Catherine Carter - Die Quelle

  • Da mein Lesekreis-Buch mich momentan nicht begeistern kann, bin ich auf diesen Roman umgeschwenkt - auch ein Debüt und somit für Maxls Challenge passend. Und ich bin bisher sehr angetan von der Geschichte - keine typische Dystopie, wie man sie vom Klappentext her evtl. erwarten könnte, sondern wohl ein sehr psychologischer Roman. Erzählt aus der Sicht der Protagonistin Ruth, die auf ihr Grundstück "Die Quelle" zurückgebracht wird, auf dem sich ihr Leben in seine Einzelteile zerlegt und selbst zerstört hat - und sie versucht, es wieder zusammen zu setzen aus den Bruchstücken, die ihr geblieben sind.
    Was wäre, wenn wir hier eine Dürre hätten und auf einem Stückchen Land lebten, das als einziges über Wasser verfügt? Wie schnell würde sich unser Leben zerlegen unter den Problemen, die sich sehr schnell daraus entwickeln würden? Denn nichts macht einem das Leben mehr zur Hölle wie wenn man selbst über etwas verfügt, dass der Rest der Welt entbehren muss - der Neid und der Hass und die Übergriffe sind doch vorprogrammiert - genauso wie das eigene Fehlverhalten, das Verleugnen und Ignorieren von aufkommenden Schwierigkeiten. Schließlich sind wir alle nur eines - menschlich 8-[

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

    :study: Mike Dash - Tulpenwahn


  • @Squirrel:


    Vielen Dank schon mal für diesen ersten Eindruck! Wie viel vom Buch hast du bis jetzt gelesen? Ich hatte es auch mit höchster Priorität auf der Wunschliste, aber habe es dann in den weniger dringenden Bereich verschoben, weil die Rezis hier im Treff nicht sooo begeistert klangen. Daher bin ich gespannt, was du weiterhin berichten wirst. :D

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Wie viel vom Buch hast du bis jetzt gelesen?

    Ich hab jetzt die ersten 100 Seiten gelesen und mag das Buch sehr - es ist ruhig, sehr ruhig, wer also einen action-beladenen Endzeit-Thriller oder ähnliches sucht, der ist mit diesem Buch eindeutig falsch beraten. Aber ich mag das ja sehr gerne. Es spielt sich alles auf der psychischen Ebene ab: Eindrücke, Gefühle, Sehnsüchte, Ängste, Vorbehalte, Vorurteile…. die Charaktere werden für mein Empfinden gut gezeichnet, selbst die drei Soldaten, die die Protagonistin in ihrem Hausarrest bewachen müssen, werden psychologisch charakterisiert.
    Ich hab @Aleshanees Rezension jetzt nicht komplett gelesen, nur kurz überflogen, aber mir scheint, sie trifft es ganz gut :)

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

    :study: Mike Dash - Tulpenwahn


  • Ok! Ruhig ist ja nicht unbedingt schlecht. Und ich weiß selbst nicht genau, was ich mir von diesem Buch erwarte. Daher poste ruhig mal weiter deine Eindrücke, wenn du magst. :wink::friends:

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


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  • Ich hab mittlerweile 200 Seiten durch und ich mag das Buch immer noch. Es bleibt ruhig, keine Action, immer noch Psychogramm des Zerfalls im Großen wie im Kleinen. Erzählt wird rückblickend aus Ruths Sicht, die im Hausarrest unter Überwachung auf ihrem Hof lebt und sich erinnert, wie die Dinge sich so entwickelten und versucht, alles in die richtige Reihenfolge zu bringen und Erklärungen zu finden für diverse Ereignisse. Manchmal etwas verwirrend sind die Zeitenwechsel, denn sie werden nicht angekündigt, sondern ergeben sich aus den ersten Sätzen eines neuen Kapitels - da muss man sich manchmal schnell neu orientieren, aber es stört mich nicht wirklich. :wink:

    viele Grüße vom Squirrel



    :study: Joseph Roth - Hiob

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  • Deine Leseeindrücke machen auch mich sehr neugierig. Sehr, sehr neugierig.

    "Wenn es mir schlecht geht, gehe ich nicht in die Apotheke, sondern zu meinem Buchhändler" (Philippe Dijan)


    Tauschgnom