Kari Erlhoff: Botschaft aus der Unterwelt

  • Kari Erlhoff: Botschaft aus der Unterwelt; Franck-Kosmos-Verlag Stuttgart 2010; 126 Seiten; ISBN: 978-3-440-11845-0



    Kaum, daß sie einen Fall gelöst haben, bekommen Justus, Peter und Bob, die drei Fragezeichen, Post von einem mysteriösen Klienten. Er selbst nennt sich "Professor Moriarty" (also in Anklang an den Erzfeind von Sherlock Holmes) und beauftragt die drei Juniordetektive, eine mysteriöse Botschaft für ihn zu entschlüsseln. Die drei Jugendlichen müssen schnell erkennen, daß sie die Figuren in einem gefährlichen Spiel sind. Onkel Titus wird verhaftet, Inspektor Cotta ist nicht erreichbar und plötzlich kein Strom mehr auf dem Schrottplatz. Kann Justus das Geheimnis lüften?


    Der Roman ist eine Hommage an die Anfangszeit der Fragezeichen. Es gibt einen Querverweis auf die "Drei Fragezeichen kids", mit Inspektor Cotta und Morton mit seinen Chauffeurs-Diensten gibt es einen Rückblick auf frühere Bände. Nur Skinny Norris fehlt irgendwie.


    Eine noch viele größere Hommage wird aber Sherlock Holmes zuteil. Er zieht sich wie ein roter Faden durch die Handlung und Detektivarbeit. Es wirkt fast so, als solle hier literaturwissenschaftliches Grundlagenwissen vermittelt werden. Selbst das Ende des Jugendbuches weist deutliche Querverbindungen zu Holmes´ Reichenbach-Abenteuer auf.


    Da es auch im KBV-Verlag zwei parallele Kriminalroman-Reihen mit Abenteuern von Sherlock Holmes gibt, kommt schon leicht die Frage auf, ob hier mit Sherlock Holmes die schnelle Mark = Euro verdient werden soll. Oder soll dem Übervater aller Meisterdetektive auch hier ein literarisches Denkmal gesetzt werden?


    Doch ganz egal, wie dem auch sei: Dies ist einer der persönlichsten Fälle, die Justus Jonas zu lösen hat. Schließlich geht es nicht nur um ihn und seine beiden Freunde, sondern auch um seine Familie, die in Mitleidenschaft gezogen wird.


    Eine Frage sei hier schon erlaubt: Liegt hier noch eine Jugendbuchreihe vor? Oder wenden sich die Bücher an Leser, die mit den ???-Krimis von früher groß geworden sind und sie auch heute noch gerne lesen? Auffällig ist: Wer ein Buch in der Öffentlichkeit - beispielsweise in der Straßenbahn oder im Zug - liest, kann sehr leicht mit anderen Zeitgenossen ins Gespräch kommen.