Wie findet (m)ein Buch seinen Weg in die Schule

  • Es gibt Bücher, die sich aus Sicht der Autor*innen - noch besser aus Sicht der Leser*innen - für den Schulunterricht eignen würden. Leicht und spannend lesbar wird ein gesellschaftspolitische Thema behandelt, beispielsweise.
    Mir geht es zurzeit mit meinen Büchern so. In zwei Romanen erzähle ich Geschichten aus dem Themenbereich Flucht / Migration / Asyl / Abschiebung und in einigen Rezensionen wurde mir auch bestätigt, dass sich die Bücher gut als Einführung in die Thematik auch für Schüler*innen eignen.



    Nun bin ich auf der Suche nach Wegen in die Schule. Die GEW, die ich wegen Rezensionen oder Ankündigungen in ihren Veröffentlichungen angefragt habe, stellt sich tot. Ich weiß, es gibt den Friedrich-Boedecker-Kreis. Aber welche anderen Wege gibt es noch?

  • Man kann jederzeit an Schulen privat Kontakt mit den Sekreteriaten aufnehmen und eine Anfrage starten. Lesungen an Schulen müssen ja nicht zwingend eine bezahlte Veranstaltung für dich sein - wenn du überhaupt darauf aus warst. Du kannst vorschlagen in Bibliotheken zu lesen, nach der Schule, oder als Veranstaltung an einem besonderen Tag. Viele Schulen und Lehrer freuen sich über den direkten Kontakt mit den Autoren, die in ihren Schülern die Lesebegeisterung wecken. Hier ist allerdings die gleiche Etikette wie für eigentlich alle Dinge im Leben eines Freiberuflers gefragt: Höflich bleiben, eine Absage als das nehmen was sie ist und nicht hinterfragen, eine Datenbank anlegen mit Stellen, an die man sich schon gewendet hat - Namen merken und sich nach langer Funkstille wieder ins Gedächtnis bringen. Man kann selbstverständlich auch solche Anfragen über Verlag und Agentur losschicken. Die sind meist sehr viel besser vernetzt und haben ihre Erfahrungen mit Schulen und Bibliotheken/Buchhandlungen. Selfpublishern kann man da den von dir erwähnten Förderkreis anraten, oder die Gründung einer eigenen Initiative im näheren Umkreis. Leseförderung für Lesemuffel und Kinder, die Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache haben sollte einem dabei genauso am Herzen liegen wie die eigene Zeit und das eigene Vermögen. Sprich: Übernehmt euch nicht, wenn ihr solche großen Aktionen plant, denn dann haben auch eure Zuhörer nichts davon. Und die wollen ja ganz besonders viel von euch! Kaum dass ihr da seid, werdet ihr es merken :wink:

  • Gerade für Selfpublisher ist der Friedrich-Boedecker-Kreis leider keine Möglichkeit: b) Sie sollten zwei Titel vorweisen können, die nicht im Selbst- bzw. in einem Bezahlverlag erschienen und möglichst lieferbar sind.


    Ansonsten danke für die Tipps

  • Danke frettchen. Genau darum gehts mir eigentlich, Rezensionsexemplare an die entscheidenen Stellen zu bringen. Und ja, ich hatte diese GEW-Adresse kontaktiert, habe auch eine Antwort bekommen, dass an entsprechende Stellen weitergeleitet wurde. Da wird aber vemrutlich vieles weitergeleitet und landet in der Warteschleife.
    Es gibt weitere GEW-Veröffentlichungen in den Ländern, da blieb mein Versuch leider ergebnislos. Jetzt gehe ich mal den Weg über die Schülerzeitungen. Bin mal gespannt, wie sich das entwickelt :-)

  • Ja, das ist etwas schwieriger. Aber Leseangebote für Klassen können Deutschlehrer/innen tatsächlich interessieren - besondes, wenn man sie als eine Art Projekt mit Interviews und Schreibschule einbringt.


    Der üblichste Weg - wenn man nicht gerade Verwandte hat, die für Die Zeit arbeiten - ist, darauf zu warten, dass die Bücher Erfolg haben und dann in die Schulen kommen.


    Eine weitere Möglichkeit - besonders, wenn man didaktisches Begleitmaterial geschaffen hat - wäre es, sich an einen der großen Schulbuchverlage zu wenden und ihnen den Titel für ihr Lektürenangebot anzubieten. Das würde ich sogar für den vielversprechendsten Weg halten, denn ich kennen eigentlich keine Kolleginnen oder Kollegen, die ihren Verband fragen würden, welche Titel sie im Unterricht verwenden könnten. Dafür guckt man in der Regel in die jährlich kommenden Verlagskataloge.

  • Hi Maria,


    ich hab deine Bücher grad mal bei amazon angesehen, die Cover gefallen mir sehr gut. Aber was mir auffällt - sie sind alle unter Erotik gelistet und haben dann natürlich keinen Rang. Auch die Anzahl der Rezensionen ist sehr überschaubar. Da die Leute im Schulbereich ja eher konservativ sind, würde ich mir überlegen, die Bücher mit anderem Schwerpunkt zu vermarkten. Eher im Bereich Jugendliteratur. Und erst mal außerhalb der Schule Werbung machen, damit du sie als erfolgreiche Bücher dann dort darstellen kannst.


    Nur so spontane Gedanken...


    liebe Grüße
    Karin

  • Die Listung - das macht amazon. Das ist mir auch schon aufgefallen, dass die Bücher in unmögliche Kategorien gerutscht sind. Allerdings findet man sie ja beim Suchen erstmal auch ohne diese Listen. Einen Rang haben sie außerdem höchstens gerade in diesen falschen Listen, denn um ganz allgemein unter die ersten 100 zu kommen, dazu fehlt mir doch noch einiges.
    amazon ist allerdings auch nicht meine erste Wahl bei der Vermarktung. Man kommt nicht dran vorbei, aber es gibt noch viele andere Wege. Und Werbung außerhalb der Schule ist sowieso die Basis des Ganzen. Ich bin nur immer auf der Suche nach neuen Wegen. Einige Rezensionsexemplare sind jetzt an Schülerzeitungen rausgegangen - ich denke, das ist nicht derr schlechteste Weg.


    @K.G.Beck-Ewe: Danke für den Tipp mit dem Lektüreangebot der Schulbuchverlage. Da werde ich mich mal schlau machen.

  • Die Kategorie kannst du ganz leicht ändern mit einer Mail an den Support. Und Verkaufsrang bekommt jedes Buch, das nicht bei Erotik gelistet ist automatisch. Ich würde die Bücher echt in die Kategorie Jugend schieben, da finden sie dann auch Leute, die nicht explizit danach suchen und genau das will man doch.


    Schülerzeitungen ist ne super Idee! Oder generell Zeitschriften für den etwas "alternativen Markt"... Das Thema sollte echt ziehen.


    Alles Gute!
    Karin

  • Was die Schülerzeitungen betrifft, oute ich mich als Zweifler. Ich will Dich nicht entmutigen, mafalda, aber wenn Du die Redakteure der Schülerzeitungen überzeugst, magst Du eine gelungene Buchvorstellung in der Schülerzeitung bekommen, die einige neue Leser zu Dir führt, aber das sehe ich als ziemlich kleines Sprungbrett für eine große Klippe, die Du überwinden willst.


    Ich bin gerne bereit, mich da eines Besseren belehren zu lassen, und drücke Dir trotz vorsichtigen Zweifeln die Daumen.


    Ach so: Aus der Erotik-Ecke musst Du Deine Bücher natürlich so schnell wie möglich befreien, ansonsten kann sich kein Lehrer erlauben, auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, es im Unterricht einzusetzen.

  • Mir gehts nicht darum, den großen Sprung zu machen, oder irgendeine Klippe zu überwinden. Mir geht es darum, meine Inhalte auch an junge Menschen zu bringen. Und dazu denke ich, sind Schülerzeitungen nicht der schlechteste Weg. Und wenn bei jeder Schülerzeitung nur ein Leser oder eine Leserin hängen bleibt, so ist das für mich den Aufwand wert.

  • Dann habe ich dich vorher missverstanden, Dein Eingangspost hörte sich so an, als ob Du darauf abzieltest, Deine Bücher als Unterrichtslektüre interessant zu machen. Darauf bezog sich meine Antwort mit allen geäußerten Zweifeln, und wenn es Dir stattdessen darum geht, junge Leser zu finden, dann könnten Schülerzeitungen nicht der schlechteste Weg sein.