher sein konnte, wer denn eigentlich wer ist. Ich habe lange gerätselt, ob ich Kaden und Rafe wirklich richtig zugeordnet habe und war dementsprechend sehr gefesselt, weil ich unbedingt wissen musste, ob ich mit meiner Vermutung richtig lag!


    Lia lernen wir am Tag ihrer Hochzeit kennen. Sie soll den Prinz von Dalbreck heiraten, den sie noch nie zuvor gesehen hat, um so ein starkes Bündnis zwischen ihrer Heimat, den Königreich von Morrighan und Dalbreck zu schmieden. Doch Lia flieht in letzter Sekunde und versucht mit ihrer besten Freundin Pauline in Terravin ein neues und einfaches Leben aufzubauen.
    Lia war mir von Anfang an sehr sympathisch, denn sie ist eine mutige und sehr starke Protagonistin, die für andere einsteht und sich nicht zu schade zum Arbeiten ist. An manchen Stellen blitzte noch die Prinzessin in ihr durch, was ich aber überhaupt nicht schlimm fand, weil es einfach ein Teil von Lia ist. Dafür, dass Lias Leben als Prinzessin bisher mehr als komfortabel war, schlägt sie sich auf der Flucht und in ihrem einfachen Leben ganz gut, auch wenn sie manchmal ein wenig naiv und sorglos erscheint.


    Der Klappentext droht das Liebesdreieck bereits an, aber ich muss sagen, dass ich es ganz erträglich fand. Kaden und Rafe sind zwei sehr spannende Charaktere, auch weil man eben lange Zeit nicht wusste, wer denn nun der Attentäter und wer der Prinz ist. Die beiden haben Lia verfolgt und werden überrascht, denn die Prinzessin ist überhaupt nicht so, wie die beiden vermutet haben.


    Auch die Handlung des Buches konnte mich überzeugen. Es gab zwar auch Stellen, die mich nicht komplett packen konnten, aber besonders das letzte Drittel des Buches war richtig spannend! Gerade, als ich mir etwas mehr Tempo gewünscht habe, gab es eine Wendung, und die Geschichte nahm an Fahrt auf. Das Ende ist ziemlich gemein und ich würde am liebsten sofort mit dem zweiten Band weitermachen!
    Man merkte aber doch, dass "Der Kuss der Lüge" ein Auftaktband ist. Bei vielen Dingen kratzt man noch an der Oberfläche. Es werden im Laufe des Buches sehr viele spannende Fragen aufgeworfen, mehr als beantwortet werden, und die Geschichte beginnt erst sich zu entwickeln. Es werden Götter erwähnt, viele Traditionen und Magie. Der Weltentwurf hat mir echt gut gefallen und ich freue mich schon darauf, mehr über diese zu erfahren! Ich habe sehr große Hoffnung in die Folgebände, weil es so viele interessante Ansätze in diesem Band gibt, bei denen ich echt gespannt sind, wie sie sich entwickeln werden!


    Fazit:
    "Der Kuss der Lüge" von Mary E. Pearson ist ein vielversprechender Auftaktband!
    Mir gefallen die Protagonisten, allen voran natürlich Lia, richtig gut und auch die Handlung konnte mich packen! Bei manchen Dingen hatte ich zwar das Gefühl, erst an der Oberfläche zu kratzen, aber es gab so viele interessante Handlungsansätze, dass ich hohe Erwartungen an die Folgebände habe und am liebsten sofort mit dem zweiten Band weitermachen würde!
    Für diesen spannenden Auftakt gibt es gute vier Kleeblätter!
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Das Original zu „Der Kuss der Lüge“ stand lange Zeit auf meiner Wunschliste und als ich dann entdeckt hatte, dass es auch hier bei uns erscheinen wird, war ich sofort Feuer und Flamme und konnte es gar nicht erwarten. Die Kurzbeschreibung klang so vielversprechend und spannend. Eine Prinzessin flieht vor einer Zwangsheirat und versteckt sich. Der Prinz, den sie heiraten sollte und ein Attentäter, der die Königstochter umbringen soll, finden sie. Doch wer ist wer? Und jetzt nach dem Lesen von „Der Kuss der Lüge“ kann ich sagen, dass es zum großen Teil alles hatte, was ich erhofft hatte.


    Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Ich-Perspektiven erzählt. Es kommen sowohl Lia, als auch Prinz und Attentäter zu Wort. Zwischendurch auch Rafe und Kaden. Lange Zeit weiß man nicht, wer denn nun wer ist. Und das fand ich so toll. Ich habe jedes Wort von der Autorin auf die Goldwaage gelegt und in bestimmte Sätze alles mögliche hineininterpretiert, um herauszufinden wer Prinz und wer Attentäter ist. Aber eigentlich hatte ich direkt zu Anfang entschieden, wer für mich wer war. Und mich am Ende doch getäuscht. Für mich hätte das Versteckspiel aber ruhig noch weiter gehen können. Ich glaube, ich hätte es ganz spannend gefunden, wenn erst im zweiten Band oder gar später endgültig festgestanden hätte, wer wer ist. Übrigens ein weiterer Pluspunkt, auch wenn die Kurzbeschreibung es vielleicht vermuten lässt, hier gibt es nicht wirklich ein Liebesdreieck. Auch die Lovestory ist nicht dominant, auch wenn sie präsent ist.


    Zwischendurch gab es allerdings auch ein paar Punkte, die mich nicht gänzlich überzeugen konnten. Zum einen die Tatsache, dass eine Königstochter von solch großer Bedeutung einfach verschwindet und sich ein sozusagen ein einfaches Leben aufbaut und sie aber eigentlich doch gefunden wird, aber das Königreich nichts unternimmt. Und zum anderen gab es stellenweise ein paar Längen im Mittelteil. Nichts, was dramatisch gewesen wäre, aber es hätte meiner Meinung nach gekürzt werden können.


    Die Welt, die Mary E. Pearson hier erschaffen hat, hat definitiv ihren Reiz. Und ich bin der Meinung, dass die Autorin noch nicht das vollständige Potential ausgeschöpft hat. Zum Ende hin gab es ein paar Andeutungen und Hinweise, die versprachen interessant und spannend zu werden. Zudem bin ich mehr als neugierig zu erfahren, wie Frau Pearson die verzwickte Lage, in der die Drei nun sind, auflösen wird.


    Fazit
    Mit „Der Kuss der Lüge“ präsentiert Mary E. Pearson einen gelungenen Auftakt der „Chroniken der Verbliebenen“-Reihe. Trotz ein paar Punkte, die mich nicht völlig überzeugen konnten, kann ich den zweiten Band „Das Herz des Verräters“ kaum erwarten. Eine Reihe, die man sich auf jeden Fall nicht entgehen lassen sollte!


    4/5