Zum Buch
427 Seiten
Prolog
63 Kapitel
Epilog
Danksagung
Zum Autor
Marc Raabe wurde 1968 in Köln geboren. Mit 15 Jahren entdeckte er seine Leidenschaft fürs Geschichtenerzählen und begann mit einem Freund Filme zu drehen. Drei Jahre später entstand daraus eine Produktionsfirma für Industriefilme, Musikvideos und Fernsehen.
Zusätzlich studierte er Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften sowie Germanistik, beendete jedoch das Studium vorzeitig, um sich ganz seiner Firma zu widmen. Heute ist er Gesellschafter und Geschäftsführer einer Fernsehproduktion und lebt mit seiner Familie in Köln.
Sein Thriller-Debüt »Schnitt« erschien 2012 im Ullstein Verlag und stand mehrere Wochen auf der Spiegel Online Bestsellerliste, ebenso wie sein zweiter Thriller »Der Schock«. Seine Bücher erscheinen in sechs Sprachen und »Schnitt« wurde beim Krimi-Blitz, dem Publikumspreis von krimi-couch.de, zum drittbesten deutschen Krimi 2012 gewählt.
Klappentext
Jesse Berg ist ein erfolgreicher Kinderarzt. Frisch geschieden, kümmert er sich liebevoll um seine kleine Tochter Isa. Über seine Vergangenheit spricht er nicht. Bis plötzlich seine Exfrau ermordet und seine Tochter entführt wird. Der Täter hinterlässt für Berg eine Nachricht: Sie gehört dir nicht. Du musst sie vergessen. Berg ist klar, dass er selbst das Ziel des Anschlags ist. Eine langvergessene Schuld drängt ans Licht. Um Isa zu finden, muss er das tun, was er nie wollte: zurück in seine Vergangenheit. Zurück ins Heim. Dort hat er gelernt, sich zu wehren, und dort wäre er beinahe getötet worden. Berg nimmt die Kampfansage an. Denn für Isa würde er alles tun. Auch ein zweites Mal durch die Hölle gehen. Vom Autor der Spiegel-Bestseller »Schnitt« und »Schock«.
Zum Inhalt
Albträume quälen den Kinderarzt Jesse Berg; jede Nacht. Immer wieder die gleichen Träume.
Eines morgens jedoch, wartet auf ihn der größte Albtraum seines Lebens; seine kleine Tochter Isa ist verschwunden...entführt.
Jesse ist verzweifelt und wählt Isas Handynummer. Isa sagt ihm, dass er sie vergessen soll, sie gehöre nicht ihm...
Jesse weiß nur eins, er will Isa zurück und dafür würde er alles tun, auch durch die Hölle gehen. Und genau das erwartet ihn.
Jesse gerät jedoch in eine äußerst verzwickte Situation, muss eine Geisel nehmen und sich mit ihr auf eine lange Fahrt begeben. Eine Fahrt zurück zu dem Ort an Kindertagen, zurück zu den schlimmen Erinnerungen, zurück in die quälende Vergangenheit, von der er 10 Jahre seines Lebens sowieso schon verloren hat, weil er sich nach einem "Unfall" an nichts mehr erinnern kann. Doch Jesse gibt nicht auf. Beleuchtet, hinterfragt. Stück für Stück erhellt sich ein Teil der Vergangenheit, doch das löst nur seine Erinnerungen aus, nicht jedoch Isa, die noch immer gefangen gehalten wird. Der Weg zu ihrer körperlichen und seiner geistigen Befreiung ist noch ein quälend langer...
Meine Meinung
Das Buch beginnt mit einem spannenden, gruseligen Prolog, der mich schon sehr interessiert zurückgelassen hat. Doch dann folgen zwischen den aktuellen Begebenheiten immer wieder Rückblicke in das Jahr 1979, als Artur gerade mal 11 war. Gezeigt wird dem Leser hier Jesses Leben an einem bestimmten Ort zu dem Zeitpunkt. Im Wechsel mit aktuellem Verlauf, gibt es über 90 Seiten diese Rückblenden, was sehr langatmig ist, weil die Rückblenden nicht wirklich was Hilfreiches aussagen, keine Erkenntnis bringen. Danach wird es dann spannend, weil man Jesse bei seiner Suche begleitet und die Rückblenden so langsam beginnen, etwas Licht ins Wirrwarr zu bringen. Zur Mitte des Buches dann werden Fährten gelegt, was das Buch in die Länge zieht, auch wenn diese Fährten ihren Sinn haben, für das Ende des Romans. Doch ein paar seiten weniger hätten es auch getan. Danach geht es dann gewohnt spannend weiter. Doch eines fehlt beständig, die aufrichtige Sorge um Isa. Es wird dreimal im ganzen Buch mit einem Satz erwähnt, aber keine wirkliche Sorge tut sich auf. Da passiert nichts beim Lesen. Man spürt es nicht. Jesse will Isa finden. Punkt. Die Charaktere bleiben eher flach, bis auf Jesse, über den man eine ganze Menge erfährt im Laufe des Buches.
Und da ist es nicht verwunderlich, dass mir Artur mehr ans Herz gewachsen ist als Jesse. Artur weint, Artur bereut, Artur tut etwas. DAS ist glaubhaft und ehrlich spürbar und tut dem Buch gut, indem es nämlich ansonsten gar keine echten Gefühle gibt, was mich etwas gestört hat.
Die Story hingegen ist grandios. Eine tolle Idee, deren Umsetzung zwar an manchen Stellen langatmig ist, aber mal was wirklich Neues mit sich bringt, was jedenfalls ich noch nicht gelesen habe. Nach ca. 300 Seiten werden die Rückblenden dann auch wirklich interessant und hilfreich und treiben die Handlung voran. Der Leser bekommt allerdings immer nur Brotkrumen hingeworfen, was die Spannung nur erhöht, denn man will endlich wissen, wer wer ist.
Ein wirklich guter Psychothriller mit einem überraschenden Ende, dessen Idee einfach toll ist.
Fazit: Wer Rückblenden als Bereicherung mag, wer vorantreibende Handlung in winzigen Puzzlestücken mag, der ist mit diesem Thriller sehr gut bedient.
Die Idee ist toll und bekommt bei mir 5 Sterne. Die Umsetzung bekommt 3. Macht zusammen: