Nach einem schweren Autounfall findet sich Ashla Townsend in einer Welt wieder, die es so eigentlich nicht geben kann. New York sieht aus wie New York und doch gibt es einen gewaltigen Unterschied. Ashla scheint der einzige Mensch weit und breit zu sein. Wo sind nur all die Bewohner geblieben. Nach Monaten der Erkundungstour und Einsamkeit durch die Millionenmetropole, begegnet Ashla plötzlich zwei Männern, die sich bis aufs Blut bekämpfen. Einer der Krieger wird bei dem Kampf getötet und der andere schwer verletzt. Ohne darüber nachzudenken hilft Ashla dem Fremden mit ihrer Gabe zu Heilen.
Trace der zu den Schattenbewohnern gehört ist zutiefst von der schönen jungen Frau beeindruckt. Doch wer ist sie? Und wie kommt sie in das Schattenreich? Denn eigentlich können nur Geister von verstorbenen und Angehörige seines Volkes das Reich zwischen den Welten betreten. Doch bevor Trace sich bei ihr bedanken kann muss er so schnell zurück an den Königshof, denn wie er erfahren hat, ist ein Komplott auf das Herrscherpaar seines Volkes geplant. Doch so sehr er es sich auch wünscht seine junge Retterin geht ihm nicht aus dem Kopf. Er ahnt nicht wie sehr Ashla mit seinem Volk und dessen Schicksal verbunden ist.
Mit „Trace“ ist hier ein weiterer gelungener Reihenstart aus der Feder von Jacquelyn Frank. Einige Schattenbewohner konnten wir ja schon in der „Schattenwandler-Reihe“ Rund um Jacob, Noah und Co. Kennen lernen. Umso gespannter war ich auf die Schattenbewohner. Denn anders als die anderen Schattenwandler, vertragen die Schattenbewohner überhaupt kein Licht. Sie leben also immer im Verborgenen. Daher finde ich es besonders gelungen, dass sich die Autorin der orientalischen und Hinduistischen Kultur bedient hat. So herrscht eine striktes hierarchisches Gesellschaftsleben vom König über den Priester, vom Krieger bis zum einfachen Diener.Auch haben sie eine eigene Sprache, mit eigenen Anredeformeln.
Auch wenn sich das jetzt nicht nach einer freien Kultur anhört, ist das Gegenteil der Fall. Besonders merkt man das an der Sexualmoral. Sie ist frei und sehr sinnlich. Die Erziehung in dieser Hinsicht ist maßgeblich für dieses Volk. Sodass man schon Jugendliche darin unterrichtet. Wer sexuelle Beschreibungen nicht so gerne liest sollte sich als im Klaren sein was einen erwartet.
Die Charaktere finde ich demnach auch sehr facettenreich gestaltet. Trace gehört zu den Kriegern. Diese sind für die Sicherheit zuständig. Und würden ohne zu zögern ihr leben geben. Trace der sehr pflichtbewusst in dieser Sache ist, hätte sich demnach auch nie erträumt sich zu verlieben. Zumal es eigentlich nicht vorgesehen ist sie mit jemanden einzulassen der nicht zu seinem Volk gehört.
Zusammen mit Ashla erkundet der Leser also eine wirklich sehr interessante Welt. Doch auch sie ist nicht perfekt. Intrigen und Missgunst finden sich überall. Und die Suche nach dem Verräter ist daher sehr spannend. Ebenso toll fand ich einen alten Bekannten wieder zutreffen. Daher unbedingt vorher die Schattenwandler lesen.
Fazit: „Trace“ entführ den Leser in eine Welt die nicht wie jede ist. Sinnlich, spannend aber auch liebevoll und witzig. Wer schon die Schattenwandler mochte, wird auch diese Reihe mögen.