Henning Mankell - Wallanders erster Fall

  • Kurzmeinung

    mondy
    Ich mag Wallanders Art, aber mehrere Fälle hintereinander war mir dann doch zu viel
  • Kurzmeinung

    QuaestioFilius
    Am Anfang war ich wirlich begeistert von den Kurzgeschichten, doch nach und nach wurden sie immer fader.
  • Kurzbeschreibung (Amazon):
    Kurt Wallander ist Anfang zwanzig, Polizeianwärter in Malmö und bis über beide Ohren in Mona verliebt. Als er seinen Wohnungsnachbarn erschossen in der Küche findet, den Revolver noch in der Hand, glaubt er nicht an Selbstmord, umso mehr, als die Wohnung des Toten in Flammen aufgeht und man wenig später auf eine weitere Leiche stößt. Am Ende dieser Ermittlung hat Wallander eine Menge Fehler gemacht und leichtsinnig sein Leben riskiert, doch sein außerordentliches kriminalistisches Talent gilt als erwiesen ... Von Wallanders erstem Fall bis zu einem ausgewachsenen Kriminalroman, "Die Pyramide", reicht das Spektrum der vorliegenden Erzählungen, die alle vor 1990, dem Beginn der eigentlichen Wallander-Serie, spielen.


    Natürlich hatte ich schon viel über Mankell und die Wallander-Fälle gehört und gelesen, und im Sommer dann schließlich dieses Buch in der Buchhandlung mitgenommen. Leider muss ich sagen, ich hatte mir viel mehr versprochen. Spannung kommt in den 5 Kurzgeschichten leider fast gar nicht vor!


    Da ich aber mittlerweile schon gehört hab, das dies wirklich nicht die beste Wahl ist für "Wallander-Einsteiger" wie mich, möchte ich auf jeden Fall noch ein anderes Buch aus der Reihe lesen!

    Jede Entscheidung ist ein Risiko, das im Mut zur Freiheit wurzelt - Paul Tillich

  • Ich muss missarple recht geben. Mankell hat Wallanders ersten Fall praktisch "hinterhergeschrieben". Er erschien 1999, nachdem mit "Die Brandmauer" die Wallander-Reihe praktisch abgeschlossen war (in "Vor dem Frost" kommt Kurt zwar noch einmal vor, aber er ist nicht mehr die Hauptfigur.)


    hier erfährt man mehr: http://www.krimi-couch.de/krim…-andere-erzaehlungen.html


    Gib Mankell noch eine Chance. Er hat sie verdient.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Zitat

    Gib Mankell noch eine Chance. Er hat sie verdient.


    Oh ja, das hat er!


    Wenn ich dir einen Tipp geben dürfte:
    Lies die Wallander - Romane in chronologischer Reihenfolge...
    Fang mit "Der Mörder ohne Gesicht" an, der ist sicher einer der besten! :thumleft:


    -cicero

    "Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele"
    (M.T.Cicero)

  • Ich habe das Buch von meinem Mann zum Geburtstag bekommen (sehr lobenswert, er hat sich den Namen Mankell gemerkt und dann angeblich im Bücherregal bei mir herumgeschnurkt, welche Bücher ich habe; und er hat brav die schwarzen DTV-Bücher genommen).


    Nun "erst" habe ich es gelesen, fast ist es schade, daß ich so lange gewartet habe.


    Mankells Vorgehensweise - das letzte Buch ist eigentlich das erste - erinnert an Star Wars. Und man sieht: es kann funktionieren. Oft habe ich mich nämlich gefragt, wie es auch Mankell schreibt, wie es mit Kurt und Mona anfangs war und warum er oft wie handelt etc.


    Zwar sind die Fälle nicht so ausgereift, aber ich glaube auch, daß es Mankell um Wallander ging und nicht um einen großen durchdachten Krimi. Die Stimmung und der Hergang sowie Wallanders Aufklärung hat ja auch in gewohnter Weise funktioniert.


    Das Buch ist aber definitiv nur etwas für Wallander-Fans und man sollte schon zwei oder drei Bücher davor gelesen haben. Ein blutiger Einsteiger wird mit dem ganzen nichts anfangen können.



    Anmerkung am Rande: Wallanders Vater in Ägypten auf der Pyramide war wirklich herrlich und fast schon witzig.

  • Kann mich frl. smilla nur anschließen :winken: , ein wirklich gelungener Zug von Mankel seine Leser ein bißchen mehr um den Kommissar herum zu erzählen. Und die Lebensgeschichte verpackt in mehreren Kurzkrimis - finde ich eine ganz tolle Idee. Aber es stimmt vermutlich, dass dieses Buch erst für richtige Fans etwas ist.

    Liebe Grüße
    Gabi


    "Welchen Kummer deiner Seele du auch ertränken willst,
    deine Bibliothek ist der beste Keller!"
    Jean Cocteau

  • Also ich habe mehr durch Zufall den "Mörder ohne Gesicht" in die Hand bekommen und naürlich gedacht, es gäbe schon mehr Fälle von Wallander davor. Habe dann mal im Internet gegoogelt, weil mir das Buch so gut gefallen hat und dann den "Ersten Fall" gelesen und dann erst mit der Reihe weiter gemacht. Im Moment lese ich auch gerade wieder eins von ihm "Die weiße Löwin", natürlich lese ich die Bücher chronologisch und wie ihr merkt bin ich noch nicht besonders weit, da ich immer bzw. meistens nach einem Krimi irgendwas aus einem anderen Genre, aber jetzt lese ich glaube ich die Reihe erstmal zuende.Sehr sehr empfehlenswert....

  • Da sieht man mal wieder, wie sehr die Bewertung eines Buches von der bewertenden Persönlichkeit abhängt. Zur Zeit als dieser Beitrag verfasst wird, hat das Buch eine 3 Sterne Wertung. 3 Sterne?


    Ich schliesse mich Gabi5 und frl. smilla sowie einigen anderen hier :winken: an. Eine tolle Idee die Lebensgeschichte in Kurzkrimis zu verpacken bzw. begnügt sich eine der Geschichten mit Beschreibung einer beklemmenden, gefährlichen Situation, in die Kurt Wallander plötzlich gerät. Alle Figuren sind mal wieder lebensnah - und aufmerksam beschrieben - und allein schon deshalb ist das Buch gute Unterhaltung.


    Dem Neuling der Wallander Krimis sei trotzdem ans Herz gelegt zumindest mit dem ersten Roman der Reihe "Mörder ohne Gesicht" zu beginnen. Wenn dass Interesse dann an Wallanders Vorgeschichte geweckt sein sollte, ist die richtige Zeit für dieses Buch gekommen.
    :dance:

  • Meine Rezi:
    Das Buch ist unterteilt in Kurzgeschichten, was ich anfangs nicht wusste.
    Es sind 5 an der Zahl, die Wallanders Leben bei der Polizei zeigen, wie er vom Streifenpolizisten zum Kommissar wird.
    Die verschiedensten Fälle werden beschrieben und nebenher erfährt man auch das Wichtigste aus seinem Privatleben.
    Nun verstehe ich auch, weshalb er einen jahrelangen Streit mit seinem Vater hat und worum es dabei geht. Sowie Lindas Wege, die sie immer wieder über den Haufen warf, bevor sie das wird, was in den normalen Romanen irgendwann zur Sprache kommt...


    Wallander hat einen kriminalistischen Instinkt, auf den er sich immer verlassen kann, genial!
    Was mir sehr an Wallander gefällt, dass man bei ihm richtig mit dabei sein darf. Auch wenn er ein Gefühl hat, dem er dann nach geht, oder andere Erkenntnisse. Man darf als Leser immer dabei sein, nicht wie bei anderen, wo man zum Schluss vor einer Verhaftung steht und erst hinterher in kurzen Sätzen lesen darf, wie die Ermittler denn darauf kamen.


    Bis auf den Kommissar, der Wallander in seinem Beruf als Kriminalist eingewiesen hatte, wird kein Kollege etwas besser vorgestellt. Mankell belässt es bei Kleinigkeiten wie etwa einem, der sein Lehrer war in Kriminalfällen und regelmäßig Rückenschmerzen hat, oder die Empfangsdame, die Enkel hat und sehr fürsorglich ist.
    Mehr erfährt man grob gesagt nicht, was vielleicht daran liegt, das es sich um Kurzgeschichten handelt.
    Erst im letzten Fall "Die Pyramide" geht der Autor mehr auf manche Kollegen von Wallander ein und stellt sie etwas genauer vor.
    Da ich noch den Roman "Mörder ohne Gesicht" habe, bin ich gespannt, ob die Personen im näheren Umfeld von Wallander dort etwas anschaulicher vorgestellt werden.


    Im ersten und letzten Fall gibt es wenige Kapitel.
    Die 3 Geschichten dazwischen sind um einiges kürzer und der Autor dachte sich vielleicht, dass diese dann keine Kapitel bräuchten.
    Die ersten drei Geschichten wurden nur aus Wallanders Sicht in der Erzählform geschrieben.
    Im vierten und fünften Fall fängt die Handlung aus Sicht des Opfers an.
    Auch ist mir aufgefallen, dass Mankell sehr auf die Uhrzeiten in seinem Roman achtet. Es wird immer genau beschrieben, wann Wallander etwas vor hat. Zumindest ist mir das jetzt bei Wallander extrem aufgefallen.


    Allerdings kam in diesem Buch irgendwie nie eine richtige Spannung auf. Was, wie schon erwähnt, vielleicht auch an der Kürze der Fälle liegt. Da kann sich, meiner Meinung nach, eine Spannung gar nicht richtig aufbauen.
    Da ich aber "Mörder ohne Gesicht" ebenfalls da habe, werde ich mir schon noch ein schärferes Bild der Spannung in einem normal langen Roman von Mankell machen können.


    Fazit:
    Eine tolle Einführung, um sich ein Gesamtbild von dem heranwachsenden Wallander machen zu können.
    Da aber durch die Kürze der Geschichten keine Spannung aufkam, bekommt das buch nur 3 von 5 Sterne von mir.

  • Also mir hat dieses Buch den Urlaub versüßt. Ich lese sehr gern die Wallander-Krimis und glaube auch alle gelesen zu haben. Und aus dieser Sicht war es einfach total interessant zu erfahren, wie Mankells Romanfigur zu dem wurde, was sie in der Romanfolge ist


    Die kurzen Episoden sind angenehm, die Zeitsprünge in Ordnung. Allerdings würde ich das Buch keinesfalls als Einstiegslektüre empfehlen. Es ist eher ein zusätzliches Bonbon für echte Wallander-Fans.

    Da es der Gesundheit förderlich ist, habe ich beschlossen, ab heute glücklich zu sein (Voltaire)

  • "Outside of a dog, a book is man's best friend. Inside of a dog, it is too dark to read."
    - Groucho Marx

  • Als Einstiegsdroge zur Wallander-Reihe ist dieser Kurzgeschichtenband nur bedingt geeignet. Denn drei der fünf Geschichten sind leider viel zu kurz, kaum hat man diese begonnen, sind sie auch schon wieder vorbei. Zack, nächste. Schade, denn Wallander ist ein Ermittler, wie ich ihn gerne lese: Er liebt seine Arbeit, hadert oft mit sich und löst Fälle auch des Öfteren unkoventinell. Auch die übrigen Figuren sind realitätsnah gezeichnet. Der weitestgehend sachlich gehaltene Stil erzeugt eine kühle melancholische Atmosphäre, die perfekt zu Wallander und zu Schweden passt.


    Die Kurzgeschichte Pyramiden hat es mir sehr angetan. Deswegen bleibe ich dran und freue mich irgendwann demnächst auf Mörder ohne Gesicht.


    Fazit
    Schöner Stil, Ermittler mit Ecken und Kanten. Leider viel zu kurz und wohl eher als Bonbon für Wallander-Kenner gedacht :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb:

  • Als Einstiegsdroge zur Wallander-Reihe ist dieser Kurzgeschichtenband nur bedingt geeignet.

    Ich kann mich dieser Meinung nur anschließen, das erste Wallanderbuch sollte wirklich lange genug sein. Ich habe zuerst der Mann der lächelte gelesen und es folgten dann mehrere Teile, die alle sehr schnell durchgelesen waren.