Carlos Gonzalez - Mein Kind will nicht essen / Mi niño no me come

  • Inhalt:


    Diesen Satz bekommen Kinderärzte am häufigsten zu hören. Wenn ein Kind essen soll, dann scheint es oft notwendig zu sein, eine Menge Ablenkung und Unterhaltung zu bieten, damit das Kind nicht bemerkt, dass ihm zwischendurch etwas in den Mund geschoben wird.
    Warum weigern sich Kinder, vor allem gestillte Kinder, feste Nahrung zu sich zu nehmen? Warum hören Kinder um ihren ersten Geburtstag herum auf zu essen, obwohl sie schon so schön gegessen haben? Warum schließen sie ihren Mund, spielen mit dem Essen oder spucken es aus?


    In unzähligen Familien gibt es diesen täglichen Kampf beim Essen. Dr. Carlos González, spanischer Kinderarzt und Autor dieses Buches, beantwortet die Fragen von besorgten Eltern. Er nimmt dem Thema die Brisanz, stellt klare Verhaltensregeln auf und beruhigt Eltern, die unter Ängsten und Schuldgefühlen leiden, weil ihr Kind nicht isst. Er zeigt auf, wie das Gleichgewicht zwischen dem, was ein Kind nach Ansicht der Eltern essen sollte, hergestellt wird.
    Dr. Carlos González ist der Meinung: Ein Kind darf niemals zum Essen gezwungen werden - und schon gar nicht mit Bestechung oder Bestrafung.
    Ein Kind weiß ganz genau, was und wie viel es braucht, um satt zu werden und zu wachsen.



    Der Verlag über das Buch
    Dieses Buch ist für den deutschen Sprachraum einmalig!
    Bücher über die Ernährung von Babys und Kleinkindern gibt es in großer Anzahl, und sie enthalten alle die gleichen Empfehlungen und Vorschriften: "Ihr Kind muss zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt das und das essen." Trotz der vielen Ratschläge sind Eltern verunsichert und fragen: "Aber warum will mein Kind nicht essen?"
    Dr. González geht in seinem Buch mit Mengenangaben, Altersgrenzen und Gewichtstabellen ganz anders um als die üblichen Bücher. Er sagt: "Es ist alles ganz einfach - vertrauen Sie auf das natürliche Empfinden Ihres Kindes. Auf nichts anderes!"
    Wir La Leche Liga-Beraterinnen sind sehr froh, in Dr. González jemanden gefunden zu haben, der unsere gefühlsmäßige Überzeugung teilt und durch fundiertes Wissen untermauert. Der Autor, selbst Kinderarzt, kennt die Probleme, mit denen seine Kollegen jeden Tag in der Praxis konfrontiert werden. Er lässt aber auch verzweifelte Mütter zu Wort kommen, und er zitiert neueste Forschungsergebnisse. Dadurch kann er ein großes Spektrum an Begründungen für seine These vor den Lesern ausbreiten, und er überzeugt durch seinen Witz und seine pointierten Formulierungen.
    Das Buch ist also für Eltern ebenso wie für Kinderärzte, Hebammen, Stillberaterinnen, Ernährungs- und Erziehungsberater eine einzigartige Quelle genau recherchierter Information, die mit einfühlsamem Verständnis für die kindliche Psyche gepaart ist. Wir sind stolz darauf, dieses ungewöhnliche Buch erstmals in der deutschen Übersetzung aus dem Spanischen herausgeben zu können.


    Über den Autor und weitere Mitwirkende
    Dr. Carlos González, geb. 1960 in Zaragoza/Spanien, studierte Medizin an der Universidad Autónoma in Barcelona und machte in der gleichen Stadt am Krankenhaus Hospital de Sant Joan de Déu seine Ausbildung zum Facharzt für Kinderheilkunde. Er ist Gründer und Vorsitzender der Asociación Catalana Pro Lactancia Materna (einer katalanischen Vereinigung, die sich für das Stillen einsetzt). Zur Zeit leitet er Stillberatungskurse für Ärzte und medizinisches Fachpersonal und übersetzt Bücher zu diesem Thema. Dr. Carlos González ist verheiratet, Vater von 3 Kindern und lebt in Hospitalet de Llobregat (Barcelona).




    Meine Meinung:


    Aus den Sorgen heraus, die man sich als Mutter macht, wenn das Baby nichts essen mag, stolperte ich über dieses Buch, welches von der LaLechLiga herausgegeben wurde. Man macht sich schon Gedanken, wenn das Kind fast alles verweigert, auch wenn Hebamme und Stillberaterinnen sagen, dass es völlig normal ist und kein Problem darstellt, denn sie bekommt ja alles über die Muttermilch.


    Zur LaLecheLiga:
    Die La Leche Liga ist eine Non-Profit-Organisation, die das Stillen fördert. Ihre Aufgabe ist es, Schwangere und stillende Mütter in allen Fragen rund um das Stillen und Muttersein zu beraten. La Leche Liga


    Mit 6 Monaten wollten wir per Brei und BLW (www.baby-led-weaning.de) die Beikost einführen aber meine Tochter weigerte sich. OK, wir verschoben den Start um 4 Wochen, doch das Höchste waren 3 Löffel. Aus allen Richtungen kamen Ratschläge , skeptische Blicke weil wir noch so viel stillten und wenn man keinen guten Kinderarzt hat, macht der einem auch noch Druck. Zum Glück nicht unser.


    In einem Forum nannte dann einer dieses Buch und ich dachte mir, schauen wir mal, schaden kann es nicht.
    Schon die ersten Seiten beruhigten mich, der Autor beruhigt und erklärt und zeigt Sachen auf, die einem ein AHA Erlebnis geben.
    Dieses Buch ist nicht so ein „Ratgeber“ wie andere , denn Dr. Carlos Gonzales listet keine Vorschriften oder Tabellen auf , die einen noch mehr verunsichern, sondern er setzt auf das Vertrauen der Eltern und das natürliche Empfinden des Kindes.
    Der Autor ist selbst Vater ,Kinderarzt ,setzt sich für das Stillen ein und gibt Stillberatungskurse für Fachpersonal.
    Verzweifelte Mütter kommen im Buch zu Wort , erzählen ihre Geschichte und ihr Problem und Dr.Gonzales zeigt an den Beispielen ,dass eigentlich gar kein Problem vorherrscht ,sondern die Mütter sich zu sehr unter Druck setzen oder gesetzt werden.
    Aber auch neueste Forschungsergebnisse kann man lesen. Auch liest es sich nicht trocken ,sondern versprüht etwas Witz.
    Ich war gespannt auf dieses Buch , dass nichts vorschreibt oder mit Tabellen drängt,denn jedes Kind ist anders und ißt anders und erhoffte mir einen Einblick in die Ernährungswissenschaft von Babys und Kleinkindern und dass ich dann weiterhin ganz locker mit dem Thema Beikost und Essen umgehen kann. Wissenschaft wird nicht direkt geboten, was aber nicht schlimm ist, denn gerade das wäre zu trocken und trotzdem gibt er Beweise und Quellen an, die seine Thesen belegen und untermauern.


    Folgende Themen werden auch aufgegriffen:
    -wie viel muss ein Baby/ Kind essen? Aufzeige , dass was wir als wenig erachten, für einen kleinen Menschen genug ist
    -warum KInder mit 1 Jahr auf einmal nichts essen wollen
    -Gewicht und Gewichtsgrafiken ( jedes Land hat unterschiedliche Grafiken… warum? Baby ist Baby, auch in Spanien oder Deutschland)
    -das Wachstum von gestillten Kindern ( gestillte Kinder wachsen und nehmen anders zu als Flaschenkinder, so wie sie auch anders mit Beikost und Durchschlafen umgehen)
    -nicht alle Kinder wachsen im gleichen Rhythmus
    -Muttermilch und Brei nach Bedarf, warum sollen sich alle an feste Zeiten halten? Essen wir nicht auch erst dann wenn wir Hunger haben oder mal mehr ,mal weniger?
    -Märchen rund um die Beikost
    -was beim Essen vermieden werden sollte ( starre Ansichten, Bestechung, Zwang: auch „noch einen Löffel für Mama“ oder Flugzeugspiele, Vergleiche mit anderen Kindern: dadurch entstehende Vorwürfe und Zwang: „ Sieh nur, XY isst ihren Teller auf“) und wie das aus der Sicht eines Babys/Kindes gesehen wird( regt zum Nachdenken an!)


    Weiterhin wird auf Stillen und Stillprobleme eingegangen, Flaschenfütterung, Flasche nach Bedarf und warum ein Baby seine Flasche nicht leer trinkt und man es nicht zwingen darf und auf die Beikost und den Stress den einige Kinderärzte um das Thema Gewicht machen.


    Aber es wird noch so viel anders im Buch erwähnt, ich kann gar nicht auf alles eingehen.


    Wichtig fand ich auch , dass eigentlich jedes Kind selbst weiß wie viel es essen muss oder wie viel es braucht und es zeigt es, es öffnet den Mund wenn es etwas braucht und schließt ihn wenn es nicht mehr will, oder dreht den Kopf weg. Man soll dem Kind keine weiten Löffel einzwingen und auch nicht mit den bekannten Ablenkspielchen „ noch einen Löffel für die Oma“ oder Flugzeug mit dem Löffel spielen.
    Auch dass einer Mutter zu oft Druck gemacht wird, dass ihr Kind zu wenig wiegt und sie daher lieber das Fläschen geben soll widerlegt er, denn erstens sehen Ärzte oft nur die einzelne Gewichtszunahme in einem Monat anstatt, gerade nach dem 6. Monat, in 3 oder 4 Monaten zusammen, denn dann nehmen Babys langsamer zu aber sie nehmen zu, andere mehr andere weniger. Und das liegt nicht daran, dass die Muttermilch nicht mehr genug Nährstoffe hat.


    Der Autor hat diese ganzen „Probleme“ selbst durch gemacht und spricht also aus Erfahrung.
    Am Ende gibt es noch einen historischen Abriss, der zeigt, welche Vorgaben es früher so zur Beikost gab und wie sich diese Richtlinien immer wieder änderten. Wenn man die gravierenden Unterschiede liest ,welche Meinungen z.B. in den 20er Jahren herrschten, wird man ruhiger, denn auch damals sind die Kinder groß geworden. Und in den 70ern wurden immer wieder neue Erkenntnisse als das Beste angepriesen und so wird es auch in der Zukunft sein, alles wird wieder über den Haufen geworfen und die neuen Erkenntnisse als das einzig Richtige hingestellt.


    Nun kann ich beruhigt und locker mit dem Thema umgehen, denn alles was er schrieb muss einen nicht überzeugen, es ist einfach so logisch, dass ich mir denke, warum hab ich das nicht vorher erkannt, warum habe ich nicht auf das Bauchgefühl und meinem Kind vertraut? Die vermuteten Probleme sind gar keine Probleme.
    Ein Kind holt sich das was es braucht und jedes Kind braucht etwas anderes.
    Ich kann es einfach nur jeder Mutter oder Vater ans Herz legen, die sich Gedanken rund ums Essen ihres Kindes machen. Und auch einigen Kinderärzten empfehle ich es dringend, damit sie mit ihren Ammenmärchen nicht noch mehr Eltern verunsichern, denn leider haben die meisten Kinderärzte keine Ahnung von Stillen und Beikost, denn sie behandeln es nie in ihrem Studium.


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