Morgan Matson - Dreizehn Wünsche für einen Sommer / Since You've Been Gone

  • Diese Rezension erschien ursprünglich auf kopf.kino



    // Was passiert //
    The Pre-Sloane Emily didn’t go to parties, she barely talked to guys, she didn’t do anything crazy. Enter Sloane, social tornado and the best kind of best friend—the one who yanks you out of your shell.
    But right before what should have been an epic summer, Sloane just… disappears. No note. No calls. No texts. No Sloane. There’s just a random to-do list. On it, thirteen Sloane-selected-definitely-bizarre-tasks that Emily would never try… unless they could lead back to her best friend.


    Apple Picking at Night? Okay, easy enough.


    Dance until Dawn? Sure. Why not?


    Kiss a Stranger? Wait… what?


    Getting through Sloane’s list would mean a lot of firsts. But Emily has this whole unexpected summer ahead of her, and the help of Frank Porter (totally unexpected) to check things off. Who knows what she’ll find?


    Go Skinny Dipping? Um…


    © Morgan Matson & Simon & Schuster




    // Was ich denke //
    Es ist Sommer und entgegen aller Pläne ist Emily alleine. Denn ihre beste Freundin Sloane ist spurlos verschwunden, reagiert weder auf SMS noch auf Anrufe und hat nichts hinterlassen als eine verwirrte Emily. Und der Leser wird direkt in diese Verwirrung hinein geworfen. Als die Story beginnt, ist bereits einige Zeit seit des letzten Lebenszeichens von Sloane vergangen. Emily hofft immer noch, dass ihre beste Freundin bald wieder auftaucht, doch der Glaube daran schwindet mit jedem Tag. Zumindest so lange, bis ein Brief für sie ankommt. Und damit eine Liste mit dreizehn Aufgaben. Für Emily ist das Beweis genug, dass Sloane sie nicht vollständig verlassen hat und in ihr regt sich die Hoffnung, dass sie mit jedem abgestrichenen Punkt ein Stückchen näher an ihre Freundin und die Wahrheit kommt.
    Since you’ve been gone ist eines dieser Bücher, in die ich mich sofort fallen lassen konnte. Morgan Matson hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der sich leicht und flüssig lesen lässt. Ich war von Seite Eins an komplett dabei und konnte regelrecht in die Geschichte eintauchen. Zum einen, weil ich wissen wollte, was nun mit Sloane passiert ist und dann natürlich, um zu sehen, wie Emily die Liste abarbeitet, denn einige Punkte waren schon ziemlich interessant.
    An dieser Stelle muss ich übrigens eine kleine Enttäuschung zum Ausdruck bringen: Sloanes Verschwinden. Als ich den Klappentext das erste Mal gelesen habe, hatte ich sofort Bilder von Entführungen und ähnlichen Dingen im Kopf, es stellt sich jedoch heraus, dass Sloanes Eltern ebenfalls nicht mehr auffindbar sind, so dass man also davon ausgehen kann, dass die Familie zusammen verschwunden ist. Gut, das macht die Frage nach dem “Warum” nicht weniger interessant, aber ich hatte mich irgendwie auf etwas Mysteriöseres gefreut ;)


    Letztendlich steht der Verbleib von Sloane aber auch nicht im Vordergrund. Klar, er ist irgendwie der Auslöser für alles, was in diesem Sommer passiert und es kommt natürlich auch immer wieder zur Sprache, aber irgendwann verliert es ein wenig an Brisanz. Viel mehr es um die Entwicklung von Emily, ihre Abenteuer, während sie die Liste abarbeitet. Und man kann tatsächlich mal eine Entwicklung der Protagonistin sehen! Zu Beginn merkt man, dass das Mädchen ohne ihre beste Freundin komplett verloren ist. Sloane ist extrovertiert, Wortführer, ein Schutzschild. Hinter ihr kann Emily sich verstecken und gleichzeitig etwas erleben. Doch jetzt ist sie alleine, niemand spricht für sie… ja, sie muss ein eigener Mensch sein. Was ihr nicht gerade leicht fällt, zu lange hat sie (gerne und bewusst) im Schatten ihrer besten Freundin gelebt. Aber mit der Zeit gelingt es ihr ganz gut, ihren Mund aufzukriegen, sie findet sogar Freunde, mit denen sie selber nie gerechnet hätte.
    Zum einen ist da Frank, den sie bereits aus der Schule kennt – von Weitem zumindest. Sie war zwar mal extrem in ihn verknallt, aber das eben auch nur aus der Ferne. Frank erscheint zu Beginn ziemlich platt: er ist gut in der Schule, hat eine tolle Freundin, große Ziele und sieht natürlich auch gut aus. Mit der Zeit, als Emily ihn dann besser kennen lernt, merkt man, dass er doch mehr Kanten und Ecken hat, dass er auch ein Mensch ist. Auch wichtig ist Dawn, die Emily bei ihrem Ferienjob kennen lernt und eher durch Zufall in ihr Leben gerät. Allerdings wird sie sehr schnell zu einer engen Vertrauten, die für jeden Spaß zu haben ist. Was Emily sehr bei der Abarbeitung ihrer Liste hilft.


    Während Emily immer weiter die Liste abarbeitet, werden dem Leser immer wieder Rückblenden präsentiert. Man erfährt, wie Sloane und sie sich kennen gelernt haben, wie sie zu Freundinnen wurden und was passierte, als Sloane einen festen Freund fand. Auch Emilys Ex-Beziehung wird genauer beleuchtet, was wiederum auch einen Bezug zur Gegenwart hat.
    Jedes Kapitel trägt dabei als Überschrift einen der Punkte von der Liste, zumindest bis sie abgearbeitet sind. Emily nimmt sich auch zu Beginn jedes Abschnitts eine Aufgabe vor, was aber nicht heißt, dass es letztendlich auch die ist, die sie erfüllt ;)


    Die Charaktere sind nicht gerade die innovativsten, aber ich mochte sie alle. Wie auch das ganze Buch. Es ist einfach eine tolle Geschichte um ein Mädchen, das seine Freundin sucht und am Ende sich selber findet. Ich hatte unheimlich viel Spaß beim Lesen, konnte mich vollkommen darauf einlassen und das Buch letztendlich auch kaum aus der Hand legen. Was zu einem nicht ganz kleinen Teil auch an dem frischen und entspannten Schreibstil von Morgan Matson liegt. Ja, ich gebe zu, ich kann einfach nichts Negatives über Since you’ve been gone sagen. Es hat mir einfach von Anfang bis Ende gefallen.
    Apropos Ende: natürlich wird das Verschwinden von Sloane auch noch aufgelöst. Auch wenn ich etwas überrascht von der Erklärung war und sie auch irgendwie nicht das war, was ich erwartet habe, konnte sie meine Meinung über das Buch nicht mehr ändern. Genauso wenig wie die letzte vorhersehbare Entwicklung, die ich aber trotz allem stimmig fand.




    // Schlusswort //
    Since you’ve been gone ist eine leichte Feelgood-Lektüre, die mich vollkommen überzeugen konnte. Es geht um Freundschaft, Selbstfindung und darum, dass man manchmal einfach nur über seinen eigenen schatten springen muss. Das Buch besticht durch einen lockeren Schreibstil und eine tolle Geschichte, die ich jedem Fan von “Mädchenromanen”, die mit etwas mehr als Schema X aufwarten, wärmstens ans Herz legen kann.

  • Die deutsche Ausgabe heißt Dreizehn Wünsche für einen Sommer und ist im cbj-Verlag erschienen...


    Emily kann es nicht glauben: Ihre beste Freundin Sloane ist verschwunden, einfach so. Keine Erklärung, kein Abschied, nichts. Das einzige Lebenszeichen, das Emily ein paar Tage später erhält, ist ein Brief mit einer merkwürdigen Liste, eine To-do-Liste wie es scheint. Soll Emily sich damit die Zeit bis zu Sloanes Rückkehr vertreiben? Da es das Einzige ist, was ihr von Sloane bleibt, macht sie sich daran, die Dinge auf der Liste abzuarbeiten. Äpfel pflücken in der Nacht? Kein Problem. Tanzen bis zum Morgengrauen? Klar, warum nicht. Einen Fremden küssen? Nacktbaden? Moment mal … Schnell wird Emily klar, dass Sloanes Liste sie ganz schön herausfordert. Doch als ihr unerwartet der gut aussehende Frank zu Hilfe kommt, steht ein unvergesslicher Sommer bevor …

  • Inhalt:
    Emily vermisst ihre Freundin Sloane. Ohne sie machen die Ferien keinen Spaß. Sloane ist ohne ein Wort verschwunden. Dabei würde Emily so gerne mit ihr sprechen und ihre Ferien mit ihr verbringen.
    Dann bekommt sie einen Brief der eindeutig von Sloane ist. Der Inhalt: Eine To Do Liste mit 13 Punkten. Emily hat sich in den Kopf gesetzt diese Punkte nach für nach abzuhaken in der Hoffnung Sloane am Ende wiederzusehen...


    Meine Meinung:
    Es gibt schon einige Listenbücher und jedes hat mir bisher gefallen. Dieses hier ist ein Jugendbuch mit einer etwas anderen Liste, aber es ist auch ein etwas anderes Jugendbuch wie ich finde.


    Der Einstieg gelingt leicht, der Schreibstil lässt sich flüssig lesen und auch die Gegebenheiten sind nicht kompliziert. Es gibt im ganzen Buch nicht massig an Figuren und so hatte ich keine Probleme zu Folgen.


    Die Geschichte ist von Beginn an fesselnd, denn das Verschwinden von Sloane ist doch recht mysteriös. Zunächst möchte man wissen warum sie verschwunden ist und dann natürlich auch ob Emily tatsächlich alle Punkte erledigt. Denn so mancher Punkt hat es in sich. Nacktbaden oder auch einen fremden Küssen. Man merkt recht schnell das aber nicht nur diese Punkte Herausforderungen für sie sind. Schon alleine zur Plantage fahren um einen Apfel zu pflücken sorgt für merkwürdige Gefühle bei Emily. Wie gut das sie schon recht schnell Frank als Hilfe bekommt.


    Die Figuren sind alle nicht so wie sie zu Beginn zu sein scheinen. Alle machen auch eine gehörige Entwicklung durch und haben viel Tiefe. Hier liest man keinen oberflächlichen Teenieroman sondern eine recht tiefgründige Geschichte vom Mutig und Selbstständig werden.
    Emily ist ein unscheinbares Mädchen, das wird schon dadurch deutlich das die meisten sie nur als Freundin von Sloane kennen. Sie hat damit auch gar kein Problem bis Sloane verschwindet. Nun muss sie über sich hinaus wachsen und geht immer mehr Herausforderungen an. Sie wird lockerer im Umgang mit anderen und wird selbstbewusster. Sie traut sich mehr und wächst wirklich an ihren Aufgaben.
    Sloane ist in der Geschichte schon etwas als "Heilige" stilisiert zumindest wenn man nach Emilys Erzählungen geht. Als Leser merkt man aber recht schnell das sie diese heilige gar nicht wirklich ist und das es viel Fassade ist. Sloane taucht immer mal in Rückblicken auf, die in diesem Buch die besondere Freundschaft beleuchten.
    Frank ist ein Schulkamerad, Jahrgangssprecher und Streber, wenn man die Beschreibung zu Beginn liest. Er ist schon ewig glücklich mit seiner Freundin und ihm scheint alles zuzufliegen. Natürlich auch durch seinen Ehrgeiz. Doch wenn man hinter die Fassade schaut sieht man das nicht alles nicht so ist wie es scheint und lernt Frank wirklich kennen.
    Wichtige Nebenfiguren sind Becket, Emilys Bruder, Dawn, das Mädchen das beim Pizzalieferdienst arbeitet und auch Collins der Freund von Collins.


    Das Ende hätte ich mir auch anders vorstellen können, doch auch hier war ich zufrieden mit dem was die Autorin geschrieben hat. Doch viel wichtiger wie der Schluss ist die Botschaft des Buches. Einfach mal hinter die Fassade schauen und sich auch was trauen. :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: