Petra Oelker - Der Klosterwald

  • Kurzbeschreibung Amazon:
    Felicitas Stern ist nach dreißig Jahren als Äbtissin des evangelischen Möldenburger Klosters in ihre Heimatstadt zurückgekehrt. Alle sind zufrieden und glücklich und sogar die spätgotische Wandmalerei kann, Dank einer Spende, restauriert werden. Doch eines Nachts wird im Klosterwald eine Leiche gefunden, oder das, was nach Monaten unter modrigem Laub von ihr übrig ist ...



    Hm, dieses Buch möchte ein Krimi sein, hat auf mich aber eher beruhigend als spannungsgeladen gewirkt. Der Mordfall sowie dessen Aufklärung wirken merkwürdig nebensächlich in der Handlung, und nehmen etwa genausoviel Platz ein wie die Beschreibung des täglichen Klosterlebens inklusive Putzeinsatz gegen Staub auf den Heiligen. Im Mittelpunkt des Romans steht die Äbtissin Stern, die vermutlich als eine Art Miss Marple wirken soll, mit der ich beim Lesen aber nie richtig warm geworden bin. Störend empfand ich auch die Kleinstadtklischees, von denen es im Roman nur so wimmelt, den reichen Bäcker, dessen Sohn der den Betrieb erben soll, den schmierigen Anwalt, den knurrigen Kleinstadtkommissar... aber wie gesagt, dieses Buch hatte eine enorm beruhigende Wirkung auf mich, wodurch es sich vorzüglich als abendliche Lektüre eignet... :wink:



    LG schnakchen

  • Fünfzig Seiten, länger habe ich nicht durchgehalten.


    Das einzige, das bis dahin passiert ist, ist ein Selbstmord. Trotzdem ist alles andere so langweilig und uninteressant beschrieben, dass es mir egal ist, ob es sich nicht doch um Mord handelt.
    Dazu kommt die Sprache der Autorin, die anscheinend verstärkte Adjektive und Partizipialkonstuktionen liebt und dadurch umständlich und breit wirkt.
    Als äußerst merkwürdig empfand ich den Umgang der Klosterfrauen untereinander, die sich mit "Sie" anreden und einen Ton pflegen, der an adlige Stiftsdamen erinnert.


    Gut, dass ich das Buch nur aus der Bücherei geliehen hatte.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Nachdem gestern alles um mich herum im Fußballrausch war, habe ich mir ein ruhiges Plätzchen gesucht und dieses Buch fertig gelesen.


    Ich bin eigentlich kein Krimifan - vielleicht hat mir deshalb die Geschichte gefallen. Es gibt keine Action oder Stellen wo man mit Herzklopfen wartet wie es weiter geht. Die ganze Geschichte fließt so dahin, viele Zufälle führen zur Lösung weniger detektivische Arbeit.


    Auf der Rückseite meines TB steht "Eine Klosterfrau als Amateurdetektivin" meiner Meinung nach etwas irreführend, da Äbtissin Stern ja nie wirklich aktiv agiert.



    PS: Warum steht dieses Buch eigentlich unter "History"

  • Puh, da bin ich jetzt aber froh, dass ich es mir nicht zugelegt habe. Ich hatte im Internet so gestöbert und bin auf die mir bis dato völlig unbekannte Petra Oelker gestoßen und war angetan von diesem Buchtitel. Der Klappentext ließ mich nicht mehr los und ich schaute mal bei Amazon, was es so für Bewertungen bekommen hat.


    Überwiegend 1 bis höchstens 3 Sterne.


    :-k Komisch dachte ich, das kann doch nicht. Hört sich so toll an.


    Jetzt habe ich hier im Forum geschaut und was lese ich, genauso wenig Begeisterung. Und ich dachte schon, mensch, da ist dir aber eine Autorin gänzlich durch die Lappen gegangen.


    Danke für Eure Meinungen, so habe ich mir 85 Cent gespart, denn soviel hätte es mich gebraucht bei Amazon gekostet :-,


    LG Tanni

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)


  • Irgendwie habe ich Petra Oelker immer mit historischen Romanen verbunden (obwohl ich auch noch keinen von ihr gelesen habe), deswegen war ich – aber erst nach einigen Seiten – eher überrascht, dass dieser Krimi in der Gegenwart spielt.


    Es ist eine recht beschauliche Geschichte in einem beschaulichen Kloster im beschaulichen Möldenburg. Die Protagonistin – Äbtissin Felicitas Stern ist die perfekte Frau schlechthin. Sie hat den frühen Tod ihres Mannes verwunden, als Alleinerzieherin ihre Kinder nahezu zu perfekten Menschen gemacht, und kehrt nun – nach getaner Aufgabe – zu ihren Wurzeln zurück und leitet ein evangelisches Frauenkloster – natürlich mit Rücksicht, Einfühlungsvermögen, Menschlichkeit und unendlicher Freundlichkeit. Sie ist immer zur Stelle, wenn Not am Mann (oder der Frau) ist, sie findet immer eine Lösung und spart nicht mit aufmunternden und tröstenden Worten. Ohne viel Zutun wird sie in diesen Kriminalfall, der sich im Wald des Klosters ereignet, verwickelt und ohne viel Zutun wird dieser Fall auch gelöst.


    Der Krimi liest sich gut weg, der Plot ist wenig phantasievoll, das Ende vielleicht doch ein wenig überraschend. Hauptbestandteil sind die Schilderungen über das alltägliche Leben im beschaulichen Möldenburg, wo jeder jeden kennt, Gerüchte in die Welt gesetzt werden und überhaupt viel getratscht und gespeist wird.


    Alles in allem kein großer Wurf, eine mir eher unsympathische – weil zu sehr Gutmensch – Protagonistin und vorerst mein letztes Buch von Petra Oelker.

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Ich habe das Buch ganz günstig gekauft und bin froh, dass ich wirklich nur 50 Cent dafür ausgegeben habe. Ich kann mich nur anschließen, schon am Anfang ist es langatmig, es wird alles ins kleinste Detail erklärt, nur irgendwie geht es nicht wirklich voran! Es ist wirklich eine leichte Lektüre, die man so nebenbei lesen kann, mehr aber auch nicht!