Nina Ohlandt - Küstenmorde

  • Aus den Verlagsseiten zur Autorin:


    Nina Ohlandt wurde in Wuppertal geboren, wuchs in Karlsruhe auf und machte in Paris eine Ausbildung zur Sprachlehrerin, daneben schrieb sie ihr erstes Kinderbuch. Später arbeitete sie als Übersetzerin, Sprachlehrerin und Marktforscherin, bis sie zu ihrer wahren Berufung zurückfand: dem Krimischreiben im Land zwischen den Meeren, dem Land ihrer Vorfahren.


    Zum Buch aus den Verlagsseiten:


    Herbst auf der Nordseeinsel Amrum. In einer stürmischen Nacht stirbt ein alter Mann, kopfüber aufgehängt am Quermarkenfeuer, dem kleinen Inselleuchtturm. Auch seine Frau wird brutal ermordet aufgefunden. Die Ermittlungen übernimmt Hauptkommissar John Benthien von der Flensburger Kripo. Benthien hat in seiner Dienstzeit schon viele grausame Fälle bearbeitet, doch dieser übertrifft alle. Wer steckt hinter dem Doppelmord? War es ein Racheakt? Der Kommissar und sein Team tappen im Dunkeln – bis sie auf zwei Ereignisse stoßen, die weit in der Vergangenheit liegen.


    Meine Meinung zum Buch:


    Als ich die ersten Seiten des Buches las, war ich zuerst verwirrt. Zuerst eine verwirrende, krausige Szene in der Dunkelheit, dann das sukzessive Auftauchen der Protagonisten, zeitlich nicht immer chronologisch. Da ich das Werk durch Zufall in der Onleihe gefunden und ausgeliehen habe und vorher auch nichts von der Autorin kannte, geschweige etwas über das Buch gelesen habe, war ich zu Beginn gewillt, dieses Buch zur Seite zu legen und zu denken, dass ich wieder so einen Schund erwischt habe, von dem keiner weiß, warum er erschienen ist.
    Gott sei Dank habe ich es nicht getan!
    Der Plot entwickelt sich sehr intensiv weiter, es gibt immer wieder Wendungen, nach denen dann die Geschichte sich in eine ganz andere Richtung entwickelt. Auf etwa Seite 300 war ich mir sicher, den Möder identifiziert zu haben und dass es alles klar wäre. Na ja, da sind aber noch rund 100 Seiten. Und tatsächlich, wieder neue Erkenntnisse und Sachlagen.
    Immer von Neuem kommen Motive, Erklärungen, Möglichkeiten hinzu, klar strukturiert und nie verwirrend.
    Der Beginn des Buches ist dramatisch. aber die Geschichte, die hinter den Morden steckt, übertrifft alles.
    Überraschend auch der Täter bzw. die Täterin. Auf die Person wäre ich als letztes gekommen. Und selbst als dieses schon bekannt war und ich mir selbst sagte "ja, klar!", war ich mir immer noch nicht sicher, ab's das tasächlich war. Eine kurzfristige Wendung hätte mich dann nicht mehr überrascht.


    Einzig den Zufall, dass sich drei der Hauptprotagonisten rein zufällig und ohne Absprache auf die Insel Amrum begeben, ist ein bißchen weit hergeholt. Das gbt ein leichtes Minus.


    Mit den Figuren selbst habe ich mich etwas schwergetan. Insbesondere die Ermittler-Crew. Das waren so viele, dass ich mir bald kein Bild mehr machen konnte, insbesondere von den Sidekicks.
    Ich könnte mir vorstellen, dass die Autorin hier eine Serie schaffen möchte, was ich gerne sähe, Dann hat sie aber noch genügend Potential, Ihren Figuren noch feiner zu modellieren, bis hier hin sind sie nur sehr grob gezeichnet. Ich habe bisher noch ein bißchen Distanz zu ihnen.


    Insgesamt vergebe ich :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: . Ich habe geade gemerkt, dass die Autorin wohl vor kurzem ein neues Buchdieser Reihe herausgebracht hat. Wenn mein SUB nicht schon so groß wäre, hätte ich es bereits bestellt.

    „Dümmer wird man durchs Bücherlesen jedenfalls nicht“
    Christine Nöstlinger