Anke Greifeneder - Flurfunk

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    Charlotte ist eine sympathische Chaotin aus reichem Hause. Ihre theatralische, melodramatische Mutter versucht händeringend, sie mit einem standesgemäßen jungen Mann zu verkuppeln, während ihre beste Freundin Lena, ökologisch bewusst, alternativ und immer bereit, die Welt zu verbessern, ob ihrer Shopping-Exzesse die Nase rümpft.


    Als Charlotte als Praktikantin bei einem Fernsehsender anfängt, wird ihr Leben sogar noch chaotischer. Als erstes muss sie für eine hysterische Moderatorin Koks besorgen, dann macht sie sich durch eine unbedachte Bemerkung die Managerin eines angesagten jungen Schauspielers zum Feind. Und in den, Justus, verknallt sie sich dann auch noch bis über beide Ohren, muss aber schnell feststellen, dass es nicht so einfach ist, in einen Promi verliebt zu sein, der immer im Blitzlichtgewitter steht.


    Die Geschichte ist vielleicht nicht wahnsinnig originell, aber dennoch ganz süß, witzig und charmant. Für meinen Geschmack plätscherte sie allerdings doch oft ein wenig zu oberflächlich vor sich hin...


    Natürlich stellen sich Justus und Lena alle möglichen Hindernisse in den Weg: Justus biestige Managerin kann Charlotte nicht ausstehen, die niedliche Kindfrau Annabelle will Justus für sich selber haben und intrigiert, was das Zeug hält, und Justus selber verbirgt etwas, das ihn davon abhält, sich wirklich zu einer Beziehung mit Charlotte zu bekennen.


    Die Dinge nehmen weitestgehend ohne große Überraschungen ihren Lauf, deswegen kam bei mir auch keine richtige Spannung auf. Aber gut, es ist ja auch kein Krimi!


    Charlotte, Lena und sogar ihre überkandidelte Mutter waren mir sympathisch, und ich fand es auf leichte und lockere Art unterhaltsam, über ihre Irrungen und Wirrungen zu lesen - auch wenn es mich nicht sonderlich begeistern konnte. Justus mochte ich erst ebenfalls sehr gerne, später hat er aber ordentlich Sympathiepunkte eingebüßt! Darüber möchte ich aber noch gar nicht so viel verraten, es sei nur so viel gesagt: er hatte gegen Ende der Geschichte bei Charlotte und mir viel Überzeugungsarbeit zu leisten. Annabelle und Ulli, die "Biester" der Geschichte, sind Charaktere, die man liebend gerne hasst.


    Die meisten Charaktere kamen mir recht eindimensional vor. Der erste Eindruck ändert sich eigentlich nicht mehr, und man kann ihr Wesen jeweils mit wenigen Worten beschreiben.


    Die Liebesgeschichte ist zuckersüß und goldig, und sie ist ziemlich "jugendfrei" geschrieben, mit Humor statt Erotik (was ich nicht als Manko sehe, es passt in meinen Augen besser zu der Geschichte).


    Der Schreibstil liest sich einfach und flüssig. Der Humor kam nicht immer richtig bei mir an, aber ich fand doch oft ganz witzig, wie die Welt von Film und Fernsehen auf die Schippe genommen wird.


    Fazit:
    Für mich ist "Flurfunk" ein nettes, süßes Buch für zwischendurch. Es ist vielleicht nicht sonderlich originell, und ich fand es auch ein wenig vorhersehbar, aber es liest sich schnell und unterhaltsam runter, mit einer witzigen Liebesgeschichte und sympathischen, wenn auch ein bisschen eindimensionalen Charakteren.