Kurzbeschreibung:
Detroit - Symbol für den Tod des American Dream. Zwischen Industrieruinen und Kunstprojekten geschieht Grässliches. Menschen werden ermordet und zu «Kunstwerken» arrangiert: Ein Junge mit menschlichem Oberkörper und den Beinen eines Rehs. Eine Keramikkünstlerin als grausige Tonskulptur. Detective Gabriella Versado hat schon vieles gesehen, doch so etwas noch nie. Sie ahnt nicht, dass sie es mit einem Monster zu tun hat - mit jemandem, der von dem brutalen Traum besessen ist, die Welt nach seiner Vision neu zu erschaffen. Und der vor nichts zurückschreckt, um diesen Traum wahr werden zu lassen.
(Quelle: Verlagswebsite)
Autorin
Lauren Beukes wurde 1976 in Johannesburg, Südafrika, geboren. Sie arbeitet als Autorin und Journalistin und schreibt Romane, Graphic Novels und Drehbücher. Heute lebt sie zusammen mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Kapstadt.
Die Autorin begeisterte mit ihren ersten beiden Romanen «Zoo City» und «Moxyland» das Feuilleton im englischsprachigen Ausland und gewann für ihr Werk einen der beiden renommiertesten internationalen Sci-Fi- Literaturpreise – den Arthur C. Clarke Award.
(Quelle: Verlagswebsite)
Allgemeines:
„Broken Monsters“ ist im Mai 2015 bei rowohlt Polaris erschienen. Es umfassts 544 Seiten, die in relativ kurze Kapitel untergliedert sind. Erzählt wird in der 3. Person aus wechselnden Perspektiven.
Das Original erschien 2014 unter dem Titel „Broken Monsters und wurde übersetzt von Alexandra Hinrichsen.
Meine Meinung:
Dass Lauren Beukes einen besonderen Erzählstil hat, weiß ich seit „Zoo City“ und darum hatte ich mich sehr auf diesen Thriller gefreut. Und ich wurde nicht enttäuscht. Sie beweist einmal mehr, dass sie kreativ ist und sich auf außergewöhnliche Ideen einlässt.
Das Szenario ist erschreckend: eine Kinderleiche wird gefunden, was an sich schon schlimm genug ist. Diese wurde aber zusätzlich noch entstellt zu einer Art völlig krankem Kunstwerk.
Eine harte Nuss für Detective Gabriella Versado, die mit ihrem Team lange Zeit im Dunkeln tappt. Im Gegensatz zum Leser, der recht schnell erfährt, wer der Täter ist. Das tut der Spannung allerdings gar keinen Abbruch, sondern zwingt zum immer weiter lesen und hoffen, dass die Ermittler endlich den entscheidenden Hinweis finden, um diesem kranken Hirn endlich Einhalt zu gebieten.
Wie es sich für „anständige“ Ermittler heutzutage gehört, ist auch Versados Familienleben alles andere als intakt. Ich glaube, es wäre sehr erstaunlich, mal wieder einen Thriller zu lesen, in dem der Ermittler zu Frau und Kindern heimkehrt, sich an den gedeckten Tisch setzt und alle von ihrem Tag erzählen. So ist es hier eben nicht. Versado ist alleinerziehend, der Vater ihrer Teenie-Tochter weit weg und sie hat permanent ein schlechtes Gewissen. Zum Glück belastet sie das alles aber nicht so, dass der Fall (und das Buch) darunter leidet. Die Beziehung zu ihrer Tochter ist im Gegenteil ziemlich wichtig für den Fall. Im Lauf Handlung erfahren wir viel über Detroit, seine Bewohner und vor allem seine Kunstszene, die Industrieruinen erobert und deren „Helden“ ziemlich skurril daher kommen.
Wie schon gesagt: „Broken Monsters“ ist ein Pageturner. Ich bin mir allerdings ziemlich sicher, dass das etwas bizarre Ende die Geister spalten wird. Mir war es etwas zu schräg, daher auch das halbe Sternchen Abzug. Auf jeden Fall ist es aber außergewöhnlich und beweist einmal mehr, dass man von Lauren Beukes etwas Besonderes erwarten darf. Sterne gibt es von mir und ich freue mich schon auf ihr nächstes Buch. Jeder Thriller-Freund kann hier ohne Bedenken zugreifen.
Fazit:
Verstörend und fesselnd – ein außergewöhnlicher Fall vor der Kulisse einer verfallenden Metropole.