Roxanne St. Claire - Barfuß im Sonnenschein / Barefoot in the Sun

  • Als Oliver Bradbury seine Arztpraxis an der sonnigen Küste der Barefoot Bay eröffnet, ist sich der alleinerziehende Vater sicher, dass ihm nun endlich der Neuanfang gelingen wird, nach dem er sich seit so vielen Jahren sehnt. Doch als er dort unverhofft auf Zoe Tamarin trifft, steht sein Gefühlsleben erneut Kopf. Vor neun Jahren verband ihn eine tiefe und intensive Liebe mit Zoe, bis sie eines Tages ohne ein Wort des Abschiedes aus seinem Leben verschwand. Oliver kann noch immer nicht verstehen, warum Zoe damals jede Verbindung zu ihm abbrach und untertauchte, doch als sie ihn nun verzweifelt um Hilfe bittet, kann er nicht Nein sagen: Zoes Tante ist schwer an Krebs erkrankt, und Zoe vertraut keinem anderen Arzt außer Oliver. Er schwört sich, Zoe nicht noch einmal in sein Leben zu lassen, doch je mehr er versucht, auf Abstand zu ihr zu bleiben, desto glühender flammt die vertraute Leidenschaft zwischen ihnen wieder auf. Oliver will liebend gern glauben, dass ihre zweite Chance endlich gekommen ist. Doch es spürt deutlich, dass Zoe nach wie vor Geheimnisse vor ihm hat. Und er ist sich nicht sicher, ob ihre Liebe noch mehr davon verkraften kann …


    Quelle: Klappentext



    Ich würde Barfuß im Sonnenschein als das bisher beste Barefoot-Buch bezeichnen, weshalb ich nicht weniger als :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: vergeben möchte.


    Ich wusste nie so recht, was hinter Zoes Wesen steckt. Sie hat Geheimnisse, über die sie nie sprach. Nun, dass änderte sich hier. Das, was alles ans Tageslicht kommt, ist zwar komplex, aber dennoch leicht zu verstehen und nicht verwirrend. Es ist vielmehr stimmig.


    Ich war gespannt, den geheimnisvollen Dr. Oliver Bradbury kennen zu lernen und ich wurde nicht enttäuscht. Der Charakter wurde sehr gut dargestellt – menschlich, verletzlich aber auch selbstbewusst. Zoe hingegen verschwindet gerne, wenn es Schwierigkeiten gibt und verschanzt sich hinter ihren Schutzmauern. Die beiden passen aber dennoch sehr gut zusammen, auch wenn Zoe sich dagegen sträubt. Denn wenn einer die Schutzmauern einreisen kann, dann Oliver.
    Oliver und Zoe, zwei wunderbare Charaktere. Aber das i-Tüpfelchen ist hier eindeutig Evan, Olivers Sohn. Er ist einfach bezaubernd. Mit seiner Art stielt er sich sogleich in die Herzen der anderen. Aber wen wundert das?
    Eine in diesem Band wichtige Person darf ich natürlich nicht vergessen: Zoes Großtante Pasha. Mir blieb nichts anders übrig, als sie zu mögen. Aber es ist auch ihr Schicksal, das ich wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht.


    Positiv fand ich, dass es hier nicht um eine Affäre ging, nach dem Motto bloß keine Komplikationen. Nein, Oliver sagt Zoe das er mehr möchte und sich mit weniger nicht zu frieden geben wird. Alles andere wäre hier aber auch nach ihrer Vorgeschichte unglaubwürdig gewesen.


    Pashas Schicksal ist bewegend. Nach und nach wird die Vergangenheit aufgeklärt. Wenn man denkt, jetzt weiß man alles, kommt nach ein paar Seiten wieder andere Einzelheiten ans Licht. Roxanne St. Clare schafft es geschickt, die Geheimnisse von Zoe und Pasha miteinander zu verweben, so dass eine stimmige Geschichte dabei herauskommt – und Zoes Fluchtreflex erklärt.


    Aber auch die Gegenwart wirft einen traurigen Schatten. Die Krebserkrankung von Pasha ist zwar nicht schön, es herrscht aber keine niedergedrückte Stimmung. Die Behandlungsansätze fand ich interessant, wobei diese nicht in Medizin-Latein erklärt werden.


    Die Freundinnen Lacey, Jocelyn und Tessa kommen natürlich auch nicht zu kurz, nehmen aber nicht zu viel Raum in der Geschichte ein.


    Am Ende befindet sich noch eine Leseprobe zu Barfuß im Meer, die schon einmal auf Tessas Geschichte neugierig macht.