So, der nächste Abschnitt ist gelesen und ich ziehe meine anfängliche Begeisterung für das Schlaflesen zurück.Wenn ich danach gerädert bin, lese ich doch lieber im Wachzustand und kann danach wenigstens vernünftig schlafen. In sofern eine Gabe, um die man Furia also nicht unbedingt beneiden muss.
Wir erfahren mehr über Pip und ich mag den Kleinen immer mehr. IEs ist so wie bei vielen Büchern. Die Hauptfiguren finde ich nicht so interessant wie einzelne Nebenfiguren.
"Du hast Angst vor Clowns, aber nicht vor Riesenfledermäusen?" Sie musterte ihn kopfschüttelnd. "Pip Faerfax, du bist ein Spinner." Er grinsten kruz unter seiner weiß-roten Schminke, dann nickte er ernst. "Ich weiß."
Der arme Junge tut mir leid.
"Dann müsstest du zur Schule gehen wie sie, in die Kirche und zum Sport. Und am Wochenende Rasen mähen." "Sie haben Freunde." "Wir haben Bücher."
Pip ist kein Bibliomant und Bücher haben für ihn nicht die Bedeutung wie für Furia und ihren Vater. Pip möchte einfach nur "normal" sein, wie andere Kinder in die Schule gehen, Freunde haben. Furia erklärt es ihrem kleinen Bruder immer wieder, dass sie nicht so sind wie andere, weil sie eben das Haus Rosenkreutz sind. Doch das ist für Pip scheinbar nicht wichtig. Furia leidet, wenn ihr Bruder so traurig ist. Da sie ihm aber nicht wirklich helfen kann, reagiert sie so, wie sie es von ihrem Vater sieht: Pips "Stimmungen" werden ignoriert. Denn dann muss man nicht anerkennen, dass sie da sind. Sie weiß aber auch, dass ihr Bruder Hilfe braucht und dass ihr Vater etwas unternehmen müsste. Doch dieser tut nichts, er hockt meistens in seinem Arbeitszimmer und überlässt seine Kinder sich selbst oder den Angestellten. Er scheint mir sehr solch ein Mensch zu sein, der denkt, wenn er sich den Problemen nicht stellt, sie leugnet, dann sind sie einfach nicht vorhanden oder lösen sich von selbst.
Das ist eine sehr traurige Stelle und hat etwas von den Haushalten, wo die Eltern, ihre Wünsche und Träume auf das Kind projezieren, was diese nicht erfüllen können, einfach weil sie nicht so veranlagt sind oder eben andere Interessen haben. Im normalen Leben wünsche ich solche Eltern zum Teufel, die nicht sehen, was sie ihrem Kind damit antun. Warum darf Pip nicht das normale Leben eines normalen Schülers leben? Würde ihn bestimmt glücklicher machen aber das ist dann wieder der Geheimhaltung nicht förderlich.
Der Spruch von Furia gegenüber der Statue ist wunderschön und so ist es doch auch. Bücher sind immer wieder Orte, an die man zurückkehren kann, wenn man will. Das ist ist ABSler-like.
Die Verwendung des Schwarzen Eises finde ich interessant, zumal es ja nicht unbegrenzt verfügbar scheint. Und die Angestellten machen sich Gedanken über ihre Zukunft.
Vielleicht kommt ja einer der Angestellten auf dumme Gedanken?