Durch eine Freundin bin ich auf Farina de Waards Fantasyroman "Zähmung - Das Vermächtnis der Wölfe" aufmerksam geworden. Ich habe mir das Buch ausgeliehen und war total begeistert.
Klappentext:
verschleppt - gefoltert - verloren ...
... findet Sina sich in einer fremden, von erbitterten Kriegen und Leid gezeichneten Welt. Nach ihrer Befreiung aus dem Gefängnis der Unterdrücker entdeckt sie Kräfte in sich, die nicht nur ihr eigenes Leben verändern sollen. Doch die Tyrannin Zayda macht erbarmungslos Jagd auf sie.
Als Sina endlich den Grund für ihre Lage erfährt, ist sie bereits in Geschehnisse verwickelt, die ihr Schicksal und das der magischen Dimension Tyarul bald durch ausweglos scheinende Prüfungen zerren werden.
Die Autorin:
Farina de Waard ist eine junge Indie-Autorin, die sich mit Leib und Seele dem Fantasy Genre verschrieben hat. Mit 14 Jahren hat sie Ihre Liebe zum Schreiben entdeckt und lange am ersten Band ihrer Romanreihe gefeilt bis sie die Veröffentlichung gewagt hat. Farina de Waard hat sich bewusst für eine Publikation im Eigenverlag (Fanowa) entschieden, um mehr Kontrolle über die Rechte an Ihrem Buch zu behalten.
Sie hat eine schöne Webseite und sogar ein eigenes Merchandising auf die Beine gestellt. Man kann zusätzlich zum Buch auch Bilure ("magische" Steine aus der Romanwelt Tyarul) kaufen.
Mein Eindruck:
Zähmung beginnt mit einer Rückblende, die den Leser von Anfang an darauf einstimmt, dass es verschiedene Perspektiven und Erzählebenen gibt. Die Handlung umfasst die reale Welt und das Fantasyreich "Tyarul". Mit Magie ist es möglich die Grenze der beiden Dimensionen zu durchdringen.
Sina, in der realen Welt aufgewachsen, wird sehr gelungen beschrieben. Ihre Reaktionen und Entscheidungen sind nicht immer wohlüberlegt, weise und rational, vielmehr spiegeln sie das Verhalten eines typisches 17-jähriges Mädchen wieder, das von ihren traumatischen Erlebnissen und der fremden Welt überfordert ist.
Auch die anderen Hauptcharaktere passen perfekt in Ihre Rollen: Zayda - machtbesessen und rücksichtslos oder Mazuk - sadistisch und gewalttätig. Jeder Figur hat ihren eigenes Wesen, eigene Ziele und greift oft auf ungewohnte Weise ins Geschehen ein.
Insgesamt ist die Welt Tyarul sehr umfangreich und detailliert beschrieben ohne jedoch den Leser zu langweilen. Sie ist einzigartig und verzichtet zum Glück auf Elfen, Orks oder Vampire.
Die Geschichte liest sich durchweg flüssig und spannend und es ist nicht so einfach, das Buch wieder aus der Hand zu legen.
Fazit:
Es gibt unzählige Fantasyromane und für einen neuen Autor ist es nicht einfach in diesem Genre ein Buch zu schreiben, dass sich der der (unglaublich großen) Masse abhebt. Farina de Waard ist es gelungen und ich freue mich schon an den zweiten Teil "Zorn", der kurz vor der Veröffentlichung steht.