Klappentext:
Der gefeierte Bestsellerauto Kunihiko Hidaka wird in seinem Haus brutal ermordet, unmittelbar bevor er nach Kanada auswandern will. Seine Ehefrau und sein erfolgloser Kollege Osamu Nonoguchi finden die Leiche, aber beide haben wasserfeste Alibis und kein Motiv. So scheint es zumindest zu Beginn der Ermittlungen von Kommissar Naga…
Autor:
Keigo Higashino, wurde 1958 in Osaka, Japan, geboren. Nach seinem Ingenieurs-Studium begann der Kapitän einer Bogenschützenmannschaft Kriminalromane zu schreiben. Viele seiner Kriminalromane wurden für Kino und Fernsehen adaptiert und mit Preisen ausgezeichnet. Sein größter Erfolg war »Verdächtige Geliebte«, das sich in seiner Heimat mehr als zwei Millionen Mal verkauft hat. Er lebt zurückgezogen in Tokio.
Allgemeines:
Erscheinungsdatum: 23.05.2015
Seitenanzahl: 288
Erzählung aus verschiedenen Perspektiven / keine üblichen Kapitel
Originaltitel: Akui
Meinung:
Dies war mein erster Krimi von Keigo Higashino.
Ich hatte mich schon darauf eingestellt, dass sich japanische Erzählungen von den westlichen unterscheiden würden.
Und tatsächlich liest sich dieser Krimi anders als bisher gelesene. Hierbei möchte ich auch raten nicht unbedingt die Ihnaltsangabe des Buches auf amazon oder ähnlicher Bestellseiten zu lesen, da ich finde, dass schon zu viel vom Inhalt verraten wird. Daher habe ich auch hier nochmal auf eine zusätzliche Zusammenfassung verzichtet. Ich hatte nur die kleine Beschreibung bei vorablesen und die Leseprobe gelesen und so war ich beim Lesen öfter mal überrascht.
Gegen Hälfte des Buches ist schon eindeutig, wer der Mörder von Hidaka ist, was aber noch immer nicht klar ist, ist das Motiv. Und das ist keinesfalls so einfach zu entdecken, wie gedacht. Higashino schafft es hier wirklich den Leser immer wieder spekulieren zu lassen, nur um festzustellen, dass er damit im Dunkeln lag.
Das Nachdenken über das mögliche Motiv hält diesen Roman auch am Leben. Die Spannungskurve ist nämlich ziemlich gradlinig. Auch die Charaktere zeigen keine übermäßigen Gefühle. Dennoch fand ich diesen Krimi sehr gut und er lässt sich auch mit weniger als 300 Seiten schnell durchlesen.
Die Erzählweise machte mir das Buch sehr zugänglich. Durch die Wechsel der Perspektiven und die Protokolle der Zeugenaussagen, war es stets abwechslungsreich.
Wer Sorge hat, die japanischen Namen durcheinander zu würfeln, kann beruhigt sein. Es werden nicht viele Namen genannt und diese lassen sich schnell und leicht zuordnen.
Kurz vor Schluss ist mir übrigens ein sehr schönes Zitat ins Auge gefallen:
ZitatUm dem Leser zu vermitteln, welchen Charakter eine Figur hat, genügt es nicht, diesen einfach zu schildern. Man muss Eigenheiten und Episoden beschreiben, in denen dieser Charakter sich ausdrückt, damit sich der Leser ein Bild machen kann, nicht wahr?
(Seite 280)
Das hat Herr Higashino in diesem Werk sehr gut hinbekommen!
Fazit: Wer keinen Krimi aus dem ganzen Einheitsbrei lesen und ein Liebhaber unerwarteter Wendungen ist, der ist mit diesem Krimi gut bedient!