Klappentext
Die Sommerprinzessin Chamsin kann nicht glauben, was ihr Vater von ihr verlangt: Sie soll Wynter Atrialan heiraten. Den Mann, der ihre geliebte Heimat mit einem grausamen Krieg überzog. Der das Reich durch seine Magie im ewigen Winter erstarren ließ. Und der jetzt als Tribut eine Sommerprinzessin fordert. Niemals! Lieber stirbt sie, als ihn zu heiraten. Sie ahnt nicht, dass ihr Vater sie tatsächlich vor diese Wahl stellen wird...
Allgemeines
Das Buch umfasst 381 Seiten und ist gegliedert in einen Prolog sowie 13 Kapitel. Erzählt wird von einem personalen Erzähler. Die Geschichte spaltet sich in zwei Bücher, der zweite Band "Wenn der Sommer stirbt", ist bereits erhältlich und schließt direkt an dieses Buch an, beginnt also mit dem 14. Kapitel.
Meine Meinung
Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen, weil es einfach SO. GUT. IST. Alles daran ist genial - die Figuren, die Handlung, das Setting, der Schreibstil. Man merkt der Geschichte zwar nicht viel Innovation, aber dafür richtig das Herzblut an, das drinnen steckt. Die Autorin besitzt unheimlich viel Liebe zum Detail und weiß einem ihre Welt und ihre Figuren näher zubringen. Ein vager Vergleich wäre eventuell die Plötzlich Fee von Julie Kagawa. Der humorvolle und detailverliebte Schreibstil sowie das Spiel mit Sommer und Winter haben mich etwas daran erinnert, allerdings ist das Buch deutlich erwachsener, da es ja nicht in die Jugendsparte gehört. Von Anfang an zieht einen die Geschichte in seinen Bann, zunächst mal, weil sie eben eine unglaublich tolle Welt zu bieten hat. Ich möchte gar nicht allzu genau darauf eingehen, denn das sollte jeder selbst entdecken. Der Klappentext ist hier unheimlich gut gemacht, denn er verrät wirklich nur ganz vage die Handlung der Story. Es steckt so viel mehr hinter den Figuren und der Welt als man aufgrund dessen annehmen würde. Grob gesagt geht es um Verrat, Krieg zwischen dem Sommer - und Winterland, Wettermagie (unsere Hauptfigur Chamsin besitzt z.B. das Gabenelement Sturm) und natürlich um eine Liebesgeschichte. Diese Liebesgeschichte bringt auch die Süße in das Buch, ansonsten ist die Stimmung eher düster und melancholisch. Wobei einige humorvolle Bemerkungen das Ganze auch auflockern.
Zuerst nehmen einem die Ideen hinter dieser Welt gefangen, dann die beiden sympathischen und authentischen Hauptfiguren. Sie sind absolut stimmig und da man viel über ihre Vergangenheit und ihren Charakter erfährt, kann man ihre Gedankenwelt und Handlungen auch immer nachvollziehen. Chamsin ist so eine wunderbare Hauptprotagonistin. Sie ist nicht perfekt - nein, oft genug möchte man sie mit ihrer Sturheit und Aufmüpfigkeit an die Wand klatschen. Gleichzeitig ist sie aber tapfer, liebenswürdig und verletzlich. Sie musste trotz Prinzessinnen-Status erfahren, was Verlust und ein hartes Leben sind, hat sich davon aber nie brechen lassen. Sie besitzt viele Facetten und ist damit ein Charakter, in dem man sich gerne hineinversetzt. Genau das Gleiche gilt für die männliche Hauptfigur Wynter. Auch er hat einen Verlust erlitten, der ihn hart gemacht hat, allerdings nicht grausam. Für seine Rache hat er einen teueren Preis bezahlt - auch darauf möchte ich jedoch nicht genauer eingehen, aber gerade diese kleine, nicht unbedeutende Tatsache gibt der Geschichte nochmal zusätzliche Würze und bietet (laut Klappentext) wohl auch den Haupthandlungspunkt in Band zwei. Die Autorin gibt den Charakteren dermaßen unterschiedliche Nuancen, dass sie permanent spannend bleiben. Die Nebenfiguren sind nicht ganz so fein ausgearbeitet, fügen sich aber dennoch optimal in die Geschichte ein und sind nicht nur fades Beiwerk.
Fazit
Ja, ich habe nicht besonders viel verraten in meiner Rezi, aber diese Geschichte muss man einfach selber erkunden. Ich kann nur sagen, dass sie absolut fesselnd ist und verge eine riesengroße Empfehlung für alle, die der Klappentext anspricht. von mir.