Mary Kubica - Good Girl: Entführt/The Good Girl

  • Klappentext
    Vertraust du deiner Familie?


    Die junge Lehrerin Mia Dennett verschwindet spurlos, nachdem sie abends mit einem fremden Mann eine Bar verlassen hat. Monate später wird sie aus einer einsamen Blockhütte in den Wäldern Minnesotas befreit. Mia ist völlig wesensverändert, zutiefst verstört und kann sich nur bruchstückhaft erinnern. Und warum nennt sie sich auf einmal Chloe? Als Detective Gabe Hoffman den Fall übernimmt, stößt er auf ungeahnte Abgründe in Mias Familie – und der wahre Albtraum beginnt.

    Meine Meinung
    „Good Girl - Entführt“ von Mary Kubica ist für mich nicht leicht zu bewerten. Die Kurzbeschreibung des Buches hat mich wirklich sehr neugierig gemacht. Vielleicht hatte ich dadurch zu hohe Erwartung an dieses Buch. Es ist eine spannende Geschichte, keine Frage. Aber mir hat dann doch dieser Wow-Effekt gefehlt.


    Mein größtes Problem waren wahrscheinlich die Zeitsprünge und die vielen verschiedenen Erzählperspektiven. Die Geschichte wird aus insgesamt 3 Perspektiven erzählt, Mia, ihre Mutter Eve und dem Detective Gabe. Zudem wird es unterteilt in vor der Entführung und danach. Dies kann natürlich die Spannung enorm steigern, sodass es am Ende einen großen Knall gibt. Leider ist es der Autorin in meinen Augen nur bedingt geglückt.


    Das Ende hat einen Knall. Aber keinen großen super mega Knall. Nein, viel besser. Einen leisen und sehr intensiven Knall, der seine Tragweite erst nach und nach entfaltet. Durch dieses Ende hat Mary Kubica bei mir einige Pluspunkte gesammelt. Jedoch konnte es nicht ganz über das Hinweg helfen, was ich vorher vermisst habe.


    „Good Girl - Entführt“ ist spannend, keine Frage. Aber es ist keine Spannung, die kaum auszuhalten ist, sodass man am liebsten die ganze Nacht durchlesen möchte um zu erfahren, was passiert ist. Der Spannungsbogen ist relativ konstant geblieben. Im Nachhinein betrachtet ist die komplette Geschichte eher im ruhigen Ton erzählt. Natürlich tun sich hier einige Abgründe auf, die aber weniger schockierend waren, wie ich es vom Klappentext erwartet hätte.


    Fazit
    „Good Girl - Entführt“ von Mary Kubica ist durchaus zu empfehlen. Wer eher die ruhigen Thriller mag und mit Zeit- sowie Erzählsprüngen keine Schwierigkeiten hat, bekommt eine konstant spannende Geschichte mit einem Ende, das ein vollkommen neues Licht auf das Geschehen wirft.


    3,5/5

  • Ich weiß auch gar nicht so richtig, wo ich nun anfangen soll ...


    Der Aufbau der Geschichte, ist für mich eher ungewöhnlich. Es gibt zwei Zeitstränge:
    VORHER: Die Zeit, bevor Mia aus der Blockhütte befreit wurde.
    NACHHER: Mia ist total wesensverändert und apathisch.


    Und hier kommt in meinen Augen das Besondere... denn sowohl Vorher als auch Nachher werden nicht aus der Sicht von Mia beschrieben, sondern aus der Sicht der Mutter, dem Ermittler und dem Täter. Zusätzlich wirkt der Schreibstil zum Teil neben den Dialogen so, als würden die jeweiligen Protagonisten dem Leser persönlich die Geschichte erzählen.


    Gabe Hoffman: Dem nichts wichtiger ist, als Mia zu finden und aus den Fängen des Täters zu befreien.
    Eve (Mutter): Die Sorge und Angst um Mias Wohlbefinden und die Frage, ob sie ihre Tochter je wieder in ihren Armen halten wird, rauben ihr den Verstand.
    Täter: Sein Auftrag lautet - Mia entführen.


    Ich habe mir schon lange eine Geschichte gewünscht, die eben nicht nur aus der Sicht der Ermittler bzw. der Opfer geschildert wird. Deshalb war ich fast schon überglücklich, als ich den Aufbau der Geschichte verstanden habe.
    Es war einfach nur wahnsinnig spannend und mitreißend zu erfahren, wie sich der Täter, während der Tat, - und in diesem Fall die Mutter, während sie um das Leben ihrer Tochter fürchtet, fühlt.


    Neben den eigentlichen Ereignissen erzählen die Protagonisten selbst, wie sie zu dem geworden sind, wie wir sie kennenlernen.
    Vor allem über den Täter erfährt man auf diese Art unglaublich viel. Was dem ganzen noch viel, viel mehr Tiefe verleiht.


    Hach... ich bin einfach nur so glücklich und finde, dass dieser Roman auf jeden Fall mehr Aufmerksamkeit verdient hat! Für mich definitiv eins der besten Geschichten, die ich dieses Jahr bis jetzt gelesen habe!


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